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    Der Wachtturm 1962 | 15. November
    • Dem Frieden nachjagen durch vermehrte Erkenntnis

      „Alle deine Kinder werden von Jehova gelehrt, und der Friede deiner Kinder wird groß sein.“ — Jes. 54:13

      1. Warum ist die Sehkraft so wichtig?

      DIE Nahrung, die wir zu uns nehmen, kann unsere Sehkraft, durch die wir die Schönheit und Beschaffenheit unzähliger Dinge sowie das Geschehen in unserer Umwelt wahrnehmen, sehr beeinflussen. Ein gutes Essen macht uns Freude. Gute Augen noch viel mehr! Wie schön ist es doch, Gegenstände in der Nähe und in der Ferne genau zu sehen, ihre Größe zu erkennen, Farben zu unterscheiden, Maschinen laufen zu sehen, Bauten zu betrachten und Leute bei der Arbeit und beim Spiel zu beobachten, Reisen zu unternehmen, um Neues zu sehen, oder sich bei einem Buch zu entspannen und mit dem geistigen Auge in die Vergangenheit oder Zukunft zu blicken, in fremde Länder zu reisen, zu fliegen, zu schwimmen, sich nochmals in seine Jugendzeit zurückversetzt zu fühlen oder ein Abenteuer zu erleben! Dank unserer Sehkraft können wir Näheres über vergangene und gegenwärtige Kriege sowie über die heutige Uneinigkeit erfahren und können dem Frieden nachjagen. Sie ist eine wunderbare Fähigkeit, die wir dazu gebrauchen sollten, mit Jehova Gott, dem Schöpfer des Auges und dem Erzeuger der Nahrung zur Erhaltung unserer Sehkraft, Frieden zu schließen.

      2. Was müssen wir tun, um unsere geistige Sehkraft zu erhalten?

      2 Noch wichtiger als unsere leibliche Ernährung für die Erhaltung unserer natürlichen Sehkraft ist unsere geistige Ernährung für die Erhaltung unserer geistigen Sehkraft. So wie wir uns Tag für Tag zu einer bestimmten Zeit an einem besonderen Ort einfinden müssen, um die Nahrung aufzunehmen, die jemand, der dazu bestimmt ist, für uns zubereitet hat, müssen wir uns auch regelmäßig zu einer bestimmten Zeit an einem besonderen Ort einfinden, um die geistige Nahrung zu uns zu nehmen, die uns ebenfalls von jemandem dargereicht wird, der beauftragt ist, dieses wichtige Mahl vorzubereiten.

      3. An was für einem Ort sollte man studieren?

      3 Der Ort, an dem man die geistige Speise zu sich nimmt, sollte eine Stätte des Friedens und der Eintracht sein. Man sollte dort ruhig nachdenken und überlegen können. Es sollte der Ort sein, an dem man mit seinen Angehörigen über die Bibel spricht und sich alle auf das Thema, das studiert wird, konzentrieren. In Psalm 133:1, 3 wird auf die Vorteile einer solchen Atmosphäre hingewiesen: „Siehe, wie gut und wie lieblich ist es, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen! Wie der Tau des Hermon, der herabfällt auf die Berge Zions; denn dort hat Jehova den Segen verordnet.“

      4. Woran sollten wir denken, wenn wir die Zeit für unser Studium festlegen?

      4 Wann die geistige Mahlzeit eingenommen wird, hängt von den Verhältnissen des einzelnen ab. Will man aber den vollen Nutzen daraus ziehen, dann muß der Geist aufnahmefähig sein; man muß überlegen, vergleichen und sich das in dem studierten Stoff geschilderte Geschehen lebhaft vorstellen können. Wer am späten Abend noch studiert, nachdem er vielleicht lange Überstunden gemacht oder den ganzen Tag gearbeitet und dann noch einige Stunden vor dem Fernsehgerät gesessen hat, wird nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen. Studiere daher zu einer Zeit, die für dich und deine Angehörigen möglichst günstig ist, damit ihr recht viel dabei lernt. Denke stets an die Ermahnung: „Was immer ihr tun mögt: Arbeitet daran mit ganzer Seele als für Jehova und nicht für Menschen, da ihr wißt, daß ihr den gebührenden Lohn, das Erbe, von Jehova empfangen werdet.“ — Kol. 3:23, 24, NW.

      5, 6. (a) Wer eignet sich am besten als Leiter eines Gruppenstudiums? (b) Warum sind diese Eigenschaften auch für das persönliche Studium unerläßlich?

      5 Diese geistigen Mahlzeiten sollten — ob wenige oder viele daran teilnehmen — unter der Leitung einer Person stehen, die dem Frieden nachjagt und erkennt, daß die geistige Speise so wichtig ist, wie es Sprüche 3:13-18 beschreibt: „Glückselig der Mensch, der Weisheit gefunden hat, und der Mensch, der Verständnis erlangt! Denn ihr Erwerb ist besser als der Erwerb von Silber, und ihr Gewinn besser als feines Gold; kostbarer ist sie als Korallen, und alles, was du begehren magst, kommt ihr an Wert nicht gleich. Länge des Lebens ist in ihrer Rechten, in ihrer Linken Reichtum und Ehre. Ihre Wege sind liebliche Wege, und alle ihre Pfade sind Frieden. Ein Baum des Lebens ist sie denen, die sie ergreifen, und wer sie festhält, ist glückselig.“ Wenn wir erkennen, daß wahre Weisheit von Jehova Gott kommt, werden wir uns darauf freuen, mit unseren Angehörigen oder anderen zusammen zu studieren.

      6 Die Menschen müssen täglich Entscheidungen treffen. Dabei richten sie sich gewöhnlich nach einem bestimmten Ziel, entweder nach den Grundsätzen ihrer Religion oder nach den Ansichten von Menschen aus der Vergangenheit und der Neuzeit, vermischt mit ihren eigenen selbstischen Neigungen und Gefühlen. Ihr Glaube zeigt sich in ihrer Persönlichkeit. Ihre Handlungsweise wird durch das bestimmt, was sie in ihren Geist aufnehmen. Darum müssen jene, die Gott dienen und sein Wort, die Bibel, als Richtschnur betrachten, dieses Wort täglich studieren. (Jer. 10:23; Spr. 3:5, 6) Sie müssen die Gedanken der Bibel zu ihren Gedanken machen.

      DER FÜRST DES FRIEDENS — EIN VORBILD

      7—9. (a) Wieso gab uns Jesus im Entwickeln einer guten geistigen Sehkraft das beste Beispiel? (b) Durch welche Speise erlangte Jesus diese Fähigkeit?

      7 Christus Jesus ist das beste Vorbild, er hat sich regelmäßig von Gottes Wort ernährt. (Joh. 17:3, NW) Er richtete sich bei seinen Entscheidungen stets nach den Grundsätzen Jehovas. (Matth. 19:3-6) Er verfügte deshalb über eine erstaunliche Weitsicht. Schon in seiner Jugend las er regelmäßig in der Heiligen Schrift: „Jesus nahm zu an Weisheit, Körpergröße und an Gunst bei Gott und Menschen.“ (Luk. 2:52, NW) Ist dir beim Lesen der Rede Jesu, die wir im Matthäusevangelium, Kapitel 5 bis 7, finden und die als Bergpredigt bekannt ist, schon aufgefallen, wie viele Texte er aus den Hebräischen Schriften anführte? Diese Texte muß er alle vorher studiert haben. Er sah aber auch in die Zukunft und konnte bestimmte Dinge vorhersagen. Denken wir nur daran, daß er den Jüngern sagte, Petrus werde ihn dreimal verleugnen. (Matth. 26:34) Auch die Verfolgung sah er voraus. Daß seine Vorhersage stimmte, finden wir bestätigt, wenn wir Johannes 16:2 mit Apostelgeschichte 8:1 vergleichen.

