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    Der Wachtturm 1963 | 15. November
    • Das Wort des Lebens studieren

      „Denn alles, was vorzeiten geschrieben wurde, ist zu unserer Unterweisung geschrieben worden, damit wir durch unser Ausharren und durch den Trost aus den Schriften Hoffnung haben können.“ — Röm. 15:4, NW.

      1. Wodurch spricht Gott zu uns, und warum tun wir gut, auf ihn zu hören?

      DURCH die Worte der Bibel spricht der Schöpfer zu uns. Er sagt uns, was er in der Vergangenheit getan hat und was er in der Zukunft noch tun wird. Sein gesunder Rat und seine weise Belehrung sind für uns der beste Wegweiser. Da er viel weiser ist als irgendein Mensch, verdienen seine Worte größte Beachtung. Wenn wir auf ihn hören, kann sein geschriebenes Wort für uns zum Buch des Lebens werden. „Mein Sohn, vergiß nicht meine Belehrung, und dein Herz bewahre meine Gebote. Denn Länge der Tage und Jahre des Lebens und Frieden werden sie dir mehren.“ — Spr. 3:1, 2.

      2. Warum finden manche Menschen die Schätze nicht, die Gottes Wort enthält?

      2 Das Studium des Wortes Gottes wird reich belohnt, aber man muß sich anstrengen. Man muß stundenlang lesen, sich vertiefen und nachdenken. Das ist nichts für oberflächliche Menschen, deren Lesestoff sich nur auf Illustrierte, Zeitungen und Groschenromane beschränkt. Da sie sich nicht anstrengen und nicht in die tiefen Gedanken des Wortes Gottes eindringen wollen, finden sie die Schätze der Weisheit nicht, die es für jene enthält, die keine Mühe scheuen, um danach zu suchen. „Ja, wenn du dem Verstande rufst, deine Stimme erhebst zum Verständnis; wenn du ihn suchst wie Silber, und wie nach verborgenen Schätzen ihm nachspürst: dann wirst du die Furcht Jehovas verstehen und die Erkenntnis Gottes finden.“ (Spr. 2:3-5) Das setzt Studium voraus. Was geschehen kann, wenn man das Studium des Wortes Gottes vernachlässigt, sehen wir beim Bundesvolk Jehovas der alten Zeit.

      3. Was sollte der König des Bundesvolkes Gottes der alten Zeit tun, und warum war das gut?

      3 Der König des Bundesvolkes Jehovas sollte eine Abschrift des Gesetzes Gottes haben und Zeit seines Lebens immer wieder darin lesen. Die Beachtung des Gesetzes Gottes sollte ihm helfen, zum Wohle seiner Untertanen zu regieren. Sein regelmäßiges Studium des Gesetzes Jehovas würde seinem Volk und ihm selbst zugute kommen. „Es soll geschehen, wenn er auf dem Throne seines Königtums sitzt, so soll er sich eine Abschrift dieses Gesetzes in ein Buch schreiben, aus dem, was vor den Priestern, den Leviten, liegt. Und es soll bei ihm sein, und er soll alle Tage seines Lebens darin lesen, auf daß er Jehova, seinen Gott, fürchten lerne, um zu beobachten alle Worte dieses Gesetzes und diese Satzungen, sie zu tun.“ — 5. Mose 17:18, 19.

      4. Wie handelten die meisten Könige des auserwählten Volkes Gottes?

      4 Die meisten Könige des auserwählten Volkes Jehovas ließen dieses Gebot jedoch außer acht. Sie vernachlässigten das Studium des Wortes Gottes und ließen sich nicht von seinen weisen Ratschlägen leiten. Da sie sich auf ihre eigene Weisheit verließen, führten sie das Volk ausgerechnet den Weg, vor dem sie Gott gewarnt hatte. In ihrer Torheit verließen sie den Weg des Gehorsams gegenüber Gott und gerieten in den übelriechenden Morast des Götzendienstes. „[Sie wandelten] in den Satzungen der Nationen ..., die Jehova vor den Kindern Israel ausgetrieben, und der Könige von Israel, welche dieselben gemacht hatten. Und die Kinder Israel trieben wider Jehova, ihren Gott, heimlich Dinge, die nicht recht waren, und sie bauten sich Höhen in allen ihren Städten, von den Türmen der Wächter bis zu den festen Städten; und sie errichteten sich Bildsäulen und Ascherim auf jedem hohen Hügel und unter jedem grünen Baume, und sie räucherten daselbst auf allen Höhen, wie die Nationen, die Jehova vor ihnen weggeführt hatte; und sie taten böse Dinge, um Jehova zu reizen.“ — 2. Kö. 17:8-11.

      5. Welchen Fehler begingen die levitischen Priester im allgemeinen, und wozu führte das?

      5 Aber nicht nur viele Könige, sondern auch die levitischen Priester unterließen es im allgemeinen, die weisen Belehrungen der Heiligen Schrift und ihre Ratschläge, die für sie ein Schutz gewesen wären, zu prüfen. Sie nährten ihren Geist nicht mit den Wahrheiten aus dem Worte Jehovas und wurden deshalb hohlköpfig wie die stummen Götzen, die sie in ihrer Torheit anbeteten. Sie sahen nichts Verkehrtes daran, eine Doppelrolle zu spielen, das heißt gleichzeitig als Priester Jehovas und als Priester der nichts­würdigen Götzen sowie der abscheulichen Höhen zu amten. „Denn sowohl Propheten als Priester sind ruchlos; sogar in meinem Hause habe ich ihre Bosheit gefunden, spricht Jehova.“ (Jer. 23:11) Eine der wenigen Ausnahmen war die Regierungszeit Josaphats.

      6. Was taten die Leviten in den Tagen Josaphats, und wieso wirkte sich das zum Nutzen des Volkes aus?

      6 In den Tagen Josaphats erfüllten die Leviten ihre Pflicht, das Wort Gottes zu studieren und das Volk darin zu unterweisen. König Josaphat sorgte selbst dafür, daß sie es taten. Auf seinen Befehl zogen sie regelmäßig im Land umher, um das Volk zu belehren. Dadurch stärkten sie die Bewohner des Landes und halfen ihnen, auf dem Weg des Gehorsams gegenüber Gott zu wandeln. „Und sie lehrten in Juda, indem sie das Buch des Gesetzes Jehovas bei sich hatten, und zogen umher durch alle Städte Judas und lehrten unter dem Volke.“ (2. Chron. 17:9) Hätten die nachfolgenden Könige diese Bemühungen, das Volk über Gottes Wort zu belehren, fortgesetzt, so hätte die Geschichte dieser Nation einen ganz anderen Verlauf genommen, als es der Fall war. Von den dreiundzwanzig Herrschern des Königreiches Juda waren aber nur wenige wie Josaphat.

      DIE AUFFINDUNG DES BUCHES DES GESETZES

      7, 8. (a) Welche beachtlichen Werke führte König Josia während seiner Herrschaft durch? (b) Wieso mußte der Tempel ausgebessert werden?

