-
An Straßenecken stehenDer Wachtturm 1953 | 1. November
-
-
An Straßenecken stehen
UNTER diesem Titel brachte die Episcopal Churchnews am 15. März 1953 den folgenden redaktionellen Artikel, der mit ihrer freundlichen Erlaubnis in unserer englischen Ausgabe wie folgt erschienen ist:
„Ihr findet sie überall, im geschäftigsten Teil der Großstädte. Anläßlich des Generalkongresses in Boston standen sie da, wo es an den Straßenecken am meisten von „runden Kragen“ wimmelte, und boten geduldig und höflich Exemplare des Watchtower an. Mehr als ein Geistlicher erlag in der Eile der Neugierde und beschaffte sich ein Exemplar, das er zu künftigem Lesen in die Tasche steckte.
Mittlerweile machen sich die Glieder der Zeugen Jehovas selbst unpopulär, indem sie den Fahnengruß ablehnen und lieber ins Gefängnis als in den Krieg gehen. Unsere Neigung — als vernünftige und respektable Leute — geht dahin, sie aus unserem Gewissen zu vertreiben und abzutun mit den Worten ‚diese Sonderlinge‘, während wir uns eine weitere Tasse Tee eingießen oder einen weiteren Cocktail trinken.
Angenommen aber, wir werfen einen Blick in ein Exemplar des Watchtower und sehen, wie die Welt den ‚eigentümlichen Leuten‘ erscheint, die so bereit sind, an Straßenecken zu stehen oder für ihren Glauben ins Gefängnis zu gehen. Vor allem finden wir, daß zu der Rettung, die die Zeugen verkündigen, nicht etwa die Kenntnis der englischen Sprache nötig ist. Der Wachtturm ist in 38 anderen Sprachen erhältlich, einschließlich Indonesisch, Tagalog, Silozi, Twi und Joruba (wir haben diese Namen nicht erfunden). Wir wünschen, wir könnten dasselbe von unseren Episcopal Churchnews sagen!
Welches Wort beschreibt wohl am besten das Gefühl, das einen beim Durchlesen aller Artikel des Wachtturms beschleicht? Vielleicht das Wort ‚Dringlichkeit‘. Jehovas Zeugen glauben, daß Christus im Jahre 1914 zurückgekehrt ist und jetzt, wenn auch unsichtbar, regiert, daß wir fünf Minuten vor zwölf leben, und daß der endgültige Kulminationspunkt der Geschichte sichtbare Formen anzunehmen beginnt, daß es heißt: jetzt oder nie — sich für Gott zu entscheiden und an der Auferstehung der Gerechten teilzuhaben oder ihn zu verleugnen, wodurch dein Dasein ausgemerzt, vernichtet wird.
Jehovas Zeugen sind in Eile. Sie glauben, daß die Frist sehr kurz sei, und daß die Entscheidung, die jeder zu treffen habe, ein deutliches Ja oder ein deutliches Nein ist, daß Ja das Losungswort zu ewigem Leben, und Nein der Ruf zur Ausrottung sei.
Sie haben mehr recht als unrecht. Als Episkopalisten versuchen wir nicht, Gottes Fahrplan zu errechnen, wagen es nicht, den Bruchteil einer Sekunde der Wiederkunft Christi vorauszusagen. Aber wir haben seine Verheißung, daß er wiederkehren wird. Und für den einzelnen ist jede Sekunde des gegenwärtigen Lebens bedeutungsschwer, angesichts der ewigen Konsequenzen, wie es die Zeugen sagen. Wir entscheiden uns jetzt, an diesem Tage, in diesem Augenblick. Unsere großen und kleinen Entscheidungen tragen bei zur endgültigen Entscheidung.
Wenn diese Erkenntnis uns in Bein und Blut übergeht, wird sich vielleicht etwas Neues auf dem Erdenrunde zeigen: Episkopalisten (Laien oder Geistliche), die an Straßenecken stehen mit Traktaten in der Hand. Und sie werden über die Straße hinüberschauen zum Wachtturm-Verkäufer und ihm einen freundlichen Gruß zuwinken. In wie vielen Stücken sie auch verschieden sein mögen, sind sie doch Glieder der Dringlichkeits-Bruderschaft.“
-
-
Wertschätzung für den „Wachtturm“Der Wachtturm 1953 | 1. November
-
-
Wertschätzung für den „Wachtturm“
Was denkst du über die Zeitschrift Der Wachtturm? Das gleiche wie der Leser, der folgendes schrieb? „Der Wachtturm ist der köstlichste Bissen, den wir je kosteten. Jede Ausgabe wird (wenn möglich) noch schmackhafter. Da ist nichts Fades in unserem Menü! Er ist so gut, daß wir kaum eine Nummer verdauen und uns schon wieder auf die nächste freuen. Bist du je bei einem ausgezeichneten Zuckerbäcker gewesen und wußtest beim Anblick all der vielen, vielen Süßigkeiten nicht, was du wählen solltest? So empfinde ich geistig mit Bezug auf den Wachtturm. Es gibt darin so vieles zu studieren, daß ich kaum weiß, wo beginnen. Und wenn ich beginne, kann ich nicht aufhören, bis ich hingehe und jemand anderem davon erzählen oder es mit ihm besprechen kann. So ist es. Nie ein langweiliger Moment!“
-