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Unserer Wahl gemäß lebenDer Wachtturm 1980 | 15. Juni
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13. Inwiefern werden diejenigen, die in der Versammlung sprechen, aufgefordert, so zu reden, „als wären es die heiligen Aussprüche Gottes“?
13 Der Apostel beschreibt als nächstes die verschiedenen Gaben und wie sie gebraucht werden sollten. Er schreibt: „Wenn jemand redet, so rede er, als wären es die heiligen Aussprüche Gottes“ (1. Petr. 4:11a). Das bedeutet nicht, daß alles, was er spricht, richtig ist und daß andere das tun müssen, was er sagt. Doch wenn er redet, sollte er nicht seine eigene Meinung äußern oder unbewiesene Behauptungen aufstellen. Er sollte davon überzeugt sein, daß das, was er sagt, die Wahrheit ist — daß es sich auf die Aussprüche Gottes stützt und mit dem Geist der Bibel in Übereinstimmung ist —, daß er es mit der Bibel beweisen kann. Nur so kann er anderen eine Hilfe sein.
14. (a) Wie kann jemand gemäß 1. Petrus 4:11 anderen in der Versammlung „dienen“? (b) Was sollte ein solcher stets dabei im Sinn behalten, und wie wird er belohnt werden?
14 Nach dem Reden erwähnt Petrus das Handeln und schreibt: „Wenn jemand dient, so diene er als von der Kraft abhängig, die Gott darreicht“ (1. Petr. 4:11a). Jemand in der Versammlung, der die materiellen Mittel hat, einem Bruder oder einem anderen Mitmenschen zu helfen, oder der die Gelegenheit hat, einen nützlichen Dienst zu leisten, kann unter seinen Brüdern die Liebe fördern. Wenn er diese Fähigkeit hat, muß er seine Hilfe in Anerkennung dessen leisten, daß er die Gelegenheit und die Mittel dazu von Gott erhalten hat. Das ist nicht nur Gott wohlgefällig, sondern macht auch den Dienst des Christen wirkungsvoll, denn Gott wird den segnen, der ihm demütig dient. Er wird ihn belohnen, indem er seinen Glauben stärkt und ihm mehr Gelegenheiten bietet, seine Gaben anzuwenden. In den Sprüchen heißt es diesbezüglich: „Die freigebige Seele wird selbst fett gemacht werden, und wer andere reichlich tränkt, wird auch selbst reichlich getränkt werden“ (Spr. 11:25).
15. Wie kann Gott durch Jesus Christus als Ergebnis unseres Bemühens, unser Verwalteramt treu zu versehen, verherrlicht werden?
15 Was ist das Hauptergebnis unserer Bemühungen, unsere Gaben oder Fähigkeiten auf diese Weise zu gebrauchen? Bringen sie uns der vollständigen Erfüllung unserer Hoffnung näher? Ja, denn sie bewirken das Wichtigste, was wir durch unseren ursprünglichen Entschluß, Gott zu dienen, erreichen wollten, nämlich daß „in allen Dingen Gott verherrlicht werde durch Jesus Christus“ (1. Petr. 4:11b). Wenn wir vortreffliche Werke vollbringen, die mit der Bibel in Übereinstimmung sind, wird Christus verherrlicht, denn durch ihn haben wir unser Verhältnis zu Gott und die Aussicht auf Rettung erlangt. Und Gott wird verherrlicht, weil er es war, der seinen Sohn zur Erde sandte; indem wir also Christus verherrlichen, verherrlichen wir auch Gott.
Wie sich Leiden für uns zum Guten auswirken
16. Warum hat ein Christ trotz Druck oder Verfolgung Grund zur Freude?
16 Wenn wir so leben, werden wir sowohl Jehova Gott als auch seinen Sohn Jesus Christus verherrlichen und Freude daran finden, ihnen zu dienen. Mit dieser Erkenntnis können wir zufrieden und glücklich sein. Es kann sein, daß Druck auf uns ausgeübt wird, ja daß wir Mühsale und Verfolgung erleiden müssen. Dennoch können wir auf unserem Lebensweg glücklich bleiben. Der Apostel Petrus sprach in seinen beiden Briefen viel über das Leiden — über seine Ursache, seinen Zweck und seinen Ausgang für diejenigen, die treu ausharren. Er schrieb an Christen seiner Tage über ihre Hoffnung und über den Schutz, den Gott ihnen verliehen hatte, und sagte: „Über diese Tatsache freut ihr euch sehr, obwohl ihr jetzt für eine kleine Weile, wenn es sein muß, durch mancherlei Prüfungen betrübt worden seid, damit die geprüfte Echtheit eures Glaubens, viel wertvoller als Gold, das vergeht, obwohl es durch Feuer erprobt wird, bei der Offenbarung Jesu Christi als eine Ursache zum Lobpreis und zur Herrlichkeit und Ehre erfunden werde“ (1. Petr. 1:6, 7).
