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  • Wenn andere unehrlich sind — bist du es auch?
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1967
w67 15. 6. S. 355-356

Wenn andere unehrlich sind — bist du es auch?

„NIEMAND ist ehrlich“, lautete das harte Urteil Lincoln M. Zonns, eines Lügendetektor-Spezialisten. „Diogenes fand keinen ehrlichen Menschen, und ich habe auch noch keinen gefunden“, sagte er. Bist du auch dieser Meinung? Leider bestätigen die Tatsachen die Ansicht, die Unehrlichkeit nehme unter den Menschen im allgemeinen zu, immer mehr. Trifft diese Feststellung auch auf dich zu?

Norman Bell, der Leiter der Kriminalagentur Pinkerton in Toronto (Kanada) sagte: „Unsere Untersuchungen haben ergeben, daß von drei Angestellten einer grundsätzlich unehrlich ist, das heißt, er sucht nach Möglichkeiten zu stehlen, daß der zweite von diesen dreien unehrlich ist, wenn er Gelegenheit dazu erhält, und daß nur der dritte das volle Vertrauen seines Arbeitgebers verdient.“ Wie steht es mit dir? Zu welcher dieser drei Gruppen gehörst du? Bist du grundsätzlich ehrlich?

Man hat festgestellt, daß Unehrlichkeit ansteckend wirkt. Der unmoralische Einfluß eines einzelnen, der sich sagt: „Jedermann tut es“, kann die innere Widerstandskraft vieler schwächen. In diesem Fall bewahrheitet sich der biblische Grundsatz: „Ein wenig Sauerteig [durchsäuert] die ganze Masse.“ (1. Kor. 5:6) So ergaben zum Beispiel Untersuchungen, die in Firmen durchgeführt wurden, in denen Höhergestellte als Diebe entlarvt wurden, daß die übrigen Angestellten das gesetzwidrige Verhalten ihrer Vorgesetzten nachahmten. Der Privatdetektiv John Jurens erklärte, er habe festgestellt, daß in Firmen, in denen die Vorgesetzten stehlen, „jedermann stiehlt“. Würdest du deine Moral dadurch beeinflussen lassen? Würdest du ehrlich bleiben, auch wenn der Betriebsleiter und andere Vorgesetzte der Firma, in der du arbeitest, unehrlich wären?

Viele lassen sich zur Unehrlichkeit verleiten, weil andere scheinbar ungeschoren davongekommen sind. (Pred. 8:11) Ein Elektrogerätegeschäft in Chicago stellte zwei Wächter ein, die nachts und an Wochenenden ein Lagerhaus bewachen sollten, in dem Rundfunk- und Tonbandgeräte untergebracht waren. Die beiden Wächter machten aus dem Lagerhaus ein Sonntagnachmittags-Verkaufszentrum. Unter einem bestimmten Kennwort strömten die Kunden in das Lagerhaus; sie durften sich im ganzen Gebäude frei bewegen und zu einem Einheitspreis von 25 $ für ein Gerät (oder 35 $ für zwei) die Modelle aussuchen, die ihnen gefielen. In neun Monaten verlor die Firma 300 000 $, bevor die Wächter gefaßt werden konnten. Die Wächter waren selbst unehrlich und verleiteten andere zur Unehrlichkeit. Einige ihrer „Kunden“ betrachteten das, was sie taten, keineswegs als unehrlich. Was sagst du dazu? Hältst du es für richtig, Diebesgut zu kaufen?

Ein Hotelbesitzer in Toronto stellte vor einiger Zeit fest, daß sich vierzehn seiner Angestellten zusammengeschlossen und Geld, Nahrungsmittel, alkoholische Getränke, Wäsche, Schreibmaschinen, Möbel und anderes Hotelgut im Gesamtwert von 36 000 $ gestohlen hatten. Einer von ihnen sagte: „Wir taten es ganz gewohnheitsmäßig.“ Der Leiter eines Supermarkts in Amerika stellte fest, daß „90 Prozent seiner Angestellten jede Woche Bargeld oder Waren im Werte von ein bis zwei Dollar mit nach Hause nahmen“. „Jedermann tat es; warum hätte ich es nicht tun sollen?“ sagten einige Angestellte, als sie verhört wurden.

