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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1957
w57 1. 5. S. 273-282

Wie Jehovas Zeugen ihren Predigtdienst betrachten

„Ihr seid ‚… ein Volk zum besonderen Besitztum, damit ihr die Vortrefflichkeiten dessen weithin verkündigt‘, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat.“ — 1. Pet. 2:9, NW.

1. Wie betrachten Jehovas Zeugen ihren Predigtdienst? Weshalb?

JEHOVAS Zeugen nehmen ihren Predigtdienst ernst. Sie sind daran sehr interessiert, und das mit Recht, denn auch Jehova ist an der Predigttätigkeit seines Volkes sehr interessiert. Er hat geboten, daß das Predigtwerk in günstiger und in unruhvoller Zeit durchgeführt werden soll, damit sein Name und Vorhaben auf der ganzen Erde verkündigt und bekanntgemacht wird. (2. Tim. 4:2; Ps. 83:18) Und wie soll dies geschehen? Werden die Steine schreien und die Herrlichkeit und Majestät Jehovas verkündigen müssen? (Luk. 19:40) Nein, niemals, denn in der ganzen Welt haben Jehovas Zeugen die richtige Auffassung von ihrem Predigtdienst und sind stets begierig, ihm als Prediger treu zu dienen.

2. (a) Welchen Zweck verfolgt der Predigtdienst? (b) Welche Aufforderung ergeht laut und deutlich?

2 Damit wir verstehen, wie kostbar die Predigttätigkeit in Jehovas Augen ist, und damit wir sie richtig, nämlich von seinem erhabenen Standpunkt aus, betrachten, sagt er uns in 1. Petrus 2:9 (NW): „Ihr seid ‚… ein Volk zum Besitztum, damit ihr die Vortrefflichkeiten dessen weithin verkündigt‘, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat.“ Der Zweck des Predigtdienstes besteht also darin, das Licht widerzuspiegeln (Matth. 5:16, 17, NW) und die gute Botschaft von Gottes Königreich weit und breit zu verkündigen, damit jeder, der will, den Namen Jehovas anrufen und errettet werden kann. (Röm. 10:13, NW) So ergeht denn an alle treuen Zeugen laut und deutlich die Aufforderung: „Ihr Jünglinge und auch ihr Jungfrauen, ihr Alten samt den Jungen! Loben sollen sie den Namen Jehovas! Denn sein Name ist hoch erhaben, er allein; seine Majestät ist über Erde und Himmel.“ — Ps. 148:12, 13.

3. Wie sollte man sein Hingabegelübde betrachten?

3 In dem Bewußtsein, daß das Leben davon abhängt, daß man als ein Zeuge Jehovas aktiv dient, ist jeder Königreichsverkündiger darauf bedacht, seine Hingabegelübde treu zu erfüllen. Als er seine Hingabe an Gott durch die Wassertaufe symbolisierte, unterzog er sich nicht bloß einer schönen Zeremonie. Er gelobte, Jehova als einer seiner Diener zu dienen. Er sagte in seinem Herzen wie einst Jesus: „Dein Wohlgefallen [deinen Willen, Me] zu tun, mein Gott, ist meine Lust; und dein Gesetz ist im Innern meines Herzens.“ (Ps. 40:8) Jemand, der den Schritt der Hingabe an Gott tut, wird ein Zeuge für Jehova oder ein Zeuge Jehovas. (Jes. 43:10-12) Er hat dann das Vorrecht, den höchsten Namen, den es in der Welt gibt, zu tragen, einen Namen, auf den er stolz ist und dessen er sich unbedingt als würdig erweisen möchte. In 2. Mose 20:7 (NW) wird ihm der Rat gegeben: „Du sollst den Namen Jehovas, deines Gottes, nicht in unwürdiger Weise annehmen.“

4. Ist jemand, der nicht Zeugnis ablegt, ein Zeuge Jehovas? Was ist erforderlich?

4 Ein Zeuge Jehovas zu sein bedeutet mehr als zu sagen: „Ich gehöre zu den Zeugen Jehovas.“ Gibst du Zeugnis? Tust du es regelmäßig? Alle, deren Gesundheitszustand es ihnen erlaubt, sind verpflichtet, öffentlich und von Haus zu Haus zu predigen, so wie Jesus es tat, und zudem jede Gelegenheit wahrzunehmen, um Freunden, Nachbarn usw. Zeugnis zu geben. Körperlich Behinderte dagegen haben das Vorrecht, Besuchern Zeugnis zu geben, Briefe zu schreiben und durch den Fernsprecher oder auf andere Weise an dem machtvollen Zeugnis teilzuhaben. Jehovas Zeugen sind sich alle, ohne Ausnahme, ihrer diesbezüglichen Pflichten bewußt, wie sie in Hesekiel 3:17-21 beschrieben sind. Jemand, der nicht Zeugnis ablegt, ist kein Zeuge Jehovas. Wenn wir uns Zeugen Jehovas nennen würden und es dann unterließen, Zeugnis zu geben, das heißt zu predigen, würden wir den Namen Jehovas zu Eitlem aussprechen oder ihn in unwürdiger Weise annehmen. Möge das nie geschehen. Es geschieht nicht, solange der Predigtdienst vom richtigen Gesichtspunkt aus betrachtet wird.

5. Welche Frage sollte man sich von Zeit zu Zeit stellen, und inwiefern hatte Paulus die richtige Ansicht?

5 Es ist gut, wenn jeder sich von Zeit zu Zeit die Frage stellt: „Habe ich die richtige Auffassung von meinem Predigtdienst, und diene ich wirklich in Treue?“ Wie wichtig es ist, dies zu tun, wurde von Paulus betont, als er sagte: „Ein jeder handle so, wie er es in seinem Herzen beschlossen hat, nicht ungern oder aus Zwang, denn Gott liebt einen fröhlichen Geber.“ (2. Kor. 9:7, NW) Die richtige Ansicht über den Predigtdienst zu haben setzt jemand instand, fröhlich und mit dankbarem Herzen zu dienen und so zu denken wie Paulus, der ferner sagte: „Ich bin Christus Jesus, unserem Herrn, dankbar, der mir Macht übertrug, weil er mich als vertrauenswürdig ansah und mir ein Dienstamt zuteilte.“ (1. Tim. 1:12, NW) Man beachte: Der Dienst ist uns zugeteilt worden! Für dieses Vorrecht dankbar, verkündigen alle, die die richtige Ansicht über den Dienst haben, bei jeder Gelegenheit mit Freuden die gute Botschaft von Jehovas Königreich.