      7 Eine der hervorragendsten Regierungen in der Geschichte des Königreiches Juda war die Herrschaft Josias. Der Erfolg dieser Regierung ist zu einem großen Teil auf das geschriebene Wort Gottes zurückzuführen. Josia hatte, wie Josaphat, der über 250 Jahre vor ihm regiert hatte, große Achtung vor dieser göttlichen Richtschnur. Da er auf dem Weg des Gehorsams gegenüber Jehova wandeln wollte, ging er energisch gegen den abscheulichen Götzendienst vor, dem das Volk während der Regierung seines Vater, Amons, und der Herrschaft seines Großvaters, Manasses, immer mehr verfallen war. Die Götzen­bilder wurden zu Staub zermalmt, die Gebeine der Baalspriester auf ihren Altären verbrannt und die Altäre niedergerissen. Die Ascherim oder heiligen Pfähle und die Wagen der Sonne, die dem Sonnenkult dienten, wurden aus dem Tempel entfernt und zerstört. Es war nicht mehr gestattet, daß die Pferde, die der Sonne geweiht waren, in den Tempel eingingen und ihn verunreinigten. Selbst dem Götzendienst, der im Tal Hinnom getrieben wurde, machte Josia ein Ende, indem er diesen Ort zum Schuttabladeplatz der Stadt machte. — 2. Chron. 34:3-7; 2. Kö. 23:6, 10, 11.

      8 Im achtzehnten Jahre seiner Regierung, als er erst fünfundzwanzig Jahre alt war, ordnete er die Instandsetzung des Tempels Jehovas an. Offenbar waren seit den Tagen Joas’, der über 200 Jahre vor der Regierungszeit Josias gelebt hatte, keine wesentlichen Ausbesserungen am Tempel vorgenommen worden. In den fünfundfünfzig Jahren der Regierung seines Großvaters, Manasses, und den zwei Jahren der Herrschaft seines Vaters, Amons, war der Tempel kaum unterhalten worden, obgleich man während eines großen Teils dieser Zeit darin Götzendienst getrieben hatte. Es scheint, daß einige Räume oder Gebäude um den Tempel herum durch götzendienerische Könige sogar zerstört worden waren und wiederaufgebaut werden mußten. — 2. Chron. 34:8-11.

      9. Welchen bedeutenden Fund machte man während der Ausbesserungsarbeiten am Tempel, und warum hat man diesen Gegenstand wahrscheinlich einst versteckt?

      9 Während der Ausbesserungsarbeiten fand Hilkija, der Hohepriester, das Buch des Gesetzes, das Moses geschrieben hatte, und zwar wahrscheinlich das Original, das neben der Bundeslade im Allerheiligsten des Tempels aufbewahrt worden war. Das Buch war möglicherweise während der Regierungszeit des götzendienerischen Manasse, des Sohnes Hiskias, der den Tempel durch Götzen verunreinigt und die Diener Jehovas verfolgt hatte, versteckt worden. Wie Josephus berichtet, soll Manasse viele gerechte Juden, auch Propheten, umgebracht haben. Sein Feldzug muß so ausgedehnt und grausam gewesen sein, daß von ihm gesagt wird, er habe Jerusalem mit unschuldigem Blut erfüllt. „Manasse vergoß auch sehr viel unschuldiges Blut, bis er Jerusalem damit erfüllte von einem Ende bis zum anderen.“ (2. Kö. 21:16) Diese fanatische Verfolgung könnte einen treuen Hohenpriester veranlaßt haben, das Gesetz Gottes von seinem gewohnten Platz neben der Bundeslade zu entfernen und es an einem sicheren Ort zu verstecken.

      10, 11. (a) Wie reagierte Josia auf das, was ihm aus dem Buch vorgelesen wurde? (b) Welches Buch war diese Handschrift wahrscheinlich? Wieso?

      10 Hilkija erkannte die Rolle als das Gesetz Gottes und betrachtete seinen Fund als so wichtig, daß er Schaphan, den Schreiber des Hauses Jehovas, bat, die Handschrift dem König zu bringen. Die Worte, die Schaphan Josia aus dem heiligen Buch vorlas, erschütterten den König und versetzten ihn in Furcht. „Es geschah, als der König die Worte des Buches des Gesetzes hörte, da zerriß er seine Kleider.“ — 2. Kö. 22:8-11.

      11 Vielleicht war die Rolle das 5. Buch Mose, denn in diesem Buch wird dem Bundesvolk Gottes warnend vor Augen geführt, was geschehen würde, wenn es dem Gesetz Gottes nicht gehorchen würde. Die Folgen ihres Ungehorsams werden so drastisch geschildert, daß der gottesfürchtige König Josia leicht erschrecken konnte, besonders, da er wußte, wie sehr das Volk dem Götzendienst verfallen war. Die Erkenntnis, daß dem Volk der Untergang drohte, erschreckte ihn.

      12—14. Warum hatte das, was Josia hörte, wahrscheinlich eine solche Wirkung, wie wenn es ihm zum erstenmal vorgelesen würde, obwohl die Könige eine Abschrift des Gesetzes hätten haben und darin hätten lesen sollen?

      12 Da der König nach dem Gesetz Gottes verpflichtet war, im Worte Gottes zu lesen, könnte man sich fragen, warum denn Josia über die Warnungen, die ihm aus dem heiligen Buch vorgelesen wurden, so entsetzt war, als ob er sie zum erstenmal hörte. Sehr wahrscheinlich hörte er sie auch zum erstenmal. Es ist sehr gut möglich, daß er keine Abschrift des Wortes Gottes besaß, die er hätte lesen können. Wenn man bedenkt, daß es unter den Königen von Juda so viele Götzendiener gegeben hatte, und einige, wie Ahas, Athalja und Manasse, sogar sehr fanatisch gewesen waren, ist es gut möglich, daß sie davon abgekommen waren, eine eigene Abschrift des Gesetzes Gottes zu haben, in der sie regelmäßig hätten lesen können. Was Josia über das Gesetz Gottes wußte, hatte er sehr wahrscheinlich durch mündliche Unterweisung von den Leviten erfahren, die zweifellos im Besitz von Abschriften waren. Als er mit fünfzehn Jahren anfing, „den Gott seines Vaters David zu suchen“, muß er zu den treuen Leviten gegangen sein, um sich von ihnen über den Gott Davids belehren zu lassen. Es ist kaum anzunehmen, daß ihn die Vertrauten seines dem Götzendienst verfallenen Vaters, Amons, am Hof darüber hätte belehren können. — 2. Chron. 34:3.

      13 Daß die Leviten einst mehrere Abschriften des Wortes Gottes besaßen, geht daraus hervor, daß sie in den Tagen Josaphats Abschriften des Gesetzes bei sich hatten, wenn sie im Land umherzogen, um das Volk zu belehren. Es ist kaum anzunehmen, daß es den gesetzlosen Königen gelang, alle Abschriften zu vernichten. Da Hilkija das gefundene Buch als das Gesetz Gottes erkannte, muß er mit Gottes Wort vertraut gewesen sein, und das bestimmt deshalb, weil die Leviten damals eine Abschrift besaßen. Sein Fund war in seinen Augen deshalb so wertvoll, weil es sich wahrscheinlich um das von Moses geschriebene Original handelte.

