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  • Der Christ und das Tanzen
    Der Wachtturm 1962 | 1. September
    • (Phil. 4:8, NW) Willst du also wissen, ob ein Tanz für Christen schicklich ist oder nicht, dann stelle fest, in welchem Ruf er steht. Gewisse weltliche Kreise, zum Beispiel die Beatniks, mögen ihn gutheißen, wir dürfen uns aber nicht nach denen richten, die sich über alle Schranken hinwegsetzen und der sogenannten „sexuellen Freiheit“ huldigen. Wie denkt die Allgemeinheit, oder besser gesagt, wie denken deine Glaubensbrüder darüber? Was würden sie sagen, wenn du ihn tanzen würdest? Wenn wir wissen wollen, in welchem Ruf der Twist steht, der in einem New Yorker Nachtklub aufgekommen ist, brauchen wir zum Beispiel nur zu lesen, was Geoffrey Holder, ein in Trinidad geborener Tänzer, in einem Artikel darüber sagt:

      „Der Twist? Ich lasse ihn stets aus. Er ist unehrlich … Er ist eine künstliche Befriedigung der Sinnlichkeit in Form einer geschmacklosen Unterhaltung der Zuschauer … Der Gesellschaftstanz sollte nie die Sinneslust der Zuschauer befriedigen. Ist dies der Fall, dann hüte man sich davor! … Als Antony Tudor seinen Helden in ‚Feuersäule‘ zu einem Sexvolltreffer und einem Symbol der Sinnlichkeit machen wollte, ließ er ihn nur einige Sekunden Twist tanzen als ein Zeichen für seinen Charakter … Seit Menschengedenken sind Manneskraft und Zeugungsfähigkeit durch die gleichen Beckenbewegungen veranschaulicht worden. Wir finden sie auch bei den afrikanischen Fruchtbarkeitstänzen, die stets nackt aufgeführt werden. Kaum zu glauben, aber so ist es!“4

      Man braucht jedoch nicht unbedingt ganze Artikel zu lesen, um zu wissen, welchen Ruf ein Tanz genießt. Oft sagen einem einige kurze Zeilen in der Zeitung schon genug. Zum Beispiel: „Die Stadt Tampa eröffnete das Jahr 1962 mit einem Verbot des Twists, eines neuen Tanzes, für ihre öffentlichen Lokale.“5 „Moralisten erörterten die Schicklichkeit des Tanzes. Elsa Maxwell teilte in ihrer Spalte vertraulich mit, daß ihr Fürstin Olga von Jugoslawien auf dem Polenball gesagt habe, sie sei auch der Ansicht, daß der Twist in öffentlichen Lokalen nicht getanzt werden sollte.“6 „Das Weiße Haus dementierte heute entschieden, daß Präsident Kennedy oder jemand anders bei einer Gesellschaft, die dort gegeben wurde, ‚den Twist‘ getanzt habe.“7 „Der neue Tanz, der Twist, ist im Roseland Dance City [New York] verboten worden. ‚Er gehört nach unserem Dafürhalten nicht in einen Tanzsaal‘, sagte Lou Brecker, der 1919 diesen Tanzsaal im Theaterviertel eröffnete. ‚Er kann nicht als anständig genug bezeichnet werden.‘“8

      Die Presse mag auch Leserbriefe veröffentlichen, die oft sehr aufschlußreich sind und erkennen lassen, wie die Leute denken. So konnte man in einer Zeitung zum Beispiel lesen: „Hoffen wir, daß die jungen (und weniger jungen) Körper unserer Twister lügen, daß sich ihre Gedanken nicht so bewegen wie ihre Becken und Oberkörper.“9

      Ein Christ darf also noch lange nicht jeden Tanz tanzen, den er mit seinem Gewissen vor Gott verantworten kann, weil er nichts Schlechtes dabei denkt. Er muß auch berücksichtigen, welche Wirkung der Tanz auf den Zuschauer hat. Der Zuschauer weiß, welche Gedanken ihn beschäftigen, wenn er einen sinnlichen Tanz sieht, und er nimmt an, daß sich der Tänzer mit den gleichen Gedanken beschäftigt. Zu sagen: „Ich weiß, was ich tue, und ich habe ein gutes Gewissen“, genügt nicht, denn die Bibel betont, daß wir niemandem Anstoß geben dürfen. — 1. Kor. 10:32, Me.