6. (a) Tut man Jehova einen Gefallen, wenn man predigt? (b) Wie kann man Jehova wohlgefallen und seine Gunst erlangen?

6 Nie stellt man sich auf den Standpunkt: „Jehova will, daß ich predige, das weiß ich; so werde ich ihm denn heute den Gefallen tun und am Predigtdienst teilnehmen.“ Das wäre eine ganz verkehrte Auffassung. Am Predigtdienst teilzunehmen bedeutet nicht, Jehova einen Gefallen zu tun. Inwiefern könnten wir Jehova einen Gefallen tun, wenn wir predigen? Ja was für einen Gefallen könnte ein Mensch Jehova überhaupt tun? Könnte ihm jemand etwa ewiges Leben geben? Nein, denn er ist der große Gott des Universums. Er hat Leben in sich selbst und besitzt die Macht, Leben zu geben, wem immer es ihm gefällt. Oder ist vielleicht jemand imstande, ein Paradies der Gerechtigkeit zu schaffen und seine Herzenswünsche zu verwirklichen? Nein, lautet wiederum die bestimmte Antwort. Was kann man denn für Jehova tun? Überhaupt nichts, das ihn oder seine Stellung verbessern würde. Etwas jedoch kann man tun, um ihm wohlzugefallen. Man kann ihm als Prediger treu dienen und ihm so zur Wonne sein und sein Herz erfreuen. (Spr. 23:15, 16) Jehova seinerseits kann und wird als ein gütiger, liebender Vater seinen treuen Zeugen ewiges Leben in seiner gerechten neuen Welt verleihen und ihnen jeden gerechten Herzenswunsch mehr als erfüllen.

AM PREDIGTDIENST TEILNEHMEN

7. Weshalb ist es wichtig, ‚ein öffentliches Bekenntnis abzulegen‘, und ist es immer leicht, dies zu tun?

7 Alle, die den Predigtdienst vom richtigen Standpunkt aus betrachten, ‚bringen Gott stets ein Opfer des Lobes dar, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen öffentlich bekennen‘. Das zu tun gehört zur wahren Gottesanbetung. (Heb. 13:15, NW) Es ist nicht immer leicht, sich so einzurichten, daß man Zeit findet, um die Botschaft öffentlich zu verkündigen. Wie alle anderen Menschen müssen auch wir für unsere materiellen Bedürfnisse sorgen, müssen dem Cäsar für die materiellen Dinge, die ihm gehören, zahlen und sollen zudem die Zusammenkünfte der Versammlung besuchen und am Predigtdienst teilnehmen.

8. Welche Auffassung sollte man richtigerweise von seiner verfügbaren Zeit haben, und wie sollte man sie im Predigtdienste verwenden?

8 Die Verhältnisse erfordern es manchmal, daß ein Verkündiger fünf oder sechs Tage in der Woche einer weltlichen Beschäftigung nachgehen muß, um für die materiellen Bedürfnisse zu sorgen. Er wünschte, es wäre umgekehrt, nämlich daß er fünf oder sechs Tage in der Woche für den so überaus wichtigen Predigtdienst aufwenden und mit einem oder zwei Tagen weltlicher Arbeit auskommen könnte. Aber es geht nicht. Wird er nun, wenn man ihn an seinem freien Tage fragt, ob er am Predigtdienst teilnehmen will, sagen: „Was, an meinem freien Tag soll ich in den Dienst gehen? Aber Bruder, weißt du denn nicht, daß ich die ganze Woche hindurch streng gearbeitet habe und diesen Tag zum Ausruhen brauche?“ Nein, so antwortet nicht jemand, der die richtige Ansicht über den Dienst hat. Mit Freuden benutzt er seine freien Tage wie auch seine Abende und seine Ferien dazu, möglichst viel Predigtdienst zu tun. Und so sollte es auch sein, denn die weltliche Arbeit, die er während der fünf oder sechs Tage verrichtet, hilft ihm lediglich, für seine materiellen Bedürfnisse aufzukommen. Um aber für die geistigen Bedürfnisse zu sorgen und um sich das Leben selbst zu sichern, ist Jehovas Segen und Gunst erforderlich, und dies wird denen zuteil, die Gottes Mitarbeiter sind. — 1. Kor. 3:9, NW.

9. Wovor sollte sich ein Prediger hüten?

9 Um regelmäßig am Predigtdienst teilnehmen zu können, muß man seine Zeit sorgfältig einteilen. Wenn man hierüber nicht wacht, kann es geschehen, daß man so viel Arbeit bekommt und sich von weltlichen Sorgen und Kümmernissen derart in Anspruch nehmen läßt, daß es schwer hält, noch Zeit für den Predigtdienst zu finden. Dies muß bei einigen der Fall sein, denn die Versammlungsberichte zeigen, daß es solche gibt, die nicht jeden Monat am Predigtdienst teilnehmen. Dadurch kommt ihr in eine gefährliche Lage, Brüder! Es bedeutet, daß ihr euer Hingabegelübde, das ihr Jehova abgelegt habt, nicht haltet. Verkündiger, die den Predigtdienst vom richtigen Standpunkt aus betrachten, lassen nicht zu, daß sie so beschäftigt oder überlastet werden, daß sie die Zusammenkünfte nicht regelmäßig besuchen und am Dienst nicht regelmäßig teilnehmen können — sofern sie wirklich den Wunsch dazu haben —, denn man sagt nicht umsonst: „Für etwas, das man wirklich tun will, läßt sich immer etwas Zeit finden.“

10. (a) Bringt man es fertig, etwas zu tun, was man wirklich tun will? (b) Weshalb sollte dies besonders auf den Predigtdienst zutreffen?