      14 Da Josia seine Kenntnisse des Wortes Gottes nicht durch ein persönliches Studium des Gesetzes Gottes, sondern durch die Belehrung, die ihm die Leviten erteilt hatten, erworben hatte, war es gut möglich, daß er das, was ihm Schaphan vorlas, zum erstenmal hörte. Die schrecklichen Flüche, von denen im 28. Kapitel des 5. Buches Mose die Rede ist und die ihm aus der Originalhandschrift vorgelesen wurden, müssen Josia tief beeindruckt haben. Durch das Zerreißen seiner Kleider ließ er erkennen, wie tief ihn das Gehörte erschütterte.

      15. Wie zeigte Josia, daß er das, was ihm aus dem Worte Gottes vorgelesen worden war, richtig verstanden hatte?

      15 Josia erkannte, daß Jehova sehr erzürnt sein mußte über sein Volk, weil es sein Wort mißachtet und gerade all das getan hatte, was er ihm geboten hatte, nicht zu tun. Er bewies seine große Sorge, indem er sogleich eine Abordnung von fünf Männern zur Prophetin Hulda entsandte, um durch sie Jehova zu befragen. „Gehet hin, befraget Jehova für mich und für das Volk und für ganz Juda wegen der Worte dieses gefundenen Buches. Denn groß ist der Grimm Jehovas, der wider uns entzündet ist, darum, daß unsere Väter auf die Worte dieses Buches nicht gehört haben, um nach allem zu tun, was unsertwegen geschrieben ist.“ (2. Kö. 22:13) Durch die Prophetin bestätigte Jehova alles, was in dem Buch geschrieben stand. „So spricht Jehova: Siehe, ich will Unglück bringen über diesen Ort und über seine Bewohner: alle Worte des Buches, welches der König von Juda gelesen hat.“ — 2. Kö. 22:16.

      16. (a) Wie erfüllten sich die Flüche, von denen das Buch sprach? (b) Warum kamen sie über Gottes Bundesvolk?

      16 Da Josia eine gute Herzenseinstellung gegenüber Jehova bekundete und sein möglichstes tat, um den guten Richtlinien des Wortes Gottes zu folgen, kamen die Flüche dieses Buches zu seinen Lebzeiten nicht über das Volk. Erst zwanzig Jahre nach seinem Tod wurden sie für jenes halsstarrige Volk Wirklichkeit, als babylonische Heere plündernd und zerstörend durch das Land Juda zogen. Der schöne, von Salomo erbaute Tempel und die Stadt Jerusalem wurden dem Erdboden gleich gemacht. Die übriggebliebenen Bewohner wurden größtenteils als Gefangene nach dem fernen Babylon weggeführt, wie es im 5. Buch Mose vorhergesagt worden war: „Jehova wird dich und deinen König, den du über dich setzen wirst, zu einer Nation führen, die du nicht gekannt hast, du noch deine Väter.“ (5. Mose 28:36) All das kam über sie, weil sie das Studium des Wortes Gottes vernachlässigt und seine Belehrungen verschmäht hatten.

      IN DEN TAGEN DER APOSTEL

      17. Wie waren die Apostel zur Heiligen Schrift eingestellt?

      17 Die christlichen Apostel wußten, daß das Studium des Wortes Gottes für das Wohl des Menschen unerläßlich ist. Sie erweckten nie Zweifel an der Zuverlässigkeit der Heiligen Schrift, wodurch sie das Vertrauen der Menschen zu Gottes Wort erschüttert hätten, wie gewisse religiöse Führer das heutzutage tun. Sie bewiesen stets große Achtung davor und taten ihr möglichstes, um den Glauben daran zu stärken und die Wertschätzung dafür zu vertiefen. Als Paulus erfuhr, daß die Juden in der Stadt Beröa, in Mazedonien, die Heilige Schrift erforschten, um festzustellen, ob seine Lehren damit übereinstimmten, verurteilte er sie nicht. Er handelte nicht wie später die römisch-katholische Kirche, die die Inquisition einführte, um gegen jene vorzugehen, die ihre Lehren mit der Bibel zu vergleichen suchten. Im Gegenteil, er sprach mit großer Achtung von jenen Juden, indem er sie als edel gesinnt bezeichnete. Er schätzte ihren Wunsch, die Heilige Schrift zu studieren und sie als Maßstab für den Glauben und die Wahrheit zu gebrauchen. — Apg. 17:11.

      18. Warum ist das Versäumnis der Israeliten, die Heilige Schrift zu studieren, als eine Warnung zu betrachten?

      18 Wäre die Nation Israel ebenso bereit gewesen, das Wort Gottes zu studieren und sich von ihm leiten zu lassen, wie die Beröer, dann wären die Flüche, die im 5. Buch Mose vorhergesagt wurden, nicht über sie gekommen. Der Bericht über ihre Erfahrungen sollte für andere Generationen eine Warnung sein. Er ist auch eine Warnung für alle, die das Bibelstudium heute vernachlässigen. Was der Apostel Paulus von den ungehorsamen Israeliten in der Wüste sagte, trifft auch auf ihre ungehorsamen Nachkommen zu, die später unter der Herrschaft der Könige dieser Nation lebten. „Diese Dinge nun“, sagte Paulus, „widerfuhren ihnen fortgesetzt als Vorbilder, und sie sind zur Warnung für uns geschrieben worden, auf welche die Enden der Systeme der Dinge gekommen sind.“ (1. Kor. 10:11, NW) Wenn wir die Fehler und Versäumnisse der Israeliten beachten, können wir verhüten, Gottes Mißfallen zu erregen, das sich für jenes Volk so katastrophal auswirkte.

      19. Wie betonte Paulus den Wert des Bibelstudiums, und zu welchem Schluß müssen wir kommen, wenn wir seine Worte betrachten?

      19 In seinem Brief an Timotheus hob der Apostel Paulus den Wert des Bibelstudiums durch die Worte hervor: „Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich zum Lehren, zum Tadeln, zum Richtigstellen der Dinge, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes völlig tauglich sei, vollständig ausgerüstet für jedes gute Werk.“ (2. Tim. 3:16, 17, NW) Wie kann dich die Bibel aber belehren, wenn du ihre Lehren nicht annimmst? Wie kann sie dich tadeln, wenn du gegen ihre Worte taub bist? Wie kann sie etwas, zum Beispiel falsche Glaubensanschauungen, für dich richtigstellen, wenn du sie nicht als Richtschnur verwendest? Wie kann sie dich zur Gerechtigkeit erziehen, wenn du sie nicht studierst? Ahme nicht die unglücklichen Israeliten nach, die keinen Nutzen aus der Heiligen Schrift zogen, weil sie sie nicht studierten und ihre Belehrung nicht anwandten. „Glücklich sind ... jene, die das Wort Gottes hören und es bewahren!“ — Luk. 11:28, NW.

      SICH DAS BIBELSTUDIUM ZU EINER GEWOHNHEIT MACHEN

      20. Warum benötigen wir die Bibel heute?

      20 Das Wort Gottes ist für unser Wohl genauso unerläßlich, wie es für das Wohl der Israeliten unerläßlich war. Heute, da die Unvernunft der Völker die ganze Menschheit durch einen Atomkrieg zu vernichten droht, benötigen wir die Bibel und ihren beruhigenden Einfluß. Wir benötigen ihre Weisheit, um richtig denken zu können, und ihre Hoffnung einflößenden Prophezeiungen, die uns ein Gefühl der Sicherheit geben. Darum müssen wir uns das Bibelstudium zur Gewohnheit machen.

