Unseren Predigtdienst ausdehnen
1. Welche Verantwortung wird denen zuteil, die die Wahrheit kennenlernen, und wie zeigte dies Jesus?
WENN jemand die Bibel studiert, erkennt er bald, daß ein wahrer Christ seinen Glauben nicht für sich behält. Die Wahrheit hat seinen Sinn erleuchtet, sein Leben mit Hoffnung erfüllt und hat sich als ‚ein Licht für seinen Pfad‘ erwiesen, so daß er in christlicher Lauterkeit wandeln kann. Wenn er das Licht schätzt, wird er es nicht selbstsüchtig für sich behalten. „Ihr seid das Licht der Welt“, sagte Jesus. „Eine Stadt, die oben auf einem Berge liegt, kann nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht eine Lampe an und setzt sie unter den Scheffel, sondern auf das Lampengestell, und sie leuchtet allen, die im Hause sind. Also lasset euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten [rechten, NW] Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen.“ — Ps. 119:105; Matth. 5:14-16.
2. (a) Auf welche Weise gaben uns Jesus und Paulus ein Beispiel im Dienste, und was erweckt in uns den Wunsch, am Predigtwerke teilzunehmen? (b) Wie beschrieb der Psalmist die Tätigkeit der Glieder des Volkes Jehovas, und wie können sie ihre Fähigkeiten verbessern?
2 Als Jesus bei seinen Jüngern auf Erden weilte, schulte er sie zu Predigern der Wahrheit heran, und nachdem sie die Wahrheit kennengelernt und beobachtet hatten, wie Jesus den Predigtdienst durchführte, sandte er sie aus, anderen zu predigen. Vor seiner Himmelfahrt sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Ihr werdet meine Zeugen sein … bis zum entferntesten Teil der Erde.“ Der Apostel Paulus schätzte das Vorrecht, das ihm eingeräumt wurde, und sagte: „Ich hielt mich nicht davon zurück, euch irgendwelche Dinge, die nützlich waren, kundzutun und euch öffentlich und von Haus zu Haus zu lehren.“ Und er spornt andere durch die Worte an: „Werdet meine Nachahmer, wie ich Christi [Nachahmer bin].“ Somit behalten jene, die auf den Rat des Wortes Gottes achten, die Wahrheit nicht für sich oder enthalten sie anderen vor. Sobald sie erkennen, welches Werk getan werden muß, treibt die Liebe zu Gott sie an, von Gott und seinem liebreichen Vorhaben zu sprechen. Wenn sie erkennen, daß diese alte Welt der Bosheit in der Schlacht von Harmagedon in die Vernichtung sinken wird, daß aber Personen, die Gottes Anforderungen entsprechen, in die neue Welt hinüberleben werden, fühlen sie sich durch ihre Liebe zum Nächsten gedrängt, hinzugehen und anderen davon zu erzählen und sie darauf hinzuweisen, daß Gott zu ihrer Bewahrung Vorkehrung getroffen hat. Der Psalmist beschrieb sie genau, als er sagte: „Von der Herrlichkeit deines Königtums werden sie sprechen und werden reden von deiner Macht.“ Sie bezeugen die Dinge, die ihnen bekannt sind; sie verbinden sich mit Jehovas Organisation und wünschen, sich jede Vorkehrung zunutze zu machen, die durch die Organisation getroffen wird, um ihnen zu helfen, ihre Fähigkeiten für den Dienst Gottes zu verbessern. — Apg. 1:8; 20:20; 1. Kor. 11:1; Ps. 145:11, NW.
3. Was will jemand tun, wenn sich seine Wertschätzung für die Wahrheit vertieft, und welche Gelegenheiten stehen ihm dazu offen?
