Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • Was ist verkehrt an der Wirtschaft?
    Erwachet! 1982 | 22. März
    • Königreich bald die gesamte Weltordnung beseitigen — einschließlich ungerechter Wirtschaftssysteme — und durch eine gerechte neue Ordnung ersetzen. Nur eine übermenschliche Regierung kann solche übermenschlichen Leistungen vollbringen (Dan. 2:44).

      Warum solltest du nicht einmal in die Bibel schauen und für dich selbst feststellen, was du tun mußt, um aus diesem bevorstehenden Weltwechsel Nutzen zu ziehen? Jehovas Zeugen stehen dir gern zur Verfügung, um dich in diesem Bemühen zu unterstützen.

  • Lohnt sich das Risiko?
    Erwachet! 1982 | 22. März
    • Lohnt sich das Risiko?

      Vom „Awake!“-Korrespondenten in Spanien

      ES IST der 14. Juli, der achte Tag der jährlichen Festlichkeiten zu Ehren San Fermíns, des Schutzheiligen der katholischen Stadt Pamplona. Schon vor der Morgendämmerung haben Personengruppen strategisch wichtige Stellen an den engen Straßen dieser alten spanischen Stadt eingenommen. Am frühen Morgen passiert rasch die Nachtwache und wird gelegentlich mit Spritzern aus den Weinschläuchen bedacht, die viele mit sich führen.

      Plötzlich steigt die Spannung. Die Stadtuhren schlagen sieben. Mit laut vernehmbarem Knall wird ein Feuerwerkskörper gezündet. Die Explosion, die man in der ganzen Stadt hören kann, löst überall Beifallsrufe aus.

      Unten am Fluß Arga werden die Tore eines Pferches aufgestoßen, und heraus stürmen sechs wilde spanische Stiere. Nun entsteht Aufregung und Spannung unter der Menge hinter den schützenden Sperren und unter den Akteuren, die auf dem Cuesta (Hügel) de Santo Domingo auf den Augenblick ihres Ruhmes warten.

      Während die erregten Tiere immer schneller den Hügel hinaufstürmen, sehen sie etwas Ungewöhnliches. Eine Gruppe aufgeregter junger (und einiger älterer) Männer rennt auf sie zu. Zu diesem Anlaß tragen sie eine spezielle Kleidung — weißes Hemd und weiße Hose, eine rote Baskenmütze und um die Hüften eine Schärpe. Viele halten eine zusammengerollte Zeitung in der Hand, mit der sie den Stier bei plötzlicher Gefahr ablenken könnten. Da der Abstand zwischen den beiden Gruppen jetzt nur noch wenige Meter beträgt, machen die Männer plötzlich kehrt und rennen so schnell, wie die Beine sie tragen, wieder den Hügel hinauf.

      Die Horntiere kommen ihnen immer näher, und die Nachzügler der Verfolgten blicken flüchtig nach hinten, von welcher Richtung die Stiere, wenn überhaupt, angreifen. Die klügeren unter den Läufern flüchten sich zur nächsten Mauer und lehnen sich ganz dicht an, ohne auch nur einen Muskel zu bewegen, um nicht die Aufmerksamkeit der Stiere zu erregen.

      Während die Stiere die Hügelkuppe erreichen, schlägt das Unglück zu. Ein Stier namens Antioquío trennt sich von den übrigen. Er fühlt sich allein und angegriffen, herausgefordert durch die Männer, die umherlaufen und ihre Heldenhaftigkeit beweisen wollen, indem sie sich möglichst nahe heranwagen. Der Herdentrieb des Tieres wird augenblicklich durch den Selbsterhaltungstrieb verdrängt. Antioquío stößt ganz wild mit den Hörnern umher. Einer der Läufer, der 26jährige José Antonio Sánchez, wird aufgespießt und mehrere Meter mitgeschleift. Andere versuchen, ihm zu helfen, aber vergeblich, denn drei Stunden später stirbt er im Krankenhaus.