      21, 22. (a) Wie lassen sich die Worte in Josua 1:8 erklären? (b) Wie können wir Gottes Wort im Munde haben?

      21 Den Rat, den Jehova Josua gab, bevor die Israeliten den Jordan überquerten, sollten auch wir heute befolgen: „Dieses Buch des Gesetzes soll nicht von deinem Munde weichen, und du sollst Tag und Nacht mit gedämpfter Stimme darin lesen, damit du darauf bedacht seist, nach allem zu handeln, was darin geschrieben steht, denn dann wirst du auf deinem Weg Erfolg haben, und dann wirst du mit Weisheit handeln.“ (Jos. 1:8, NW) Gottes Wort Tag und Nacht studieren heißt nicht, daß man buchstäblich Tag und Nacht darin lesen muß. Diese Worte sollen lediglich hervorheben, daß wir uns das Studium des Wortes Gottes zur Gewohnheit machen, das heißt unser ganzes Leben regelmäßig darin lesen sollten. Das Bibelstudium ist nicht etwas, womit man einmal beginnt und dann wieder aufhört.

      22 Wenn du dir die Wahrheiten und Grundsätze der Heiligen Schrift tief einprägst, indem du sie durch ein Studium fortgesetzt wiederholst, werden sie nicht von dir weichen. Sie werden deine Zunge so beeinflussen, daß deine Worte andere auferbauen. Deine Äußerungen werden die Weisheit des Wortes Gottes erkennen lassen und deine Taten die guten Grundsätze der Bibel widerspiegeln. Wenn du über den Inhalt des Wortes Gottes sprichst, hast du die Worte Gottes im Mund. Diese Worte sind rein und süß und machen deine Rede wohltuend und angenehm. „Wie süß sind meinem Gaumen deine Worte, mehr als Honig meinem Munde!“ (Ps. 119:103) Wenn wir aufhören, die Bibel regelmäßig zu studieren, kann das bewirken, daß Gottes Wort von unserem Munde weicht und wir nicht mehr über seine Wahrheiten reden.

      23. Was bedeutet es, die Bibel mit gedämpfter Stimme zu lesen?

      23 Die Bibel mit gedämpfter Stimme lesen heißt, beim Lesen nachdenken. Wenn man jedes Wort ausspricht, liest man weniger schnell, aber die Gedanken dringen tiefer ein, man kann darüber nachsinnen und sie im Geist richtig verarbeiten. Die Bibel ist nicht mit den vielen Büchern zu vergleichen, die eine Menge Worte enthalten, aber keine Gedanken. Sie enthält keine nutzlosen Worte. Ihr Inhalt ist, abgesehen von den Stellen, wo es sich um rein geschichtlichen Stoff handelt, so wichtig, daß man beim Lesen immer wieder innehalten und nachdenken sollte.

      24. Wieso ist die Bibel für uns heute ein wegweisendes Licht?

      24 Wenn wir der Bibel gehorchen, ist sie für uns ein Licht, das uns den Weg zu ewigem Leben weist. Wir können mitten in einer chaotischen, von Ratlosigkeit und Furcht erfaßten Welt, die keinen Ausweg sieht, ruhig den geraden Pfad gehen, den uns Gottes Wort erhellt. Wir wissen, wohin wir gehen, und sind überzeugt, daß wir ans Ziel gelangen. Ja, durch das Studium und die Beachtung des Wortes Gottes werden wir auf unserem Weg Erfolg haben und mit Weisheit handeln. — Ps. 119:105; Matth. 7:13, 14.

      25. Wie weit sollten wir in unserem Bemühen, die Bibel zu erforschen, gehen?

      25 So, wie ein Schatzgräber, der nach kostbarem Silber oder anderen irdischen Schätzen sucht, viel Zeit und Kraft aufwendet, sollten auch wir allen Fleiß aufbieten, um in Gottes Wort nach Weisheit und Erkenntnis zu suchen. Diese „Schätze“ zu finden bedeutet für unser Glück und ewiges Wohl weit mehr als jede Menge irdischer Schätze. „Glücklich ist der Mensch, der Weisheit gefunden hat, und der Mensch, der Unterscheidungsvermögen gewinnt, denn sie zu erwerben ist besser als der Erwerb von Silber, und ihr Ertrag sogar besser als Gold. Sie ist ein Baum des Lebens für die, die sie ergreifen, und wer sie festhält, wird glücklich genannt.“ — Spr. 3:13, 14, 18, NW.

      26. Was tun wir, wenn wir Gottes Wort als einen kostbaren Schatz betrachten?

      26 Wenn dir das, was Gott in seinem Worte niederschreiben ließ, kostbar ist, dann verfällst du nicht in den Fehler, das Studium des Wortes Gottes zu vernachlässigen wie einst die Israeliten. Schätze und studiere es! Sei wie Josia darauf bedacht, Gottes Gesetzen zu gehorchen und alles zu tun, was in der Heiligen Schrift geschrieben steht. Laß dich von Gottes Wort auf dem Weg des Lebens lenken und leiten wie die Apostel. Betrachte es als einen kostbaren Schatz und halte seine Wahrheiten stets frisch im Gedächtnis, indem du es regelmäßig studierst. Denke daran: „Alles, was vorzeiten geschrieben wurde, ist zu unserer Unterweisung geschrieben worden, damit wir durch unser Ausharren und durch den Trost aus den Schriften Hoffnung haben können.“ — Röm. 15:4, NW.

  • Lerne besser studieren!
    Der Wachtturm 1963 | 15. November
    • Lerne besser studieren!

      „Bittet fortwährend, und es wird euch gegeben werden, sucht unablässig, und ihr werdet finden; klopft immer wieder an, und es wird euch aufgetan werden.“ — Matth. 7:7, NW.

      1, 2. (a) Erkläre Matthäus 7:7. (b) Wodurch wird unser Glaube gestärkt und unsere Wertschätzung erhöht?

      DIE kostbaren Schätze der Weisheit und Erkenntnis in Gottes Wort sind für Menschen, die bereit sind, sie zu suchen. Wie kann jemand, der sich nicht bemüht, die Bibel zu studieren, erwarten, diese Schätze zu finden? Wie kann er ehrlich behaupten, er schätze die guten Gesetze, den auferbauenden Rat und die erleuchtenden Wahrheiten, die Gott in seinem Wort niederschreiben ließ? Jesus sagte das, was wir in Matthäus 7:7 lesen, zu Menschen, für die das Wort seines Vaters etwas sehr Kostbares war, nicht zu solchen, die so wenig davon hielten, daß sie nur selten — wenn überhaupt — darin lasen. Wenn du den Wert dieses Wortes zu schätzen weißt, dann tust du, was Jesus sagte, dann bittest du den Vater nicht nur einmal, sondern immer wieder um Belehrung, Erkenntnis und Weisheit. Wenn du, wie Jesus sagte, fortwährend bittest, beweist du, daß du aufrichtig bist und es wirklich ernst meinst.

