-
Die zum Studium verwendete Zeit richtig nutzen bereitet FreudeDer Wachtturm 1971 | 1. Mai
-
-
Die zum Studium verwendete Zeit richtig nutzen bereitet Freude
UM am persönlichen Studium Freude zu finden und möglichst viel dabei zu lernen, braucht man nicht unbedingt mehr Zeit zum Studieren. Es kommt auf etwas anderes, auf etwas Wichtigeres, an, nämlich darauf, wie man die Zeit, die man sich dafür nimmt verwendet.
Personen, die am persönlichen Studium Freude finden und dabei auch viel lernen, nehmen sich nicht unbedingt mehr Zeit zum Studieren als andere, die nicht so gern studieren. Der Unterschied liegt darin, daß sie die Zeit, die sie zum Studieren verwenden, besser nutzen. Sie gehen beim Studium geschickt vor.
Einigen fällt das Studieren schwer, weil sie vielleicht schlecht lesen, die Sprache nicht beherrschen oder nicht richtig studieren. Wenn der Studierende diese Schwierigkeiten überwindet, kann er die Zeit, die er zum Studium verwendet, weit besser nutzen, und das Studium macht ihm dann auch mehr Freude.
Diese Schwierigkeiten können überwunden werden, aber es kostet Anstrengungen. So ist es aber in der Regel mit allem, was einem neu ist. Oder hast du als Kind über Nacht sicher gehen gelernt? Es hat bestimmt Monate gedauert, und du bist gewiß mehrmals hingefallen. Jetzt kannst du ohne große Anstrengung gehen. Wenn du eine Hausfrau bist, dann kannst du dich bestimmt noch erinnern, wie du am Anfang, als du noch nicht viel vom Kochen verstandest, manchmal fast verzweifeltest, weil dir nichts richtig gelingen wollte. Es wäre aber für deine Familie katastrophal gewesen, wenn du nicht weiter versucht hättest zu lernen. Wenn du ein Musikinstrument spielst, dann weißt du, daß dir deine ersten Versuche und das ständige Üben nicht gerade viel Freude bereiteten. Da du aber beharrlich weiter übtest, hast du schließlich so gut spielen gelernt, daß es dir heute Freude macht.
Genauso verhält es sich mit den Studiengewohnheiten. Du kannst nicht erwarten, daß du sie verbesserst, wenn du dich — besonders am Anfang — nicht anstrengst. Mit der Zeit wird es dir aber immer leichter fallen, ja schließlich sogar zur Gewohnheit werden, beim Studieren richtig vorzugehen. Dadurch wirst du aus deinem persönlichen Studium viel mehr herausholen und wirst daran weit mehr Freude finden.
Möchtest du wissen, wer dir am besten helfen kann, deine Studiengewohnheiten zu verbessern? Wer könnte dir besser helfen als der, der dir die Denkfähigkeit verliehen hat? Da ein Studium irgendwelchen biblischen Stoffes mit Jehova zusammenhängt und da der Stoff das Ergebnis der Wirksamkeit seines Geistes und seiner Organisation ist, wäre es gut, du würdest zuerst Jehova um seinen Beistand bitten. Jesus sagte: „Bittet unablässig, und es wird euch gegeben werden; sucht fortwährend, und ihr werdet finden; klopft unaufhörlich an, und es wird euch geöffnet werden. ... der Vater im Himmel [wird] denen heiligen Geist geben, die ihn bitten!“ — Luk. 11:9-13.
LESEGESCHWINDIGKEIT
Manchen Leuten fällt das Studieren besonders schwer, weil sie schlecht lesen. Dem kann abgeholfen werden durch ÜBUNG. Möchtest du gut kochen können? ÜBE! Möchtest du ein Musikinstrument gut spielen können? ÜBE! Möchtest du gut lesen können? ÜBE!
Dabei solltest du aber die entsprechenden Grundregeln beachten. Schlechte Leser haben zum Beispiel die Gewohnheit, die Augen auf jedem Wort oder sogar auf jeder Silbe der einzelnen Wörter ruhen zu lassen. Sie kommen deshalb nur sehr langsam vorwärts und haben auch Mühe, den Sinn zu erfassen. Ein guter Leser liest mit einem Blick mehrere Wörter. Er läßt seine Augen nur ein paarmal auf einer Zeile ruhen, die so lang ist wie die, die du jetzt gerade liest. Ein schlechter Leser hält viel öfter inne.