      Der Stier orientiert sich schließlich wieder und läuft der Herde nach — in die vermeintliche Freiheit. In Wirklichkeit landet er in der Stierkampfarena. Die Stiere sehen sich von vielen Männern, hauptsächlich jüngeren, umgeben, die sie reizen wollen. Antioquío schlägt wieder zu, und diesmal wird der 29jährige Vicente Ladio Risco aufgespießt, der dann auf die Knie fällt und seinen Bauch umklammert. Die Zuschauer stoßen einen Schreckensschrei aus. Sie wissen, daß sie erneut Zeugen eines Todesfalles am „heiligen“ Fest des San Fermín geworden sind.

      Hat sich das Risiko gelohnt? Zwei junge Menschenleben wurden an einem Sommermorgen ausgelöscht. Und wofür? Wurde dadurch ein edler Zweck gefördert? Hat sich das Risiko wirklich gelohnt? War ihren Hinterbliebenen der persönliche Stolz oder Ruhm so viel wert? Diese vernünftigen Fragen können auf viele freiwillige Betätigungen des Menschen angewandt werden, die ein hohes Überlebensrisiko haben und jedes Jahr ihre Todesopfer fordern.

      Bergsteigen — Wie sicher?

      Seit Jahrtausenden reagiert der Mensch auf den Reiz der Berge. Für manche sind sie eine Herausforderung, wohingegen die Mehrzahl im Bergwandern eine große Möglichkeit sieht, sich vom Trubel der Städte zu erholen. Weltweit wandern und klettern Millionen und haben viel Spaß daran, ohne ein Risiko einzugehen.

      Andererseits muß man zugeben, daß jedes Jahr viele Bergsteiger, sowohl Anfänger als auch Erfahrene, beim Besteigen der Gipfel unserer Erde ihr Leben verlieren. Zum Beispiel versuchten im November 1980 drei junge Bergsteiger, die fast senkrechte Wand des San Jeronimo im Montserratmassiv bei Barcelona (Spanien) zu besteigen. Alle drei fielen 260 Meter in die Tiefe und kamen ums Leben. Vielleicht war Mangel an Erfahrung die Ursache. Aber hat sich das Risiko gelohnt? Wie würden ihre Angehörigen heute diese Frage beantworten?

      Mangel an Erfahrung ist keineswegs der einzige Grund für Bergsteigerunglücke. Im Oktober 1978 versuchte eine Expedition langjähriger Bergsteigerinnen aus den USA, den Gipfel des Annapurna I (8 078 m) im Himalaja zu erreichen. Sie bildeten zwei Mannschaften. Eine Mannschaft schaffte es. Die zweite nicht. Es wird berichtet, daß Vera Watson und Alison Chadwick-Onyszkiewicz, erfahrene Bergsteigerinnen, auf ihrem Weg zum Gipfel mit einem Seil verbunden waren, als sie in den Tod stürzten. Arlene Blum, ein anderes Glied der Expedition, schrieb in ihrem Tagebuch: „Sie waren wahrscheinlich nicht in der Lage, sich abzufangen, und stürzten 450 Meter tief an einem Steilhang auf Schnee und Eis hinab. Das könnte jedem Bergsteiger zu jeder Zeit passieren. Doch warum ist es passiert? Ich bin wie betäubt, und meine Gedanken sind bei ihren Angehörigen. All dieser Kummer und Schmerz — welcher Berg ist das wert? ... Natürlich hatten wir uns alle für dieses Risiko entschieden, als wir hierherkamen. Aber ihre Angehörigen und Freunde trafen keine solche Entscheidung“ (Kursivschrift von uns).

Deutsche Publikationen (1950-2025)
Abmelden
Anmelden
  • Deutsch
  • Teilen
  • Einstellungen
  • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutzerklärung
  • Datenschutzeinstellungen
  • JW.ORG
  • Anmelden
Teilen