Der Mond ist erreicht — das nächste Ziel?
„DER Mond ist nur der erste Meilenstein auf dem Weg zu den Sternen. ... jetzt öffnen sich die Tore des Himmels.“ Diese Worte schrieb der britische Autor Arthur C. Clarke über die erste Fahrt des Menschen zum Mond.
Eine Schlagzeile der New York Times lautete: „Johnson sagt, die Mondlandung zeige, ,daß uns jetzt nichts mehr unmöglich ist‘.“ Außerdem konnte man in jener Zeitung lesen: „Für den ehemaligen Präsidenten Lyndon B. Johnson beweist die erfolgreiche Mondlandung, daß Amerika ,alles, was zu tun ist, tun kann‘.“
Viele sagen jetzt, nach der bemannten Mondlandung: „Für die Wissenschaft, der es gelungen ist, den Mond zu erobern, gibt es nichts mehr, was ihr nicht gelingen wird.“
Einige sind jedoch enttäuscht. Ein Büroangestellter in Chicago sagte: „Nach meiner Meinung ist das eine Geldverschwendung. Es gibt überall noch so viel Armut, dennoch wenden wir Milliarden von Dollar für den Flug zum Mond auf.“ Eine Hausfrau von Atlanta sagte unverblümt: „Das ist der größte Blödsinn.“
Ohne Zweifel ist die Landung auf dem Mond eine erstaunliche technische Leistung. Dennoch sind einige ernste Fragen am Platze wie: Befindet sich der Mensch wirklich „auf dem Weg zu den Sternen“? Öffnen sich ihm tatsächlich die „Tore des Himmels“? Können die Menschen nun „alles ... tun“, was sie tun möchten? Und in welchem Verhältnis stehen solche wissenschaftlichen Leistungen zu unserem Alltagsleben hier auf Erden?
Was erforderlich ist
Bevor du dich auf den ersten Mondurlaub vorbereitest, solltest du dir über das im klaren sein, was zu einer solchen Fahrt gehört.
Jeder Raumflug erfordert einen ungeheuren Aufwand an menschlicher Arbeitsleistung und an Geld. Auf dem Höhepunkt des Apollo-Mond-Programms arbeiteten etwa 400 000 Personen, 120 Universitäten und wissenschaftliche Institute sowie 20 000 Zulieferungsfirmen dafür. Allein in jenem Jahr wurden 5,9 Milliarden Dollar dafür aufgewendet.
Die Saturn-Raketen und die „Raumfahrzeuge“, die sie tragen, sind äußerst kompliziert. Das Apollo-Saturn-Vehikel, mit dem die Astronauten im Juli des vergangenen Jahres zum Mond flogen, war 111 Meter hoch und hatte einen Durchmesser von 10 Metern. Es wog etwa 3 000 Tonnen und bestand aus mehr als 15 000 000 Einzelteilen!
Bevor ein Apollo-Raumfahrzeug betriebsklar ist, muß es gründlich getestet oder überprüft werden. Das erfordert ungefähr vier Monate. Das Prüfungsprogramm, das auf etwa 25 000 Seiten festgehalten ist, wird mit größter Sorgfalt durchgeführt. Ebenso sorgfältig werden die Astronauten trainiert.
Alles das hat äußerst hohe Betriebskosten zur Folge. Es heißt, die Beförderungskosten zum Mond für ein Kilogramm Nutzlast würden rund 50 000 Dollar betragen. Offensichtlich besteht der Zweck dieses ungeheuren Aufwandes an menschlicher Arbeitsleistung, an Zeit, Geld und Training nicht lediglich darin, die Möglichkeit zu schaffen, daß du einen Urlaub auf dem Mond verbringen kannst.
Solch gewaltige Anstrengungen sind aber erforderlich, um nur zu dem erdnächsten Nachbarn, dem Mond, zu fliegen. Wieviel wird erforderlich sein, um weiter in den Weltraum vorzudringen?