      8 Jesus konnte aber noch weiter in die Zukunft sehen, denn nach Matthäus 24 und Lukas 21 prophezeite er Dinge, die sich heute erfüllen und die wir sehen können, sofern unsere geistige Sehkraft scharf genug ist.

      9 Jesus hatte den besten geistigen Scharfblick. Er erkannte die Notwendigkeit, den Willen seines himmlischen Vaters in seinem Leben allem voranzustellen. Er sagte: „Meine Speise ist, daß ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe.“ (Joh. 4:34) Jesus hatte Frieden mit Jehova Gott und lehrte auch andere, wie man diesen Frieden anstrebt und erlangt.

      10—13. (a) Veranschauliche die Notwendigkeit, sich darauf vorzubereiten, ein ausgeglichenes Verständnis zu erlangen und ein guter Lehrer zu werden. (b) Welche Erkenntnis müssen wir unbedingt erwerben, und warum muß sie genau sein?

      10 Diese Anweisungen Jesu stehen heute noch in deiner Bibel, und du kannst diesen Frieden ohne weiteres ebenfalls erlangen, sofern du zu denen gehörst, die Jesus wie folgt beschrieb: „Glücklich sind jene, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten, da sie gesättigt werden.“ (Matth. 5:6, NW) Doch wer errettet werden möchte, darf diese wunderbaren Dinge nicht für sich behalten, er muß sie weitersagen: „Mit dem Herzen glaubt man zur Gerechtigkeit, mit dem Munde aber legt man eine öffentliche Erklärung zur Errettung ab.“ — Röm. 10:10, NW.

      11 Die Lernenden sollen zu Lehrern werden, und Lehrer müssen gute Kenntnisse haben. Der Lehrer Paulus sagte zu Timotheus: „Was du von mir … gehört hast, das vertraue treuen Leuten an, welche tüchtig sein werden, auch andere zu lehren.“ (2. Tim. 2:2) Folglich genügt es nicht, die neuen und interessanten Dinge nur für sich zu lernen. Es ist so wie mit einer Mahlzeit: Wenn wir allein sind, mögen wir es kurz machen, wir begnügen uns vielleicht mit einem leichten Imbiß oder einem Sandwich. Ein solches Essen stärkt uns jedoch nicht richtig. Es dauert nicht lange, und wir fragen uns, wieso wir uns so schwach und elend fühlen. Wir müssen also stark genug sein, auch andere zu lehren.

      12 Wenn wir die gelernten Dinge anderen anvertrauen sollen, dann müssen wir darüber nachdenken und überlegen, wie wir sie Anhängern verschiedener Glaubensrichtungen klarmachen können. Wir müssen verschiedene geistige Mahlzeiten vorbereiten. Durch dieses Bemühen, anderen ein gutabgerundetes Bild über die biblischen Wahrheiten zu vermitteln, gelangen wir selbst zu einem ausgeglichenen Verständnis. Wir sind in der Lage, andere über Gott zu belehren. Wir haben selbst Frieden mit Jehova und können anderen helfen, diesen Frieden ebenfalls anzustreben.

      13 Wir müssen aber noch aus einem anderen Grund gute und gewissenhafte Lehrer sein: Die Personen, die wir belehren, müssen so belehrt werden, daß sie „tüchtig sein werden, auch andere zu lehren“. Welch ein Unterschied ist es doch, wenn wir schnell einen Imbiß für uns selbst zurechtmachen oder aber ein feines Essen für eine befreundete Familie herrichten! Noch etwas ganz anderes ist es jedoch, diese Freunde zu lehren, ein solches Mahl für ihre Freunde zuzubereiten. Die Wahrheiten, über die wir gottesfürchtige Menschen belehren, werden an andere weitergegeben, und diese dürfen sie nicht als menschliche Philosophien annehmen oder sie abschwächen, um Kompromisse einzugehen, oder in ihnen lediglich ein neues Wissensgebiet sehen. Sie müssen den Sanftmütigen, die sie finden, die göttliche Wahrheit genau übermitteln, damit diese Jehovas Willen erkennen und zu dem Frieden gelangen, der von ihm kommt. Das läßt uns erkennen, warum wir in unserem Bemühen, Frieden zu finden, eine genaue Erkenntnis über Jehova Gott und über seinen geopferten Sohn, Jesus Christus, erwerben müssen. Der inspirierte Bibelschreiber Petrus sagt in seinem Gebet für die nach Frieden Strebenden: „Unverdiente Güte und Friede seien euch vermehrt durch eine genaue Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn, da uns seine göttliche Macht alles, was Leben und Gottergebenheit betrifft, durch die genaue Erkenntnis dessen geschenkt hat, der uns durch Herrlichkeit und Tugend berufen hat.“ — 2. Petr. 1:2, 3, NW.

      14. Von welch großem Wert ist es, Menschen guten Willens beim Belehren fortwährend auf die Bibel hinzuweisen?

      14 Die Wahrheit muß einfach dargelegt werden, so, wie Jesus es tat, als er auf der Erde wirkte. Er redete mit den Menschen in einer Sprache, die sie verstehen konnten, und in einer Art, daß sie das Gehörte weitersagen konnten. (Johannes 4; Lukas 24) Einfachheit im Lehren setzt gründliche Kenntnisse voraus. Wir müssen dem Lernenden zeigen, wo die Gedanken in Gottes Wort, der Bibel, zu finden sind. Dann kann er, wenn er unsere Worte vergessen hat, die Bibel aufschlagen und sie dort nachlesen, wo sie noch so genau und zuverlässig sind wie vor 1900 Jahren, als Jesus sagte: „Dein Wort ist Wahrheit.“ — Joh. 17:17.

      15. Warum sollten wir das Studium nicht als eine langweilige Beschäftigung betrachten, sondern uns darauf freuen?

      15 Eine solche Erkenntnis setzt Studium voraus. Das Studium sollte nicht als eine langweilige Beschäftigung betrachtet werden, die darin besteht, sich in trockene Materie zu vertiefen und eine Menge Bücher zu wälzen. Wir sollten darin vielmehr eine geistige Mahlzeit sehen, auf die wir uns freuen. Wir sollten begierig sein, nach den Schätzen Jehovas zu graben. Ein sorgfältig und schmackhaft zubereitetes Essen ist ein Genuß. Ein solches Essen zuzubereiten erfordert jedoch Zeit, ja es kostet auch Zeit, es zu sich zu nehmen, wenn es ein Genuß sein und unsere Erwartung erfüllen soll. Genauso ist es mit der geistigen Speise. Wir müssen forschen und graben, wollen wir die in Sprüche 2:4-6 verheißenen Segnungen empfangen: „Wenn du ihn [den Verstand] suchst wie Silber, und wie nach verborgenen Schätzen ihm nachspürst: dann wirst du die Furcht Jehovas verstehen und die Erkenntnis Gottes finden. Denn Jehova gibt Weisheit; aus seinem Munde kommen Erkenntnis und Verständnis.“

      ERKENNTNIS DRINGEND NOTWENDIG

      16. (a) Welche Gründe zwingen uns, regelmäßig zu studieren? (b) Veranschauliche die Notwendigkeit, geistige Nahrung aufzunehmen.