      2 Deine Bitte um Belehrung, Erkenntnis und Weisheit wird erhört, wenn du die Bibel zur Hand nimmst und dich in sie vertiefst. So, wie sich dem, der sich bemüht anzuklopfen, die Tür öffnet, erschließt du dir die Schätze des Wortes Gottes, die dich glücklich machen und deine geistige Gesundheit fördern, wenn du dich bemühst, sie zu suchen. Niemand anders kann sie für dich suchen. Je mehr du dich dem persönlichen Bibelstudium widmest, desto stärker wird dein Glaube und desto größer deine Wertschätzung für die biblische Wahrheit. Um gottgefällig wandeln zu können, mußt du das, was Jehova Gott getan hat und was er noch zu tun verheißen hat, stets richtig schätzen. Diese Wertschätzung ist das Feuer, das den christlichen Eifer entzündet, aber dieses Feuer erlischt allmählich, wenn das Bibelstudium vernachlässigt wird.

      3. (a) Warum sollten wir die Bibel regelmäßig studieren? (b) Wie können wir den biblischen Wahrheiten mehr als die gewöhnliche Aufmerksamkeit schenken?

      3 Wenn du die Bibel nicht regelmäßig studierst, verblassen die Wahrheiten, die du gelernt hast, allmählich in deinem Gedächtnis, und du hältst nicht mehr so sehr an ihnen fest. Das kann dazu führen, daß du schließlich vom Glauben abgleitest. Der Apostel Paulus warnte vor dieser Gefahr mit den Worten: „Darum ist es für uns notwendig, daß wir den Dingen, die wir gehört haben, mehr als die gewöhnliche Aufmerksamkeit schenken, damit wir niemals abgleiten.“ (Hebr. 2:1, NW) Willst du den biblischen Wahrheiten mehr als die gewöhnliche Aufmerksamkeit schenken, so mußt du dich immer wieder damit beschäftigen. Dadurch prägst du sie dir tief ein, und sie entgleiten dir dann nicht wie etwas, was du nur so nebenbei aufgenommen hast. Wiederholung hilft dir, das Gelernte deutlich und lebendig im Gedächtnis zu behalten.

      4, 5. Warum ist eine gute Erkenntnis der Wahrheit notwendig, und wie erwirbt man sie?

      4 Bist du ein Gott hingegebener Christ? Dann hast du durch die Taufe gezeigt, daß du den Fußstapfen Jesu Christi folgen und wie er ein Zeuge für die Wahrheit sein möchtest. Als er vor Pontius Pilatus stand, sagte er: „Dazu bin ich geboren worden und dazu bin ich in die Welt gekommen, damit ich für die Wahrheit Zeugnis ablege.“ (Joh. 18:37, NW) Damit du für diese Wahrheit Zeugnis ablegen kannst, mußt du sie kennen. Je besser du sie kennst, desto besser kannst du das Schwert des Geistes dazu gebrauchen, „starke Verschanzungen“ niederzureißen und „Vernunftschlüsse und jede Höhe ..., die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt“, umzustoßen. (2. Kor. 10:4, 5, NW) Religiöse Irrtümer und falsche Schlußfolgerungen, die in den Gedanken aufrichtiger Menschen zu starken Verschanzungen geworden sind, lassen sich nicht so ohne weiteres „niederreißen“. Wenn du Erfolg haben willst, mußt du mit der Bibel richtig umgehen lernen, so wie ein guter Soldat damals mit seinem Schwert richtig umzugehen lernen mußte.

      5 Die Bibel ist das Schwert eines Christen. Gehst du sicher damit um? Kannst du die Stützen der verschiedenen Irrlehren geschickt niederreißen? Kannst du Argumente, die der Wahrheit widersprechen, gründlich widerlegen? Wenn nicht, dann mußt du mehr mit diesem Schwert umgehen, das heißt, du mußt die Bibel besser studieren lernen und sie im Predigtdienst mehr anwenden.

      BIBELLESEN

      6. Warum ist es gut, die Bibel vollständig durchzulesen?

      6 Das thematische Studium ist die beste Methode, die Bibel zu studieren. Das heißt aber nicht, daß es keinen Wert hätte, die Bibel ganz durchzulesen. Es ist sogar sehr wertvoll, denn dadurch lernt man wichtige Zusammenhänge kennen und erhält einen Gesamtüberblick über das Wort Gottes. Man lernt dadurch auch, bedeutende Ereignisse zeitlich richtig einzuordnen und erfährt, wann die verschiedenen Diener Gottes lebten. Dadurch lernt man diese Menschen und ihre Taten näher kennen. Das ist für jemand, der ein erfolgreicher Zeuge für Jehovas Wahrheit sein möchte, sehr wichtig.

      7, 8. (a) Warum sollte ein Zeuge Jehovas die Frage, ob er schon die ganze Bibel gelesen habe, bejahen können? (b) Wie ist die Watch Tower Bible and Tract Society zum Bibellesen eingestellt?

      7 Welche Rolle spielt das Bibellesen in deinem Studienprogramm? Spornst du andere an, regelmäßig in der Bibel zu lesen, tust es aber selbst nicht? Was sagst du, wenn dich jemand, bei dem du vorsprichst, um ihm Zeugnis für die Wahrheit abzulegen, fragt, ob du die ganze Bibel schon gelesen habest? Kannst du ohne weiteres mit Ja antworten, oder windest du dich erst ein wenig und sagst dann, du habest sie fast ganz gelesen? Denkst du nicht, daß das Vertrauen des Betreffenden zu dir als einem Verkündiger der biblischen Wahrheit erschüttert wird, wenn du seine Frage nicht bejahen kannst?

      8 Die Watch Tower Bible and Tract Society hat seit Jahren großen Nachdruck auf das Bibellesen und das thematische Studium der Bibel gelegt. An ihrem Druckereigebäude in Brooklyn, New York, stehen in großen farbigen Lettern die Worte: „Lies Gottes Wort, die Bibel, täglich“. Für Tausende, die auf ihrem Weg zur Arbeit täglich an diesem Gebäude vorbeifahren, sind diese Worte ein Beweis für die Einstellung der Gesellschaft zum Bibellesen, ein Zeichen dafür, daß ihrer Ansicht nach jedermann Gottes Wort regelmäßig lesen sollte. Jehovas Zeugen sollten daher die fleißigsten Bibelleser der Welt sein. Diese Tatsache erkennt man auch in der Wachtturm-Bibelschule Gilead an, denn jeder Student muß vor Beendigung des Lehrgangs die Bibel durchgelesen haben. Dieser Nachdruck auf das Bibellesen ist auch angebracht, denn das Wort Gottes ist der Mittelpunkt unseres Lebens: Wir predigen seine Wahrheiten, vertrauen auf seine Verheißungen und leben nach seinen Grundsätzen. Daher sollten wir in erster Linie täglich in der Bibel lesen.

      WANN STUDIEREN?

      9. Warum muß ein Zeuge sich selbst schulen?

      9 Als ein Gott hingegebener Zeuge Jehovas hast du ein sehr ausgefülltes Arbeitsprogramm. Deine weltliche Arbeit und deine Predigttätigkeit nehmen den größten Teil deiner Zeit in Anspruch. Es wird für dich daher schwer sein, noch Zeit für das persönliche Studium zu finden. Aber das persönliche Studium ist für deine geistige Gesundheit und deine geistige Reife unerläßlich. Du darfst es nicht vernachlässigen. Wie willst du andere richtig und erfolgreich belehren, wenn du dich nicht selbst fortwährend schulst? Suche dein ausgefülltes Arbeitsprogramm so zu gestalten, daß du auch Zeit für das persönliche Studium hast.