Die Erforschung des Sonnensystems
Im Verhältnis zur ungeheuren Größe des Weltalls ist es eigentlich nicht weit zum Mond. Das erkennt man deutlich, wenn man einiges über das nächste Ziel eines bemannten Raumfluges erfährt, einen Flug zum Mars. Darüber sagte ein Mitglied eines von der amerikanischen Regierung ernannten Beratungsgremiums, das Empfehlungen für ein Raumfahrtprogramm für die 1970er Jahre zu machen hat, folgendes:
„Der Mond ist sozusagen vor unserer Haustür. ... Aber jedes andere Ziel wird hundertmal weiter entfernt sein. Der Flug zu einem Planeten wird so viel Energie und Zeit erfordern, daß er für die Ausdauer des Menschen, für seinen Scharfsinn, die Navigation und Kommunikation ein gewaltiges Problem darstellt. ... Der Mars ist so viel weiter weg als der Mond, daß ein Flug zum Mars einfach unvorstellbar ist.“
Die mittlere Entfernung des Mondes von der Erde beträgt etwa 384 000 Kilometer. Wenn der Mars der Erde am nächsten ist, beträgt seine Entfernung etwa 55 000 000 Kilometer, und seine mittlere Oppositions-Entfernung beträgt etwa 80 000 000 Kilometer. Der Mars ist bei Opposition somit 150- bis 200mal so weit von der Erde entfernt wie der Mond!
Die Dauer eines bemannten Marsfluges wird verschieden angegeben. In der Zeitschrift U.S. News & World Report konnte man lesen: „Raumfahrtspezialisten sagen, eine bemannte Fahrt zum Mars würde etwa drei Jahre dauern — die Hinfahrt ein Jahr, die Landung und die Suche nach Leben ein Jahr und der Rückflug zur Erde ein Jahr.“ In dem Werk World Book Encyclopedia wird gesagt: „Ein Flug zum Mars und zurück würde etwa 17 Monate dauern.“ Nach einer anderen Schätzung würde ein Marsflug, wenn man eine stärkere Rakete benutzen würde, etwa 400 Tage dauern.
Es sei dahingestellt, welche von den drei Schätzungen richtig ist, doch kann man deutlich erkennen, daß ein Ausflug zum Mars etwa ein Jahr beanspruchen würde. Und die Kosten? Sie werden auf 50 Milliarden bis über 100 Milliarden Dollar veranschlagt.
Das Problem, für die Bedürfnisse der Astronauten während einer solchen Fahrt zu sorgen, ist ungeheuer groß. Man überlege nur, wieviel Nahrungsmittel sie für eine solche lange Zeit mitnehmen müßten. Problematisch wäre auch die Beseitigung der Exkremente, die Enge des Raumschiffes und die Wirkung, die eine so lange Schwerelosigkeit haben würde.
Der Vorschlag ist unterbreitet worden, auf einem Planeten nach dem anderen Stationen einzurichten, bis man schließlich den fernsten Planeten unseres Sonnensystems erreicht haben dürfte. Aber Pluto, der sonnenfernste Planet, ist mehr als 15 000mal so weit von der Erde entfernt wie der Mond. Wenn schon eine Fahrt zum Mars mit solch ungeheuren Schwierigkeiten verbunden wäre, dann kann man sich vorstellen, was erforderlich wäre, um ein bemanntes Raumschiff zum Pluto zu entsenden.
Auf dem Weg zu den Sternen?
Aber diese kolossalen Probleme fallen überhaupt nicht ins Gewicht, wenn wir erfahren, was erforderlich wäre, um Sterne zu erreichen, die sich außerhalb unseres Sonnensystems befinden.
Proxima Centauri ist, abgesehen von unserer Sonne, der erdnächste Stern. Er ist mehr als 100 000 000mal (ja, 100 Millionen) so weit entfernt wie der Mond!
Proxima Centauri ist etwa 40 000 000 000 000 (40 Billionen) Kilometer von der Erde entfernt. Die stärksten Raketen erreichten bisher eine Geschwindigkeit von 40 000 Kilometern in der Stunde. Selbst wenn die ganze Fahrt mit dieser Geschwindigkeit zurückgelegt werden könnte, brauchte ein Raumschiff 115 000 JAHRE nur für die Hinfahrt zu Proxima Centauri! Und das ist der Stern, der unserem Sonnensystem am nächsten ist.
Können die Wissenschaftler Raketen entwickeln, die noch schneller fliegen? Angenommen, es wäre möglich, eine Rakete zu entwickeln, die mit Lichtgeschwindigkeit flöge, das heißt mit der höchsten Geschwindigkeit, die den Wissenschaftlern bekannt ist. Diese Geschwindigkeit beträgt 300 000 Kilometer IN DER SEKUNDE im Vergleich zu 11 Kilometern in der Sekunde, die die schnellsten Raketen heute zurücklegen. Aber selbst wenn eine Rakete mit Lichtgeschwindigkeit zu Proxima Centauri fliegen würde, brauchte sie doch für den Hin- und Rückflug fast neun Jahre.