      16 Es gibt viele Gründe dafür, weshalb wir Erkenntnis erlangen müssen. Die Gegenwart ist die Zeit, in der wir unter Umständen das Ende dieser bösen Welt erleben können. Die Lage wird immer kritischer, „die Tage sind böse“. (Eph. 5:16) Wir benötigen Erkenntnis. Personen, die sich einst als Diener Gottes bekannten, kamen aus Mangel an Erkenntnis um. (Hos. 4:6, 9) Wir können den Gott der Weisheit nicht täuschen. Er bestimmt, welche Erfordernisse von denen erfüllt werden müssen, die in seiner künftigen paradiesischen Welt leben möchten. Wir sollten uns daher nicht zu der verkehrten Ansicht verleiten lassen, eine vermehrte Erkenntnis sei nur für einige Auserwählte bestimmt. Jeder Mensch muß essen und trinken, um am Leben zu bleiben, es gibt keinen Ersatz für die Nahrung zur Erhaltung des Körpers. Es gibt auch keine andere Möglichkeit, Erkenntnis zu erlangen, als durch ein Studium. „Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortwährend Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über Jesus Christus, den du ausgesandt hast.“ (Joh. 17:3, NW) Diese Worte treffen wirklich zu. Wir sollten uns aber noch aus einem anderen Grund angespornt fühlen, Erkenntnis zu erlangen: weil wir unsere „Lust“ haben „am Gesetz Jehovas“. (Ps. 1:2) So eingestellt, können wir Jehova Gott sehr nützlich sein, wir können vielen in seiner Organisation zum Wachstum verhelfen und unsere Mitmenschen auf den Weg des Friedens hinweisen. Manche müssen zum Essen aufgefordert werden. „Iß Honig, mein Sohn, denn er ist gut, und süß ist Honigseim für deinen Gaumen. So ist auch, wisse, die Weisheit für deine Seele. Findest du sie, so hast du noch eine Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht zunichte.“ — Spr. 24:13, 14, ZB.

      17—19. Was müssen wir tun, wenn wir die Zeit finden wollen, all das zu studieren, was in der Versammlung durchgenommen wird?

      17 Ein Faktor, der uns oft hindert, Erkenntnis zu erlangen, ist die Zeit. Frage dich deshalb: „Wann studiere ich am besten? Wieviel Zeit habe ich, und wie nutze ich sie am besten aus, damit ich möglichst viel lerne?“ Betrachte die Zeit, die du auf das Studium verwendest, als eine Kapitalanlage, die dir später großen Gewinn einträgt. Teilst du deine Zeit sorgfältig und weise ein, und bist du dennoch nicht so geizig, daß es dir am Ende so ergeht wie den vielen Reichen, die schon an Unterernährung gestorben sind? Paulus gibt uns einen guten Rat: „Sehet nun zu, wie ihr sorgfältig wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise, die gelegene Zeit auskaufend, denn die Tage sind böse.“ — Eph. 5:15, 16.

      18 Die Zeit, die du dir für das Studium reserviert hast, sollte dir gestatten, dich auf die verschiedenen Bibelstudien, die die Versammlung jede Woche durchführt, vorzubereiten und auch interessante, auferbauende Artikel, wie sie in den Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! erscheinen, zu lesen. Dein Wissensdrang wird dich auch dazu anspornen, biblische Lehren eingehend zu prüfen und auf Fragen, die man dir stellt, eine Antwort zu suchen. Doch all das kostet Zeit.

      19 Viele von uns wohnen an drei Abenden in der Woche Zusammenkünften ihrer Versammlung bei und führen an einem weiteren Abend noch ein Bibelstudium mit einer neuinteressierten Person durch. Aber es verbleiben ihnen immer noch drei Abende, an denen sie studieren oder etwas anderes tun können. Warum nicht einen dieser Abende dazu benutzen, Gottes Wort im Kreise seiner Familie zu studieren?

      20. Was dürfte uns höchstens veranlassen, unser Studium zu verschieben oder ausfallen zu lassen?

      20 Damit durch diese Studien etwas erreicht wird, müssen sie jedoch regelmäßig und zu einer festgesetzten Zeit durchgeführt werden, sie dürfen nicht aus einem beliebigen Grund verschoben werden. Wir halten uns auch in dieser Hinsicht an den biblischen Grundsatz: „Fahrt denn fort, zuerst nach dem Königreich und seiner Gerechtigkeit zu trachten.“ (Matth. 6:33, NW) Nur etwas, was in Jehovas Augen wichtiger wäre, könnte uns veranlassen, diese Studien zu verschieben.

      WARUM STUDIEREN?

      21. Was entscheidet, ob uns Jehova hilft, ihn und seinen Willen zu erkennen, oder nicht?

      21 Die Frage, die wahrscheinlich am meisten gestellt wird, lautet: „Wie soll ich studieren?“ Wir müssen vor allem mit der richtigen Einstellung an das Studium herangehen. Das Motiv für unseren Wissensdrang entscheidet, ob uns Jehova fortwährend beisteht oder nicht. Dieser Gedanke kommt in den Worten nach Matthäus 13:23 trefflich zum Ausdruck: „Der aber auf die gute Erde gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört und versteht, welcher wirklich Frucht bringt.“

      22. Welche Punkte sollten wir uns einprägen, wenn wir in der Erkenntnis Fortschritte machen wollen?

      22 Die nachstehenden Punkte sollten wir uns so einprägen, daß wir sie nicht mehr vergessen. Wir sollten sie so oft wiederholen, bis sie zu einem festen Bestandteil unseres Gedankengutes geworden sind. Wenn wir das tun, werden wir nie aufhören, unsere Erkenntnis zu vermehren. Christen müssen an Erkenntnis zunehmen. (Hebr. 5:12 bis 6:2; 2. Tim. 2:15; Eph. 4:13) Jehova ist der große Lehrer. (Jes. 30:20) Christus Jesus ist der Meisterlehrer. (Matth. 5:2; 13:1-52; Mark. 4:1, 2; 9:31; Joh. 3:2; 13:13; 15:1-8; 20:16) Während wir Erkenntnis erwerben, sitzen wir gleichsam den himmlischen Lehrern zu Füßen. (Jes. 54:13; Joh. 6:45) Jehovas Geist ist unerläßlich, um Erkenntnis zu erlangen. (Joh. 14:26; 4:24; Apg. 1:16; 2. Petr. 1:21; 1. Kor. 2:10) Jehova hat sich und sein Vorhaben in der Bibel geoffenbart. Sie enthält eine Fülle göttlicher Weisheit. (2. Tim. 3:16, 17; Joh. 17:17; 2. Petr. 1:19, 21) Jehova gebraucht seine Organisation, um sein Volk zu belehren und ihm die Speise darzureichen. (Matth. 24:45-47) Wir sollten daher die Wahrheiten, die der „treue und verständige Sklave“ darlegt, ohne Mißtrauen annehmen. (Matth. 24:45, NW; 1. Kor. 13:7) Jehova belehrt nur die Sanftmütigen. (Ps. 25:9) Die Belehrung Jehovas bringt Frieden. (Jes. 54:13; Ps. 119:165) Wir sollten Erkenntnis erwerben, um sie an andere weiterzugeben. (Spr. 15:28; 20:5; 14:25) Erkenntnis ist nicht alles, was Jehova von seinen Dienern fordert. (2. Petr. 1:5-8) Wir müssen eine genaue Erkenntnis erlangen. (1. Tim. 2:3, 4; Kol. 3:2, 9, 10, NW) Der Glaube entwickelt sich aufgrund einer genauen Erkenntnis. (Eph. 4:13, NW; Kol. 2:6, 7) Der Lernende muß sich äußern, um zu zeigen, daß er die Wahrheit versteht. (Gal. 6:6, NW) Er darf nicht unabhängig denken. Er muß seine Gedanken Christus unterwerfen. (2. Kor. 10:5) Wir können nicht allein Erkenntnis erlangen, wir benötigen Hilfe. (Spr. 4:18; 1. Kor. 2:13; Luk. 24:32) Wir müssen zuhören und lernen. (Hebr. 2:1) Standhaftigkeit und Züchtigung sind notwendig, um Erkenntnis zu erlangen. (Matth. 16:21-23; Spr. 4:13; 17:10) Wir müssen die Wahrheit dankbar annehmen. (Jak. 1:21) Wir müssen um Erkenntnis bitten. (Jak. 1:5-7; Matth. 7:7; Mark. 11:24; Kol. 1:9, 10) Wir sollten nicht überkritisch sein. (Röm. 8:5; Apg. 17:11) Es gibt keine abgekürzte Methode, Erkenntnis zu erlangen, keinen Ersatz für das Studium. (2. Tim. 3:16, 17; Spr. 2:1-7) Die Wiederholung ist unerläßlich, um sich die Wahrheiten einzuprägen. (Joh. 14:26; 2. Petr. 1:12; 3:1, 2; Röm. 15:14, 15) Wir müssen über das Gelernte nachdenken, um es zu behalten. (Spr. 15:28; Ps. 77:12; 1. Mose 24:63; 2. Tim. 2:7) Erkenntnis bedeutet Leben. (Joh. 17:3; Matth. 4:4) Erkenntnis behütet und fördert das Denkvermögen. — Spr. 3:21, 22; 2:1, 10-15, NW.

