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  • Weltlicher Fortschritt und geistige Trägheit
    Der Wachtturm 1955 | 15. November
    • Weltlicher Fortschritt und geistige Trägheit

      DAS Unkraut der geistigen Trägheit scheint im Sonnenschein des weltlichen Fortschritts gut zu gedeihen. Es nimmt deswegen wenig wunder, daß diese moderne Welt technisches Wissen mit Weisheit verwechselt. Man glaubt, weltlicher Fortschritt hebe automatisch den intellektuellen und geistigen Standard. Das Gegenteil ist allgemein wahr. Der weltliche Fortschritt hat das unkrautartige Wachsen der intellektuellen Unreife und der geistigen Trägheit gefördert, wodurch ein Mangel an wahrer Weisheit und ein Vakuum geistiger Lebenskraft eingetreten ist. Materieller Fortschritt hat die Menschen so getäuscht, daß sie glauben, Glück und Leben kämen von den Dingen, die sie besitzen. Gleichzeitig hat das Vorwärtsstreben auf diesem Gebiet die Menschen geistig blind und träge gemacht. Dieser Zustand wiederum führt zu Übeln weitreichender Konsequenz.

      Eine dieser Gefahren wurde kürzlich von Dr. Arthur Clinton, New York, beschrieben. Wie er erklärte, halten die Luxusartikel des weltlichen Fortschritts Eltern so beschäftigt, daß sie dazu neigen, das geistige Leben ihrer Kinder zu vernachlässigen, und der verheerende Erfolg ist die Jugendkriminalität. Wie Dr. Clinton erklärt, sei die Ursache das geistig träge Zuhause, das für Verbrechen eine ähnliche Brutstätte ist, wie ein durch Ehetrennung buchstäblich zerbrochenes Heim.

      J. Edgar Hoover, der Chef der Bundeskriminalpolizei in den USA, stimmt damit überein. Er spricht aus dreißigjähriger Erfahrung, wenn er sagt: „Wenn man die Gründe für Verbrechen zerlegt, stechen ohne Unterschied einige besondere Tatsachen hervor, die unmißverständlich und sehr aufschlußreich sind: der Glaube unserer Väter, die Liebe zu Gott und das Befolgen seiner Gebote sind entweder beiseitegeschoben worden oder haben niemals im Herzen des Übeltäters existiert. Das weltliche Denken muß dem geistigen Denken Platz machen, soll unsere Nation standhalten. Was wir am meisten in unserem Lande benötigen, sind die ungesehenen Dinge … die geistige Entwicklung und die moralische Kraft.“

      Diese Worte Hoovers wurden in der in Altoona, Pennsylvanien, erscheinenden Zeitung Tribune vom 25. März 1955 abgedruckt. In dem Zeitungskommentar heißt es weiter: „Kurzum sind wir als Volk einfach in geistigen Dingen zu unwissend. Wir sind unfähig. Wir wissen nicht, was wir machen sollen! Wir anerkennen, daß die geistigen Dinge lebensnotwendig sind, wie das durch die gewaltige und sich mehrende Kirchenmitgliedschaft in diesem Lande bezeugt wird. Vielleicht nehmen und üben wir gewisse religiöse Regeln zu oberflächlich aus. Wie bedauerlich ist die Gesamtsumme unserer geistigen Erkenntnis und Entwicklung, wenn wir sie mit unserem weltlichen Fortschritt vergleichen.“

      Geistig träge zu sein, durch weltlichen Fortschritt gestärkt und irregeführt worden zu sein, ist gefährlich für Kinder und tödlich für Erwachsene. Und doch sind es zahllose Menschen, die ihr Endziel im Leben darin sehen, finanzielle Sicherheit zu besitzen. Andere füllen ihr Leben damit aus, daß sie auf eitle Weise ihr Glück durch Besitztum suchen. Wo Nationen im Übermaße produzieren, gibt es wenig Menschen, die sich über den geistig leeren Zustand einer Nation von Einkäufern erheben können. Listige Reklame täuscht moderne Menschen, so daß sie glauben, die höchste Tugend bestünde darin, Vergnügen zu haben und materielle Besitztümer zu erlangen. Die Reklame schafft ein verheißenes Land, das man durch gute Einkäufe und sogar durch Teil- oder Ratenzahlung erlangen kann. Somit suchen die modernen Menschen mit Eifer, ihr Ziel einer Utopie von stromlinienförmiger und gestaltungsförmiger Schönheit zu erreichen, worin keine menschlichen Anstrengungen mehr nötig sind, außer, sich dieser großartigen neuen mechanischen Vervollkommnungen als ebenbürtig zu erweisen.

