-
Sprich aus einem guten Herzen!Der Wachtturm 1960 | 1. August
-
-
der Milde zurechtzubringen, wobei du auf dich selbst achtgibst, damit du selbst nicht versucht werdest.“ Und zu den Ephesern (4:31, 32, NW) sagte er: „Möge alle boshafte Bitterkeit, mögen Zorn, Wut, Geschrei und lästerndes Reden von euch weggetan sein, mit allem, was schadet. Werdet aber freundlich gegeneinander, voll zarten Erbarmens, bereitwillig einander vergebend, gleichwie Gott auch euch durch Christus bereitwillig vergeben hat.“ Wenn Jehova und Christus Jesus, die keine Sünden begehen, in Liebe die Übertretungen anderer restlos vergeben können, können dann nicht auch wir unvollkommene Menschen, sofern wir die rechte Demut haben, es lernen, einander wahrhaft zu vergeben?
ANDERE VERGEHEN DER ZUNGE
17, 18. (a) Weshalb stehen schlüpfrige Reden einem christlichen Prediger nicht an? (b) Was für Gespräche führen reife Christen? (c) Wie kann man sich erklären, daß jemand überhaupt den Wunsch haben sollte, über unzüchtige Dinge zu reden?
17 Was in dieser Welt beliebt ist, ist oft nicht recht. Während die Welt immer schlechter wird, entarten auch die Sitten und die allgemeinen ethischen Grundsätze der Menschen. Deshalb werden wir ermahnt, uns nicht mehr nach diesem System der Dinge zu formen, sondern dadurch umgewandelt zu werden, daß wir unseren Sinn neu gestalten. Das Beispiel so vieler hervorragender weltlicher Unterhaltungskünstler und populärer Redner sowie die Tendenz der Gespräche in Vereinen, bei geselligen Zusammenkünften und selbst in den Schulen unter den Kindern gehen darauf hinaus, durch schlüpfrige Reden jemanden prominent und populär zu machen. Jugendliche, die andere beobachten, werden zu der Meinung verleitet, zu fluchen und unzüchtige Reden zu führen sei ein Zeichen davon, daß man erwachsen und männlich sei; aber in Wirklichkeit beweist dies nur eine weltliche Gesinnung. Seit mehr als neunzehnhundert Jahren haben Christen den inspirierten Rat des Apostels Paulus besessen: „Hurerei und Unreinigkeit von jeder Art oder Habgier sollen unter euch gar nicht erwähnt werden, wie es sich für Heilige geziemt, auch nicht schändliches Benehmen, noch törichte Reden, noch unzüchtige Spaße, Dinge, die sich nicht schicken, sondern vielmehr Danksagung.“ — Eph. 5:3, 4; Kol. 3:5-8, NW.
18 Zurückkommend auf die Worte in Jakobus 3:11, kann unsere Redequelle beides zugleich, süßes und bitteres Wasser, hervorsprudeln? Welche Erklärung gibt es dafür, wenn jemand zu irgendwelcher Zeit über unzüchtige oder böse Dinge sprechen möchte, auch wenn dies in Verbindung mit Weltmenschen während der weltlichen Arbeit geschähe? Ist man nur dann ein christlicher Diener, wenn man sich in einer Zusammenkunft der Versammlung befindet? Wovon sprichst du, wenn du mit anderen zusammen bist? Sprichst du stets über weltliche Dinge, oder machst du es dir zur Gewohnheit, die Unterhaltung auf ein höheres Niveau zu heben, indem du über geistliche oder aufbauende Dinge sprichst? Sprecht ihr, wenn ihr eine Gelegenheit habt, mit Brüdern zusammen zu sein, über die neusten Filme oder Sportereignisse, über das Tagesgeschwätz oder über Skandale? Diesbezüglich gibt uns Christus Jesus in Matthäus 15:18-20 (NW) folgende Antwort: „Doch die Dinge, die aus dem Munde ausgehen, kommen aus dem Herzen, und diese Dinge verunreinigen einen Menschen. Zum Beispiel kommen aus dem Herzen böse Überlegungen, Mordtaten, Ehebruch, Hurerei, Diebstahl, falsche Zeugnisse, Lästerungen. Diese Dinge verunreinigen einen Menschen.“ Solche Dinge ergeben sich aus dem, was jemanden tief in seinem Herzen bewegt. Was ihn wirklich interessiert, ist das, wovon er immer wieder mit Wohlbehagen sprechen wird.
19. (a) Wie muß man die Art und Weise, in der jemand seine Redefähigkeit gebraucht, im Lichte von Galater 5:16-26 ansehen? (b) Weshalb ist es wichtig, daß das Herz mit guten Dingen erfüllt ist und auch davon spricht?