      23. Welchem Zweck dienen Veranschaulichungen?

      23 Veranschaulichungen tragen zu einem besseren Verständnis bei. Ein Studium der Lehren Jesu zeigt uns, daß er das, was er sagte, oft anhand von interessanten Beispielen veranschaulichte, um es seinen Zuhörern klarzumachen und richtig einzuprägen. Matthäus 13:34, 35 und 15:15 bestätigen uns das. Jesus gebrauchte Veranschaulichungen, die der Landwirt, der Fischer, die Hausfrau und andere leicht verstehen konnten. Aus diesem Grunde sind auch die Schriften der Zeugen Jehovas heute zum Teil reich illustriert. Denken wir zum Beispiel an das Buch Vom verlorenen Paradies zum wiedererlangten Paradies, dessen Bilder dazu beitragen, dem Leser den Inhalt des Buches verständlicher zu machen.

      ERLEBE, WAS DU LIEST!

      24—30. An welche Einzelheiten, die in Richter 6 bis 8 geschildert werden und die dir helfen, diese Geschichte im Gedächtnis zu behalten und deine Erkenntnis über Jehova zu mehren, kannst du dich noch erinnern?

      24 Nachdem wir uns diese Grundsätze zu eigen gemacht haben und nun in einer Geistesverfassung sind, die das, was wir aufnehmen, in uns Frucht tragen läßt, können wir uns gleichsam zu Tisch setzen und ein köstliches Mahl aus Jehovas Wort genießen. Damit wir aus der Schilderung des beschriebenen Geschehens möglichst viel lernen, wollen wir uns die verschiedenen Begebenheiten im Geiste vorstellen. Anhand des Berichts im Buch Richter, Kapitel 6 bis 8, wollen wir uns gemeinsam in die Vergangenheit zurückversetzen, in die Zeit, als Israel von Richtern regiert wurde, und wollen uns zu einem Ackersmann namens Gideon gesellen. Eben ist ein Engel Jehovas bei ihm gewesen und hat ihm bewiesen, daß Gott ihn auserwählt hat, die Israeliten von den Midianitern zu befreien. Wir werden bald von einer Reihe von Ereignissen gefesselt, die sich förmlich überstürzen. In der Nacht wird der Altar des Baal niedergerissen und der Altar Jehovas aufgebaut. Die Stadtväter kommen und fordern das Blut Gideons. Wir hören, wie Gideons Vater sie wegschickt und ihren Gott Baal herausfordert. Gideons Boten rufen 32 000 Männer zusammen, und nachdem Gott durch zwei weitere Zeichen Gideons letzte Zweifel beseitigt hat, marschieren wir mit ihm bis zur Quelle Harod, die nicht ganz acht Kilometer vom Lager der midianitischen Plünderer im Tal Jisreel entfernt liegt.

      25 Doch was sehen wir nun? Wir trauen unseren Augen kaum! Gideon tut, was Jehova vor langem den Anführern des Volkes Israel zu tun geboten hat: „Die Vorsteher [Anführer, Henne] sollen … sprechen: Wer ist der Mann, der sich fürchtet und verzagten Herzens ist? er gehe und kehre nach seinem Hause zurück, damit nicht das Herz seiner Brüder verzagt werde wie sein Herz.“ (5. Mose 20:8) Verzagt etwa auch dein Herz, nachdem du erfahren hast, daß 22 000 Mann umkehren? Was soll nun werden, denn die Midianiter sind so zahlreich wie Heuschrecken? Ja was würde erst geschehen, wenn sie von Gideons Plan hörten und erführen, daß sein Heer nur noch 10 000 Mann stark ist?

      26 Nun führt er sie ans Wasser. Sie machen Halt, um zu trinken. Einige schöpfen schnell eine Handvoll Wasser und trinken es. Sie werden gleich besonders gestellt, es sind insgesamt nur 300. Die 9700, die sich zum Trinken auf die Knie niedergelassen haben, werden nach Hause geschickt! Wir erinnern uns daran, daß der Engel zu Gideon gesagt hat: „Du wirst Midian schlagen wie e i n e n Mann.“ (Ri. 6:16) Mit so wenigen? Kein Wunder, daß der Name dieser Quelle, Harod, „Zittern“ bedeutet.

      27 Stellen wir uns nun vor, wir gehörten zu den 300 Mann! Wir sind uns nun völlig bewußt, daß wir, wenn wir siegen, den Sieg der Hilfe Jehovas zu verdanken haben, nicht unserer Kraft, und daß wir daher gut tun, seinen Anweisungen, die er uns durch Gideon gibt, ohne Bedenken nachzukommen. Wir haben verstanden, was Gott ein für allemal hervorheben möchte: daß wir Anweisungen befolgen sollten!

      28 Es wird Nacht. Gideon begibt sich in das feindliche Lager, um es auszukundschaften, und wird durch das, was er hört, gestärkt. Er kehrt schnell wieder zurück und teilt die 300 Mann in drei Haufen. Jeder von ihnen wird mit einer ganz eigentümlichen Kampfausrüstung versehen: mit einer Posaune, einer Fackel und einem großen undurchsichtigen Krug. Gideon erklärt uns, wie wir diese Gegenstände gebrauchen sollen, und gibt uns das Signal bekannt.

      29 Nun sind wir bereit. Es ist Mitternacht. Dichte Dunkelheit umfängt uns und scheint das Geräusch der vorrückenden Männer zu verschlucken. Wenn nun jemand stolpern und hinfallen und dadurch den Feind wecken würde oder wenn ein Übereifriger Gideons Signal nicht abwarten, sondern eigenmächtig der Anordnung Jehovas vorauseilen würde, was dann? Es herrscht eine atemlose Spannung, wir spüren es in allen Gliedern. Sekunden werden zu Stunden. Wir kommen dem feindlichen Lager näher. Wir hören unterdrückte Stimmen. Es sind die feindlichen Wachtposten der mittleren Nachtwache, die ihre Stellung beziehen. Das ganze Lager liegt in tiefem Schlaf. Doch jetzt hört man ganz plötzlich den lauten Schall von dreihundertein Posaunen, dreihundertein Wasserkrüge werden zerschlagen, dreihundertein Fackeln werden emporgestreckt, und wie aus einer Kehle donnert es: „Schwert Jehovas und Gideons!“

      30 Panischer Schrecken erfaßt die Midianiter. Das Lager, das wie der Sand am Meer gewesen ist, wird zu einem wirren Durcheinander, indem einer das Schwert gegen den anderen erhebt und einer den anderen totschlägt. In wilder Flucht laufen sie auf und davon, kilometerweit durch die zerklüftete Gegend. Hundertzwanzigtausend Gefallene bleiben zurück, die entweder von ihren eigenen Genossen oder von den Israeliten erschlagen worden sind, denen Gideon befohlen hatte, die Furten des Jordan zu besetzen, damit der Feind nicht entrinnen könne.