17, 18. (a) Warum gebraucht der Apostel Petrus, wenn er von den Leiden des Christus spricht, die Worte: „... wenn der Wille Gottes es wünscht.“? (b) Wie sollte ein Christ heute gleich dem Apostel Paulus Leiden betrachten, die über ihn kommen, weil er an der getroffenen Wahl festhält?
17 Im dritten Kapitel seines ersten Briefes lenkte Petrus die Aufmerksamkeit auf die Leiden des Christen und schrieb: „Denn es ist besser, für Gutestun zu leiden, wenn der Wille Gottes es wünscht, als für Übeltun“ (V. 17). Weshalb sagte er von solchen Leiden: „... wenn der Wille Gottes es wünscht.“? Er erklärte: „Geliebte, laßt euch das, was unter euch brennt und was euch als Prüfung widerfährt, nicht befremden, als ob euch etwas Befremdendes zustoße. Im Gegenteil, freut euch weiterhin, insofern ihr der Leiden des Christus teilhaftig seid, damit ihr euch auch während der Offenbarung seiner Herrlichkeit mit Frohlocken freuen könnt. Wenn ihr um des Namens Christi willen geschmäht werdet, seid ihr glücklich, weil der Geist der Herrlichkeit, ja der Geist Gottes, auf euch ruht“ (1. Petr. 4:12-14; vergleiche Apostelgeschichte 5:41, 42).
18 Christen ziehen es zwar nicht vor zu leiden, und sie sind nicht darauf aus, Märtyrer zu sein, doch wenn es nötig ist, wegen des treuen Dienstes für ihren Herrn, Christus, zu leiden, so tun sie es gern. Es gibt keine größere Ehre für einen Christen, als für seinen Glauben zu sterben. Bevor sich der Apostel Paulus dafür entschied, Christus nachzufolgen, womit viele Schmähungen und Leiden verbunden waren, hatte er die besten Aussichten, Ruhm, Ehre und eine hohe Stellung zu erlangen. Beachte, wie er darüber dachte: „Welche Dinge mir Gewinn waren, diese habe ich um des Christus willen als Verlust betrachtet. Ja, tatsächlich betrachte ich überhaupt auch alle Dinge als Verlust wegen des alles übertreffenden Wertes der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn. Um seinetwillen habe ich den Verlust aller Dinge erlitten, und ich betrachte sie als eine Menge Kehricht, damit ich Christus gewinne ..., um ihn zu erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Teilhaberschaft an seinen Leiden, indem ich mich einem Tode gleich dem seinigen unterziehe“ (Phil. 3:7-10). Paulus hatte den Wunsch, in jeder Hinsicht wie Christus zu sein, und er betrachtete es als die größte Ehre, so sterben zu müssen wie er.
19, 20. (a) Inwieweit läßt Gott solche Leiden über seine Diener kommen? (b) Wie kann der Zorn von Gegnern und Verfolgern letzten Endes dazu beitragen, daß Gott verherrlicht wird? Was hinsichtlich der Dauer der von Gott zugelassenen Leiden kann uns zum Ausharren ermuntern?
19 Außerdem weist Petrus nicht nur darauf hin, daß es eine Belohnung gibt, sondern erklärt auch, daß Gott Leiden nur insoweit zuläßt, als sie für uns zur Schulung und Erziehung gereichen. Der Psalmist schrieb: „Des Menschen Grimm selbst wird dich lobpreisen“ (Ps. 76:10). Wenn Gott zuläßt, daß Menschen ihren Zorn an uns auslassen, können wir sicher sein, daß durch unser Leiden oder unseren Tod Gutes bewirkt wird. Wir werden dadurch nicht nur geschult, sondern Gott wird auch die Absicht der Bösen zunichte machen, indem er bewirkt, daß andere, die beobachten, daß wir um seines Namens willen leiden, ihn verherrlichen. Außerdem dauern die Leiden nur eine verhältnismäßig kurze Zeit und werden dann zu Ende gehen.
