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Warum so viele Selbstmorde?Der Wachtturm 1983 | 1. November
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auf Teenager einstürmen können. Sie sagte: „Nun weiß ich, welchen inneren Aufruhr ein junges Mädchen erleben kann. Es war einfach zuviel für sie, und ich war zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt, um ihr zu helfen. Jetzt versuche ich, besser mit ihr vertraut zu werden, ich spreche mehr mit ihr, stehe ihr näher. Und es hilft! Jetzt lacht und scherzt meine Tochter wieder mit mir, wie sie es tat, bevor alles passierte.“
Ein Ausweg
Selbstmord ist niemals gerechtfertigt. Aber Personen, die emotionell leiden, fühlen sich manchmal versucht, Selbstmord zu begehen, als wäre es eine Möglichkeit, das Leiden schnell zu beenden. Jehova, dessen Wort uns sagt, daß das Leben heilig ist, bietet allen, die solchem Druck ausgesetzt sind, jedoch Hilfe. Die Bibel verheißt: „Er wird nicht zulassen, daß ihr über euer Vermögen versucht werdet.“ Diese Schriftstelle spricht von der Verlockung durch „schädliche Dinge“ wie Götzendienst und Unmoral (1. Korinther 10:6, 13). Nichts ist jedoch ‘schädlicher’ als Selbstmord. Es gibt also auch einen Ausweg für diejenigen, die von Selbstmordgedanken versucht werden. Jehova hat sowohl durch sein Wort, die Bibel, als auch durch die christliche Versammlung für Hilfe gesorgt.
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Hoffnung für VerzweifelteDer Wachtturm 1983 | 1. November
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Hoffnung für Verzweifelte
„ALLES, was vorzeiten geschrieben wurde, ist zu unserer Unterweisung geschrieben worden, damit wir durch unser Ausharren und durch den Trost aus den Schriften Hoffnung haben können“ (Römer 15:4). Diese Worte des Apostels Paulus kommen uns in den Sinn, wenn wir hören, daß Verzweiflung oder Hoffnungslosigkeit ein Hauptproblem von Selbstmordkandidaten ist. Ist nicht der „Trost aus den Schriften“ ein Mittel gegen diese Verzweiflung? In zahllosen Fällen ja. Betrachte einige Beispiele:
Eine junge Frau hatte bereits den Gashahn geöffnet, um sich umzubringen, als ein Zeuge Jehovas an ihrer Tür klopfte und ihr eine neue Hoffnung aus der Bibel brachte.
Ein junges Mädchen, dessen Zukunftshoffnungen sich zerschlugen, als es infolge eines Autounfalls gelähmt wurde, unternahm einige Selbstmordversuche. Dann halfen ihr Zeugen Jehovas, „Trost aus den Schriften“ zu finden, und sie schöpfte wieder Hoffnung.
In einem anderen Fall starb eine Frau kurz vor der goldenen Hochzeit. Ihr Mann war sehr deprimiert. Er war gerade dabei, das Gift vorzubereiten, das er nehmen wollte, als Zeugen Jehovas an seiner Tür vorsprachen und ihm zeigten, daß ihm die biblische Botschaft einen neuen Sinn im Leben geben konnte.
Diese Personen lernten, ‘auf Jehova zu hoffen und mutig zu sein’ (Psalm 27:14). Sie lernten, sich auf seine Stärke zu verlassen, ihre ‘Bürde auf Jehova zu werfen, der sie stützen kann’ (Psalm 55:22). Sie lernten auch etwas über Jehovas Vorsatz bezüglich der Zukunft, und während sich ihnen diese wunderbare Aussicht eröffnete, erschienen ihnen ihre gegenwärtigen Probleme nicht mehr so wichtig und erdrückend. Ja, für sie war „der Trost aus den Schriften“ ein wirklicher Lebensretter.
Was aber, wenn jemand unter starken Schuldgefühlen leidet, wenn er keine Freude mehr empfindet und folgert, daß „der Gott, der Hoffnung gibt“, ihn aufgegeben haben muß? (Römer 15:13). Gibt es für eine solche Person irgendwelchen „Trost aus den Schriften“? Ja! „Jehova ist nahe denen, die gebrochenen Herzens sind; und die zerschlagenen Geistes sind, rettet er“ (Psalm 34:18). Er gibt sie wirklich nicht auf.