      31. (a) Wie können wir uns etwas so einprägen, daß wir uns später noch daran erinnern? (b) Welchen Gedanken sollten wir jedoch vor allem im Sinn behalten?

      31 Ein unvergeßlicher Anblick! Genauso wirst du das, was du beim Studium liest, nicht vergessen, wenn du es miterlebst. Gebrauche alle deine Sinne. Suche dir das Gelesene im Geiste vorzustellen. Rege deine Phantasie an. Mache dich zu einem Teil des Geschehens. Schmecke die Speise. Lenke die Pferde. Erklimme die Felsen. Stoße in die Posaune. Geh durch das feuchte Gras. Erlebe das Geschehen. Suche es zu verstehen. Nicht nur das: Wende die Belehrung auf dich selbst an. Wenn du dir einprägst, warum die beschriebenen Taten begangen wurden und was sie mit Jehovas Namen und Willen zu tun haben, dann wirst du dich jederzeit wieder an das Gelernte erinnern. Denke daran, wie lange man sich nach der Bibel an Gideons Taten erinnerte, und vergiß vor allem nicht, daß Jehova ihm den Sieg verlieh! — 1. Sam. 12:11; Ps. 83:9, 11; Jes. 9:4; 10:26; Hebr. 11:32.

  • Vermehre deine Erkenntnis täglich
    Der Wachtturm 1962 | 15. November
    • Vermehre deine Erkenntnis täglich

      1. Worin unterscheidet sich der Erwerb menschlicher Weisheit von dem Erwerb einer Erkenntnis aus Gottes Wort?

      MANCHE Leute sträuben sich, neue, biblische Gedanken anzunehmen, weil sie wahrscheinlich alte, unbiblische Ansichten aufgeben müßten. Wenn wir die von Menschen stammende Weisheit der Belehrung Gottes vorziehen, vermehren wir auch etwas, aber den Stolz, und aus Stolz entstehen meist Neid, Streit, böse Verdächtigungen und eine leicht beeinflußbare, ungesunde Gesinnung. (1. Tim. 6:3-5, NW) Ändern wir aber unsere Persönlichkeit und geben alte, selbstische Ansichten zugunsten der unwandelbaren, biblischen Grundsätze auf, so werden wir glücklich. (Eph. 4:22-24, NW) Wir können dann zurückblicken und unsere früheren unvernünftigen Ansichten mit der Wahrheit und unserer heutigen vernünftigen Denkweise vergleichen, mit deren Hilfe wir nun die feinen Einzelheiten des einem großen Panorama gleichenden Bildes, das in der Bibel festgehalten ist, verstehen können.

      2, 3. Wovor sollte man sich hüten, wenn man beim Studium Schriftstellen, auf die nur hingewiesen wird, nachliest oder ein Wort im Wörterbuch oder in einem anderen Hilfsmittel nachschlägt?

      2 Damit wir in der uns zur Verfügung stehenden Zeit möglichst viel lernen, müssen wir uns beim Studium auf das betreffende Thema konzentrieren. Würden wir, wenn wir die Bedeutung eines Wortes im Wörterbuch nachschlagen, die Erklärungen zu all den vor- und nachher aufgeführten Wörtern nachlesen, so würden wir aus unserem Studium nicht das herausholen, was wir herausholen möchten. Suche den Gedanken herauszufinden, der das Thema bildet, und ordne die damit in Verbindung stehenden Einzelheiten so ein, daß sie diesen Gedanken stützen. Andernfalls gleicht deine Erkenntnis einem unfertigen Zusammensetzspiel: Sie würde sich auf einige kleine Ausschnitte aus verschiedenen Bildern beschränken, könnte aber durch ein konzentriertes Studium ergänzt und zu einem wunderbaren Bild des Willens Jehovas vervollständigt werden. Wieviel wäre uns doch zum Beispiel in dem im vorhergehenden Artikel angeführten Bericht über Gideon entgangen, wenn wir den Hauptgedanken, der im 7. Kapitel des Buches Richter, im 2. Vers, hervortritt, nicht erfaßt hätten.

      3 In den Schriften der Zeugen Jehovas wird auf viele Bibeltexte hingewiesen, die aus Platzmangel nicht zitiert werden können. Sie sind jedoch wichtig, da sie die betreffenden Gedanken verständlicher machen, sonst würden sie nicht erwähnt. Wenn wir die in Abschnitt 22 des vorhergehenden Artikels angeführten Schrifttexte alle nachschlagen, wird uns ohne weiteres klar, daß Jehova uns zu lehren versteht, sonst hätte er nicht so vieles über die Erkenntnis und ihre Auswirkungen sagen können.

      4, 5. (a) Welchen segensreichen Nutzen bringt uns eine regelmäßige Wiederholung der gelernten Wahrheiten? (b) Wer leistet uns Hilfe beim Erlangen der Erkenntnis Gottes?

      4 Durch Wiederholung prägen wir uns das Gelernte besser ein. Wiederholung veranlaßt uns auch, über die gelernten Dinge zu sprechen, und dadurch vermitteln wir sie auch anderen. Ja, sich mit anderen über das Gelernte zu unterhalten ist eine vorzügliche Methode der Wiederholung. Gedanken, die du oft wiederholt hast, werden zu deinem Werkzeug, mit dem du arbeiten kannst. Petrus schrieb: „Diesen zweiten Brief schreibe ich euch nun, in welchem, wie in meinem ersten, ich euch durch Erinnerung zum klaren Denken aufwecke, damit ihr der Worte gedenkt, die zuvor von den heiligen Propheten gesprochen wurden, und des durch eure Apostel mitgeteilten Gebotes des Herrn und Erretters.“ (2. Petr. 3:1, 2, NW) Jehovas Geist erinnert uns an die gelernten Wahrheiten. (Joh. 14:26) Ein angeregtes Gespräch über neugewonnene Kenntnisse ist für alle Beteiligten ermutigend und auferbauend. Paulus schrieb sogar, daß er seine Mitchristen in Rom besuchen wolle, um sie zu sehen und damit sie sich gegenseitig ermuntern könnten. „Denn ich sehne mich, euch zu sehen, um euch von geistiger Gabe mitzuteilen zu eurer Stärkung, das heißt, um uns gegenseitig aufzurichten in eurer Gemeinschaft durch unsern gemeinsamen Glauben, den euren und den meinen.“ — Röm. 1:11, 12, AB.

      5 Es wäre zu erwarten, daß eine Organisation, die sich in dem Ausmaß der Lehrtätigkeit widmet, wie es Jehovas Zeugen tun, auch praktische Anregungen geben würde, die zeigen, wie man studieren sollte. Das tut sie auch, und was noch wichtiger ist: Sie hat eine Menge wertvolle Hilfsmittel geschaffen, die dem Studierenden unschätzbare Dienste leisten.