Liest du langsam? Wenn ja, dann lerne schneller lesen. Zwinge dich, mindestens zwei kleinere Wörter mit einem Blick zu erfassen und dann mehr, wenn du kannst. Anfänglich wird dir dabei etwas vom Sinn des Gelesenen verlorengehen, aber du wirst es bald gewohnt sein, schneller zu lesen und das Gelesene ebensogut zu verstehen wie vorher. Mit der Zeit wirst du dich in dieser Hinsicht noch verbessern, da du nicht mehr nur Wörter oder Silben liest, sondern ganze Gedanken.
Wenn du lernen möchtest, mit einem Blick mehrere Wörter zu erfassen, dann mußt du dir angewöhnen, einfach weiterzulesen, auch wenn dir ein Wort entgangen ist. Bei leichterem Lesestoff solltest du es völlig vermeiden, etwas nochmals zu lesen, da dich dies nur aufhalten würde.
Vermeide es auch, bei leichterem Lesestoff die einzelnen Wörter hörbar mitzusprechen oder auch nur die Lippen zu bewegen. Wenn du einem Wort begegnest, das du nicht kennst, dann lies zuerst den Artikel oder mindestens den Abschnitt zu Ende, bevor du es in einem Wörterbuch nachschlägst.
Was aber, wenn der Lesestoff besonders inhaltschwer ist? Sollte man in diesem Fall genauso schnell lesen? Wenn du dich zum Beispiel auf das wöchentliche Wachtturm-Studium vorbereitest, das im Königreichssaal durchgeführt wird, solltest du beim Lesen anders vorgehen. Du magst den Stoff schnell durchgelesen haben, als du die Zeitschrift erhieltest, aber bei der Vorbereitung auf das Studium solltest du langsamer lesen und einen Abschnitt nach dem anderen verarbeiten, indem du über das Gelesene nachdenkst. Bei dieser Art Lesestoff kann es wie beim Bibellesen sogar vorteilhaft sein, „mit gedämpfter Stimme“ zu lesen. Dadurch hältst du Ohren, Mund und Augen beschäftigt, was dir hilft, dich auf den Lehrstoff zu konzentrieren. — Josua 1:8, NW.
Es ist also ein Unterschied, ob man etwas von allgemeinem Interesse liest, was man wesentlich schneller lesen kann, oder ob man einen bestimmten Lehrstoff studiert, den man bedeutend langsamer lesen sollte. Ein guter Leser mag bei leichtem Stoff mindestens 1 000 Wörter in der Minute lesen können; bei einem tiefen Studium aber liest er vielleicht nur höchstens 100 Wörter in der Minute. Denke also nicht, du könntest bei tiefgehendem Stoff genauso vorgehen wie bei leichterem Stoff.
VORAUSSETZUNGEN
Bevor man zu studieren beginnt, sollte man die richtigen Voraussetzungen schaffen.
In einer Wohnung gibt es vieles, was einen ablenken kann. Wenn du solche Dinge nicht weitgehendst ausschaltest, werden sie dich bald ablenken. Du solltest wenn möglich in einer Umgebung studieren, in der du nichts hörst oder siehst, was dich interessieren könnte. Das schließt Gespräche, Fernsehprogramme und sogar schöne Radiomusik ein.
Obwohl schöne Musik im Hintergrund angenehm erscheinen mag, kann sie einen doch genügend ablenken, um einem das Denken zu erschweren. Die Anstrengung, die es kostet, sich auf den Lehrstoff zu konzentrieren, wirkt ermüdend. Schöne Musik mag auch einschläfern. Musik hören, Fernsehen und interessante Gespräche führen hat seine Zeit, aber nicht, wenn man studieren sollte.
Da man weiche Betten und Kissen zum Schlafen gebraucht, ist es gewöhnlich nicht gut, sich auf ein Bett zu legen oder sich in einen allzu bequemen Sessel zu setzen, wenn man intensiv studieren möchte. Man sollte es sich zwar bequem machen, aber nicht zu bequem, damit man sich nicht zu sehr entspannt und schließlich einschläft. Und ist man bereits müde oder schläfrig, dann wäre es gut, erst ein wenig zu schlafen oder auszuruhen oder eine erfrischende Dusche zu nehmen oder beides, bevor man zu studieren beginnt.