10 Ja, das ist wahr! Es mag jemand noch soviel Arbeit haben, so sorgt er doch dafür, daß er täglich mindestens dreimal buchstäbliche Nahrung zu sich nehmen kann, weil der Körper sie verlangt und er weiß, daß sie unbedingt nötig ist, damit er sich am Leben erhalten kann. Und es mag jemand noch soviel zu tun haben, wenn er bis spät in die Nacht hinein oder bis zum frühen Morgen gearbeitet hat, hört er doch zu arbeiten auf und geht zu Bett, weil er weiß, daß er den Schlaf benötigt, damit Leib und Sinn ruhen können und er am nächsten Tag wieder arbeitsfähig ist. Oder denken wir zum Beispiel an zwei Verlobte oder Verliebte; finden sie nicht stets eine Möglichkeit — selbst wenn sie beide noch so beschäftigt sind —, ein wenig zusammen zu sein? Allerdings! Ebenso verhält es sich mit dem Predigtdienst. Verkündiger, die den Predigtdienst vom richtigen Standpunkt aus betrachten, richten es so ein, daß sie, ungeachtet ihrer Verhältnisse oder der Ansprüche, die die alte Welt des Teufels an sie stellen mag, regelmäßig an diesem Dienst teilnehmen können, indem sie stets daran denken, daß er einen wesentlichen Teil ihres annehmbaren Gottesdienstes bildet und daß jetzt, ja gerade jetzt, die Zeit günstig ist, um Jehova zu preisen und sich am Werk der Einsammlung zu beteiligen, wodurch die anderen Schafe in die Neue-Welt-Gesellschaft hereingebracht werden, damit sie Harmagedon überleben können.

VOLLZEIT-PREDIGTDIENST

11, 12. (a) Ist der Vollzeitdienst eine erstrebenswerte Beschäftigung? (b) Was ist erforderlich, um Vollzeit-Pionierdienst tun zu können?

11 Da alle ihr Hingabegelübde erfüllen möchten und sich der Dringlichkeit des Zeugniswerkes bewußt sind, steht allen der Vollzeit-Pionierdienst als Ziel vor Augen. Dieser Dienst ist, wenn auch nicht immer leicht, doch der erfreulichste, herzerquickendste Dienst, den man vor Harmagedon tun kann. In diesem großartigen Dienst verbringen die allgemeinen Pioniere monatlich mindestens 100 Stunden und die Sonderpioniere mindestens 150 Stunden mit Predigen. Möge niemand den Pionierdienst unterschätzen. Er ist eine Ausübung des wahren Glaubens, ein Dienst, den nur reife Männer und Frauen tun können, die bereit sind, die Königreichsinteressen in ihrem Leben an die erste Stelle zu setzen und Jehova wohlgefällige Opfergaben darzubringen. Man kann nicht mit Meiers Schritt halten — die stets das Neueste und Beste von dem haben wollen, was die alte Welt an verlockenden Dingen bietet — und gleichzeitig Pionier sein. Es kommt nur das eine oder das andere in Betracht — nicht beides.

12 Doch wie ist es möglich, daß man, angesichts der hohen Lebenskosten, seinen Unterhalt verdienen und trotzdem Pionierdienst tun kann? Es setzt gute Planung und Einteilung und — was das Wichtigste ist — Glauben sowie das volle Vertrauen voraus, daß Jehova für die Befriedigung der wirklichen Bedürfnisse sorgen wird. Jesus brachte dies gut zum Ausdruck: „So macht euch nie Sorgen, indem ihr sprecht: ‚Was sollen wir essen?‘ oder ‚Was sollen wir trinken?‘ oder ‚Was sollen wir anziehen?‘ Denn all diesem gehen die Nationen begierig nach. Denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr all dieser Dinge bedürft.“ (Matth. 6:31, 32, NW) Wir können sicher sein, daß Jehova das Seinige tun wird, wenn wir unseren Teil tun.

13. (a) Können heutige Pioniere bestätigen, daß ‚der Herr für sie sorgt‘? (b) Wie ist es vielen möglich, Pionierdienst zu tun?

13 Daß es getan werden kann und auch getan wird, siehst du, wenn du an das großartige Beispiel der Tausende von Pionieren denkst, die es heute in der ganzen Welt gibt. Alle, die gern in den Pionierdienst eintreten möchten, aber sich mangels eines Bankkontos, von dem sie als Pionier jahrelang leben könnten, davon zurückhalten, täten gut, nachstehende Worte zu beachten, die von glücklichen Pionieren stammen: „Als wir (Mann und Frau) vor zwanzig Jahren den Dienst aufnahmen, besaßen wir nur einige Dollar. Während dieser ganzen Zeit mangelte es uns an nichts Notwendigem. Wir haben uns im Dienste angestrengt, und der Herr hat für uns gesorgt.“ Ein anderer schrieb: „Wie David kann ich sagen: ‚Ich bin jung gewesen [der Betreffende trat im Jahre 1907 in den Dienst ein] und bin auch alt geworden‘, aber der Herr hat stets für meine Bedürfnisse gesorgt.“ Jawohl, es gibt einen Weg für solche, die wirklich den Wunsch haben, Pionier zu werden. Eine zeitweilige Beschäftigung, die sorgfältige Verwendung von Spargeldern, Vorkehrungen in der Familie, damit eines oder mehrere Glieder im Pionierdienst sein können, Renten und viele weitere Möglichkeiten öffnen fleißigen, tatkräftigen Verkündigern den Weg zum Pionierdienst.

14. Weshalb sollte jeder Verkündiger den Pionierdienst ernstlich ins Auge fassen?

14 Laß dir dieses Vorrecht nicht entgehen, sofern du, vom Standpunkt der Bibel aus gesehen, frei bist, Pionier zu werden. Es besteht heute eine dringende Notwendigkeit für mehr Vollzeit-Arbeiter, da ‚die Ernte reif ist, aber der Arbeiter wenige sind‘. Wenn es dir möglich ist, Pionier zu werden, und du den Anforderungen entsprichst, dann solltest du in den Pionierdienst eintreten. In der Tat, gesegnet sind jene reifen, Gott hingegebenen Männer und Frauen, die die Streitfrage klar erkennen und die ihre Angelegenheiten so ordnen, daß sie den Pionierdienst aufnehmen und darin bleiben können.