Aber eine solche Rakete müßte, um mit Lichtgeschwindigkeit fliegen zu können, 26 000mal so schnell sein wie die Saturn-V-Rakete, mit der die Astronauten zum Mond geflogen sind!
Der Fixstern Proxima Centauri ist im Vergleich zu den anderen Sternen ein Nachbar für uns. Unser Sternsystem, Milchstraße genannt, soll etwa 100 000 000 000 Sterne umfassen. Wie weit ist es von dem einen Ende unseres Sternsystems bis zum anderen Ende? Es ist so weit, daß eine mit Lichtgeschwindigkeit fliegende Rakete 100 000 Jahre benötigte, um das Sternsystem zu durchfliegen!
Man darf jedoch nicht vergessen, daß es im Weltall außer unserer Milchstraße noch andere Sternsysteme gibt. Die Milchstraße ist nur eines von vielleicht Milliarden Sternsystemen. Wollte der Mensch anfangen, das All zu erforschen, dann müßte er sein Sternsystem verlassen und zu einem benachbarten Sternsystem fliegen. Aber die Entfernung zwischen unserem Sternsystem und einem seiner nächsten Nachbarn, der Andromeda-Galaxie, ist so groß, daß man, wenn man mit Lichtgeschwindigkeit flöge, zwei Millionen Jahre brauchte, um dahin zu fliegen!
Der Mensch, der 70 bis 80 Jahre alt wird, steht nicht im Begriff, das Weltall zu erforschen. Solche prahlerischen Äußerungen sind in Wirklichkeit heller Unsinn.
Was würdest du vorfinden?
Angenommen, du könntest auf dem Mond, dem Mars oder auf einem anderen Planeten Urlaub machen, was würdest du dann dort vorfinden?
Wohl sieht der Mond anziehend aus, wenn er in einer sternklaren Nacht hoch am Himmel steht und alles in sein silbernes Licht getaucht ist. Aber eine genauere Untersuchung fördert die nackten Tatsachen zutage. Da wäre vor allem zu erwähnen, daß es auf dem Mond keinen Sauerstoff, keine Atmosphäre, wie wir sie kennen, gibt. Du müßtest also sämtliche Atemluft mitführen.
Da der Mond keine Lufthülle hat, kann sich der Schall nicht fortpflanzen, denn Schall nimmt man wahr durch die Schwingungen der Luft, die ans Ohr dringen. Auf dem Mond herrscht daher lautlose Stille. Ein Meteorit könnte auf der Mondoberfläche aufschlagen, zurückprallen und erneut aufschlagen, zerbersten und in viele Stücke zerspringen, ohne daß man das leiseste Geräusch hören würde. Sogar Menschen müssen, wenn sie miteinander reden wollen, das Radio benutzen oder sich mit Hilfe einer Zeichensprache verständigen.
Ein weiteres großes Problem sind die Temperaturen auf dem Mond. Auf der Tagseite wird es sehr heiß: 120 ° Celsius. Bei dieser Temperatur würde das Blut im menschlichen Körper buchstäblich kochen. Auf der Nachtseite des Mondes wird es sehr kalt: minus 156 ° Celsius. Das Wasser gefriert schon bei 0 ° Celsius.
Aber auf der Mondoberfläche gibt es kein Wasser. Das bedeutet, daß du alles Wasser von der Erde mitnehmen müßtest. Und wie steht es mit der Nahrung? Auch diese müßtest du mitnehmen, denn die Kraterlandschaft des Mondes ist völlig vegetationslos.
Wie steht es mit den erdnächsten Planeten, dem Mars und der Venus? In der Zeitschrift Scientific American vom März 1969 wurde über diese beiden Planeten folgendes berichtet:
„Der Hauptbestandteil der Mars- und Venusatmosphäre ist Kohlendioxyd. ... Freier Sauerstoff ist selten, ja er mag sozusagen völlig fehlen; ... Wie steht es mit dem Wasser, das auf der Erde so reichlich vorhanden ist? Wäre die Erde so heiß wie die Venus, würden die Meere verdampfen, ... In der Marsatmosphäre läßt sich kaum Wasserdampf nachweisen.“
Die anderen Planeten unseres Sonnensystems sind noch unwirtlicher. Somit bilden der Mond und die übrigen Planeten unseres Sonnensystems lediglich Forschungsobjekte für neugierige Wissenschaftler, doch für das menschliche Leben sind sie völlig ungeeignet.