      10. Wie kann man Zeit für das persönliche Studium und das Bibellesen finden?

      10 Lege dir, wenn möglich, eine bestimmte Zeit in der Woche für das Studium fest. Verwende diese Zeit dann auch für das Studium. Laß dich nicht durch Fernsehsendungen, Rundfunkprogramme oder andere Ablenkungen davon abhalten. Wenn dir kein Abend zur Verfügung steht, dann kannst du vielleicht einen Vormittag oder Nachmittag dafür verwenden. Selbst wenn du nur eine Stunde regelmäßig studieren kannst, ist das besser als gar nichts. Nimmst du dir jede Woche Zeit für bestimmte volkstümliche Fernseh­programme? Warum nicht auf eines oder zwei verzichten und statt dessen studieren? Eine gute Gewohnheit ist es auch, täglich etwa 15 bis 30 Minuten für das Bibellesen zu verwenden. Trage die Bibel stets bei dir, damit du selbst die Zeit, die sonst verloren wäre, ausnutzen kannst, zum Beispiel im Wartezimmer beim Arzt oder Zahnarzt, wenn du beim Friseur sitzt oder wenn du auf den Bus, die Straßenbahn oder auf irgend jemand warten mußt. Vielleicht kannst du am Morgen, in der Mittagspause oder abends vor dem Zubettgehen ein wenig in der Bibel lesen. Wenn du dir das tägliche Bibellesen zur Gewohnheit machst, kannst du die Bibel im Laufe der Zeit nicht nur einmal, sondern mehrmals durchlesen.

      11. Was könnte man tun, um festzustellen, in welchem Verhältnis die Zeit, die man dem Studium widmet, zu der Zeit, die man für andere Dinge verwendet, steht?

      11 Als ein Gott hingegebener Christ bist du bestrebt, jeden Monat mindestens zehn Stunden dem Predigtdienst zu widmen. Wie wäre es, wenn du dir vornähmest, jeden Monat ebensoviel Zeit auf das persönliche Studium zu verwenden? Beachte, daß du dich geistig ernähren mußt, wenn du dich geistig betätigen willst. Wenn du über die Zeit, die du dem Felddienst widmest, Buch führst, könntest du ebensogut auch über die Zeit, die du auf das persönliche Studium verwendest, Buch führen. Dann kannst du am Ende des Monats stets feststellen, in welchem Verhältnis die Zeit, die du dem Studium widmest, zu der Zeit steht, die du für andere Dinge verwendest.

      DAS STUDIUM MIT KINDERN

      12, 13. Wie können Eltern ihre Kinder unterweisen, und wie können sie sie abfragen?

      12 Eltern, legt auch für eure Kinder eine bestimmte Zeit fest, die sie dem Studium widmen sollen. Sie müssen die lebengebenden Wahrheiten aus Gottes Wort ebensogut kennenlernen wie ihr, und als Eltern habt ihr die Pflicht, sie zu belehren. Tragt ihnen jedesmal eine bestimmte Aufgabe auf. Verlangt von ihnen, daß sie soundso viele Seiten einer Publikation der Gesellschaft lesen und beim nächsten Studium erzählen, was sie gelernt haben, wie das in der Bibelschule Gilead auch von den Studenten verlangt wird. Wiederholt diesen Vorgang, bis sie das ganze Buch durchstudiert haben. Zur Abwechslung könnt ihr sie auch beauftragen, einige Kapitel in der Bibel zu lesen, und sie dann kurze Berichte über diese Kapitel geben lassen. Eine gute Übung für sie ist auch das Auswendiglernen der Reihenfolge der Bibelbücher. Habt ihr mehrere Kinder, so könnt ihr aus dieser Übung ein Spiel machen, indem ihr sie auffordert, die Bibel zur Hand zu nehmen und dann den Namen eines Buches nennt und seht, wer es zuerst findet. Das wirkt erzieherisch und macht Freude.

      13 Wenn die Kinder erzählen, was sie gelernt haben, solltet ihr ihnen auch Fragen stellen, um euch zu vergewissern, ob sie alles verstanden haben. Ja, ihr könnt sie fast jederzeit, sei es, daß ihr mit ihnen unterwegs seid, sei es bei den Mahlzeiten usw., abfragen. Stellt ihnen Fragen über biblische Lehren, über die biblische Länderkunde, über biblische Gestalten, biblische Ereignisse usw., kurz, über alles, was sie bei ihrem Studium gelernt haben. Wenn ihr ihnen helft, sich schon in jungen Jahren anzugewöhnen, fleißig zu studieren, werden sie diese gute Gewohnheit beibehalten, auch wenn sie älter sind.

      WIE STUDIEREN?

      14. Was muß man tun, bevor man zu studieren beginnt?

      14 Um besser studieren zu können, mußt du wissen, wie man studiert. Wenn du das weißt, kannst du den größten Nutzen aus deinem Studium ziehen. Lege zuerst fest, was du in der Zeit, die du für das Studium bestimmt hast, durchnehmen möchtest. Vielleicht willst du dich auf eine Zusammenkunft der Versammlung vorbereiten, eine neue Publikation der Gesellschaft studieren oder Stoff sammeln. Nimm dir auf alle Fälle etwas Bestimmtes vor. Geh nicht ziellos von einer Sache zur anderen. Wenn du dir ein bestimmtes Ziel setzt, nützt du die Zeit viel besser aus als umgekehrt. Eine gute Hilfe sind in dieser Hinsicht die Aufgaben, die einem in der theokratischen Predigtdienstschule, die in den Königreichssälen der Zeugen Jehovas durchgeführt wird, von Zeit zu Zeit zugeteilt werden.

      15, 16. (a) Wie kann man auf interessante Entdeckungen in Gottes Wort ausgehen? (b) Worüber kann man sich unter anderem näheren Aufschluß verschaffen? (Es können auch Beispiele angeführt werden, die im Abschnitt nicht erwähnt sind.)

      15 Geh beim Studium auch von Zeit zu Zeit auf interessante Entdeckungen in Gottes Wort aus. Setze dir bei dieser Gelegenheit zum Ziel, die Antwort auf eine Frage, die dir gestellt wurde oder die dich selbst beschäftigt, zu finden, näheren Aufschluß über ein bestimmtes Ereignis oder eine bestimmte Epoche der biblischen Geschichte zu erhalten oder deine Kenntnisse über eine bestimmte Prophezeiung zu erweitern. Nimm die Verzeichnisse in den Büchern und Wachtturm-Jahrgängen (oder, wenn du englisch sprichst, den Watchtower Publications Index) zu Hilfe und „grabe“ in den Schriften der Gesellschaft nach diesen Aufschlüssen.