Wenn man intensiv studieren möchte, wäre es gut, man würde sich an einen einfachen Tisch setzen, so, als ob man arbeiten wollte, denn Studium ist Arbeit. Räume alles, was auf dem Tisch liegt und was dich ablenken könnte weg. Außer den notwendigen Werkzeugen für das Studium sollte möglichst wenig darauf liegen. Das Licht sollte gut sein, aber nicht grell. Die Zimmertemperatur sollte wenn möglich angenehm sein, aber es sollte nicht zu warm sein, damit man nicht schläfrig wird.
WIEVIEL STOFF?
Im Studieren geübte Personen studieren den ganzen Stoff, der für das Wachtturm-Studium vorgesehen ist, auf einmal. Wenn du aber noch nicht lange intensiv studieren kannst, dann konzentriere dich nur auf einen Teil des zum Studium bestimmten Stoffes.
Du könntest den Teil wählen, der dich besonders anspricht, oder vielleicht den Anfang. Nimm diesen Stoff gründlich durch. Den Rest wirst du dann einigermaßen kennenlernen, wenn du beim Versammlungsstudium den Kommentaren anderer aufmerksam folgst. Wenn du wenigstens einen Teil so studierst, wie man studieren sollte, dann lernst du richtig studieren. Mit der Zeit wirst du immer mehr durchnehmen können, bis du schließlich das ganze Pensum schaffst.
Sollte man versuchen, möglichst schnell vorwärtszukommen und möglichst viel Stoff durchzunehmen? Nein. Warum nicht? Weil es nicht in erster Linie darauf ankommt, möglichst viel Stoff durchzunehmen. Wieviel vom Inhalt des studierten Stoffes würde ins Herz hinabdringen — was eigentlich das wichtigste wäre —, wenn man ihn nur flüchtig lesen würde? Was ist besser, den Lehrstoff nur schnell zu überfliegen und wenig oder gar nichts zu lernen und zu behalten oder sich nur auf einen Teil zu konzentrieren, dann aber die betreffenden Gedanken tief ins Herz hinabdringen zu lassen? Was hätte man von einer vorzüglichen Speise, wenn man nur daran riechen, sie aber nicht essen würde?
FRUCHTBARES STUDIUM
Wie sollte man vorgehen, um schwierigeren Stoff, wie den Lehrstoff im Wachtturm, besser zu erfassen? Betrachte die fünf folgenden Schritte.
1. Überfliege schnell den Stoff. Ermittle zuerst genau, was in der betreffenden Woche studiert wird. Wirf dann einen Blick auf den Titel des Artikels, um das Thema zu erfahren. Lies darauf den unter dem Titel angeführten Bibeltext, der das Thema stützt, und überfliege schließlich kurz die Untertitel des Artikels. Auf diese Weise erhältst du ein Gesamtbild des Inhalts und siehst, wie der Stoff angeordnet ist. Dieser Überblick sollte nicht mehr als dreißig bis sechzig Sekunden beanspruchen.
2. Lies die zum Abschnitt gehörende Frage. Lies, bevor du mit dem Lesen der Abschnitte beginnst, jeweils die Frage oder die Fragen am Fuße der Seite. Dadurch wird deine Aufmerksamkeit auf die Hauptgedanken in dem betreffenden Abschnitt gelenkt.
3. Lies den Abschnitt. Du kannst lautlos lesen, aber noch besser ist, wenn du laut, das heißt mit gedämpfter Stimme, liest, denn du bist ja nicht darauf bedacht, möglichst schnell vorwärtszukommen. Sei beim Lesen aktiv, nicht passiv. Suche nach der Antwort auf die Frage. Denke über den Stoff nach. „Das Herz des Gerechten sinnt nach, um zu antworten.“ (Spr. 15:28, NW) Frage dich: „Wie lassen sich diese Gedanken mit dem vereinbaren, was ich bereits weiß? Inwiefern sollte ich meine Einstellung oder meine Handlungsweise ändern, um sie mit dem Gelesenen in Einklang zu bringen?“ Solches Forschen und Nachdenken fördert das Interesse und bewirkt, daß die Gedanken ins Herz hinabdringen. Nachdem du den Abschnitt auf diese Weise gelesen hast, kannst du die Schrifttexte, die angegeben, aber nicht ausgeschrieben sind, nachlesen und die dir unbekannten Wörter in einem Wörterbuch nachschlagen
4. Beantworte die Frage. Lies danach nochmals die Frage. Kannst du die Antwort in eigenen Worten wiedergeben, und könntest du den Gedanken jemand anders erklären? Wenn ja, dann hast du ihn erfaßt. Wenn nicht, dann solltest du den Abschnitt nochmals durchgehen, um die Antwort herauszufinden. Es ist auch gut, die Antwort zu unterstreichen, und zwar nur Stichwörter oder bestimmte Ausdrücke. Du kannst außerdem noch ein oder zwei weitere interessante Gedanken unterstreichen. Man sollte aber nicht zuviel in einem Abschnitt unterstreichen, sonst hat man Mühe, die Hauptgedanken zu finden.