Schuldgefühle
Es ist beispielsweise verständlich, daß jemand, der eine schwere Sünde begangen hat, sich eine Weile darüber im unklaren ist, ob Gott ihm jemals vergeben wird. Wenn ihm auf schockierende Weise bewußt wird, was er getan hat, mag er sich wie der schlimmste und unwürdigste Mensch der Welt vorkommen. Aber obwohl Jehova die Sünde haßt, bekundet er doch Barmherzigkeit gegenüber Sündern, die wirklich bereuen und ihren falschen Lauf aufgeben. Solchen Personen vergibt er „in großem Maße“ (Jesaja 55:7).
König David wußte das. Er schrieb: „Denn du, o Jehova, bist gut und zum Vergeben bereit; und überströmend ist die liebende Güte all denen gegenüber, die dich anrufen“ (Psalm 86:5). David lebte ein langes Leben in Treue, dennoch beging er einige sehr schwerwiegende Sünden. Dessenungeachtet bekundete er in allen Fällen aufrichtige Reue, als er zur Einsicht kam und sich bewußt wurde, was er getan hatte, und wandte sich im Gebet an Gott in der Zuversicht, daß er ihm vergeben würde (Psalm 51:9-12).
Natürlich möchten wir die Sünden König Davids nicht nachahmen, aber wir können — wenn wir eine Sünde begehen — seine tiefe, von Herzen kommende Reue nachahmen und freimütig zugeben, daß das, was wir getan haben, verkehrt war, und auf die Bereitschaft Jehovas vertrauen, uns zu vergeben (1. Johannes 2:1, 2).
Ist es aber nicht ein Beweis dafür, daß Gott seinen Geist zurückgezogen hat, wenn ein Christ aus irgendwelchen Gründen keine Freude mehr empfindet oder keinen Herzensfrieden mehr hat? Nicht unbedingt. Wenn auch Christen ein freudiges Volk sind, mögen sie doch zeitweise unter seelischen Schmerzen leiden. Sogar Jesus erging es so, zum Beispiel im Garten Gethsemane kurz vor seinem Tod. Der Bibelbericht sagt: „Als er jedoch in Todesangst geriet, fuhr er fort, noch inbrünstiger zu beten; und sein Schweiß wurde wie Blutstropfen, die zur Erde fielen“ (Lukas 22:44). Fühlst du dich hin und wieder schuldig, weil du manchmal wegen verschiedener Prüfungen, denen du gegenüberstehst, Seelenqualen erleidest oder gar an den Tod denkst? Wenn ja, dann solltest du Trost bei Jehova suchen, genauso wie Jesus das tat.
Ist es für einen Christen aber nicht sündhaft, sterben zu wollen? Nun, erinnerst du dich, wie Hiob empfand, als er niedergeschlagen war? Er litt an einer qualvollen Krankheit, wurde von drei falschen Freunden gepeinigt und glaubte, Jehova habe ihn verlassen. Daher stöhnte er laut: „Meine Seele empfindet bestimmt Ekel vor meinem Leben“ (Hiob 10:1; 14:13). Für Hiob schien der Tod eher ein friedlicher Ausweg aus seiner Qual zu sein als der Feind, der er wirklich ist (1. Korinther 15:26).
Hätte Hiob diesen Gedanken weiterverfolgt und in seiner Qual versucht, seinem Leben ein Ende zu machen, so wäre dies eine schwerwiegende Sünde gewesen. Ist aber jemand hoffnungslos unglücklich oder emotionell gestört, kann er nicht immer Herr der Gedanken sein, die in ihm aufkommen. Wenn er jedoch ständig bei dem Gedanken an den Tod verweilt oder sich dauernd wünscht, er wäre tot, sollte er dies als Warnung ansehen. Dann ist es an der Zeit, schnell etwas zu unternehmen. Was?