Auch könnte ein Versagen einiger der Millionen Bestandteile des Raumschiffs oder ein Versagen deines Raumanzugs dir das Leben kosten. Ferner könnte die Kapsel von einem Meteor getroffen werden. Und auf Fahrten, die über die schützende Atmosphäre und über das schützende Magnetfeld der Erde hinausführen, besteht immer das Problem der Strahlung als Folge von Sonnenfackeln. Diese Strahlung besteht zum Teil aus kosmischen Strahlen, die ganz besonders todbringend sind. Solche Sonnenfackeln kann man nicht vorhersagen. Je länger die Fahrt, desto größer die Gefahr, daß in dieser Zeit Sonnenfackeln auftreten.
Vernünftige Verwendung der Geldmittel?
Selbst wenn Fahrten zu den Sternen von praktischem Wert und gefahrlos wären, würde sich die Frage erheben, ob es vernünftig sei, jetzt solche Fahrten zu unternehmen. Ist es vernünftig, so viel Zeit, Energie und Geld für Raumfahrtprogramme aufzuwenden, während die menschliche Gesellschaft auf Erden immer mehr verfällt?
Vielleicht wohnst du in einer Großstadt, dann frage dich einmal: Kannst du seit dem Mondflug abends durch die Straßen gehen, ohne befürchten zu müssen, überfallen und ausgeraubt oder vergewaltigt zu werden?
Wenn du in großer Armut lebst, dann frage dich, ob die Raumflüge dazu beigetragen haben, daß du dich jetzt besser kleiden und ernähren kannst, daß du eine bessere Wohnung hast oder dich besser ausbilden lassen kannst.
Wenn du krank bist, dann frage dich, ob die Bemühungen, den Weltraum zu erobern, dazu beigetragen haben, dein Leiden zu lindern. Haben sie dazu beigetragen, das Leben der Menschen zu verlängern? Haben sie den Menschen in seinem Kampf gegen Krebs- und Herzleiden weitergebracht?
Das Mondprogramm hat die Vereinigten Staaten 24 000 000 000 Dollar gekostet. Mit diesem Geld hätte man 2 400 000 Häuser im Wert von je 10 000 Dollar bauen können; in den meisten Ländern gilt ein solches Haus schon als sehr komfortabel. Meinst du, daß 2 400 000 arme Familien glücklicher sind, weil Menschen auf dem Mond gelandet sind, oder wären sie glücklicher, wenn sie aus ihrer von Ungeziefer verseuchten Elendswohnung in ein schönes Haus hätten ziehen können?
Die Zeitschrift Newsweek vom 7. Juli 1969 schrieb: „Die bahnbrechende Mission der Apollo 11 ... erinnert den Menschen daran, daß er ein jämmerlicher Versager in bezug auf andere Missionen ist, man denke an Vietnam, an die Großstädte, an die Ghettos, an den Zustand der Umwelt des Menschen, an die Universitäten und an die Elendshütten an den Rändern der Großstädte.“
Deshalb sagte der Philosoph Lewis Mumford über die Raumfahrt, sie sei „eine völlig verkehrte Anwendung von Energie, Denkkraft und anderen kostbaren menschlichen Fähigkeiten“. Ferner erklärte er: „Jeder Quadratkilometer bewohntes Land hat für die Zukunft des Menschen größere Bedeutung als die Planeten unseres Sonnensystems.“ Er sagte auch: „Die Weltraumforschung ist, wenn man sie realistisch beurteilt, nur ein raffinierter Versuch, den Wirklichkeiten dieser Erde zu entkommen; sie wird durch einen Geist des Pyramidenzeitalters gefördert, wobei sie unsere fortgeschrittene Atomzeitalter-Technik benutzen, um ihre jugendlichen — oder, besser gesagt, infantilen — Träume, Natur und Menschheit zu beherrschen, zu verwirklichen.“
Laß dich nicht irreführen
Die Bemühungen der wahren Wissenschaft sind lobenswert. Sie haben dazu geführt, daß wir heute mehr über unsere Erde wissen denn je, und haben dazu beigetragen, daß man vieles hat schaffen können, was der Menschheit von Nutzen ist.