5. Wiederholung. Hast du den ganzen Stoff oder so viel, wie es deine Zeit erlaubt, durchstudiert, dann gehe ihn nochmals durch, um das Gesamtbild zu erhalten. Überprüfe die Gedanken, die du unterstrichen hast, und überlege, wie sie zu dem Untertitel, unter dem der Abschnitt steht, passen. Diese abschließende Wiederholung wird dir helfen, dir die einzelnen Gedanken gut einzuprägen; Wiederholung ist der Schlüssel zum Lernen. Und solltest du noch weiteren Aufschluß oder eine Antwort auf gewisse Fragen wünschen, dann kannst du den Watch Tower Publications Index (oder die Sach- und Schriftstellenverzeichnisse in den Publikationen der Wachtturm-Gesellschaft) oder das Buch Aid to Bible Understanding zu Hilfe nehmen. Und wenn du Gelegenheit hast, mit jemandem über den Stoff zu sprechen, wird sich dir das was du darüber weißt, noch besser einprägen. — Hebr. 5:14.
Jetzt bist du für das Wachtturm-Studium der betreffenden Woche vorbereitet, und du wirst daran weit mehr Freude haben. Du bist dann nicht nur ein passiver Zuhörer, sondern beteiligst dich. Du verfällst dann auch nicht in die schlechte Gewohnheit, die einige haben, während des Vorlesens des Abschnittes den nächsten Abschnitt zu lesen, um die Antwort zu finden. Diese schlechte Gewohnheit hindert einen daran, der Vorlesung zu folgen, was dazu beitragen würde, daß sich einem die Gedanken des Abschnittes noch tiefer einprägen.
Wenn du der Vorlesung folgst, hörst du auch, wie schwierige Wörter richtig ausgesprochen werden. Du lernst auch, die Wörter richtig miteinander zu verbinden, und das alles hilft dir, dich im Sprechen zu verbessern. Folge deshalb dem Vorleser, und lies nicht schon den nächsten Abschnitt.
Was aber, wenn du anderen Stoff, der in den Zusammenkünften der Versammlung behandelt wird, nicht im voraus studieren kannst? Was solltest du tun, wenn du zum Beispiel nicht dazu kamst, den ganzen Stoff, der in der Theokratischen Predigtdienstschule durchgenommen wird, zu studieren? Nun, wäre es dann nicht gut, du würdest, wenn du schon die eine Stunde in der Schule bist, dem, was gesagt wird, deine volle Aufmerksamkeit schenken? Auf diese Weise würdest du den Stoff in einem gewissen Sinne studieren, indem du aus dem lernst, was die anderen sagen. Könntest du, da du doch nun einmal zugegen bist, deine Zeit besser ausnutzen?
VORTEILE
Wenn du beim Studium richtig vorgehst, wirst du dich nicht nur im Lesen verbessern, sondern auch in der Wortwahl, in dem Gebrauch der Wörter und in der Grammatik. Du wirst mehr lernen und mehr behalten, denn du wirst Jehovas Wort dann nicht nur im Kopf, sondern auch im Herzen haben.
Du wirst besser urteilen können, wenn du vor wichtigen Entscheidungen oder Fragen stehst, bei denen es um Recht oder Unrecht geht. Du wirst den Schild des Glaubens, der dich vor den bösen Einflüssen dieser Welt schützt, vergrößern und stärken. Du wirst bessere Ansprachen halten und bei den Zusammenkünften und Heimbibelstudien auferbauendere Kommentare geben. Ja, je mehr du lernst, desto besser wirst du imstande sein, anderen die Gründe für die Königreichshoffnung, die in dir ist, darzulegen. — 1. Petr. 3:15.