15. Welche Vorkehrung ist getroffen worden, damit jedes Jahr alle, wenigstens eine Zeitlang, Pionierdienst tun können?

15 Doch wie steht es mit solchen, deren Familienpflichten ihre Zeit und Aufmerksamkeit so sehr in Anspruch nehmen, daß sie nicht Pionierdienst tun können? Damit auch diese sowie jugendliche, noch schulpflichtige Verkündiger, ferner Hausfrauen, Saisonarbeiter und andere sich der Vorrechte des Pionierdienstes wenigstens in beschränktem Maße erfreuen können, hat die Gesellschaft den Ferienpionierdienst vorgesehen. An diesem Dienst kann sich jemand einen, zwei oder mehrere Monate beteiligen. Selbst für diejenigen, die nur zwei Wochen Urlaub haben, besteht die Möglichkeit, während dieser Zeit Ferienpionierdienst zu leisten. Folglich haben alle Gott hingegebenen Zeugen Gelegenheit, jedes Jahr wenigstens während eines Teiles ihrer Zeit die Freuden des so gesegneten Pionierdienstes zu kosten. Tust du es?

16. Was sollten sich jugendliche Prediger als Ziel setzen?

16 Viele jugendliche Verkündiger im schulpflichtigen Alter leisten jeden Sommer Ferienpionierdienst, bis sie die Schule absolviert haben, worauf sie in den allgemeinen Pionierdienst eintreten. Einige, die dies getan haben, dienen heute als Bethelmitarbeiter, haben die Gileadschule absolviert und leisten Dienst als Missionare, Kreis- und Bezirksdiener oder in anderen verantwortlichen Stellungen in der Neuen-Welt-Gesellschaft.

TALENTE UND FÄHIGKEITEN GEBRAUCHEN

17. Welches Empfinden haben einige über ihre Fähigkeiten als Prediger?

17 Ob jung oder alt, ob längere oder kürzere Zeit in der Wahrheit — alle sollten den Wunsch haben, ihre Fähigkeiten für den Predigtdienst zu verbessern. Was die Fähigkeit betrifft, haben einige manchmal gesagt: „Ich möchte gern am Predigtdienst teilnehmen, aber es fehlt mir einfach an den richtigen Fähigkeiten. Ja, wenn ich es nur so gut tun könnte wie Bruder oder Schwester Soundso. Sie können reden und reden, und es ist wunderbar, wie geläufig ihnen die biblischen Wahrheiten sind und wie mühelos sie etwas erklären können.“ Doch wie erlangte jener Bruder oder jene Schwester diese Fähigkeit? Haben sie sie etwa mit auf die Welt gebracht? Nein. Sie studierten fleißig, besuchten regelmäßig die Zusammenkünfte, wandten das Gelernte im Felddienst an und wurden so befähigte Prediger.

18, 19. Können Fähigkeiten verbessert werden? Führe Beispiele an.

18 Kein Verkündiger sollte auf einen anderen blicken und sagen: „Wenn ich solche Fähigkeiten für den Predigtdienst hätte wie du, dann würde ich so und so handeln.“ Jehova Gott wird niemanden nach den Fähigkeiten seines Bruders oder seiner Schwester beurteilen. Er will, daß jeder die Fähigkeiten, die er selbst hat, gebrauche und sie verbessere. An die Tatsache, daß man seine Fähigkeiten verbessern kann, erinnert uns das Gleichnis von den Talenten. (Matth. 25:14-28, NW) Die Knechte, die ihre Talente gebrauchten, erhielten noch weitere dazu, während der Knecht, der von seinem Talent keinen Gebrauch machte, es verlor. Ebenso verhält es sich mit dem Predigtdienst. Jehova wird denen immer mehr Talente geben, die das, was sie haben, gebrauchen. Dies konnte immer wieder festgestellt werden, denn die meisten neuen Verkündiger haben mit sehr beschränkten Predigtfähigkeiten begonnen. Die Brüder haben am Predigtdienst-Lehrkurs teilgenommen, und ihre ersten Studierendenansprachen sind ihnen recht schwer gefallen. Obwohl es ihnen nicht leichtfiel, setzten sie die nötigen Bemühungen fort und suchten ihre Fähigkeiten fortwährend zu verbessern, und es dauerte nicht lange, so wurden sie fähige Redner, fähig, vor die Versammlung hinzutreten und auferbauende, einstündige Vorträge zu halten, und erhielten auch das Vorrecht, weitere Dienstaufgaben zu erfüllen.

19 Bestimmt haben viele von uns, als sie die Notwendigkeit des Predigtdienstes erkannten, mit Überzeugung gesagt: „Ich weiß, daß dieser Dienst am Platze ist und daß auch ich daran teilnehmen sollte, aber ich glaube nicht, daß ich je imstande sein werde, allein von Haus zu Haus zu gehen oder Nachbesuche zu machen und Heimbibelstudien durchzuführen.“ Wie glücklich sind wir heute, daß wir durch den Gebrauch unserer beschränkten Fähigkeiten oder Talente — und weil wir Jehova um ihre Vermehrung baten — fähige Prediger im Dienst von Haus zu Haus sind und auf wirksame Art Zeugnis für Jehova ablegen können! So möchten denn alle — ob jung oder alt, ob längere oder kürzere Zeit in der Wahrheit — damit fortfahren, die Fähigkeiten, die sie haben, auf weise Art zu gebrauchen, und darauf hinwirken, sie zu mehren. Jehova wird euer aufrichtiges Bemühen segnen, und so werden ‚eure Fortschritte allen offenbar werden‘, und ihr werdet die große Freude erleben, Dienstvorrechte zu empfangen, die ihr niemals für möglich gehalten hättet. — 1. Tim. 4:15, NW.