Aber die Wissenschaft hat auch durch vieles, was sie geschaffen hat, die Menschheit in Gefahr gebracht. In unserer Zeit sind bereits Millionen Menschen durch Kanonen, Flugzeuge, Tanks, Atombomben und andere Waffen getötet worden. Die von ihr geschaffenen Chemikalien verschmutzen die Luft, die wir einatmen, das Wasser, das wir trinken, und den Boden, den wir bebauen müssen.
Laß dich nicht irreführen durch das, was die Wissenschaftler der Menschheit für die Zukunft versprechen. Selbst wenn sie ihre Versprechungen halten könnten, so würde bis dahin noch so viel Zeit verstreichen, daß du es nicht mehr erleben würdest. In Wahrheit ist es so, wie Professor H. S. Commager vom Amherst-College in seinem von der Saturday Review veröffentlichten Artikel schrieb:
„Jetzt, nach einem Menschenalter beispielloser wissenschaftlicher und technischer Entwicklungen, ist der Hunger verbreiteter, sind die Verbrechen brutaler und ist das Leben unsicherer denn je in unserem Jahrhundert.“
Die prahlerischen Worte, daß die Menschheit jetzt mit Hilfe der Wissenschaft „alles ... tun“ könne, daß sich ihr jetzt „die Tore des Himmels“ öffnen, erinnern an das, was die Erbauer des Turmes von Babel vor alter Zeit sagten: „Wohlan, bauen wir uns eine Stadt und einen Turm, dessen Spitze an den Himmel reiche, und machen wir uns einen Namen.“ (1. Mose 11:4) Die Erbauer dieses Turmes hatten jedoch nicht das Wohl des Volkes im Auge, sondern sie wollten ihre Macht und ihr Ansehen bewahren, ganz gleich, was es das Volk kosten würde. Gott mißbilligte ihr selbstsüchtiges Vorhaben und schritt dagegen ein.
Was die Untersuchungen zeigen
Vor dem ersten Mondflug waren einige Wissenschaftler neugierig darauf, Mondgestein, das die Astronauten zur Erde zurückbringen würden, zu untersuchen. Aber das Gestein war für sie eine Enttäuschung, weil nichts auf Leben schließen ließ, weder auf Leben in der Vergangenheit noch in der Gegenwart.
Weitere Forschungen zeigen, daß wie der Mond so auch die anderen Planeten unseres Sonnensystems ohne Leben und für das menschliche Leben völlig ungeeignet sind. Die Erde zeichnet sich mehr denn je als ein Kleinod aus, nur auf ihr ist Leben möglich.
Im Juli sagte Michael Collins, der Astronaut, der in der Kommandokapsel zurückblieb, während seine beiden Gefährten auf dem Mond landeten:
„Ich dachte über den Planeten Erde nach und darüber, welch eine herrliche Wohnstätte er ist ... Ich dachte, wie schön es sein werde, zur Erde zurückzukehren und anstelle dieser völlig leblosen und luftlosen Welt [des Mondes], die ich umflog, das blaue Wasser zu sehen ... Wir können sehr glücklich sein, Luft zum Atmen zu haben und das Meer, in das wir die Hände tauchen können, um uns Wasser über den Kopf zu gießen.“
In einem Leitartikel der New York Times vom 16. September 1969 konnte man lesen: „Die öde Oberfläche des Mondes und des Mars, jeglichen Lebens völlig bar, führen uns deutlicher denn je vor Augen, wie wunderbar es ist, daß die Erde ... von einem einzigartigen grünen Pflanzenteppich bedeckt ist und daß es auf ihr von Leben in großer Vielfalt nur so wimmelt, aber auch, wie wenig die Wissenschaft darüber weiß, warum das so ist.“
Die Wissenschaft mag es nicht verstehen, aber der demütige, gottesfürchtige Mensch versteht es. Er glaubt das, was in Jesaja 45:18 geschrieben steht, nämlich: „So spricht Jehova, der die Himmel geschaffen (er ist Gott), der die Erde gebildet und sie gemacht hat (er hat sie bereitet; nicht als eine Öde hat er sie geschaffen; um bewohnt zu werden, hat er sie gebildet).“
Demütige Menschen sind Jehova dankbar, daß er diese wunderbare Erde als Heimat für den Menschen geschaffen und uns den Lebensodem gegeben hat. Sie anerkennen, daß ein bemannter Mondflug eine große Leistung ist, aber sie wissen, daß der Schöpfer eine unendlich größere Leistung vollbrachte, als er das riesige „Raumschiff Erde“ auf seine Umlaufbahn brachte und unseren Planeten so wunderbar zubereitete, daß pflanzliches, tierisches und menschliches Leben in großer Vielfalt darauf existieren kann, indem er für Luft, Wasser und Nahrung sorgte.