3 Wenn sich ihre Wertschätzung für die Wahrheit vertieft, werden sie den Wunsch haben, am Dienste einen volleren Anteil zu nehmen. Da sie in der Wahrheit gefestigt worden sind und die Verantwortlichkeiten erkennen, die ihnen durch den Schritt der Hingabe erwachsen, werden sie bald größere Dienstgelegenheiten ergreifen wollen. Auf diese Weise sind viele in den Pionierdienst eingetreten. Es mag sein, daß sie dabei weiterhin in dem Gebiet ihres Heimatortes wohnen und wirken können, doch ordnen sie jetzt ihre Angelegenheiten so, daß sie monatlich mindestens hundert Stunden darauf verwenden, andere Menschen in der Wahrheit zu unterweisen, und dadurch wird ihr Anteil an dem Werke, das ihrem Herzen nahesteht, größer. So wie Jesus, sagen auch sie: „Deinen Willen zu tun, mein Gott, ist meine Lust gewesen, und dein Gesetz wohnt in meinem Innern.“ Einige von denen, die in Gebiete ziehen können, wo das Zeugnis noch nicht gegeben wird, um dort ihren Vollzeitdienst, nun vielleicht als Sonderpioniere, fortzusetzen, mögen dazu eingeladen werden. Oder sie mögen ausgesandt werden, um als Missionare in anderen Ländern neue Gebiete zu erschließen, oder sie mögen einen Dienstplatz in einem Bethelheim erhalten oder als reisende Vertreter der Gesellschaft oder zum Besuch der Versammlungen und alleinstehender Gruppen in der Eigenschaft als Kreis- und Bezirksdiener eingesetzt werden. Der Vollzeitdienst an irgendeinem dieser Dienstplätze bringt dem Betreffenden viel Freude. — Ps. 40:8, NW.
4. (a) Wie viele standen im Jahre 1958 im Pionierdienst, doch wie groß ist der Bedarf an Pionieren heute? (b) An wen ergeht die Einladung, in den Pionierdienst einzutreten, und was haben viele als eine ausgezeichnete Gelegenheit angesehen, in diesem Dienste einen Anfang zu machen?
4 Aus dem Bericht über das vergangene Jahr entnehmen wir, daß heute 23 772 Brüder und Schwestern im Pionierdienst stehen. Das macht 3 Prozent sämtlicher Verkündiger aus. Es gibt aber noch Platz für viele weitere. „Erhebt eure Augen und betrachtet die Felder, denn sie sind weiß zur Ernte.“ Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Ja, die Ernte ist groß, doch gibt es wenig Arbeiter. Bittet daher den Herrn [Meister] der Ernte, Arbeiter in seine Ernte auszusenden.“ (Joh. 4:35; Matth. 9:37, 38, NW) Hast du dich jemals gefragt: Kann ich Pionier werden? Du trittst dadurch in einen großartigen Wirkungskreis ein. Während die Versammlungsverkündiger wunderbare Arbeit leisten und die „anderen Schafe“ in den größeren Gemeinden einsammeln, gibt es doch immer noch viele Gelegenheiten für Verkündiger, die ihren Dienst innerhalb der Organisation Jehovas ausdehnen können. Wie viele der 693 316 regulären Versammlungsverkündiger haben sich unter Gebet überlegt, ob sie den Pionierdienst aufnehmen können? Hast du jemals den Ferienpionierdienst ins Auge gefaßt? Das ist ein guter Ausgangspunkt, und so erhältst du eine günstige Gelegenheit, zu kosten, wie gut dieser Dienst ist. Er mag dich sogar in den allgemeinen Pionierdienst führen!
5. Wie denken unsere Brüder hinter dem Eisernen Vorhang über ihren Predigtdienst, und wie sind sie dem Ruf zum Pionierdienste gefolgt?