      16 Nichttheokratische Nachschlagewerke, wie Atlanten und biblische Wörterbücher, die du vielleicht in deiner Hausbibliothek hast, sind dir in dieser Hinsicht ebenfalls eine Hilfe. Auch eine Konkordanz kann dir nützliche Dienste leisten. Liest du etwas über biblische Orte, so orientiere dich anhand einer Karte, damit du dir vorstellen kannst, wo sie liegen. Wenn du zum Beispiel die Missionsreisen des Apostels Paulus anhand einer Karte genau verfolgst, kannst du dir von diesen Reisen ein lebhaftes Bild machen. Liest du etwas über den Bau des Salomonischen Tempels, dann suche möglichst viel Aufschluß über das Baumaterial zu erhalten. Woher kam es, wer waren die Bauleute, und wie arbeiteten sie? Wie wurden die großen Balken von Zedernholz vom Libanon nach Jerusalem befördert? Liest du etwas über die Babylonische Gefangenschaft der Juden, dann suche anhand einer Karte festzustellen, wie weit Babylon von Jerusalem entfernt lag und welchen Weg die Gefangenen zurücklegen mußten. Vielleicht findest du auch heraus, wie sie behandelt wurden und durch was für eine Landschaft sie ziehen mußten. Diese näheren Angaben helfen dir, das, was du studierst, besser zu verstehen. Je besser du etwas verstehst, desto besser behältst du es im Gedächtnis.

      17. Warum muß man den Wunsch haben zu lernen?

      17 Diese Anregungen nützen dir nichts, wenn du nicht den Wunsch hast zu lernen. Ohne diesen Wunsch wirst du dich nicht gedrängt fühlen, nach der Weisheit des Wortes Gottes zu suchen und nach Erkenntnis und Verständnis zu graben. Als ein Gott hingegebener Christ, solltest du diesen Wunsch haben. Du solltest deinen Schöpfer und das, was er in seinem Worte niederschreiben ließ, kennenlernen wollen. Schon aus Liebe zu ihm solltest du nach Erkenntnis und Verständnis hungern. „Der Verständigen Herz sucht Erkenntnis.“ — Spr. 15:14.

      18. Was für eine Umgebung ist für das Studium am günstigsten, und wie kann man sich eine solche Umgebung schaffen?

      18 Studiere in einer Umgebung, in der du dich konzentrieren kannst. Bilde dir nicht ein, bei laut oder auch nur leise eingestelltem Radio studieren zu können. Willst du aus deinem Studium Nutzen ziehen, so mußt du Ruhe haben. Nur dann kannst du dich richtig konzentrieren. Was aber, wenn deine Wohnung zu klein ist, und du kein Zimmer hast, in dem du studieren könntest, ohne durch lebhafte Kinderstimmen gestört zu werden? Dann studiere, wenn die Kinder nicht zu Hause oder schon im Bett sind. Ist das auch nicht möglich, dann geh in einen öffentlichen Lesesaal oder, wenn das Wetter es erlaubt, in einen Park. Du könntest vielleicht auch zu einem anderen Bruder gehen, während er studiert, und seine Kinder könnten sich während dieser Zeit bei deinen Kindern aufhalten oder umgekehrt. Irgendeine Zeit oder eine Umgebung, in der du dich richtig konzentrieren kannst, läßt sich bestimmt finden.

      19. Welche Rolle spielen Interesse und Konzentration bei einem nutzbringenden Studium?

      19 Konzentration ist unbedingt notwendig, um aus dem Studium wirklich Nutzen zu ziehen. Wenn du beim Studieren über ein Problem nachdenkst, kannst du dich nicht konzentrieren, du kannst dem, was du studierst, nicht deine ungeteilte Aufmerksamkeit schenken. Bemühe dich, vorübergehend nicht an das Problem zu denken, und vertiefe dich in das, was du liest, denn sonst liest du Seite um Seite mechanisch durch und weißt nachher nicht mehr, was du gelesen hast. Mangel an Konzentration ist unter anderem ein Grund, weshalb viele Leute bei ihrem Studium so wenig lernen. Sie lassen ihre Gedanken von einem Thema zum anderen wandern. Deshalb prägt sich ihnen das, was sie lesen, nicht tief ein. Vielleicht schläfst du beim Studium manchmal ein. Das ist gewöhnlich ein Zeichen mangelnden Interesses. Dem kannst du abhelfen, indem du dir genau vornimmst, wie du den betreffenden Stoff anwenden möchtest. Dann studierst du zielbewußt und bemühst dich, etwas zu lernen, was du wieder verwenden kannst. Wenn du mit größerem Interesse an dein Studium herangehst und dich besser konzentrierst, kannst du auch besser studieren.

      WIE MAN BEIM STUDIUM VORGEHEN SOLLTE

      20. (a) Wie kann man einen ersten Überblick über ein Buch erhalten, bevor man es zu studieren beginnt? (b) Welchem Zweck dient ein solcher Überblick?

      20 Angenommen, du möchtest mit dem Studium eines neuen Buches der Gesellschaft beginnen. Wie gehst du da am besten vor? Lies erst einmal den Titel und überlege, was du über dieses Thema schon alles weißt. Das ist der erste Schritt, um einen Gesamtüberblick über den Inhalt des Buches zu erhalten. Man geht ungefähr so vor wie bei der Besichtigung eines Autos. Was würdest du aus einer Betrachtung der einzelnen Bestandteile über ein Auto lernen? Du lernst viel mehr, wenn du das Auto erst einmal als Ganzes betrachtest. Geh darum herum und schau es dir von allen Seiten an. Dann tritt etwas näher und sieh, wie die einzelnen Teile miteinander verbunden sind. Nach einer solchen allgemeinen Besichtigung wirst du bei einer näheren Betrachtung der einzelnen Bestandteile viel mehr verstehen. Genauso sollte man vorgehen, wenn man mit dem Studium eines Buches beginnt. Suche erst einen Gesamtüberblick zu erhalten, indem du den Titel und das Inhaltsverzeichnis durchliest und überlegst, was du davon erwarten kannst. Dann betrachte das Buch etwas näher, indem du die Untertitel der Kapitel durchliest und sie mit der Kapitel­überschrift in Verbindung zu bringen suchst. Dieser erste Überblick kostet nicht viel Zeit, aber er lohnt sich.

      21. Wie sollte man beim Lesen eines Kapitels vorgehen?

      21 Da du den Grundgedanken des Buches nun kennst, kannst du dich dem ersten Kapitel zuwenden. Achte beim Lesen auf die Sätze mit den Kerngedanken. Sie erscheinen gewöhnlich am Anfang der Abschnitte, oft aber auch in der Mitte oder am Ende, wo der Hauptgedanke des Abschnitts meist zusammengefaßt wird. Diese Sätze sagen dir kurz, wovon der Abschnitt handelt. Du könntest sie sogar unterstreichen. Wenn du das Kapitel auf diese Weise aufmerksam durchliest, werden sich dir die Hauptpunkte gut einprägen. Diese Methode kannst du ebensogut auch beim Studium der Zeitschriften anwenden.

      22. Warum ist es besser, Wortgruppen statt einzelne Wörter zu lesen, und wann muß man langsam lesen?

      22 Lies nicht nur einzelne Wörter, sondern ganze Wortgruppen. So, wie deine Hand mehr als eine Murmel auf einmal halten kann, erfaßt auch dein Auge mit einem Blick mehr als nur ein Wort. Dadurch kommst du beim Lesen schneller vorwärts und kannst die Gedanken besser erfassen. Es gibt aber besonders gehaltvolle Lektüre, die nicht schnell gelesen werden kann, ja die man vielleicht sogar Wort für Wort lesen muß, zum Beispiel die kernigen Sätze des Buches der Sprüche. Im allgemeinen kann man aber den Gedanken eines Satzes viel eher erfassen, wenn man Wortgruppen liest.

