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  • Sie fand die Quelle vermehrter Freude
    Der Wachtturm 1981 | 15. Dezember
    • Sie fand die Quelle vermehrter Freude

      Ein herzerfreuender Bericht aus Trinidad

      „LEHRERIN gibt ihre Arbeitsstelle auf, um Missionarin zu werden“. So lautete 1955 eine Überschrift in unserer Tageszeitung The Trinidad Guardian. Wer war diese Lehrerin? Was bewog sie zu einer solchen Entscheidung? Hatte sie wegen dieses Schrittes irgendwelche Nachteile? Ist sie noch immer Missionarin?

      Sylvia ist in Flanagin Town, einem friedlichen Bauerndorf im Herzen Trinidads, geboren. Die Leute dieser kleinen Gemeinde hatten keine großen Bildungsmöglichkeiten, und die einzige Schule, die es dort gab, stand unter der Leitung eines katholischen Lehrers und wurde von einem Priester verwaltet, der diese Gegend einmal wöchentlich besuchte. Auch Sylvia ging dort zur Schule und wurde dann an derselben Schule Junglehrerin. In den 40er Jahren erhielt sie von einem älteren Ehepaar — sie waren Zeugen Jehovas — geistige Unterweisung. Der Mann und die Frau wurden von den Dorfbewohnern, die religiöse Vorurteile hatten, verachtet, doch sie verkündigten mutig allen im Dorf die biblische Botschaft. Ein anderes Ehepaar schloß sich ihnen an, und diese kleine Gruppe benutzte tragbare Grammophone, um an den Türen der Leute Platten mit biblischen Predigten abspielen zu lassen. Danach boten sie bibelerklärende Schriften an.

      DIE FREUDE BEGINNT

      Die Großmutter von Sylvia hörte diesen Predigten zu und nahm Literatur entgegen. Sie legte sie jedoch beiseite und las sie nie. Aber Sylvia las die Schriften. Im Alter von 17 Jahren suchte sie dann nach den Zeugen, und nachdem sie sie gefunden hatte, überschüttete sie sie mit Fragen. Bald darauf wohnte auch Sylvia dem Bibelstudium bei, zu dem sich die vier Zeugen Jehovas in ihrem Dorf versammelten. Die fünf saßen dann beim Schein einer Petroleumlampe zusammen — es gab keinen elektrischen Strom — und betrachteten die Heilige Schrift.

      Sylvias nächster Schritt war, daß sie mit ihrer Großmutter und mit einigen Lehrern über das sprach, was sie lernte. Schnell verbreitete sich die Neuigkeit im Dorf, daß Sylvia heimlich Zusammenkünften der Zeugen Jehovas beigewohnt hatte. Wie konnte ein aktiver Katholik nur so etwas tun! War sie nicht ein Mitglied des Kirchenchors und ein „Kind Marias“? War sie nicht Junglehrerin an einer katholischen Schule? Was würde der Priester dazu sagen? Was würde er tun? Der Priester entließ Sylvia. In einem Brief teilte er ihr mit, daß sie ihre Arbeit an der Schule nicht weiter ausüben könne, da sie laufend den Gottesdienst einer seiner Ansicht nach falschen Religion besuche.

      Das dämpfte aber nicht ihre Freude. Ja, einige Zeit danach ließ sie sich taufen und symbolisierte damit ihre Hingabe an Jehova Gott. Im Jahre 1949 besuchte sie ein staatliches Lehrerseminar und wurde 1950 graduiert. Während der folgenden fünf Jahre lehrte sie an staatlichen Schulen. Im Jahre 1955 gab sie aber ihre Arbeit als Lehrerin auf, um ihre ganze Zeit dazu zu verwenden, mit anderen über die biblische „gute Botschaft“ zu sprechen (Matth. 24:14). Warum hatte Sylvia ihre Stelle aufgegeben? Warum machte sie sich nichts aus einer sicheren Existenz und zog es vor, als „Pionier“ ihre ganze Zeit für das Predigtwerk zu verwenden, und das ohne festes Gehalt?

