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Weinlese auf KretaErwachet! 1978 | 22. Februar
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Darauf wird ein Kessel gestellt, in dem die Trester gekocht werden. Wenn es dunkel wird, werden die Feuer angezündet, und die Leute stehen um sie herum, um sich zu wärmen, denn in dieser Zeit sind die Nächte recht kühl.
Es wird gescherzt, und man neckt sich gegenseitig, oder es werden abenteuerliche Geschichten erzählt, die die Phantasie der Kinder, die mit offenem Mund dabeisitzen, anregen. Wenn sie Hunger verspüren, essen sie von den schmackhaften, auf den Holzkohlen gebratenen Kartoffeln. Aber auch die Männer werden für ihr Warten belohnt, indem sie als erste von dem Schnaps kosten dürfen, der hier auf Kreta tsikudia genannt wird.
Die gemeinsame mühevolle Arbeit der Dorfbewohner während eines ganzen Jahres findet in diesen festlichen Anlässen ihren Höhepunkt. Die Arbeit hatte im Januar mit dem Schneiden der Reben begonnen. Ältere Schosse hatte man abgeschnitten, so daß die neuen, die dann mehr Frucht trugen, besser wachsen konnten. Dann wurde bis in den März hinein, den Monat, in dem die Reben zu blühen beginnen, gehackt und gejätet.
Später, als die Frucht fest wurde, wurden die Spitzen der fruchttragenden Triebe abgeschnitten, um zu verhindern, daß unnötig Saft des Weinstockes verbraucht wird; dadurch erzielt man einen größeren Ertrag. Ferner hatte der Weinbauer bewässert, gedüngt, geschwefelt, gespritzt und aufgebunden.
Der Weinstock ist vielerlei Gefahren ausgesetzt, zum Beispiel Frösten zur Zeit der Blüte. Auch wird er von verschiedenen Krankheiten befallen, ferner von Schädlingen wie Heuschrecken und Wespen. Deshalb muß der Winzer seine Reben ständig überwachen.
Aber alle, die in ihrem Weinberg hart gearbeitet haben, fühlen sich reich belohnt, wenn die Rebstöcke voller Trauben hängen, die von der fröhlichen Bevölkerung eifrig gelesen werden.
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Einer Magenverstimmung vorbeugenErwachet! 1978 | 22. Februar
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Einer Magenverstimmung vorbeugen
FAST jeder von uns leidet von Zeit zu Zeit an einer Magenverstimmung, und sehr oft wissen wir auch ziemlich genau, was die Ursache sein könnte — wir haben von einer Speise zuviel gegessen, oder Tante Emma hat uns etwas vorgesetzt, was zu gut gewürzt war, oder wir haben unser Mittagessen zu schnell hinuntergeschlungen. Die Ärzte sagen übereinstimmend, daß alles das eine Magenverstimmung hervorrufen kann. Nach ihrer Meinung sind weitere Ursachen zu fette Speisen, seelische Spannungen, gewisse Medikamente, Rauchen und sogar Kleidungsstücke, die in der Taille zu eng sind.
Während es vielfach darauf ankommt, was man ißt, spielt es gelegentlich auch eine Rolle, wie man ißt. Wenn man das Essen hinunterschlingt, ohne es richtig zu kauen, sondert der Magen mehr Säure ab als sonst, um die Verdauung der Speisen zu bewältigen. Die Säure und die viele Luft, die man beim hastigen Schlucken in den Magen „pumpt“, können die Magenschleimhaut reizen. Um einer Magenverstimmung aus einem solchen Grund vorzubeugen, muß man also die Speisen gut kauen.
Außerdem sollte man, um einer Magenverstimmung vorzubeugen, darauf verzichten, so viel zu essen, daß man den Magen überlädt. Mit Gewürzen wie schwarzem Pfeffer, Zwiebel, Knoblauch und rotem Pfeffer muß man sparsam umgehen. Außerdem sollte man auf den Magen „hören“ — man sollte lernen, die „Botschaften“, die er aussendet, richtig zu deuten. Wenn man feststellt, daß der Magen jedesmal, wenn man eine bestimmte Speise gegessen hat, „aufmuckt“, sollte man entweder darauf verzichten oder sie anders zubereiten. Ferner sollte man sich bemühen, sich zu entspannen, und beim Essen nicht über seine Sorgen nachdenken. Das wird dem Magen wohltun.
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