Viele Wissenschaftler sollten etwas demütiger werden und das anerkennen. Sie sollten auch anerkennen, daß sie Gott noch aus einem anderen Grund Dank schulden; denn würde das Weltall nicht nach genauen physikalischen Gesetzen, die Gott geschaffen hat, funktionieren, wäre es den Wissenschaftlern nicht möglich, bemannte Mondflüge zu unternehmen.
Eine weit wichtigere Erwägung
Es gibt noch einen weiteren triftigen Grund, warum man sich durch das, was die Wissenschaftler für die Zukunft versprechen, nicht beirren lassen sollte. Gottes Wort offenbart deutlich, daß es nicht die Wissenschaft sein wird, die die Zukunft des Menschen oder der Erde bestimmt. Warum nicht? Weil die Zukunft bereits bestimmt ist. Jehova Gott hat das getan.
Alle bedeutsamen Geschehnisse, durch die biblische Prophezeiungen in Erfüllung gehen, zeigen, daß die Tage dieser bösen Generation gezählt sind. Jehova hat bestimmt, daß sie nicht mehr lange bestehen wird. Er hat bestimmt, daß dieses von Menschen regierte System, das so viel Leid über die Menschen gebracht hat, durch einen gewaltsamen Eingriff von der Erde verschwinden wird. (Dan. 2:44) Wir lesen darüber in der Bibel: „Die Welt vergeht und ebenso ihre Begierde, wer aber den Willen Gottes tut, bleibt immerdar.“ — 1. Joh. 2:17.
Personen, die das Leben auf der Erde lieben und ‘immerdar darauf bleiben’ möchten, werden nun schnellstens darangehen, Erkenntnis über den Schöpfer, Jehova Gott, zu erwerben, weil er es ist, der über ihre Zukunft entscheidet. Wenn das Ende des gegenwärtigen Systems kommt, wird er entscheiden, wer sterben und wer in die neue Ordnung der Dinge unter Gottes Regierung hinüberleben wird. In jener neuen Ordnung wird es keine Kriege, kein Verbrechen, keine Armut und kein Leid mehr geben; man wird aber auch die Reichtümer der Erde nicht mehr verschwenden.
Wenn man sich auf einem sinkenden Schiff befindet, ist es vernünftig, sich von dem Schiff, es mag noch so ein großes technisches Wunder sein, nicht derart begeistern zu lassen, daß man vergißt, alles Notwendige zu seiner Rettung zu tun. Das gegenwärtige System der Dinge gleicht einem sinkenden Schiff. Wer weise ist, wird deshalb so handeln, wie Gottes Wort uns in Zephanja 2:3 zu handeln rät, nämlich: „Suchet Jehova, alle ihr Sanftmütigen des Landes, die ihr sein Recht gewirkt habt; suchet Gerechtigkeit, suchet Demut; vielleicht werdet ihr geborgen am Tage des Zornes Jehovas.“
In Gottes neuer Ordnung werden wir dann abwarten, was der Schöpfer des Himmels und der Erde uns über sein Vorhaben mit den anderen Himmelskörpern im Weltraum zu sagen hat.
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(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)
Im Vergleich zur Größe des Alls hat der Mensch auf seinem Flug zum Mond eine kleine Entfernung zurückgelegt. Der nächste Stern ist 100 000 000mal so weit entfernt wie der Mond.
PROXIMA CENTAURI:
PLUTO: MEHR ALS 100 MIL-
MARS: MEHR ALS LIONENMAL SO WEIT
MOND MEHR ALS 15 000MAL WIE DER MOND
ERDE 150MAL SO SO WEIT WIE
WEIT WIE DER MOND
DER MOND
(Nicht maßstabsgerecht gezeichnet)