5 In einem vor kurzem aus Polen eingetroffenen Brief sagte der für das Werk Verantwortliche: „Nachdem die Brüder, welche leitende Stellungen bekleidet hatten, aus dem Gefängnis entlassen und wieder in Freiheit waren, gaben sie den Brüdern zu bedenken, ob es jetzt, da der Druck nachgelassen habe und das Werk weitergehen könne, nicht gut wäre, daß sich jeder so eifrig ans Werk mache, als ob Harmagedon schon morgen käme.“ Die Brüder stellten sich tatsächlich so ein. Und nun ist Polen von allen Ländern der Welt eines der wenigen, die eine Verkündigerzunahme von über 30 Prozent erzielt haben. Die Brüder fühlen, daß ihnen eine Verantwortung obliegt, und wenn sie auch nicht alle Veröffentlichungen besitzen, die ihre Brüder in anderen Ländern haben, sind sie doch sehr lebendig, wachsam und auf der Hut und behalten ihre dienstamtlichen Kleider an; und sie predigen mit gewaltigem Erfolg. Sie kommen zusammen und studieren gemeinsam, so daß Neuinteressierte Hilfe erhalten. Wir brauchen nur einen Blick ins (englische) „Jahrbuch 1959 der Zeugen Jehovas“ zu werfen [deutsch siehe Wachtturm vom 15. Januar 1959] und den Bericht für die Länder hinter dem Eisernen Vorhang zu betrachten, um zu sehen, welch wunderbare Zunahme von ihnen dort erzielt worden ist. Das ist ebenfalls durch Versammlungsverkündiger getan worden. Es hält dort schwer, Pionier zu sein, denn jeder muß irgendeine weltliche Beschäftigung haben. Doch gibt es viele Brüder hinter dem Eisernen Vorhang, die den Ferienpionierdienst aufnehmen. Als Versammlung, die aus Dienern Jehovas besteht, haben sie gemeinsam eifrig nach den anderen Schafen gesucht, und sie bringen sie in die Organisation, bis die Einwohner ganzer Dörfer Zeugen Jehovas geworden sind. Das ist ein wunderbarer Geist, und dieser Geist belebt und stärkt die Organisation der Zeugen Jehovas in der ganzen Welt. Es gibt nichts Besseres, worüber man reden kann, als die Wahrheit. Jeder sollte den Drang verspüren, auf der Wacht zu sein und, ehe die Stunde von Harmagedon schlägt, nach den anderen Schafen zu suchen.
6. Wem gelingt es am ehesten, den Pionierdienst aufzunehmen, und zu welchen weiteren Dienstvorrechten mag sie dies führen?
6 Im vergangenen Jahr, 1958, standen durchschnittlich 18 857 Prediger im allgemeinen Pionierdienst, das bedeutet mehr als im Vorjahr, doch sollten wir dabei beachten, daß eine große Zunahme in der Zahl der Versammlungsverkündiger zu verzeichnen war. Möglicherweise könnten Tausende davon den Pionierdienst aufnehmen. Wenn sich jemand in seinem Herzen etwas vornimmt und es wirklich erreichen will, wird es ihm meist gelingen, seine Angelegenheiten so einzuteilen, daß er es tun kann. Es erfordert allerdings Planung und Organisierung der persönlichen Angelegenheiten, und vor allem ist eine reife Wertschätzung für die Wahrheit notwendig. Der Pionierdienst kann ein Sprungbrett zum Sonderpionierdienst, zum Missionardienst, zum Dienst als Kreis- und Bezirksdiener und zum Betheldienst werden. Männer und Frauen mit gewissen Fähigkeiten, die Jehova Gott völlig ergeben sind, werden für alle diese Dienstfelder benötigt. Wunderbare Gelegenheiten warten auf Personen, die den Geist des treuen Jesaja haben, der sagte: „Hier bin ich, sende mich.“ — Jes. 6:8.
7. (a) Auf welche Weise wird Sonderpionieren und Missionaren Hilfe dargereicht, damit sie im Dienste bleiben können, und wie ist dies möglich geworden? (b) Wie viele befinden sich jetzt in diesen besonderen Dienstfeldern?