      VERZICHTEN, UM KEINEN ANSTOSS ZU GEBEN

      Bestimmt möchte kein Christ jemanden durch seinen Wandel, der nicht unbedingt schlecht zu sein braucht, veranlassen, sich von der göttlichen Wahrheit abzuwenden. Was an einem Ort anerkannt ist, mag an einem anderen Ort anstößig sein. Ein Tanz mag sogar anerkannt sein, wenn ihn die Leute aber als einen Ausdruck der Zügellosigkeit betrachten, werden sie auch die Personen, die ihn tanzen, als zügellos betrachten. Deshalb sollte jeder Christ den Rat des Apostels Paulus befolgen: „Wir [geben] in keiner Sache irgend einen Anstoß …, auf daß der Dienst nicht verlästert werde.“ — 2. Kor. 6:3.

      Gottes Rat lautet somit: „Jeder suche weiterhin nicht seinen eigenen Vorteil, sondern den des anderen.“ (1. Kor. 10:24, NW) Wie kann ein Christ den Vorteil anderer suchen? Indem er auf ihren geistigen Fortschritt bedacht ist. Andere ermuntern und zu ihnen freundlich sein ist richtig, kostet uns aber unter Umständen nichts. Paulus spricht aber von einem Vorteil für andere, der uns etwas kostet. Dabei spielt unser Gewissen eine Rolle. Die Menschen sehen gewisse Dinge verschieden. Der unterrichtete Christ mag etwas tun, was er mit seinem Gewissen vereinbaren kann, wodurch er aber anderen Anstoß gibt. Er muß deshalb stets das alles überragende Ziel in Betracht ziehen: die Errettung anderer. Wir wollen andere nicht zu Fall bringen wegen ihres Gewissens. Das schränkt unsere Freiheit ein und setzt voraus, daß wir selbst in Dingen, die an sich richtig sein mögen, Zurückhaltung üben. Wir sollten so handeln, daß wir durch nichts, was wir tun, jemanden daran hindern, die göttliche Wahrheit anzunehmen. Somit müssen wir nicht nur alles meiden, was die Bibel verbietet, sondern sollten auch auf Dinge verzichten, auf die wir ein Recht haben mögen, damit wir bei niemandem ein Vorurteil gegen die göttliche Wahrheit erwecken.

      Wenn wir also bereit sind, auf etwas zu verzichten, worauf wir ein Recht hätten, nur damit wir anderen keinen Anstoß geben, wieviel weniger werden wir etwas tun, was sich nach der Schrift nicht schickt!

      Jesus zeigte, wie wichtig es ist, daß wir anderen keinen Anstoß geben, als er sagte: „Wer aber für einen dieser Kleinen, die an mich glauben, zum Anstoß wird, für den wäre es ein Gewinn, wenn ihm ein Mühlstein, den ein Esel treibt, an den Hals gehängt und er auf der Höhe des Meeres versenkt worden wäre.“ — Matth. 18:6, Schlatter.

      Wir brauchen aber anderen nicht unbedingt durch einen Tanz zum Anstoß zu werden, wir können es auch schon durch die Umgebung, in der wir tanzen, werden. Vielleicht hat das Lokal, in dem du tanzt, einen schlechten Ruf. Ein Christ würde kein Restaurant aufsuchen, das einen schlechten Ruf hat, selbst wenn das Essen dort gut wäre. Er könnte anderen zum Anstoß werden. Somit kommt es auch darauf an, wo man tanzt. (1. Kor. 8:9, 10) Auch die Gesellschaft muß in Betracht gezogen werden, denn: „Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten.“ (1. Kor. 15:33, NW) Ein Tanz, der an sich schicklich ist, kann zu einem unschicklichen Vergnügen werden, wenn er in schlechter Gesellschaft getanzt wird. Wir sollten uns im Kreise derer vergnügen, die Gott lieben und seine Gebote respektieren.

      Christen sollten auch daran denken, daß nicht jeder Tanz als schicklich oder unschicklich bezeichnet werden kann. Manche Tänze können auf eine schickliche oder unschickliche Art getanzt werden, das hängt ganz vom Tänzer ab. Wenn er verkehrte Absichten hat, kann bei einem schicklichen Tanz das Verlangen nach sinnlichem Vergnügen entstehen. Ein Christ benötigt nicht für jeden neuen Tanzstil oder jede neue Tanzmode eine besondere Regel, denn in den meisten Fällen kann er sich darüber orientieren und dann den biblischen Grundsätzen entsprechend handeln. Für einen Christen, der ledig bleiben möchte, mag es besser sein, mit jemandem vom anderen Geschlecht, der nicht mit ihm verwandt ist, überhaupt nicht zu tanzen.