BESUCH DER ZUSAMMENKÜNFTE

20. Welchem Zweck dienen die wöchentlichen Zusammenkünfte der Versammlung?

20 Um mit den geoffenbarten biblischen Wahrheiten Schritt zu halten und für den Predigtdienst gut ausgerüstet zu sein, ist es notwendig, die Zusammenkünfte der Versammlung regelmäßig zu besuchen. Jehova weiß, was seine Diener bedürfen, um ihrer Aufgabe als Prediger nachzukommen, und versieht sie durch seine theokratische Organisation mit dem Notwendigen. Dazu benutzt er folgende wöchentliche Zusammenkünfte der Versammlung: Das Wachtturm-Studium, die Dienstversammlung, die theokratische Predigtdienstschule und das Versammlungsbuchstudium. Wenn öffentliche Vorträge veranstaltet werden können, dienen auch sie als reiche Quelle der Belehrung.

21. Haben wir zu viele wöchentliche Zusammenkünfte? Weshalb nicht?

21 Wenn Leute, die früher wöchentlich einmal oder noch weniger in die Kirche gingen, zum erstenmal in den Königreichssaal kommen und erfahren, wie viele Zusammenkünfte wöchentlich bei uns stattfinden, fragen sie manchmal: „Besuchen denn alle von Ihnen regelmäßig vier bis fünf Zusammenkünfte in der Woche? Sind sie denn alle notwendig?“ Die einzig richtige Antwort ist: Ja, sofern wir geistig stark und gesund bleiben wollen. Jesus sagte sehr treffend: „Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jeder Äußerung, die durch den Mund Jehovas ausgeht.“ (Matth. 4:4, NW) Gleichwie wir regelmäßig materielle Nahrung zu uns nehmen müssen, um körperlich gesund und stark zu bleiben, ist es unbedingt nötig, daß wir uns regelmäßig an der geistigen Speise laben, für die Jehova Vorsorge getroffen hat.

22. Was zu tun, werden wir in Hebräer 10:25 ermahnt? Weshalb?

22 Der Besuch der Zusammenkünfte ist von so großer Wichtigkeit, daß wir in Hebräer 10:25 ermahnt werden, ‚unser Zusammenkommen nicht zu versäumen, wie es bei einigen Gewohnheit ist‘. Wer den Zusammenkünften fernbleibt, versagt sich die geistige Speise, die Jehova für sein Wohl vorgesehen hat. Wenn daher für eine Zusammenkunft im Königreichssaal oder für das Versammlungsbuchstudium die Zeit gekommen ist, könnte es bestimmt nirgends auf Erden einen wichtigeren Anlaß geben. Bekundet eure Wertschätzung und eure richtige Ansicht über den Predigtdienst, indem ihr den Zusammenkünften regelmäßig beiwohnt.

23. Welches Vorrecht und welche Pflicht haben regelmäßige Besucher der Zusammenkünfte anderen gegenüber?

23 Wir sollten aber nicht nur selbst alle Zusammenkünfte der Versammlung regelmäßig besuchen, sondern auch andere dazu ermuntern. Was wir selbst brauchen, um bei guter geistiger Gesundheit zu bleiben, brauchen auch andere. So ermuntert denn einander liebevoll, in die Versammlung zu gehen, „und das um so mehr, als ihr den Tag herannahen seht“. Die reifen, regelmäßigen Versammlungsbesucher haben das Vorrecht und die Pflicht, ihre Mitverkündiger zum regelmäßigen Besuch aller Zusammenkünfte der Versammlung anzuspornen und ihnen in dieser Hinsicht beizustehen. Die Diener und Verkündiger sollten diejenigen stets im Auge behalten, die in den Zusammenkünften fehlen, und sollten ihre brüderliche Liebe und ihr Interesse an ihnen dadurch zum Ausdruck bringen, daß sie sie aufsuchen, um sie zu ermuntern und ihnen Hilfe zum Versammlungsbesuch zu bieten.

24. Führe einige Segnungen an, die wir aus dem Besuch der Zusammenkünfte erhalten.

24 Wer von uns hat nicht schon gesagt oder gedacht: „Ich weiß, daß ich in die Versammlung gehen sollte, aber ich bin so müde und habe soviel zu tun usw.“? Trotzdem haben wir uns dann aufgerafft und haben die Versammlung besucht, und wie glücklich waren wir nachher! Der erfrischende Aufschluß über die neue Welt, den wir bei der Zusammenkunft empfingen, verscheuchte das Gefühl der Müdigkeit und Abgespanntheit und ließ uns die Probleme und Sorgen der alten Welt ganz vergessen. Wir genossen die liebliche Gemeinschaft unserer Brüder, die uns stets zum Ansporn wird, und empfingen vor allem die Befriedigung und Freude, die daraus erwachsen, wenn man Gottes Gebot nachkommt. Wie wunderbar erfrischend, erhebend und auferbauend sind doch unsere Zusammenkünfte! Niemals versäume eine Zusammenkunft, wenn es irgend möglich ist. Sie sind ein unbedingtes Erfordernis, um bei guter geistiger Gesundheit zu bleiben und zum Predigtdienst hinreichend befähigt zu werden.

25. Wie kann Menschen guten Willens geholfen werden, die Wichtigkeit des Versammlungsbesuches zu erkennen?

25 Menschen guten Willens sollten zum Besuch sämtlicher Zusammenkünfte der Versammlung eingeladen und ermuntert werden. Es ist gut, nach jedem wöchentlichen Heimbibelstudium jeweils einige Minuten darauf zu verwenden, gewisse Höhepunkte aus der Zusammenkunft der vorangegangenen Woche zu erwähnen. So werden sie sich einen Begriff von der Mannigfaltigkeit der Belehrungen, die man in diesen Zusammenkünften erhalten kann, machen können und werden erkennen, was sie versäumen. Je früher sie beginnen, die Zusammenkünfte im Königreichssaal zu besuchen, desto schneller werden sie zu wahren Christen heranwachsen. Man sollte sie fühlen lassen, daß sie bei allen Zusammenkünften willkommen sind, und ihnen auch zeigen, daß Jehovas Zeugen nicht an ihrem Gelde interessiert sind, sondern ihnen behilflich sein möchten, biblische Wahrheiten kennenzulernen und auf dem Wege zu wandeln, der zum Leben in Gottes neuer Welt führt. — Joh. 17:3, NW.