      6. Was sollten wir vor allem als ein Hilfsmittel zum Studium betrachten, und was finden wir darin?

      6 Betrachten wir zunächst einmal die Bibel als Hilfsmittel beim Studium etwas näher. Aus dem Inhaltsverzeichnis erfahren wir, welche Bücher sie enthält und auf welchen Seiten sie zu finden sind. In manchen Bibeln wird auf Parallelstellen verwiesen, das heißt auf Stellen, die sich auf dasselbe Thema beziehen. Die Originalausgabe der Neuen-Welt-Übersetzung (engl.) enthält wertvolle Kettenhinweise und Fußnoten, die eine solche Fülle von Gedanken enthalten, daß man Monate brauchte, um diesen Stoff zusammenzutragen. Solltest du eine solche Bibel besitzen, dann schlage doch einmal das erste Buch Mose auf und achte auf die aufschlußreichen Fußnoten, die es enthält. Sie sind eine große Hilfe. Lies zum Beispiel einmal 1. Mose 1:16 nach und dann die Fußnote a, die lautet: „‚Machen‘, nicht ‚erschaffen‘ wie in den Versen 1, 21, 27 und in Kapitel 2, Vers 3.“ Diese Fußnote weist also auf einen Unterschied hin.

      7. Warum ist eine Bibelkonkordanz eine Hilfe, und was finden wir darin?

      7 Eine Konkordanz ist sozusagen deine „rechte Hand“, wenn du einen Bibeltext suchst. Vielleicht erinnerst du dich nur noch an das wichtigste Wort, zum Beispiel „lehren“. In der Konkordanz oder dem Wörterverzeichnis, das manche Bibeln im Anhang enthalten, werden viele Wörter aufgeführt, und es wird angegeben, wo sie in der Bibel vorkommen. Angenommen, du möchtest wissen, ob wir je Frieden haben werden. Dann müßtest du unter dem Stichwort „Frieden“ nachsehen und würdest anhand der Schriftstellen, die dort angegeben werden, ein umfassendes Bild dieses Themas erhalten. In manchen Bibelkonkordanzen findet man noch andere Angaben, die in der Einleitung meist näher erklärt werden.

      PRAKTISCHE HILFSMITTEL ZUM BIBELSTUDIUM

      8—10. Erkläre, was die verschiedenen Bücher der Zeugen Jehovas zu einer wertvollen Hilfe macht. Warum sollten wir diese Bücher haben?

      8 Die Bücher der Zeugen Jehovas sind in mancher Beziehung eine praktische Hilfe beim Studium. Im Sachverzeichnis des Buches „Dein Wille geschehe auf Erden“ werden auf den Seiten 379 und 380 unter dem Stichwort „Weltmacht (-mächte)“ sieben Weltmächte aufgeführt, und es wird angegeben, wo man in dem Buch erfährt, welche Rolle sie in der Geschichte und in Gottes Vorhaben gespielt haben. Wer Aufschluß über die „Höllenfeuer-Lehre“ erhalten möchte, braucht nur das Sachverzeichnis des Buches „Gott bleibt wahrhaftig“ aufzuschlagen. Dort wird er auf die Seiten 106 und 107 verwiesen, wo er die Wahrheit über dieses Thema erfährt. Das Buch „Ausgerüstet für jedes gute Werk“ behandelt sämtliche Bibelbücher der Reihe nach und macht uns mit ihren Schreibern, der Zeitspanne, die sie umfassen, und den Sprachen, in denen sie geschrieben wurden, näher bekannt. Es bespricht auch verschiedene Übersetzungen und die Entstehung des Bibelkanons.

      9 Darüber hinaus enthalten diese Bücher ein Schriftstellen­verzeichnis. Angenommen, du möchtest wissen, wie 1. Korinther 7:39 zu verstehen ist, wo es heißt, daß wir „nur im Herrn“ heiraten sollten. Diesen Text würdest du im Schriftstellenverzeichnis des Buches „Dies bedeutet ewiges Leben“ finden mit einem Hinweis auf die Seite 149, wo er erklärt wird. In der Wachtturm-Ausgabe vom 15. Dezember erscheint jedes Jahr ein Schriftstellen- und Sachverzeichnis. Würdest du nun 1. Korinther 7:39 in diesen Schriftstellenverzeichnissen suchen, so würdest du feststellen, daß dieser Text in den Jahren 1960 und 1961 behandelt wurde und damit in Verbindung vorzügliche und zeitgemäße Ratschläge gegeben wurden.

      10 Diese Bücher enthalten aber noch andere Listen und Verzeichnisse, die nicht außer acht gelassen werden sollten. Auf Seite 362 des Buches „Neue Himmel und eine neue Erde“ erscheint zum Beispiel eine Tabelle hervorragender Geschichtsdaten, die mit der Erschaffung Adams, 4025 v. Chr., beginnt und mit der Gründung der Vereinten Nationen, 1945, endet. Sämtliche Angaben werden durch Bibelstellen belegt. Auf Seite 367 des Buches Auch du kannst Harmagedon überleben und in Gottes neue Welt gelangen werden zweiundvierzig biblische Prophezeiungen aufgeführt, die auf jene Menschen hinweisen, die Harmagedon überleben und ewig auf dieser Erde leben werden. Die chronologische Tabelle über die Weltmächte auf Seite 365 des Buches „Dein Wille geschehe auf Erden“ umfaßt die Zeit von 607 v. Chr. bis 1926. Das Buch „Vergewissert euch über alle Dinge“ behandelt siebzig Hauptthemen umfassend, fast ausschließlich anhand von Bibelstellen. Die Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift (engl., Ausgabe 1961) enthält im Anhang Landkarten und Erklärungen schwieriger Schrifttexte. Wenn wir diese Publikationen richtig auswerten, können wir unsere geistigen Mahlzeiten sehr bereichern. Man muß nur wissen, wo man den gewünschten Aufschluß findet. Mache dich deshalb mit den Büchern, die du in deiner Bücherei hast, vertraut!

      11. Warum können uns biblische Wörterbücher in mancher Beziehung große Dienste leisten? Doch warum kann man sich auf ihre Erklärungen über Lehren und Prophezeiungen nicht so ohne weiteres verlassen?

      11 Biblische Wörterbücher leisten uns gute Dienste, weil sie uns über Einzelheiten Aufschluß geben, die uns beim Studium oft entgehen. Die Bibel ist eine unversiegbare Quelle neuer Gedanken. Sie gibt uns über jedes erdenkliche Thema Aufschluß, behandelt die Geschichte ganzer Völker und Kulturen und wirft Licht auf deren Sitten und Bräuche. Sie enthält jedoch nicht immer alle Einzelheiten. In Amos 3:12, 15; 6:4; Hesekiel 27:15-24; Sprüche 7:16, 17; 31:21-24 lesen wir zum Beispiel etwas über die Ausstattung der damaligen Häuser. Würden wir nun in einem biblischen Wörterbuch das Stichwort „Haus“ nachschlagen, so würden wir weitere Einzelheiten erfahren. Doch hier ist Vorsicht geboten. Die Verfasser dieser Wörterbücher vertreten meist verschiedene religiöse Ansichten und sind daher oft geteilter Meinung. Auf dem Gebiet der Lehre oder der Prophezeiungen sind sie deshalb keine verläßlichen Führer. Zuverlässig auf diesen Gebieten sind nur jene Hilfsmittel, die der Regel entsprechen: „daß ihr alle dasselbe redet und nicht Spaltungen unter euch seien“. — 1. Kor. 1:10.

      TÄGLICHE GEISTIGE SPEISE

      12. Welche Vorkehrung hilft uns, unsere Erkenntnis täglich zu vermehren? Ist diese Vorkehrung nur für Jehovas Zeugen gedacht?