7 Die Gesellschaft freut sich, daß die Versammlungsverkündiger in solch freigebiger Weise der Gesellschaft Beiträge zur Verfügung stellten, um denen Hilfe zu leisten, die für den Dienst als Sonderpioniere und Missionare eingesetzt worden sind. Während des Jahres war es der Gesellschaft möglich, denen, die in diesen Eigenschaften dienten, im Gesamtbetrage von $ 1 662 428,01 [oder nahezu 7 000 000 DM] Hilfe zu leisten. Solange aus allen Teilen der Welt solche Beiträge hereinkommen, wird die Gesellschaft weitere Sonderpioniere und noch mehr Missionare aussenden können, um durch sie neue Gebiete zu erreichen. Durch Jehovas unverdiente Güte ist die Gesellschaft imstande gewesen, die Zahl der 3859 im Jahre 1957 in der ganzen Welt tätigen Sonderpioniere im Jahre 1958 auf durchschnittlich 4915 zu erhöhen. Es werden aber in allen Erdteilen noch mehr Sonderpioniere benötigt. In einigen Ländern haben wir genügend Kräfte für das Werk, aber an anderen Orten werden noch mehr Sonderpioniere gebraucht. Auch die Missionare haben wunderbare Arbeit im Erschließen neuer Gebiete geleistet, und von den 2176 Gileadgraduierten, die immer noch in Sondergebieten Dienst leisten, stehen 815 im Missionardienst. Viele der anderen Gileadgraduierten dienen im Kreis- und Bezirksdienst und in Bethelheimen. Der Pionierdienst ist ein großes Vorrecht. Trachte danach.
8. Wer kann sich für den Dienst in einem Bethel melden, und wie sollte dieser Dienst angesehen werden?
8 Denke ferner an den Dienst in einem Bethel. Irgendein junger, gesunder, Gott hingegebener Mann, der in einem Bethelheim wirklich Vollzeitdienst leisten, ja diesen zu seiner Lebensaufgabe machen möchte, sollte an das Zweigbüro seines Landes schreiben und um einen Bewerbungsbogen bitten. Welche Freude, in einem Zweigbüro zu sein und den Brüdern der ganzen Welt mit den Dingen dienen zu dürfen, die sie so sehr benötigen, damit sie die gute Botschaft vom Königreich predigen können!
DORT DIENEN, WO HILFE DRINGEND NOT TUT
9. Was taten die Christen im ersten Jahrhundert gemäß Jesu Anweisungen, die gute Botschaft den Menschen aller Nationen zu überbringen?
9 „Der Acker ist die Welt“, sagte Jesus zu seinen Jüngern, und er wies sie ferner an, hinzugehen zu allen Nationen und Jünger zu machen. Weshalb gab er ihnen diese Anweisung? Damit diese gute Botschaft vom Königreich zu einem Zeugnis allen Nationen in der ganzen Welt gepredigt werde. Wer die Apostelgeschichte liest, kann die damalige Ausdehnung des Predigtwerkes verfolgen. Wir erfahren, wie die Botschaft Personen erreichte, die an der Nordküste Afrikas wohnen, ferner Leute von Mesopotamien, von Griechenland, Italien und den Inseln des Mittelländischen Meeres. Als sich gegen Stephanus eine Verfolgung erhob, nutzten jene, die es als notwendig erachteten, wegzuziehen, die Sachlage, um sich in Gebiete zu begeben, wo Hilfe dringend not tat. „Die nun zerstreut waren durch die Drangsal, welche wegen Stephanus’ entstanden war, zogen hindurch bis nach Phönizien und Cypern und Antiochien und redeten zu niemand das Wort als allein zu Juden. Es waren aber unter ihnen etliche Männer von Cypern und Kyrene, welche, als sie nach Antiochien kamen, auch zu den Griechen redeten, indem sie das Evangelium von dem Herrn Jesus verkündigten.“ Andere, wie Paulus und seine Reisegefährten, machten Missionstouren in ein Gebiet, dem Aufmerksamkeit geschenkt werden mußte, und solange es notwendig war, blieben sie dort, ja er verbrachte sogar achtzehn Monate in Korinth, um alles gut in Gang zu bringen, bevor er nach anderen Orten weiterging. Den Verkündigern war daran gelegen, dem Gebot Jesu, Menschen aus allen Nationen zu Jüngern zu machen, nachzukommen. — Matth. 13:38; 28:19; Apg. 11:19, 20.