ANDEREN PREDIGEN

26. Wer nur wird Harmagedon überleben, und was müssen diese jetzt tun?

26 Der Predigtdienst dient dem Zwecke, uns an der Rechtfertigung des Namens Jehovas teilhaben zu lassen, die anderen Schafe zu suchen und zu weiden und uns als treue Zeugen Jehovas zu erweisen. Jehovas Zeugen beabsichtigen oder bezwecken nicht, die alte Welt zu bekehren. Dazu wird es nie kommen, denn in Matthäus 24:38, 39 (NW) wird deutlich gesagt, daß, gleichwie es durch die Flut in den Tagen Noahs geschah, die meisten Menschen dieser Welt in der herannahenden Schlacht von Harmagedon vernichtet werden. Während die Welt als Ganzes damit zufrieden ist, zu essen, zu trinken und fröhlich zu sein, gibt es doch Menschen, die seufzen und jammern über die gegenwärtigen Zustände. Diese müssen gesucht werden und müssen Hilfe empfangen, solange die Zeit es noch gestattet. Alle, die den großen Krieg von Harmagedon, der jetzt eilends näherrückt, zu überleben hoffen, müssen die Einladung Jehovas beachten und ihr Folge leisten: „Suchet Jehova, alle ihr Sanftmütigen des Landes [der Erde], die ihr sein Recht gewirkt habt; suchet Gerechtigkeit, suchet Demut; vielleicht werdet ihr geborgen am Tage des Zornes Jehovas.“ — Zeph. 2:3.

27. Von welcher Wichtigkeit ist der Predigtdienst heute, und weshalb antwortest du so?

27 Jetzt ist die annehmbare Zeit, um die sanftmütigen, mit Schafen vergleichbaren Menschen einzusammeln und ihnen behilflich zu sein, standhafte und unerschütterliche Lobpreiser Gottes zu werden. (2. Kor. 6:2; 1. Kor. 15:58, NW) Wir müssen wahre Nächstenliebe und völlige Selbstlosigkeit bekunden, indem wir Dienstgelegenheiten suchen und uns solche schaffen. Dies ist das wichtigste Werk, das in der Zeit zwischen heute und Harmagedon auf Erden zu verrichten ist, und es geht um Leben oder Tod für uns wie auch für jene, denen wir predigen.

28. Was dürfen wir nicht tun?

28 Daß wir abends und am Wochenende von unserer weltlichen Arbeit und anderen Beschäftigungen müde sind, ist ganz natürlich. Es wäre so leicht, zu Hause zu bleiben, es uns recht bequem zu machen und zu denken, wie wunderbar es sei, daß andere gewissenhaft in den Dienst ziehen und sich der Schafe annehmen. Aber das werden und dürfen wir nicht tun. „Wehe mir, wenn ich nicht predige“, ist unser biblisches Leitwort. Jesus war bereit, sein Leben für seine Schafe niederzulegen. Als seine Fußstapfennachfolger sind wir bereit und begierig, alles zu tun, was wir nur können, um anderen eine Hilfe zu sein, und wir opfern deshalb gern unsere persönlichen Wünsche und unsere Behaglichkeit an Abenden, an Wochenenden und zu anderen Zeiten, um hinzugehen und zu predigen. Deshalb gehen wir bei schönem oder schlechtem Wetter, ja trotz einer Menge Widerwärtigkeiten, denen wir begegnen mögen, von Haus zu Haus, um ehrlichgesinnten Menschen die Botschaft zu verkündigen, mit ihnen Bibelstudien durchzuführen und ihnen sonstwie Hilfe zu bieten.

29. Warum werden Gebiete zugeteilt?

29 Um die Botschaft allen gründlich zu verkündigen, kann nicht auf gut Glück vorgegangen werden. Weit davon entfernt! Das Predigtwerk der Zeugen Jehovas ist gut organisiert. Sämtliche 16 240 Versammlungen in der ganzen Welt sowie die vielen Missionare, die allgemeinen Pioniere und die in entlegenen Gebieten tätigen Sonderpioniere erhalten von der Gesellschaft ein bestimmtes Gebiet zugeteilt. Sie haben die Pflicht, allen in diesem Gebiet wohnenden Menschen die Botschaft zu verkündigen.

30. (a) Weshalb predigen Jehovas Zeugen von Haus zu Haus? (b) Führe Gründe an, weshalb ein Gebiet immer wieder durchgearbeitet wird.

30 Die wirkungsvollste Art des Predigens ist in der Heiligen Schrift beschrieben worden und besteht darin, die Menschen in ihren Wohnungen aufzusuchen. Auf diese Weise zu predigen, wies Jesus seine Nachfolger an, und Paulus tat dasselbe und bezeugte: „Ich hielt nicht zurück, euch irgend etwas von den Dingen, die nützlich waren, zu sagen oder euch öffentlich und von Haus zu Haus zu lehren.“ (Apg. 20:20; Matth. 10:5, 11-13, NW) Wenn in den Wohnungen in einem Gebiet aufs neue vorgesprochen wird, sagen die Wohnungsinhaber oft: „Sind Sie schon wieder da? Es war doch erst vor kurzem jemand von Jehovas Zeugen hier.“ Niemand weiß dies besser als wir, da wir bewußt bestrebt sind, unser Gebiet immer wieder systematisch durchzuarbeiten. „Aber warum arbeitet Ihr ein Gebiet nicht einmal durch und hört dann auf?“ mögen einige fragen. Nun, einfach darum, weil die Umstände oder Verhältnisse bei den einzelnen Menschen von einem Besuch zum anderen verändert sein mögen oder weil etwas, das früher zu einem Wohnungsinhaber gesagt wurde, bei ihm eine Änderung seiner Denkweise hervorgerufen haben mag, so daß Personen, die früher feindlich eingestellt, beschäftigt oder nicht interessiert waren, nun bereit, willig und begierig sind, auf die Königreichsbotschaft zu hören. Fast alle, die heute aktive Prediger sind, waren einst unempfänglich, als sie zum erstenmal besucht wurden. Sie sind sehr froh, daß das Gebiet immer wieder durchgearbeitet wurde, und freuen sich, das auch ihnen zugeteilte Gebiet wiederholt durcharbeiten zu können, um nach den anderen Schafen zu suchen.