      12 Die Nahrung, die wir täglich zu uns nehmen, stärkt uns. Genauso werden wir auch durch die geistige Speise, die wir täglich zu uns nehmen, gestärkt, und zwar nicht nur für einen Tag; denn dadurch, daß wir die Erkenntnis, die wir bereits besitzen, vermehren, werden wir reifer und wachsen — unser Vorbild, Christus Jesus, nachahmend — zum vollen Wuchse heran. Das Jahrbuch der Zeugen Jehovas, das jährlich in Englisch und Deutsch erscheint, entspricht diesem täglichen Bedürfnis. Wie denn? Es enthält für jeden Tag einen Bibeltext und dazu einen kurzen Auszug aus der Wachtturm-Ausgabe, in der dieser Text behandelt wurde. Diese wunderbare Vorkehrung machen sich heute Hunderttausende gottesfürchtige Menschen zunutze. Für anderssprachige Erforscher der Bibel erscheinen die Tagestexte mit Hinweisen auf die Kommentare in den Wachtturm-Ausgaben in ihrer Sprache für jeden Monat im Wachtturm.

      13—16. (a) Veranschauliche, wie wir uns diese Vorkehrung richtig zunutze machen können. (b) Was soll diese tägliche Gewohnheit nach den Worten der Bibel bei uns bewirken?

      13 Beachte, was du alles lernen kannst, wenn du dir diese Vorkehrung zunutze machst. Nehmen wir zum Beispiel den Text für den 13. Februar 1962: Hebräer 6:1. Er lautet nach der Neuen-Welt-Übersetzung: „Laßt uns … zur Reife vorandrängen.“ Diese Reife hat nichts mit dem körperlichen Wachstum zu tun. Es handelt sich dabei um das geistige Wachstum eines Christen, um seine Fortschritte in der Erkenntnis, im Verständnis, in guten Eigenschaften und in der Fähigkeit, andere im Worte Gottes zu unterweisen.

      14 Der Kommentar, der dem Wachtturm vom 15. März 1960 entnommen ist, weist darauf hin, daß wir die Bibel täglich sorgfältig prüfen sollten, um von unserem Glauben überzeugt zu sein und die Wahrheit auch anderen erklären zu können. Sicherlich erinnern wir uns in diesem Zusammenhang auch an den Wachtturm vom 15. August 1961, wo gesagt wurde, daß wir ungeachtet unseres Alters gewillt sein sollten, zu lernen und unseren Geist zu betätigen, ja daß wir viele Vorteile haben, wenn wir schon jahrelang studiert und uns bemüht haben, christliche Reife zu erlangen. Kurz gesagt: Wir sind zum Lernen nie zu alt. Der Artikel „Macht Fortschritte zur Reife“ in dieser Ausgabe enthält viele praktische Belehrungen, die zeigen, wie man seine Erkenntnis anwenden und vermehren kann.

      15 Nun lies das fünfte Kapitel des Hebräerbriefes in der Bibel nach und suche festzustellen, was Paulus veranlaßte, die zu Beginn des sechsten Kapitels erscheinenden Worte niederzuschreiben. Aus den Versen 11 bis 14 des fünften Kapitels wirst du auch erfahren, weshalb wir nie ausgelernt haben. Wenn du jeden Tag das ganze Kapitel durchläsest, dem der Tagestext entnommen ist, dann hättest du am Ende des Jahres ein Drittel der ganzen Bibel gelesen.

      16 Die Kettenhinweise in der sechsbändigen Ausgabe der Neuen-Welt-Übersetzung helfen englischsprachigen Erforschern der Bibel sehr, ihre Erkenntnis zu vermehren, da sie sie auf andere, mit dem Tagestext verwandte Schrifttexte hinweisen. Die ersten fünf Kapitel des Hebräerbriefes fordern uns auf, das, was wir bereits gehört und gelernt haben, zu beachten. Der Gedanke, daß wir täglich geistige Speise genießen sollten, um Fortschritte in der Reife zu machen, wird in Sprüche 8:32-34 gut zusammengefaßt: „Höret auf mich: Glückselig sind, die meine Wege bewahren! Höret Unterweisung und werdet weise, und verwerfet sie nicht! Glückselig der Mensch, der auf mich hört, indem er an meinen Türen wacht Tag für Tag.“

      17. (a) Was können wir tun, da wir den Wert all dieser Hilfsmittel erkennen? (b) Was ist jedoch der Schlüssel zum Erlangen von Erkenntnis?

      17 Der Schlüssel zum fortwährenden Wachstum liegt jedoch darin, daß man unter dem Segen des größten Lehrers bleibt, dessen Weisheit nie erschöpft ist. Wir können uns täglich darauf freuen, zu unserer Erkenntnis, die uns als Grundlage für unser ganzes Leben dient, hinzuzulernen. (Spr. 4:10-13, 18) Um aber in der Erkenntnis zu wachsen, müssen wir sie anwenden. — Hos. 4:6.

      18, 19. Wird die größte Freude im Essen der geistigen Speise empfunden?

      18 Was hältst du von einer Mutter, die ihre Tochter nicht kochen lehrt, oder von einem Vater, der seinen Sohn nicht zum Arbeiten erzieht? Nicht viel. Kinder, die auf diesem Gebiet vernachlässigt werden, müssen später mit Bedauern an das Versäumnis der Eltern zurückdenken. Die Nahrung ist zum Essen da, aber sie muß erst zubereitet werden, und das will gelernt sein. Doch das macht gerade Freude.

      19 Genauso ist es mit der geistigen Speise. Die Erkenntnis ist zu kostbar, als daß man sie für sich behalten könnte. Sie muß angewandt werden. Dessen war sich auch Paulus bewußt, als er sagte: „Wehe mir, wenn ich die gute Botschaft nicht verkündigte!“ (1. Kor. 9:16, NW) Jehovas Wort enthält eine Fülle von Erkenntnis. Wenn wir sie nur alle in uns aufnehmen könnten! Der Wunsch, sie zu besitzen, genügt allein jedoch nicht. Wir müssen studieren, und zwar regelmäßig, produktiv und mit dem Wunsch, diese Weisheit anzuwenden, dann werden wir sie auch richtig in uns aufnehmen. Es genügt auch nicht zu wünschen, daß andere diese Weisheit ebenfalls besäßen. Nein, die Erkenntnis hat eine Gefährtin: die Verantwortung, sie mit anderen zu teilen.

      20, 21. (a) Welche Gefährtin hat die Erkenntnis? (b) Wozu spornt uns die Bibel an?

      20 Die Erkenntnis befähigt uns nicht nur, unserer Verantwortung nachzukommen, sondern läßt uns auch wissen, welche Pflichten wir in Verbindung mit unserem Gottesdienst haben. Heute ist man jedoch allgemein eher geneigt, Pflichten aus dem Weg zu gehen und Verantwortung abzuwälzen. Paulus sagte dies in seinem zweiten Brief an Timotheus voraus, als er schrieb: „Sie [die Menschen] werden wohl noch den äußeren Schein der Gottseligkeit wahren, aber deren innere Kraft nicht erkennen lassen.“ (2. Tim. 3:5, Me) Manche Personen fliehen jede Verantwortung. Wir sind jedoch alle froh und haben den Nutzen davon, wenn andere ihrer Verantwortung nachkommen. Denken wir nur zum Beispiel an die Nahrung, die wir zu uns nehmen. Wie viele Personen sind nötig, um sie herzustellen, ins Haus zu bringen, zuzubereiten und schließlich aufzutragen! Sie alle müssen bestimmte Pflichten erfüllen, und wir sind froh, daß sie es tun. Wo kämen wir hin, wenn sie es nicht täten? Wir müßten vieles selbst tun!