20 Petrus tröstet Christen daher: „Nachdem ihr eine kleine Weile gelitten habt, wird der Gott aller unverdienten Güte, der euch zu seiner ewigen Herrlichkeit in Gemeinschaft mit Christus berufen hat, eure Schulung selbst beenden, er wird euch befestigen, er wird euch stärken“ (1. Petr. 5:10).
21. (a) Welche Fragen können wir uns jetzt möglicherweise stellen? (b) Welche wertvollen Gedanken erwähnt der Apostel Petrus am Ende seines zweiten Briefes?
21 Glaubst du, daß du die richtige Wahl getroffen hast? Glaubst du, daß du an deiner Wahl festhalten kannst, und zwar nicht nur, indem du das, was über dich kommt, passiv erduldest, sondern indem du Gott aktiv dienst? Bist du bereit, dich anzustrengen, von deinen Gaben Gebrauch zu machen, um deinen Brüdern beizustehen? Hast du den Wunsch, anderen zu helfen, die „gute Botschaft“ kennenzulernen und die gleiche Wahl für sich zu treffen, und bist du bereit, ihnen zu helfen festzustehen, während sie ihrer Wahl entsprechend leben? Petrus tröstet und stärkt uns durch die abschließenden Worte seines zweiten Briefes: „Ihr daher, Geliebte, die ihr dies im voraus wißt, hütet euch, damit ihr nicht durch den Irrtum derer, die dem Gesetz trotzen, mit ihnen fortgerissen werdet und aus eurem eigenen festen Stand fallt. Nein, sondern wachst weiterhin in der unverdienten Güte und an Erkenntnis unseres Herrn und Retters Jesus Christus. Ihm sei die Herrlichkeit sowohl jetzt als auch bis zum Tage der Ewigkeit“ (2. Petr. 3:17, 18).
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Nachrichten und ihre tiefere BedeutungDer Wachtturm 1980 | 15. Juni
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Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Sex nach dem Tod?
● Die in der Schweiz gebürtige Psychiaterin Dr. Elisabeth Kübler-Ross ist durch ihre bahnbrechende Forschung über Tod und Sterben sowie durch ihr Buch zu diesem Thema, das ein Bestseller wurde, bekannt geworden. Sie gelangte zu der Überzeugung, daß die Erfahrungsberichte vieler Personen, die nach dem klinischen Tod wiederbelebt wurden, ein Beweis dafür seien, daß „Menschen beim Tod ganz einfach ihren Körper abschütteln, wie ein Schmetterling aus seinem Kokon schlüpft“. Gemäß der Zeitschrift „Time“ hat sie sich nun mit dem Spiritualisten Jay Barham zusammengetan, der „Séancen leitet, bei denen es zum Geschlechtsverkehr zwischen den Teilnehmern und ,Wesen‘ aus der Geisterwelt kommt“. Barham behauptet, daß sich die ,Wesen‘ verkörpern und dabei Zellen von seinem Körper gebrauchen.
„Die Wesen sind außergewöhnlich an Sex interessiert“, so die „Time“. Ob nun Barhams sinnliche „Wesen“ Wirklichkeit sind oder ob es sich dabei um eine Zeitungsente handelt, sei dahingestellt, jedenfalls zeigt die Bibel, daß irgendwelche „Geister“, mit denen man in Séancen Verbindung aufnimmt, keine Verstorbenen sind. Es sind dieselben sextollen „Gottessöhne“ (himmlische Wesen), die in den Tagen Noahs ein Verlangen nach Frauen hatten und sich materialisierten, um sich diejenigen zu Frauen zu nehmen, „die ihnen besonders gefielen“ (1. Mose 6:1, 2, „Menge“, Fußnote).
Da diese bösen „Geister im Gefängnis“ oder Dämonen seit der Sintflut von Gott daran gehindert werden, wieder Menschengestalt anzunehmen, gebrauchen sie Mittelspersonen, um ihre verderbten Pläne auszuführen. Daher Gottes warnende Worte: „Es sollte sich in dir nicht jemand finden, ... der ein Geistermedium befragt, oder ein berufsmäßiger Vorhersager von Ereignissen oder jemand, der die Toten befragt“ (1. Petr. 3:19, 20; 5. Mose 18:10-12; siehe auch 2. Petrus 2:4; Judas 6).
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