31. Von welchem Nutzen ist die Verwendung von Bibelpredigten, und weshalb werden immer wieder andere gehalten?

31 Leute, die unseren Predigtdienst nicht näher kennen, haben schon gefragt: „Ermüdet es Sie nicht, immer wieder zu den gleichen Leuten zu gehen und dasselbe zu sagen?“ Die Leute werden allerdings wiederholt besucht, aber es wird nicht immer dasselbe gesagt. Bevor sich die Zeugen in den Dienst begeben, bereiten sie treffende Predigten von drei bis acht Minuten Dauer vor, und jedesmal, wenn sie das Gebiet wieder besuchen, bedienen sie sich neuer Predigten. Wer sich auf diese Weise gut vorbereitet, dem ist es eine Freude, am Predigtdienst teilzunehmen. Er kommt dann nicht an eine Tür und muß sich, wenn er den Wohnungsinhaber kommen hört, noch schnell fragen: „Was soll ich sagen? Wie soll ich beginnen?“ Nein, vertrauensvoll richtet der vorbereitete Prediger die biblische Botschaft aus, die er übermitteln wollte, und wenn er mit seiner Predigt zu Ende ist, werden sich empfängliche Wohnungsinhaber, die zuhörten, nicht fragen, weshalb der Zeuge Jehovas wohl vorgesprochen habe. Die logisch aufgebaute Bibelpredigt ließ sie den Zweck des Besuches verstehen, daraus Nutzen ziehen und Wertschätzung dafür empfinden. Alle gutausgerüsteten Prediger verwenden nun in ihrem regulären Zeugnisdienst biblische Predigten von drei bis acht Minuten Dauer und wissen sehr wohl, wie wirksam sie sind.

32. Wieso kann, obwohl bei der Abgabe biblischer Schriften ein kleiner Beitrag entgegengenommen wird, unwiderlegbar gesagt werden, daß ‚wir mit dem Worte Gottes nicht hausieren‘?

32 Um Wohnungsinhabern, die an der Botschaft interessiert sind, behilflich zu sein, die biblischen Wahrheiten kennenzulernen, werden ihnen gedruckte Predigten in Form von Bibelstudienbüchern, Zeitschriften — Der Wachtturm und Erwachet! — und Broschüren angeboten, wofür ein kleiner Beitrag entgegengenommen wird. Die empfangenen Beiträge helfen lediglich, die Druck- und Verbreitungskosten zu decken. Wenn jemand nichts beisteuern kann, aber aufrichtig den Wunsch hat, gedruckte Predigten zu lesen, überläßt sie der Prediger dem Betreffenden und trägt dafür die Kosten selbst. All das beweist unbestreitbar, daß Jehovas Zeugen ‚mit dem Worte nicht hausieren wie viele Menschen, sondern in Aufrichtigkeit, ja als von Gott gesandt … reden‘. (2. Kor. 2:17, NW) Die gedruckten Predigten ermöglichen es den Leuten, zu einer ihnen beliebigen Zeit zu studieren.

33. Weshalb werden Nachbesuche gemacht? Wie sollten die Verkündiger darauf vorbereitet sein?

33 Der Zweck des Predigtdienstes beschränkt sich aber nicht nur darauf, interessierten Menschen biblische Studienhilfsmittel zu überbringen. Um den Anweisungen Jesu, das Suchen und Weiden der anderen Schafe betreffend, vollständig nachzukommen, muß noch mehr getan werden. Es werden nicht nur viele Stunden darauf verwendet, Menschen zu suchen, die an der Botschaft interessiert sind, sondern es müssen auch Rückbesuche gemacht werden, um die Schafe wirklich zu weiden. Alle Zeugen Jehovas, die den Predigtdienst richtig betrachten, freuen sich, bei Menschen, die an der biblischen Botschaft Interesse bekundet haben, Rückbesuche zu machen. Wenn sie wieder bei ihnen vorsprechen und ihnen gutvorbereitete 10—15-Minuten-Bibelpredigten über Themen halten, die die Wohnungsinhaber interessieren, so können sie die Notwendigkeit eines privaten Heimbibelstudiums erkennen. Rege Verkündiger führen sobald als möglich Heimbibelstudien ein.

34. Von welchem Wert sind die Heimbibelstudien, und weshalb beteiligen sich nicht mehr Verkündiger an diesem Dienst?

34 Führst du als Versammlungsverkündiger wöchentlich mindestens ein Heimbibelstudium durch oder als Pionier oder Missionar mehrere Heimbibelstudien? Jeder sollte dies tun; doch zeigen die Berichte, daß viele befähigte Prediger es nicht tun. Ja in den meisten Versammlungen führen nur etwa 15 bis 20 Prozent der Verkündiger die so überaus wichtigen Bibelstudien durch. Weshalb beteiligen sich nicht mehr Verkündiger an diesem Dienst? Besitzen viele etwa nicht die nötigen Fähigkeiten? Nein, das ist nicht der Grund, denn alle Zeugen Jehovas haben die Fähigkeit, Bibelstudien zu leiten. Offen gesagt, scheint es, als ob einige davor zurückschreckten, Heimbibelstudien durchzuführen, weil sie sich nicht irgendwie gebunden fühlen möchten. Dies ist eine falsche Auffassung. Kamen nicht fast alle von uns dadurch zu einer Erkenntnis der Wahrheit, daß jemand bei uns ein Heimbibelstudium durchführte? Sicherlich! Hierin liegt also ihr Wert. Sie sind tatsächlich unerläßlich, um den Auftrag, „Weide meine Schafe“, wirklich zu erfüllen.

35, 36. Welche Ansicht sollten wir richtigerweise haben? Wieso ist diese schriftgemäß?