19 Analysieren wir die Sachlage: Jemandes Gebrauch seiner Redefähigkeit hängt davon ab, ob er Werken des Fleisches nachjagt oder das Zeugnis hat, daß er Früchte des Geistes hervorbringt. Unrechtes Reden kommt davon, daß jemand sein Herz auf Dinge richtet wie Hurerei, Unreinheit, Haß, Eifersucht, Trunkenheit, Ausschweifung, Selbstsucht, Stolz und persönlichen Gewinn. Jene, die von Gottes gerechtem Gesetz nichts wissen und ihm auch nicht zu folgen suchen, bedienen sich übler Worte und reden fortwährend von fleischlichen Dingen. Das ist der Einfluß, der heute in der Welt herrscht. Wessen Herz und Sinn aber dem Einfluß des Geistes Gottes offenstehen und wer seinen Sinn umgestaltet hat, bei dem stellen wir fest, daß er von geistlichen Dingen spricht. Er hat Selbstbeherrschung, nämlich eine Frucht des Geistes, erlangt, und er denkt, ehe er spricht. Er läßt sich nicht zur Wut hinreißen, noch redet er ohne Überlegung, sondern ist langmütig und freundlich und spricht mit Milde. Das bedeutet nicht, daß er Schlechtigkeit nicht entschieden verurteilen könnte, aber er tut es in derselben würdigen Art, wie Jesus Christus gegen Bosheit, irreführende Traditionen und Heuchelei zu sprechen pflegte. Die Zähmung der Zunge und die Unterwerfung des Ichs unter die leitende Macht des Geistes Gottes und seines Wortes sind eng miteinander verwandt. Jehova richtet nicht auf Grund der äußeren Erscheinung, sondern sieht auf das, was ein Herz erfüllt. Daher sollte jede gottesfürchtige Person ihr Herz mit geistigen Dingen erfüllen, damit sie ein gutes Herz habe, um andere zu erquicken und zu segnen, und damit sie wie ein kühler Brunnen werde, der an einem Sommertag beständig „süßes Wasser“ hervorsprudelt. Rechtes Reden führt zur Rettung. — 1. Sam. 16:7; Off. 2:23; Matth. 23:1-17; Gal. 5:16-26.
-
-
Reden und rettenDer Wachtturm 1960 | 1. August
-
-
Reden und retten
1. Welche höchst wichtige Gelegenheit haben die Menschen heute, wie der Text in Römer 10:8-10 dies zeigt?
SICH am Leben zu erhalten ist das Ziel aller gesunddenkenden Menschen, denn Jehova hat dem Menschen den Wunsch zum Leben eingepflanzt. Durch sein Wort offenbart Jehova nun den Menschen, daß allen ewiges Leben zugänglich ist, die ihre Hand danach ausstrecken und es zu Gottes Bedingungen annehmen. Es wird dem Menschen Gelegenheit geboten, das kennenzulernen, was in Gottes Wort enthalten ist, und Herz und Sinn damit zu erfüllen und dann zur eigenen Rettung sowie zur Rettung anderer davon zu sprechen. „Das Wort ist dir nahe, in deinem Munde und in deinem Herzen; das heißt das ‚Wort‘ des Glaubens, das wir predigen. Denn wenn du dieses ‚Wort in deinem Munde‘, daß Jesus der Herr ist, öffentlich kundtust und in deinem Herzen glaubst, daß Gott ihn aus den Toten auferweckte, wirst du errettet werden. Denn mit dem Herzen glaubt man zur Gerechtigkeit, mit dem Munde aber legt man eine öffentliche Erklärung zur Errettung ab.“ — Röm. 10:8-10, NW.
2. Welche Schritte nach vorn müssen von denen gemacht werden, die nach Rettung streben?
2 Hier wird gezeigt, daß zwischen der Möglichkeit, ewiges Leben zu erhalten, und der Art und Weise, wie wir unsere Redefähigkeit gebrauchen, enge Beziehungen bestehen. Jehovas Schöpfung ist zu seiner Freude geschaffen worden und soll seinen Namen lobpreisen, und die Menschengeschöpfe, die er schuf, sollen Gott lobpreisen. Wenn sie das tun, blickt er mit Wohlwollen auf sie herab. Obwohl es sich zeigt, daß die meisten Menschen mit Jehova nicht in Harmonie sind, ihn nicht lobpreisen, hat er ihnen doch in seiner Barmherzigkeit Gelegenheit geboten, eine Erkenntnis seiner Vorsätze zu erlangen und das Leben zu wählen. Während jemand eine genauere Gotteserkenntnis erlangt, nimmt seine Wertschätzung für sein Verhältnis zum Schöpfer zu. Er erfährt, daß er das Vorrecht hat, durch das, was er spricht, eine öffentliche Erklärung zum Lobe Jehovas abzulegen. Er wird ein Zeuge Jehovas, jemand, der bei jeder Gelegenheit zur Ehre seines Gottes frei herausspricht. Er widmet sein Leben und alles, was er hat, auch seine Redegabe, dem Lobpreise Jehovas. Er beschließt, so zu handeln, wie der Psalmist es ausgedrückt hat: „Auch meine Zunge wird
-