„Suche ... Hilfe“
Eine junge Frau hatte große Geld- und Eheprobleme. Als eine solche Krise ihren Höhepunkt erreichte, nahm sie eine Überdosis Medikamente. Glücklicherweise überlebte sie. Rückblickend auf die Gründe, die sie dazu bewogen hatten, das zu tun, sagte sie: „Ich glaube, das Problem bestand darin, daß ich niemand wissen ließ, wie mir zumute war. Ich hatte nicht vor, einen Selbstmordversuch zu unternehmen. In mir staute sich einfach alles auf, bis ich es spontan tat.“ Was ist ihr Rat? „Suche die Hilfe anderer, bevor du diesen Punkt erreichst.“
Das ist ein vernünftiger Rat. Wenn wir unter emotionellem Druck stehen, können uns unsere Bürden manchmal unerträglich schwer erscheinen. Unsere Schuld, unsere Trauer oder unsere Hoffnungslosigkeit mag einfach zu groß sein. Aber es wird nicht erwartet, daß wir unsere Bürden allein tragen. Durch den Apostel Paulus gebot Jehova Gott: „Fahrt fort, einander die Bürden zu tragen“ (Galater 6:2). Andere möchten helfen. Sie mögen sogar dazu verpflichtet sein. Aber oftmals wissen sie nicht, wie dringend du Hilfe benötigst, es sei denn, du sagst es ihnen.
Ein junges Mädchen, aus dessen Freundeskreis drei Personen Selbstmord begingen, fragte verzweifelt: „Woher hätte ich das wissen sollen? ... Wie hätte ich dasein können, als sie mich brauchten, wenn ich gar nicht wußte, wie ihnen zumute war?“ Mit anderen über deine Probleme zu sprechen mag unendlich schwierig sein. Aber du wirst überrascht sein, wie gut du deine Gedanken ausdrücken kannst, wenn du einen Anfang gemacht hast. Und sei sicher, daß andere dir helfen möchten. Wollen wir nun herausfinden, wer diese anderen sind.
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Denke an andere
Ein Mädchen, das Selbstmordabsichten hatte, erklärte, was es davon zurückhielt, Hand an sich zu legen: „Der Schmerz, die Trauer und die Schuld, die Selbstmörder hinterlassen, sind viel folgenschwerer und anhaltender als die Probleme, die ihnen unerträglich erschienen“ (Matthäus 7:12).
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Es wird wieder besser werden
„Nichts in dieser Welt dauert ewig. ... Wir wissen, daß Befreiung unmittelbar bevorsteht.“ Diese Überlegung veranlaßte jemand, seine Selbstmordgedanken zu verwerfen.
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Eine Sinnesänderung
Dr. Herbert Hendin berichtete, daß er im Laufe der Jahre vier Personen kennenlernte, die von hohen Gebäuden gesprungen waren und überlebt hatten. Zwei von ihnen sagten, daß sie in dem Moment, wo sie hinuntersprangen, gern eine Sinnesänderung vorgenommen hätten („Suicide in America“ [Selbstmord in Amerika] von Herbert Hendin, M. D.).
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Sie möchten helfenDer Wachtturm 1983 | 1. November
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Sie möchten helfen
„WIR [ermahnen] euch, Brüder: ... redet bekümmerten Seelen tröstend zu“ (1. Thessalonicher 5:14). Mit diesen Worten an die Versammlung in Thessalonich zeigte der Apostel Paulus, daß die christliche Versammlung eine wesentliche Einrichtung ist, die Gott zur Unterstützung derer geschaffen hat, die niedergeschlagen sind. Jeder Christ, der sich von negativen Emotionen überwältigt fühlt, kann bei seinen christlichen Brüdern Trost und Hilfe finden.
Der Jünger Jakobus empfahl, die ernannten Ältesten der Versammlung um Hilfe zu bitten. Er sagte: „Ist jemand unter euch krank? Er rufe die älteren Männer der Versammlung zu sich, und sie mögen über ihm beten und ihn im Namen Jehovas mit Öl einreiben. Und das Gebet des Glaubens wird dem sich nicht wohl Fühlenden zum Heil sein, und Jehova wird ihn aufrichten“ (Jakobus 5:14, 15).