      WARUM NAHM SIE DEN PIONIERDIENST AUF?

      Stellst du Sylvia diese Frage, dann wird sie dir verschiedene Gründe angeben. Zum Beispiel erlaubte ihre Mutter — obwohl den Zeugen gegenüber gegnerisch eingestellt — ihr immer, die Ferien bei einer Tante zu verleben, die eine Zeugin war. Während dieser Zeit sprach sie viel mit anderen über die Botschaft der Bibel. Sylvia gefiel es sehr, ihre Ferien auf diese Weise zu verbringen. Wenn sie dann nach Hause zurückkehrte, war sie geistig gestärkt und noch mehr von der Wichtigkeit überzeugt, so vielen Menschen wie möglich über diese herrliche „gute Botschaft“ zu erzählen. Außerdem kam sie zu der Erkenntnis, daß unter den wichtigsten Angelegenheiten eines Christen das Königreich den ersten Platz einnehmen sollte (Matth. 6:33). Sie verstand, daß es in ihrem Fall wichtiger sei, die biblische Wahrheit zu verkündigen, als ganztägig eine weltliche Arbeit auszuüben.

      Sogar heute kann Sylvia noch von dem starken Eindruck erzählen, den Constance Mills und Maude De Freitas, zwei Pioniere, auf sie gemacht hatten. Sie kann sich noch ganz deutlich daran erinnern, wie sie sich in Jehova freuten, an ihren großen Eifer für den Vollzeitpredigtdienst und ihre erstaunliche Fähigkeit, über das Königreich zu sprechen und es für sie zu einer Realität werden zu lassen. Sylvia bewunderte auch den betagten Bruder William Jordan und hat noch deutlich die Gespräche mit ihm während des Mittagessens im Gedächtnis und auch, wie sehr er ihr geholfen hat, ihren Sinn auf den Dienst Jehovas zu richten. So kündigte sie dann ihr Arbeitsverhältnis und wurde Pionier. Was verlor sie dadurch? „Weil ich Pionier wurde, mußte ich meine schöne Wohnung und meine Karriere aufgeben. Außerdem war ich nicht mehr versichert, und ich mußte auf ein Auto verzichten“, sagte sie. „Doch ich wußte, daß alles, was ich besaß, Jehova hingegeben war, und das löste das Problem.“

      Sylvia erklärte auch, daß das Aufnehmen des Pionierdienstes eine ihrer größten Entscheidungen war. Eine andere Entscheidung war, ob sie heiraten sollte oder nicht. Sie ist ledig, und sie glaubt nicht, daß sie deshalb schlechter daran sei als andere. Sie versucht zwar nicht, andere zum Ledigsein zu beeinflussen, aber für sich selbst entschied sie, unverheiratet zu bleiben. „Nicht, daß Brüder niemals um mich geworben hätten. Ich habe auch einige Heiratsanträge bekommen“, sagte sie. „Aber meine Entscheidung steht fest, und mein Leben ist glücklich und ausgefüllt. Ich glaube nicht, daß ich irgend etwas versäume. Außerdem bin ich zu beschäftigt, um mir darüber Gedanken zu machen“ (Matth. 19:10-12).

      SEGNUNGEN VERMEHREN DIE FREUDE

      Nachdem Sylvia 1959 die Gileadschule besucht hatte, erhielt sie wiederum eine Zuteilung nach Trinidad als Sonderpionier. Das war ein Segen, den sie aber nicht sogleich als einen solchen erkannte. Sie hatte sich schon sehr darauf gefreut, in einem fremden Land zu dienen, und gab offen zu: „Ich war etwas enttäuscht, als ich hörte, daß ich nach Trinidad zurückgehen sollte, wo mich dieselbe, mir schon bekannte Umgebung erwartete.“ Erwies sich das indes als ein Segen?