      23. Wie kann man sich das Gelesene einprägen?

      23 Bei einem Untertitel solltest du innehalten und das Gelesene im Geiste nochmals wiederholen. Erinnerst du dich noch an die verschiedenen Punkte, oder hast du nur noch eine vage Vorstellung davon? Dann blättere nochmals zurück, und lies die Sätze mit den Kerngedanken der einzelnen Abschnitte nochmals durch, um sie dir ins Gedächtnis zurückzurufen. Ist eine Schriftstelle erklärt worden, dann suche festzustellen, ob du dich noch daran erinnern kannst, andernfalls lies die Erklärung nochmals durch. Dann kannst du bis zum nächsten Untertitel weiterlesen. Denke beim Lesen stets an das Thema, und achte darauf, wie es im Kapitel entwickelt wird.

      24. (a) Wie sollte man beim Studium mit dem Bleistift umgehen? (b) Was sollte man tun, wenn man ein Kapitel zu Ende gelesen hat?

      24 Es ist auch gut, wenn du beim Lesen einen Bleistift zur Hand hast, damit du, sofern das Buch oder die Zeitschrift dir gehört, Stichwörter und besondere Gedanken unterstreichen kannst. Sei aber sparsam mit dem Unterstreichen. Es soll dir lediglich helfen, dir die Gedanken ins Gedächtnis zurückzurufen, wenn du den Stoff nochmals durchgehst oder wenn er bei einem Gruppenstudium behandelt wird. Streiche nie etwas in einem Buch an, das nicht dir gehört. Andere, die das Buch nach dir lesen, könnten sich vielleicht darüber ärgern. Nachdem du das ganze Kapitel durchgelesen hast, solltest du es für dich nochmals kurz durchgehen. Präge dir die Hauptgedanken richtig ein. Überlege, was du von dem Gelesenen noch weißt und weitererzählen könntest.

      25. Wie kann man dafür sorgen, daß beim Lesen der Geist wach bleibt?

      25 Wenn du beim Lesen den Geist wachhältst, kommt es nicht vor, daß du, nachdem du ein oder zwei Seiten gelesen hast, nicht mehr weißt, was du gelesen hast. Nur wenn dein Geist beim Lesen aktiv bleibt, lernst du etwas. Stell dir die Ereignisse, die geschildert werden, vor. Achte auf grundlegende biblische Wahrheiten und die Erfüllung von Prophezeiungen. Vergleiche die Darlegungen mit deiner Handlungsweise, um selbst Nutzen daraus zu ziehen. Halte Ausschau nach neuen Gedanken und der Begründung für bestimmte Erklärungen. Denke über den Stoff nach. Überlege, was du als Prediger des Wortes Gottes im Felddienst anwenden könntest. All das trägt zu einem lehrreichen Studium bei.

      26. Warum lohnt es sich, besser studieren zu lernen?

      26 Wenn du besser studieren lernst, wirst du in mancher Hinsicht Fortschritte machen. Je mehr du lernst, desto besser kannst du deine Hoffnung anderen gegenüber begründen, desto besser kannst du urteilen, wenn du vor Entscheidungen stehst, und desto überzeugter bist du, daß du das Richtige tust. Du vergrößerst und stärkst dadurch deinen Schild des Glaubens, der dich vor den schlechten Einflüssen des weltlichen Skeptizismus und der atheistischen Propaganda schützt. Du hältst in der theokratischen Predigtdienstschule der Versammlung bessere Studierendenansprachen und gibst in den Bibelstudienzusammenkünften auferbauendere Kommentare. Du kannst im Dienst von Tür zu Tür mit größerer Überzeugung sprechen und bei interessierten Personen bessere Nachbesuche und lehrreichere Heimbibelstudien durchführen. Du bleibst kein geistiges Kleinkind, sondern wächst zur geistigen Reife heran. Ja, wenn du besser studieren lernst, wirst du auf dem Weg des Lebens sicherer gehen.

      27. Wie sollten wir die Schätze des Wortes Gottes betrachten?

      27 Betrachte das Wort Gottes als eine Schatzkammer voll geistiger Reichtümer, die du erwerben kannst, wenn du eifrig danach suchst. Was dir diese Reichtümer eintragen, könntest du mit Silber und Gold niemals kaufen. Halte sie in Ehren, solange du lebst. Freue dich, darüber nachzudenken und mit anderen darüber zu sprechen. Mache sie zum Mittelpunkt deiner Interessen. Zeige, daß du sie wertschätzt, und beweise, daß du sie im christlichen Predigtdienst erfolgreicher anwenden möchtest, indem du besser studieren lernst.

  • Freude finden am Dienste Gottes
    Der Wachtturm 1963 | 15. November
    • Freude finden am Dienste Gottes

      Erzählt von P. A. Idreos

      MEINE Eltern sind Griechen. Ich wurde zu Anfang des 20. Jahrhunderts in Smyrna, Kleinasien, geboren. Kurz nach dem ersten Weltkrieg wurde mein Geburtsort der Schauplatz griechisch-türkischer Kämpfe. Tausende von Griechen kamen in türkische Gefangenschaft, auch ich war unter ihnen, noch ein halbwüchsiger Junge.

      Das waren stürmische Zeiten. Sie ließen viele Fragen in mir aufsteigen. Sollte ich wirklich mein ganzes Leben in der Gefangenschaft zubringen müssen? Es hatte ja doch kaum begonnen! Wie lange würde ich dieses harte Los ertragen? Darüber zerbrach ich mir Tag und Nacht den Kopf. Mein einziger Trost war ein kleines „Neues Testament“, in dem ich immer wieder las, obwohl ich vieles nicht verstand.

      Ich betete auch zu Gott um Befreiung. Ich gelobte ihm, mein ganzes Leben in seinen Dienst zu stellen, falls er mich befreie.

      Als sich immer noch nicht die geringste Hoffnung auf eine Befreiung zeigte, wandte ich mich hauptsächlich dem Studium der Offenbarung zu. Besonders die Botschaft an den Engel der Versammlung von Smyrna fesselte meine Aufmerksamkeit. Ich las Offenbarung 2:10: „Fürchte dich nicht vor den Dingen, die zu leiden du im Begriffe bist. Siehe! Der Teufel wird fortfahren, einige von euch ins Gefängnis zu werfen, damit ihr völlig auf die Probe gestellt werdet, und damit ihr zehn Tage lang Drangsal habet.“ (NW) Doch als ich die Tage zählte, stellte ich traurig fest, daß Gefangenschaft und Drangsal fortdauerten, obwohl die „zehn Tage“ längst um waren! Ich wandte diesen Text irrtümlich auf die griechisch-orthodoxe Kirche im heutigen Smyrna und auf das, was ich damit in Verbindung erlebte, an. Durch die Intervention einer amerikanischen Organisation wurde ich später jedoch mit einigen anderen minderjährigen Griechen freigelassen und mit einer Fähre auf die Insel Chios gebracht.

      In Chios gab mir der liebende Gott des Universums die Gelegenheit zu beweisen, ob es mir mit meinem Versprechen, das ich unter dem Druck der Verhältnisse in der Gefangenschaft gemacht hatte, ernst gewesen war oder nicht. Die Gelegenheit bot sich mir auf folgende Weise:

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