10. Was ist der ernste Wunsch der ersten Christen gewesen, wie die Geschichte das zeigt, und wie handelten sie diesbezüglich?
10 Die eifrigen Christen des ersten Jahrhunderts begnügten sich nicht damit, es sich an dem Ort, wo sie immer gewohnt hatten, bequem zu machen, den christlichen Glauben zu vertreten und auf das Königreich Gottes zu warten. Sie erkannten, daß es Orte gab, wo die gute Botschaft noch nicht gepredigt wurde, und sie wünschten einen so reichlichen Anteil am Werke als möglich zu haben. In seiner Kirchengeschichte spricht Eusebius Pamphili von dem Eifer der Christen und fügt dann bei: „Dann aber begaben sie sich auf Reisen und verrichteten das Amt der Evangelisten, indem sie sich eifrigst bestrebten, denjenigen, welche noch gar nichts vom Worte des Glaubens vernommen hatten, Christum zu predigen und die Schrift der heiligen Evangelien mitzuteilen. Sie legten aber in fremden Ländern nur allein den Grund des Glaubens und … eilten … zu anderen Völkern und Ländern.“ Wie der biblische Bericht über den Fall des Aquila und seiner Frau zeigt, öffneten sie an den Orten, wo sie lebten, ihr eigenes Heim als Versammlungsstätte für jene, die im Begriff standen, sich mit ihnen zu verbinden. — Röm. 16:3-5.
11. Welches ähnliche Werk wird heute durchgeführt und besonders seit wann?
11 Es ist wunderbar, zu sehen, wie sich heute die Schrift dadurch erfüllt, daß Zeugen Jehovas auf dem ganzen Erdenrund weiterhin in andere Gebiete umsiedeln. Viele Zeugen Jehovas haben ihre Heimat verlassen und sich in ein neues Arbeitsfeld begeben. Die Gesellschaft hat im Jahre 1943 zu diesem Werk, das in großem Umfange durchgeführt werden sollte, angespornt, indem sie die Wachtturm-Bibelschule Gilead eröffnete. Seither sind Tausende in den Missionardienst in fremde Länder entsandt worden. Diese Art des Wirkens beschränkt sich aber nicht nur auf Personen, die in der Gileadschule ausgebildet werden. Das Gebot, sich unter „alle Nationen“ zu begeben und ‚die Menschen zu Jüngern‘ zu machen, kann von irgendeiner Gott hingegebenen Person, von jung oder alt, befolgt werden. Daher interessiert es alle Zeugen Jehovas sehr, zu vernehmen, daß viele Familien, die dort wirken möchten, wo Hilfe not tut, aus ihrer Heimat ausgezogen sind und sich in andere Länder begeben haben. Das ist etwas, worüber jeder, der sich innerhalb der Neuen-Welt-Gesellschaft Jehovas befindet, gebetsvoll nachdenken kann. Vielleicht wird dir der größte Segen dadurch zuteil, daß du irgendwo anders hinziehst.
12. (a) Was treibt die Glieder des Volkes Jehovas dazu, sich in neue Dienstfelder zu begeben, und bis zu welchem Ausmaß ist dies in jüngster Zeit geschehen? (b) Wie sollte diese Gelegenheit, den Predigtdienst auszudehnen, angesehen werden?
12 Ihre Liebe zu Jehova Gott, ihr Wunsch, ihm ausschließliche Ergebenheit zu zollen, ihr Interesse an der Wahrheit, ihr Verlangen, die gute Botschaft zu predigen — all das bewirkt, daß sich die Glieder des Volkes Gottes in neue Dienstfelder begeben. Ein Bericht erreicht uns aus Australien, laut dem sich in den vergangenen zwölf Monaten einundfünfzig Personen nach sechs Inseln des Südpazifiks begeben haben. Von England sind achtundzwanzig Zeugen Jehovas ins Ausland gezogen. Zwei haben Kanada und fünf Neuseeland verlassen. Aus Frankreich sind zehn weggereist und eine stattliche Zahl hat sich aus den Vereinigten Staaten nach Südamerika und Asien begeben. Weitere Personen haben Deutschland, Liberia, Südafrika und Finnland verlassen, um in anderen Ländern zu predigen. Diese Brüder haben ihre Habe zusammengepackt und sind in ein Gebiet umgesiedelt, wo Hilfe dringend not tut. Dazu sind Liebe und Glauben erforderlich. Es gibt immer noch viele Orte, wo weitere Verkündiger des Königreiches benötigt werden. Ihr findet die betreffenden Angaben auf Seite 286 im (englischen) „Jahrbuch 1959 der Zeugen Jehovas“. Erwägt gebetsvoll diese Gelegenheit, euren Predigtdienst auszudehnen. Reiche Segnungen warten derer, die in die Gebiete ziehen können, wo der Bedarf an Verkündigern so groß ist.