      Sie sagte darüber, wie Jehova sie gebraucht hatte, folgendes: „Er hat mich gebraucht, so vielen zu helfen, die Wahrheit anzunehmen, daß sich manchmal sechs, vier oder drei Personen auf einmal taufen ließen oder auch nur eine oder zwei Personen. Ich durfte vieren meiner leiblichen Brüder und Schwestern und ihren Ehepartnern helfen. Es ist herzerfreuend, zu sehen und zu hören, wie sie über Jehova und sein Königreich sprechen.“ Es vergeht kaum eine Taufgelegenheit, ohne daß sich nicht eine Person unter den Taufanwärtern befindet, mit denen Sylvia die Bibel studiert hat.

      Ihr Weg war nicht immer leicht. Ja, in einem Jahr brannte Sylvias Wohnung nieder, und sie und ihre Partnerin verloren alles. Doch Glaubensbrüder nahmen sie auf und kleideten sie ein, bis sie wieder auf eigenen Füßen stehen konnten (Mark. 10:29, 30).

      Im Jahre 1968 stand Sylvia vor der Entscheidung, ob sie im Vollzeitdienst bleiben würde oder nicht. Sie drückte dies folgendermaßen aus: „Ich wurde mit der Blutfrage konfrontiert, denn ich mußte mich einer Unterleibsoperation unterziehen. Die Operation verlief erfolgreich. Es wurde kein Blut verwendet, aber ich war sehr geschwächt und deprimiert. Ich mußte mich entscheiden, ob ich im Vollzeitdienst bleiben würde oder nicht. Einige Glaubensbrüder meinten, ich solle den Vollzeitdienst aufgeben, weil ich so schwach sei. Aber Jehova erhörte meine Gebete und richtete mich wieder auf. Er erneuerte meine Kräfte, und nach drei Monaten suchte ich schon wieder nach seinen ,Schafen‘ (Jes. 40:28-31). Meiner Ansicht nach schaffe ich jetzt noch mehr als vor der Operation. Jehova sei Dank!“

      Sylvia hat ein einnehmendes Wesen. Jemand mag die Straße entlanggehen und sie vor sich sehen: eine schlanke, mädchenhafte Gestalt, vernünftig und geschmackvoll gekleidet, auf dem netten Gesicht ein verbindliches Lächeln. Für die Leute ist es selbstverständlich, die biblische Literatur, die sie anbietet, anzunehmen. Wenn sie spricht, werden die Zuhörer von ihrer Lebensfreude angesteckt. Sie weist auf Jehova als den Quell ihrer Freude hin: „Es ist für mich ein lohnendes und begeisterndes Erlebnis gewesen, während all der Jahre seine liebevolle Fürsorge zu verspüren und mit ihm zusammenzuarbeiten. Demütig möchte ich Jehova dafür danken.“ Ja, ‘die Sanftmütigen mehren ihre Freude in Jehova’ (Jes. 29:19).

  • Ein freudiger Tag in Brasilien
    Der Wachtturm 1981 | 15. Dezember
    • Ein freudiger Tag in Brasilien

      SAMSTAG, der 21. März 1981, war für Jehovas Zeugen in Brasilien ein freudiger Tag. An diesem Tag wurde der neue umfangreiche Gebäudekomplex ihrer Zentrale der Bestimmung übergeben. Diese Zentrale befindet sich in Cesario Lange — 140 Kilometer von São Paulo entfernt. Auch für ganz Brasilien war dies ein besonderer Tag. Wieso? Weil früher oder später die meisten Einwohner Brasiliens von den Tätigkeiten berührt werden, die in diesen neuen Gebäuden von freiwilligen Arbeitern verrichtet werden.

      Die Zahl der Zeugen Jehovas hat in Brasilien schnell zugenommen. In den 20er Jahren kehrten acht Seeleute, die in New York biblische Literatur erworben hatten, in ihr Heimatland Brasilien zurück und erzählten auch anderen über ihre neugewonnene Erkenntnis. Diese anfänglich bescheidene Zahl ist inzwischen auf mehr als 117 000 angewachsen.

      Als Christen sind Jehovas Zeugen immer damit beschäftigt, mit anderen über die Bibel zu sprechen, und dabei verwenden sie auch viel biblische Literatur. Das erklärt die Notwendigkeit

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