Manche Leute rechtfertigen ihre Handlungsweise, indem sie sich sagen: „Die Firma schuldet mir das, weil sie meinen Lohn nicht erhöht.“ Andere stehen auf dem Standpunkt: „Jedermann tut es.“ In einem Fall suchten sich Angestellte, die sich der Veruntreuung schuldig gemacht hatten, damit herauszureden, daß sie sagten: „Jeder gute Angestellte hat das Recht, im Jahr soundso viele Elektrowerkzeuge mit nach Hause zu nehmen.“ Auch die dem Großbetrieb anhaftende Unpersönlichkeit hat sich als ein Faktor erwiesen, der die Unehrlichkeit fördert. Manche Leute machen einen Unterschied zwischen einem Supermarkt und dem Feinkostgeschäft in der Nachbarschaft. Ein Student sagte: „Viele Leute stehlen in Supermärkten; beim Feinkosthändler stiehlt jedoch keiner, weil jeder weiß, daß man ihm das niemals zutrauen würde.“ Die dem Supermarkt anhaftende Unpersönlichkeit mag unehrliche Personen auf den Gedanken bringen: „Es tut ja schließlich niemandem weh.“ Denkst du auch so?

Unehrliche Personen denken nicht daran, daß sie durch ihre Unehrlichkeit vielen ihrer Mitmenschen und vor allem sich selbst schaden. Bestechungen und die Bezahlung von Schmiergeldern kosten die amerikanische Wirtschaft jedes Jahr insgesamt 5 000 000 000 $. Büroangestellte stehlen an jedem Arbeitstag ungefähr 4 000 000 $. In Amerika scheiden allein wegen Veruntreuungen und Diebstählen jährlich etwa 250 Firmen aus dem Geschäftsleben aus. Wer wollte da noch sagen, Unehrlichkeit schade niemandem? Supermärkte verlieren wegen Veruntreuungen ihrer Angestellten jedes Jahr schätzungsweise 100 000 000 $. Dadurch geht der ganze Gewinn, den ein Umsatz im Werte von 5 000 000 000 $ einbringen würde, verloren. In der Lebensmittelindustrie sollen sich die Verluste, die durch Diebstähle und angebrochene Pakete, die nicht mehr verkauft werden können, entstehen, auf 330 000 000 bis 3 000 000 000 $ belaufen. Die Käufer büßen für die Unehrlichkeit, indem sie höhere Preise zahlen müssen, und das tut weh!

Schädigt man dadurch nicht auch seine sittliche Kraft? Durch jede unehrliche Handlung verliert man ein gewisses Maß an Selbstachtung und persönlichem Wertgefühl. Man büßt den Sinn für das Gute ein und kann mein und dein nicht mehr richtig unterscheiden. Das Gewissen verhärtet sich und verliert seinen eigentlichen Wert.

Man verscherzt sich auch das Vertrauen seiner Mitmenschen, wenn sie merken, daß man nicht ehrlich ist, und das tut weh. Unehrlichkeit kann in einer Familie nicht wiedergutzumachenden Schaden stiften. Bist du bereit, diesen Preis für Unehrlichkeit zu zahlen?

Unehrlichkeit kann sich auch auf die Moral anderer nachteilig auswirken. Wer im Supermarkt stiehlt, hat vielleicht ein Kotelett auf dem Tisch, untergräbt aber dadurch möglicherweise die Moral seiner Kinder; er veranlaßt sie, in der Schule zu mogeln und andere zu bestehlen, und das wäre ein erschreckend hoher Preis für ein Kotelett!

Vergessen wir auch nicht, daß Unehrlichkeit unser Verhältnis zu Gott beeinflussen kann. Sie kann es für immer zerstören und uns um das ewige Leben bringen. Glaubst du, Unehrlichkeit sei diesen Preis wert?

Während Unehrlichkeit und unkorrektes Handeln ein Schuldgefühl hervorrufen, das wie schwere, unsichtbare Fesseln auf einem lastet, wirkt das Bewußtsein, richtig zu handeln, erfrischend und stärkend. Es erfüllt einen mit Selbstachtung und gibt einem die moralische Kraft, das zu tun, was recht ist. Ein weiser Mensch wird daher ehrlich sein und das tun, was recht ist, auch wenn andere unehrlich sind.

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