      21 Wir schätzen die Bibel, wir schätzen auch die Hilfsmittel, die uns die Bibel besser verstehen helfen, und die Mühe, die sich andere gemacht haben, um uns zu Hause und in der Versammlung des Volkes Gottes über die biblischen Wahrheiten zu belehren. Wir bewundern den Eifer anderer. Doch Paulus sagt: „Jeder wird seine eigene Last [der Verantwortung] tragen.“ (Gal. 6:5) Wir sollten also vor Vorrechten, die uns durch die Erkenntnis des Wortes Gottes erwachsen, nicht zurückschrecken, sondern sie annehmen und zu Männern heranwachsen.

      EINE ORGANISATION VON LEHRERN

      22. Wer lehrt Sanftmütige, ihrer Verantwortung nachzukommen, und sind sie dazu befähigt?

      22 Jehovas irdische Organisation seiner Zeugen ist zu dem Zweck organisiert worden, Sanftmütige über die Wahrheit zu belehren und ihnen zu helfen, ihrer Verantwortung nachzukommen. In der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas findet man Menschen aus allen Volksschichten. Viele von ihnen haben keine höhere Schulbildung genossen. Sie kennen aber die Bibel. Sie sind Lehrer. Sie kommen ihrer Pflicht, andere in Gottes Wort zu unterweisen, eifrig nach, ja sie tun es Jahr für Jahr mit derselben Liebe zu Gott und derselben Wertschätzung für die geistige Speise wie einst, als sie sie zum erstenmal kosteten. Sie sind die glücklichsten und zufriedensten Menschen auf Erden. Warum sich also nur mit wenig Weisheit begnügen und sich die Segnungen entgehen lassen, die die im Geiste Vollerwachsenen genießen? Vermehre deine Erkenntnis und werde für den großen Lehrer, Jehova, ein immer brauchbareres Werkzeug, so wie Epheser 4:11-13 (NW) es auch betont: „Und er gab einige als Apostel, einige als Propheten, einige als Evangelisten, einige als Hirten und Lehrer, im Hinblick auf die Schulung der Heiligen für das Dienstwerk, für den Aufbau des Leibes des Christus, bis wir alle hingelangen zur Einheit im Glauben und in der genauen Erkenntnis des Sohnes Gottes, zu einem vollerwachsenen Manne, zum Maße des Wuchses, der zur Fülle des Christus gehört.“ Das bedeutet: Reife!

      23, 24. (a) Was schließt die Verantwortung, andere zu lehren, ein? (b) Was müssen wir tun, damit die, die wir belehren, wieder andere belehren können?

      23 Die Verantwortung, andere zu lehren, schließt auch das Vorrecht des Dienstes ein, den Jesus im Sinn hatte, als er sagte: „Geht … und macht zu Jüngern Menschen aus allen Nationen … und lehrt sie, alle Dinge zu beachten, die ich euch geboten habe.“ (Matth. 28:19, 20, NW) Und Paulus erinnert uns daran, daß „die feste Speise … für Gereifte [ist], für jene, die ihr Wahrnehmungsvermögen durch Gebrauch geübt haben“. — Hebr. 5:14, NW.

      24 Du solltest davon überzeugt sein, daß das, was du sagst, mit Jehovas Wort der Wahrheit übereinstimmt. Nimm beständig Erkenntnis auf! Werde darin nie nachlässig! Gib sie auch ebenso unverfälscht wieder, wie du sie aufgenommen hast, denn die Menschen, die du über die Wahrheit belehrst, sollen ja wieder andere zuverlässig darüber belehren. — 2. Tim. 2:2.

      25, 26. (a) Was hat Lukas 6:38 mit diesem Thema zu tun? (b) Warum ist Gleichgültigkeit der täglichen geistigen Speise gegenüber eine Gefahr?

      25 Dein Herz ist dein Vorratshaus. Fülle es mit biblischen Schätzen aus Jehovas Vorratshaus. Gib dann diese Reichtümer an lernbereite, sanftmütige Mitmenschen weiter, und du wirst die Segnungen empfangen, die nach Lukas 6:38 jenen zuteil werden, die dies tun: „Gebet, und es wird euch gegeben werden: ein gutes, gedrücktes und gerütteltes und überlaufendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn mit demselben Maße, mit welchem ihr messet, wird euch wieder gemessen werden.“

      26 Die Bibel berichtet von Personen, die von der Erkenntnis Gottes abwichen und deshalb in Schwierigkeiten kamen, die sie übermannten und sie für den Dienst Gottes für immer untauglich machten. Denken wir an Adam, Salomo und Judas, um nur einige zu nennen. Vergessen wir auch nicht, daß wir in den letzten Tagen leben, in denen es viele gibt, die immerdar lernen und doch nie zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit kommen. (2. Tim. 3:7, NW) Hüte dich vor einer solch gefährlichen Handlungsweise! Halte dich eng an Jehova als deinen Lehrer und wende deine Erkenntnis zu seiner Ehre an! Die von Jehova kommende Erkenntnis ist rein und ist ein Schutz für den, der sie in sich aufnimmt. Aber auch sein Wort ist rein, und er versichert uns, daß er darüber wache, damit es rein bleibe. — Spr. 30:5, 6; Ps. 12:6, 7.

      27. Beschreibe die Einstellung, die wir haben sollten, um von Jehova Gott Weisheit zu empfangen.

      27 Das Lernen nimmt kein Ende; denn wer leben möchte, muß unablässig von Jehova lernen. Und wer könnte bei einem solchen Lehrer von den wunderbaren Dingen, die er von ihm lernt, schweigen? Doch halte nun einen Augenblick inne und laß dich im Geiste von Psalm 119:97-105 daran erinnern, mit welcher Einstellung wir nach Erkenntnis streben sollten: „Wie liebe ich dein Gesetz! es ist mein Sinnen den ganzen Tag. Weiser als meine Feinde machen mich deine Gebote, denn immer sind sie bei mir. Verständiger bin ich als alle meine Lehrer, denn deine Zeugnisse sind mein Sinnen. Mehr Einsicht habe ich als die Alten, denn deine Vorschriften habe ich bewahrt. Von jedem bösen Pfade habe ich meine Füße zurückgehalten, damit ich dein Wort bewahre. Nicht bin ich von deinen Rechten gewichen, denn du, du hast mich unterwiesen. Wie süß sind meinem Gaumen deine Worte, mehr als Honig meinem Munde! Aus deinen Vorschriften empfange ich Einsicht; darum hasse ich jeden Lügenpfad. Dein Wort ist Leuchte meinem Fuße und Licht für meinen Pfad.“

      Wenn du täglich drei Seiten in der Bibel läsest, hättest du sie — sofern du eine Elberfelder Bibel hast — in 334 Tagen oder in etwa elf Monaten vollständig gelesen. Warum das Bibellesen also nicht in dein Tagesprogramm aufnehmen?

  • Klage eines Geistlichen
    Der Wachtturm 1962 | 15. November
    • Klage eines Geistlichen

      ● Nachdem Pfarrer J. A. Davidson eine Woche der Konferenz der Vereinigten Kanadischen Kirche, die im Spätfrühling dieses Jahres stattfand, beigewohnt hatte, beklagte er sich in einem Artikel in der Toronto Globe and Mail über „die vielen frommen Entschlüsse“, die gefaßt worden seien. „Es wäre gut“, sagte er, „einmal ein bis zwei Tage in sich zu gehen und etwas über die Worte Bischof Stephen Neills nachzudenken: ‚Wäre ich nicht bereits ein Christ und Mitglied einer Kirche, so würden mich wahrscheinlich die vielen unbedeutenden Kleinigkeiten, mit denen sich die Kirchen dauernd beschäftigen, am meisten daran hindern, mich einer Kirche anzuschließen.‘“

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