Was aber, wenn jemand sich scheut, die Ältesten um Hilfe zu bitten? Eine Frau, die ein ernstes Problem hatte, zögerte, und sie erklärte, warum: „Irgendwie hatte ich das Gefühl, daß die Ältesten mich nicht verstehen würden, daß sie denken würden, ich sei schuld.“ Aber nach einer schweren Familienkrise ging sie doch zu ihnen. Welche Beobachtung machte sie? „Die Ältesten sind nicht vollkommen. Aber sie hatten Verständnis.“
Denke jedoch daran, daß der Apostel Paulus die ganze Versammlung ermunterte, ‘bekümmerten Seelen tröstend zuzureden’. Die Ältesten möchten helfen. Aber jemand, der deprimiert ist, kann sich an irgendeine reife Person wenden, zu der er Vertrauen hat. Jugendliche werden sich sicherlich an ihre Eltern wenden. Frauen mögen es vorziehen, mit lebenserfahrenen Glaubensschwestern zu sprechen, die „Lehrerinnen des Guten“ sind (Titus 2:3). Wichtig ist: SPRICH MIT JEMAND.
Wie verhältst du dich aber, wenn jemand, der niedergeschlagen ist, dich um Hilfe angeht? Oder wie solltest du vorgehen, wenn du von dir aus versuchst, einem solchen zu helfen? Einige Dinge solltest du dabei berücksichtigen.
Trost und Mitgefühl
Nimm dir vor, kein vorschnelles Urteil über das Geistiggesinntsein depressiver Personen zu fällen. Paulus sagte, daß sie Trost benötigen. Daher tun wir gut daran, die Eigenschaften hervorzubringen, von denen er in seinem Brief an die Philipper sprach: „Wenn es also irgendeine Ermunterung in Christus gibt, wenn irgendeinen Trost der Liebe, wenn irgendein Teilhaben am Geiste, wenn irgendwelche Gefühle inniger Zuneigung und des Erbarmens, so macht meine Freude dadurch voll, daß ihr gleichen Sinnes seid und die gleiche Liebe habt“ (Philipper 2:1, 2). Ermunterung, Liebe, Trost, Teilhaben am Geiste, innige Zuneigung und Erbarmen können auf eine depressive Person eine heilende Wirkung haben.
Der Apostel Petrus fügte eine weitere vorzügliche Eigenschaft hinzu. Er sagte: „Seid alle gleich gesinnt, bekundet Mitgefühl, habt brüderliche Zuneigung, zartes Erbarmen“ (1. Petrus 3:8). Jeder, der „Mitgefühl“ hat, der sich in die Lage des anderen versetzen, sein Vertrauen gewinnen und ihm tröstend zureden kann, hat eine wunderbare Gabe, „bekümmerten Seelen“ zu helfen.
Schwere Depressionen
Was aber, wenn jemand in der Versammlung unter schweren Depressionen leidet? Nimm einmal an, er hat sein Selbstwertgefühl verloren, leidet unter Schuldgefühlen, Hoffnungslosigkeit oder Verzweiflung und — ganz gleich, wer etwas zu ihm sagt — jegliches Zureden scheint nicht zu helfen. Zunächst sollte ihm empfohlen werden, ärztlichen Rat zu suchen, da schwere Depressionen häufig eine physische Ursache haben.a Doch ganz gleich, welche professionelle Hilfe er in Anspruch nimmt, die Versammlung spielt eine wesentliche Rolle.
Glieder der Versammlung sollten sich davor hüten, den Betreffenden zu kritisieren oder ihm zu sagen, er solle sich „zusammennehmen“ oder sich nicht so „gehenlassen“. Ein Ehemann erwähnte, daß seine depressive Frau von Zeit zu Zeit Selbstmordgedanken hatte. Warum? Wie er zugab, lag es teilweise daran, daß er und andere wenig Verständnis für seine Frau zeigten.
Einige haben es als gut empfunden, mit depressiven Personen über Dinge zu sprechen, die diesen eigentlich schon bekannt sind, die sie aber derzeit nur schwer glauben können, da die Depressionen ihren Sinn verwirren. Sprich über Jehova, ‘den Vater inniger Erbarmungen und den Gott allen Trostes’ (2. Korinther 1:3). Erinnere den Betreffenden daran, daß Jehova „in großem Maße“ zum Vergeben bereit ist (Jesaja 55:7). Sprich mit ihm über die Schönheiten der Schöpfung Jehovas, und erinnere ihn an irgendwelche angenehmen Erfahrungen, die er in diesem Zusammenhang gemacht hat. Sprich über die glückliche Gemeinschaft, die er in der Versammlung hat, darüber, daß er seine Familie und seine Familie ihn liebt. Mache ihm deutlich, daß, wenn du auch nicht völlig verstehst, wie schlecht er sich fühlt, die Erfahrungen anderer zeigen, daß es wieder besser werden wird. Sei bereit, ihn mit ‘brüderlicher Zuneigung und zartem Erbarmen’ anzuhören, ganz gleich, was er dir zu sagen hat und wie unlogisch es zufolge seiner emotionellen Verzweiflung sein mag.