      Orientiere dich also erst über einen Tanz. Was für Bewegungen werden dabei gemacht? Welchen Ursprung hat er, und wie hat er sich entwickelt? Was sagen die Leute und die Presse darüber? In welchem Ruf steht er? Wie wirkt er auf die Zuschauer? Und wenn wir im Zweifelsfall stets das tun, was unsere Brüder erbaut und Freunden der Wahrheit keinen Anlaß zum Straucheln gibt, werden wir glücklich sein. „Liebe erbaut.“ — 1. Kor. 8:1, NW.

      Obwohl das Vergnügen etwas ist, was sich jeder selbst wählen kann, wird ein reifer Christ in dieser Hinsicht dennoch nie auf sein „Recht“ pochen, wenn er dadurch das Gewissen eines Glaubensbruders beunruhigt oder Freunden der Wahrheit Anlaß zum Straucheln gäbe. „Darum wollen wir nicht mehr einer den andern richten, sondern haltet vielmehr das für das Richtige, dem Bruder keinen Anstoß und kein Ärgernis zu bereiten!“ Seien wir also stets vernünftig! Suchen wir den geistigen Vorteil der anderen! Verhalten wir uns stets so, als befänden wir uns in der Gegenwart des Herrn Jesus Christus und des heiligen Gottes, Jehovas. Dann kommen wir der Anweisung nach: „Ob ihr nun esset oder trinket oder irgend etwas tut, tut alles zur Ehre Gottes.“ — Röm. 14:13, Me; 1. Kor. 10:31.

      QUELLEN

      1 New York Times, 19. Oktober 1961

      2 Life, 24. November 1961

      3 Time, 20. Oktober 1961

      4 New York Times Magazine, 3. Dezember 1961

      5 New York Times, 4. Januar 1962

      6 Newsweek, 4. Dezember 1961

      7 New York Times, 15. November 1961

      8 Ebenda, 21. Oktober 1961

      9 New York Times Magazine, 17. Dezember 1961

  • Jehova hilft uns siegen
    Der Wachtturm 1962 | 1. September
    • Jehova hilft uns siegen

      Die Geistlichkeit einer Stadt in Kanada wurde durch die örtliche Predigttätigkeit der Zeugen Jehovas beunruhigt. Sie bestellte jemanden von auswärts, der zu den dortigen Kirchgängern sprechen und ihre Fragen über Jehovas Zeugen beantworten sollte. Zeitungsanzeigen luden die Öffentlichkeit zu seinem Vortrag ein. Die Kirchglieder behaupteten nun, daß es den Zeugen schlecht ergehe, wenn die Geistlichkeit diese Aktion durchführe. Doch blieben die Zeugen ruhig und gelassen. Sie versicherten allen, die den Vortrag erwähnten, daß sie nicht besorgt seien. Was man beim Vortrag hören werde, würde allen, die ehrlich nach der Wahrheit suchten, helfen, zwischen wahrer und falscher Lehre zu unterscheiden.

      Die Menschen, die die Brüder wegen der Aktion ansprachen, waren führende Mitglieder der Kirchen. Als sie feststellten, daß die Zeugen unbesorgt waren, wurden sie selbst unsicher. Sie riefen ihre Geistlichen an und erklärten ihnen, daß es keinen Sinn habe, ihnen einen Lohn zu zahlen, wenn jemand von auswärts kommen müsse, um über Jehovas Zeugen zu sprechen. Obgleich es dazu reichlich spät war, wurden der Besuch des Gastredners und seine Ansprache abgesagt.

      Am gleichen Sonntag kamen der örtliche Geistliche der Baptisten und sein führender Diakon zum öffentlichen Vortrag und zum Wachtturm-Studium. Während des Studiums grinsten sie, stießen sich gegenseitig in die Rippen und machten sich über die Dinge, die behandelt wurden, lustig. Manchmal hoben sie die Hand, wie wenn sie sich am Kommentargeben beteiligen wollten, legten dann aber, wenn der Studienleiter sie anschaute, die Hand an den Mund. Der Geistliche und sein Diakon wußten jedoch nicht, daß ein Glied ihrer Kirche nur einige Reihen hinter ihnen saß und ihr Possentreiben beobachtete. Dieser junge Mann war bereits zu einigen biblischen Vorträgen in den Königreichssaal gekommen und war noch ein Glied der Kirche. Nach dem Studium sah der Geistliche den jungen Mann und sagte zu ihm: „Gehen wir! Diese Leute verdrehen die Schrift, wie sie es brauchen!“ Der junge Mann erwiderte: „Vielen Dank! Ich habe genug gesehen und weiß jetzt, daß Jehovas Zeugen die Wahrheit haben.“

      Wenn Jehovas Diener mutig sind und stets auf ihn vertrauen, hilft er ihnen siegen: „Keiner Waffe, die wider dich gebildet wird, soll es gelingen.“ — Jes. 54:17.

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