      Dieser Glaube, daß Besitztum und der Segen finanzieller Sicherheit einen geistigen Verlust ausreichend ersetzen kann, ist eine Täuschung. Viele Menschen lassen sogar zu, daß dieser Wahn sich so steigert, daß sie mit ihren Werken ihr ganzes Geistesleben auslöschen. Andere lassen sich in ihrem Leben durch sie leiten, bis sie zu folgendem Schluß kommen: Wirkliches Leben besteht darin, daß man in bezug auf den Besitz technischer Neuheiten mit seinem Nachbarn Schritt halten muß und daß die elterliche Pflicht verlangt, sein Kind zu beschützen — nicht vor der Gefahr geistiger Trägheit, sondern vor dem Gefühl der Minderwertigkeit, das dadurch entstehen kann, daß man altmodische Wagen fährt. Dieser Wahn ist tödlich. Allerdings findet man das erst dann heraus, wenn es zu spät ist.

      Der Gründer des Christentums hat niemals gelehrt, daß Besitztum geistigen Reichtum oder Glück im Leben bringt. Er lehrte vielmehr, daß Besitztum zum Verlust des Lebens führt, indem man der Hoffnung ewigen Lebens in Gottes neuer Welt verlustig geht — es sei denn, man stellt Gottes Königreich an erste Stelle. Somit hat die Warnung Jesu in diesen Tagen Anwendung, daß der weltliche Fortschritt geistige Trägheit begünstigt: „Seht euch vor und hütet euch vor aller Habsucht! Denn wenn jemand auch Überfluß hat, so ist das Leben für ihn doch durch all sein Besitztum nicht gesichert.“ — Lukas 12:15, Menge.

  • Das Predigen eines Siebenjährigen trägt Frucht
    Der Wachtturm 1955 | 15. November
    • Das Predigen eines Siebenjährigen trägt Frucht

      Es geschah in einer Landschule in Italien. Ein gewisser junger Prediger Jehovas schrieb stets über die wahre Anbetung Jehova Gottes, wenn der Schullehrer die Aufgabe erteilte, über ein religiöses Thema zu schreiben. Manchmal kam er mit Tränen nach Hause, weil der Lehrer seinen Aufsatz zerrissen hatte. Um die Weihnachtszeit wurde von diesem jungen Prediger verlangt, ein Gedicht über das Weihnachtsfest auswendig zu lernen. Als es jedoch dazu kam, in der Klasse vor einer kleinen Krippe das Gedicht aufzusagen, beharrte er auf seinem Standpunkt, indem er die Gründe für seine Weigerung angab. Er zitierte aus Psalm 115 und 2. Mose 20. Der Lehrer sah diese Texte in seiner Bibel nach und war erstaunt, festzustellen, daß es tatsächlich die Wahrheit war, die dieser junge Prediger ihm sagte. Er interessierte sich dafür, mehr über diese fremdartige Religion zu hören und besuchte die Eltern, die mit Freude seine vielen Fragen beantworteten. Er nahm mehr Erkenntnis über Jehova und seine Vorsätze auf, machte Fortschritte und überwand schließlich die Hindernisse, die sich wegen der Menschenfurcht gegen ihn aufstellten. Es dauerte nicht lange, und er bezog Stellung und gab sich Jehova hin und wurde getauft. Heute sind nicht er, seine Frau und seine Kinder nur regelmäßige Besucher der Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas, sondern er und seine Frau predigen fleißig die gute Botschaft von Haus zu Haus. Das ist die Frucht des Predigens eines Siebenjährigen.

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