Sollte er von Selbstmord sprechen, nimm ihn ernst. Wenn du Grund hast, anzunehmen, daß er über Selbstmord nachdenkt, scheue dich nicht davor, mit ihm darüber zu sprechen, selbst wenn er es nicht ausdrücklich erwähnt. Vielleicht könntest du ungefähr folgendes sagen: „Ich weiß, du fühlst dich im Moment sehr schlecht, wahrscheinlich viel schlechter, als ich mir vorstellen kann. Weißt du, manchmal denken Personen, denen es so schlechtgeht wie dir, daß es für sie das beste wäre, einfach allem ein Ende zu machen. Hattest du dieses Gefühl auch schon?“ Wenn das der Fall ist, wird deine Frage ihn bewegen, seine Gefühle zu offenbaren, und ihm helfen, die Schuldgefühle, die solche Gedanken mit sich bringen, abzubauen.
„Gerät“ hat Funktionsstörungen
Ein Arzt, der auch ein christlicher Ältester ist, berichtete: „Manchmal gebrauche ich den Vergleich mit einem Taschenrechner. Wenn die Batterien verbraucht sind, wirst du kein verläßliches Ergebnis bekommen, ganz gleich, welche Zahlen du eingibst. So sage ich jemandem, der an schweren Depressionen leidet, daß seine ‚Batterien‘ vorübergehend verbraucht sind. Er wird eigenartige Ideen haben und zu sonderbaren Schlußfolgerungen kommen. Aber das wird nur für die Dauer der Störung so sein. Wenn die Schwierigkeit behoben ist, wird es wieder besser.“
Der gleiche Arzt fügte hinzu: „Wenn jemand in dieser Lage ist, ist es nicht immer ausschlaggebend, was wir sagen. Wir als Mitchristen versuchen, so gut wir es können, Einfühlungsvermögen zu zeigen. Die Ältesten mögen in der Lage sein, jemand zu finden, der viel Lebenserfahrung hat, und ihn bitten, sich des Betreffenden anzunehmen, mit ihm zu sprechen oder ihm einfach zuzuhören. Ich habe herausgefunden, daß einer depressiven Person durch eine ältere Glaubensschwester, die selbst schon an schweren Depressionen gelitten hat, am ehesten geholfen werden kann. Die Schwester mag sich zu ihr setzen, ihr auf die Schulter klopfen und sagen: ‚Ich weiß, wie du dich fühlst.‘“
Es ist zu bewältigen
Für denjenigen, der mit negativen Emotionen belastet ist, scheint es eine riesige Anstrengung zu sein, sie zu überwinden. Und gewöhnlich liegt es einer depressiven Person fern, überhaupt Anstrengungen zu unternehmen. Doch Selbstmord ist keine Lösung. Eine Frau war lange Zeit depressiv. Sie wollte nicht essen, konnte nicht schlafen, hatte keine Kraft, war nervös und angespannt und wollte sterben. Jetzt schreibt sie: „Fasse Mut! Ungeachtet, wie lange du schon leidest, und ganz gleich, was dein Problem ist, Jehova kann und wird dir helfen. Ich bin ein Beweis dafür“ (Philipper 4:13).
Wir können noch etwas anderes tun, um bekümmerten Seelen zu helfen. Der Anregung des Apostels Paulus folgend, können wir für sie beten: „Mögen überdies unser Herr Jesus Christus selbst und Gott, unser Vater, der uns geliebt und durch unverdiente Güte ewigen Trost und gute Hoffnung gegeben hat, eure Herzen trösten und euch in jedem guten Werk und Wort befestigen“ (2. Thessalonicher 2:16, 17).
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