35 Möge daher jeder Gott hingegebene Zeuge doch mindestens ein Heimbibelstudium regelmäßig durchführen, wobei er den voraussichtlichen anderen Schafen gegenüber folgende biblische Einstellung haben sollte: „Da wir denn eine innige Zuneigung zu euch haben, gefiel es uns wohl, euch nicht allein Gottes gute Botschaft mitzuteilen, sondern auch unsere eigenen Seelen, weil ihr uns lieb geworden wart. Gewiß erinnert ihr euch, Brüder, unserer Mühe und Anstrengung. Indem wir Nacht und Tag arbeiteten … predigten wir euch Gottes gute Botschaft.“ — 1. Thess. 2:8, 9, NW.

36 Ein Verkündiger, der den Predigtdienst vom richtigen Standpunkt aus betrachtet, ist nicht nur bereit, sondern begierig, zu irgendeiner Zeit, die vereinbart werden kann, Heimbibelstudien durchzuführen. Er denkt daran, daß durch den Predigtdienst Früchte hervorgebracht werden sollen und daß dies mittels Heimbibelstudien geschehen kann. Möchten deshalb alle treuen Zeugen Jehovas am Nachbesuchs- und Heimbibelstudien- sowie am Predigtdienst von Haus zu Haus, am Zeitschriftenwerk und an anderen Arten des Königreichsdienstes teilnehmen und so ‚ihr Gleichgewicht bewahren und ihren Dienst gründlich verrichten‘. — 2. Tim. 4:5, NW.

SCHULUNG NEUER PREDIGER

37. Was wünscht jemand, wenn er Jehova und sein Vorhaben kennenlernt, zu tun?

37 Wenn Menschen guten Willens aus der Vorkehrung der Heimbibelstudien Nutzen ziehen und die Zusammenkünfte der Versammlung besuchen, kommen sie zu einer genauen Erkenntnis des wunderbaren, glorreichen Vorhabens Jehovas. Ihre Liebe dazu wächst, und sie möchten an der Lobpreisung des Namens Jehovas teilhaben und auch anderen behilflich sein, den Weg zum Leben kennenzulernen. Es fängt in ihren Gebeinen an zu brennen wie Feuer; sie müssen und wollen sich den Reihen der glücklichen Prediger anschließen.

38. Wie wird man heute in Übereinstimmung mit der Methode, die Jesus zum Schulen anderer anwandte, ein Prediger?

38 Wie wird man denn zum Predigtdienst befähigt? Ist dazu Seminarunterricht oder die Ausbildung an einer besonderen Schule nötig? Jesus schickte seine Nachfolger nicht auf eine der damaligen Theologieschulen. Er schulte sie statt dessen, indem er sie in den Predigtdienst mitnahm und sie lehrte, was sie tun sollten, und sandte sie aus, zu lehren und andere zu Jüngern zu machen. (Matth. 28:19, 20, NW) Diese schriftgemäße Methode befolgen Jehovas Zeugen heute in der ganzen Welt.

39. (a) Welche Vorkehrungen bestehen in jeder Versammlung, um neue Verkündiger zu schulen? (b) Wie betrachten jene, die zusammenarbeiten, ihre Aufgabe?

39 In jeder Versammlung werden Vorkehrungen getroffen, Neue zu schulen und ihnen behilflich zu sein, für den Predigtdienst hinreichend befähigt zu werden. Reife, fähige Verkündiger werden vom Kreisdiener — in der Zeit zwischen seinen Besuchen vom Versammlungsdiener — dazu bestimmt, Neue und andere, die der Hilfe bedürfen, zu schulen und ihnen beizustehen, damit sie tüchtige Prediger werden, die die Botschaft von Haus zu Haus verkündigen, bei Interessierten Rückbesuche machen, Heimbibelstudien beginnen und durchführen, passende Predigten vorbereiten und halten und auch in anderer Hinsicht für den Predigtdienst befähigt werden. Die beiden, die zusammenarbeiten und als theokratische Gefährten bezeichnet werden, stellen gemeinsam ein Programm auf, das ihnen erlaubt, so oft wie möglich in allen Zweigen des Predigtdienstes tätig zu sein. Der reifere Prediger übernimmt die Führung und erteilt dem Lernenden stets freundlichen, hilfreichen Rat. Und während jener, der geschult wird, Fortschritte macht, kann er immer mehr tun, bis er imstande ist, allein Predigten zu halten, indem er von Haus zu Haus erfolgreich predigt, dann Rückbesuche macht und Bibelstudien durchführt. Darauf ist auch er in der Lage, einem anderen beizustehen. Jeder theokratische Gefährte nimmt seine Aufgabe ernst, weil er weiß, daß es sich um eine theokratische Aufgabe handelt. Der fähigere Verkündiger betrachtet es als ein Vorrecht, demjenigen, der ihm zugeteilt worden ist, behilflich zu sein, ein fähiger Zeuge für Jehova zu werden, und jener, der geschult wird, erkennt im Schulungsprogramm eine liebende Vorkehrung der theokratischen Organisation Jehovas, die ihm dazu verhelfen soll, ein tauglicher Prediger zu werden, der imstande ist, die Vortrefflichkeiten Jehovas, der ihn zum Predigen berufen hat, weithin zu verkündigen. — Eph. 4:11-14, NW.

40. Welche Schlußfolgerung kann aus diesem Studium gezogen werden, und was gelangt als Nächstes zur Betrachtung?

40 Wie aus diesem Artikel zu ersehen ist, nehmen Jehovas Zeugen ihren Predigtdienst ernst. Sie sind sehr daran interessiert, wissend, daß er ein überaus wichtiger Teil der wahren Gottesanbetung ist. (Matth. 7:21, NW) Während dieser Artikel gezeigt hat, wie Jehovas Zeugen ihre Angelegenheiten ordnen, um am Predigtdienst teilzunehmen, und wie sie ihren Dienst betrachten, werden wir im nächsten Artikel sehen, welche Eigenschaften die Aufseher einer Versammlung aufweisen müssen und wie sie ihr Dienstamt betrachten.

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