13. (a) Welche Gelegenheiten zur Ausdehnung des Predigtdienstes gibt es im eigenen Lande? (b) Welches vorzügliche Beispiel gab uns Paulus in bezug auf das Erschließen eines neuen Gebietes, und welchen Rat erteilte er?
13 Nun geht es aber auch um dein eigenes Land. Wenn Hilfe in deiner Heimat not tut, dann bleibe dort! Wenn du keinen Paß brauchst, benötigst du gewöhnlich auch keine Reiseerlaubnis, sondern du brauchst dich lediglich an das Zweigbüro der Gesellschaft zu wenden, um zu ermitteln, in welchem Teil des Landes noch mehr Verkündiger gebraucht werden, und dann triff Vorkehrungen, dort hinzugehen, deine Beschäftigung aufzunehmen und deine Predigttätigkeit fortzusetzen. Denke daran, daß Paulus manchmal Zelte machte, um sich selbst durchzubringen, aber er tat das an Orten, wo Hilfe not tat, und während er dort weilte, galt sein Hauptinteresse der Verkündigung der guten Botschaft. Ob es sich nur um eine Person oder um eine ganze Familie handelte, sind die Glieder des Volkes Jehovas doch willig gewesen, dem Rat zu folgen, der in 1. Korinther 10:24 aufgezeichnet ist, indem sie bereit waren, sich an Orte zu begeben, wo dringend Verkündiger benötigt werden. Es heißt dort: „Jeder suche weiterhin nicht seinen eigenen Vorteil, sondern den des anderen.“ Jehova wird solchen Verkündigern viele Segnungen zukommen lassen, denn „wer reichlich sät, wird auch reichlich ernten.“ — 2. Kor. 9:6, NW.
14. Was sollte jeder von uns tun, damit er zur Reife heranwachse?
14 Mögen alle Zeugen Jehovas zur Reife heranwachsen. Handelt so, wie es Paulus dem Timotheus anriet: „Sinne über diese Dinge nach, gehe darin auf, damit deine Fortschritte allen Menschen offenbar werden. Gib beständig auf dich selbst acht und auf das, was du lehrst. Bleibe bei diesen Dingen, denn wenn du dies tust, wirst du sowohl dich selbst als auch jene erretten, die auf dich hören.“ Ein Christ möchte nicht in die Welt zurückgetrieben werden, um mit ihr in Harmagedon zu sterben. Daher muß er in seinem christlichen Predigtdienst beharren und darin Fortschritte machen. Er will seine dienstamtlichen Kleider anbehalten, die gute Botschaft von Gottes Königreich predigen und auf diese Weise sich selbst und auch andere erretten. Wie lange Jehova uns diese gute Botschaft predigen läßt, wie lange er mit der Organisation des Teufels noch Geduld hat, bevor er Vernichtung über sie bringt, wissen wir nicht. Doch bis jene Zeit kommt, werden wir wachsam sein, um alle Dienstvorrechte, die uns zuteil werden mögen, schnell zu ergreifen. Wo immer wir uns befinden mögen und ungeachtet der Umstände, ob die Zeit günstig oder unruhevoll sei, wünschen wir, das Wort weiterhin zu predigen. — 1. Tim. 4:15, 16; 2. Tim. 4:2, NW.