Wenn du dir also angewöhnst, besser zu studieren, wirst du geistig stark, du bleibst kein geistiges Kleinkind. Du wirst deine Schritte auf dem Weg, der zu ewigem Leben in Jehovas neuer Ordnung führt, befestigen. Studiere deshalb fleißig. „Tue dein Äußerstes, dich selbst Gott als bewährt darzustellen, als einen Arbeiter, der sich wegen nichts zu schämen hat, der das Wort der Wahrheit recht handhabt.“ — 2. Tim. 2:15.
Dann kannst du zu den Glücklichen gehören, von denen der Psalmist sagte: „... [der] seine Lust hat an dem Gesetz Jehovas und mit gedämpfter Stimme in seinem Gesetz liest Tag und Nacht.“ — Ps. 1:2, NW.
-
-
Unsere Brüder und Schwestern liebenDer Wachtturm 1971 | 1. Mai
-
-
Unsere Brüder und Schwestern lieben
Dieser Artikel ist besonders zum Lesen mit den Kindern bestimmt
WIE viele Brüder und Schwestern hast du? Nicht alle Leute haben einen Bruder oder eine Schwester zu Hause. Wenn du einen Bruder oder eine Schwester hast, kannst du dankbar sein.
Gott hat uns so geschaffen, daß wir uns zu gewissen Personen besonders hingezogen fühlen. Wir mögen viele Freunde haben, aber Brüder und Schwestern kümmern sich gewöhnlich mehr umeinander als Freunde. Wenn der eine in Not ist, hilft ihm der andere. Einen solchen Bruder möchtest du doch bestimmt auch haben, nicht wahr?
Aber nicht alle Brüder und Schwestern sind gut zueinander. Hast du auch schon Brüder oder Schwestern gesehen, die miteinander gestritten haben? Findest du das richtig? Die Bibel berichtet von jemandem, der seinen Bruder geschlagen hat. Kennst du seinen Namen? Es war Kain, ein Sohn des ersten Menschen.
Eines Tages nahm Kain einige Früchte, die er gezogen hatte, und schenkte oder opferte sie Jehova. Sein Bruder Abel brachte Jehova auch etwas als Opfer dar. Abel opferte Gott das beste Schaf, das er hatte. Gott freute sich über Abel und seine Opfergabe. Aber an Kain und seiner Opfergabe hatte er keine Freude.
Warum nicht? Nicht, weil Abel mehr geopfert hätte. Auch die Art der Opfergabe allein machte nicht den Unterschied aus. Aus der Bibel erfahren wir, daß Gott sehen kann, was in unserem Herzen ist. Er weiß, wie wir in unserem Innersten empfinden. Er konnte sehen, was in Kains Herzen war, und er konnte auch sehen, was im Herzen Abels war. Was er in Kains Herzen sah, war nichts Gutes.
Was sah Gott denn im Herzen Kains? Er sah, daß Kain seinen Bruder nicht richtig liebte. Versuchte Kain sich zu ändern und so zu handeln wie sein Bruder, als er sah, daß Jehova Abels Opfergabe gefiel? Nein. Er wurde zornig. Sein Gesicht verriet, daß er zornig war.
Bist du auch schon zornig geworden, wenn deinem Bruder oder deiner Schwester etwas besser gelungen ist als dir? Wir können in dieser Hinsicht von Kain und Abel etwas lernen.
Jehova sah, daß Kain zornig war. Er sagte deshalb zu Kain: ‘Warum bist du auf deinen Bruder zornig? Wenn du Gutes tust, werde ich dir zeigen, daß ich dir gut bin. Wenn du dich aber nicht änderst, wird die Sünde über dich Herr werden, und du wirst etwas sehr Böses tun.’
Hörte Kain auf Jehova? Begann er anders zu denken? Wenn er Gott wirklich geliebt hätte, dann hätte er auf ihn gehört. Aber er liebte Gott nicht. Er liebte auch seinen Bruder nicht. Weißt du, was er darum tat?
Er sagte eines Tages zu Abel: „Laß uns aufs Feld hinübergehen.“ Kain hatte Böses im Sinn, aber Abel wußte es nicht, und so ging er mit ihm. Als sie dort allein auf dem Feld waren, schlug Kain seinen Bruder. Er schlug ihn so heftig, daß er ihn tötete. War das nicht furchtbar? — 1. Mose 4:2-8, NW.
Die Bibel sagt uns, daß wir daraus etwas
-