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Erwachet! 1980
g80 8. 8. S. 25-29

Unser unberechenbares Wetter

Vom „Awake!“-Korrespondenten auf den Philippinen

BIST du schon einmal bei einem Picknick oder einer Party von einem Regenschauer überrascht worden, der dir dann den ganzen Nachmittag verdarb? Wahrscheinlich ist es schon jedem von uns einmal so ergangen, und womöglich konnten wir uns nicht zurückhalten, über das Wetter etwas Unschönes zu sagen. Verglichen mit anderen Problemen, die durch Schlechtwetter hervorgerufen werden können, sind solche Unannehmlichkeiten jedoch unbedeutend. Für die Hinterbliebenen der hundert Personen, die in den Vereinigten Staaten jedes Jahr durch Blitzschlag getötet werden, und für die Überlebenden von Taifunen, die Tausenden das Leben gekostet haben, scheint das Wetter ein Feind zu sein.

Eigentlich ist das Wetter aber ein guter Freund der Menschheit. Wenn wir „Wetter“ sagen, meinen wir die Zustände der Atmosphäre, vor allem für den Bereich des Erdballs, in dem wir leben.

Unsere Atmosphäre kann man mit einer riesigen Decke vergleichen, die 5 000 000 000 Tonnen wiegt und um die Erde gewickelt ist. Sie schützt uns vor den rauhen Bedingungen, die im Weltraum herrschen, und vor lebensgefährlichen Strahlungen der Sonne. Sie regelt die Temperatur unserer Heimat Erde und transportiert Wasser aus den riesigen Vorratsbehältern der Meere zur Landfläche, wodurch menschliches Leben ermöglicht wird. Wir können also für unser Wetter dankbar sein, selbst wenn es zeitweise Unannehmlichkeiten oder Gefahren hervorruft.

Ein geordnetes System

Obwohl das Wetter unberechenbar zu sein scheint, hat es einen geordneten Ablauf. Der Meteorologe Frederick G. Shuman sagte dazu: „Ungeschulte Beobachter würden bei einer ersten Erkundung der Atmosphäre wahrscheinlich den Eindruck gewinnen, die Wettererscheinungen seien willkürlich ... Bei einer sorgfältigen und direkten Beobachtung jedoch offenbart sich in allen Bereichen eine Ordnung.“

Sicher sind die meisten von uns „ungeschulte Beobachter“. Doch eine kurze Studie der Wirkungsweise des Wetters — soweit wir sie erfassen können — wird uns erkennen lassen, daß sie ziemlich geordnet ist. Eigentlich beweist das wieder einmal, daß die Erde für das Leben des Menschen und sein Wohlbefinden ideal geschaffen ist.

Ein Geschenk der Sonne

Die Sonne ist eine erstaunliche Energiequelle, die von jedem Quadratzentimeter ihrer riesigen Oberfläche in der Minute tausend Kilokalorien abstrahlt. Glücklicherweise erreichen nur zwei Milliardstel dieses riesigen Energieausstoßes die Erde, und davon wird etwa ein Drittel wieder in den Weltraum reflektiert und hat keinen weiteren Einfluß auf unseren Planeten. Die verbleibenden zwei Drittel jedoch bilden die Hauptursache aller Wettererscheinungen. Unser Wetter ist also ein Geschenk der Sonne.

Kinder fragen manchmal, warum es mit zunehmender Höhe immer kälter werde, obschon man erwarten müsse, daß es wärmer werde, weil man der Sonne näher komme. Man kann das damit erklären, daß die Atmosphäre nur geringfügig durch direkte Sonneneinstrahlung aufgeheizt wird. Der Großteil der Strahlen durchläuft einfach die Atmosphäre und erwärmt die Erdoberfläche. Die Erwärmung der Atmosphäre erfolgt also hauptsächlich von unten. Dieser Umstand hat weitreichende Folgen.

Über 70 Prozent der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt. Es wird von einem großen Teil der Sonnenstrahlung aufgewärmt und in Wasserdampf verwandelt. Dieser Dampf wird teilweise, wenn er in größere Höhen aufsteigt, durch die Abkühlung in Wassertröpfchen verwandelt, die Wolken bilden. Es ist viel Wärmeenergie erforderlich, um Wasser in Dampf zu verwandeln, und wenn der Dampf zu Wolken kondensiert, wird diese Energie wieder frei. Dadurch kann in diesen kälteren, höher gelegenen Schichten das Gleichgewicht gestört werden. Es können Turbulenzen auftreten. Doch all das ist eine Folge des Vorgangs, durch den das Wasser dorthin gelangt, wo es gebraucht wird, nämlich auf das Land.

Natürlich können Wolken das Wetter erheblich beeinträchtigen. Sie sorgen nicht nur für Regen- und Schneefälle, sondern behindern auch den Sonnenschein, so daß es tagsüber kühl ist. Nachts jedoch verhindern sie, daß die Wärme der Erdoberfläche in den Weltraum entweicht. Gewöhnlich ist eine Winternacht mit bedecktem Himmel wärmer als eine sternenklare Nacht.

Große Windsysteme

Als die großen Schiffe noch durch Windkraft fortbewegt wurden, waren die Seefahrer sehr vom Wetter abhängig. Sie wußten, daß in bestimmten Breiten ständig starke Winde wehten, auf die Verlaß war und die ihnen halfen, auf den Weltmeeren große Strecken zurückzulegen. Diese Winde sind in der Zeichnung eingetragen. Aber es gab auch Gebiete, in denen sie Probleme hatten. Wenn sie beispielsweise in den Kalmengürtel am Äquator (äquatoriale Tiefdruckrinne) gerieten, konnte das wochenlange Windstille bedeuten. Rund 3 000 km vom Äquator entfernt befand sich eine Region, die sie als die „Roßbreiten“ (subtropische Hochdruckzone) bezeichneten. Diese Bezeichnung soll deshalb aufgekommen sein, weil dort zeitweise so lange Windstille herrschte, daß die Seeleute die Pferde über Bord warfen, damit das Trinkwasser länger reichte.

Die Seeleute, die mit großen Winden segelten, sangen häufig Loblieder auf das Wetter, wogegen denjenigen, die in windstillen Gebieten ausharren mußten, so manches unfreundliche Wort entfuhr. In Wirklichkeit sind aber beide Regionen, deren Erscheinungen ja auf der Sonneneinstrahlung beruhen, für unser Wetter unerläßlich.

Unsere Atmosphäre ist ein gigantisches Konvektionssystem, „betrieben“ durch die Erwärmung der Luft über dem Boden der Tropen. Diese Warmluft steigt in kühlere Höhen und wird durch Luftströmungen aus dem Norden und dem Süden ersetzt. Das ist der Vorgang, der dem komplizierten Zirkulationssystem zugrunde liegt, das die in der Zeichnung eingetragenen großen Winde hervorruft und durch die Erdrotation noch etwas abgewandelt wird. Diese Winde sind von großem Nutzen, da sie die Wolken vom Meer zum Land tragen.

Aber sieh dir einmal den Bereich in der Nähe des Äquators an, in dem sich die Passate treffen. Wenn all die vielen Millionen Tonnen Luft in einem Breitengrad aufeinandertreffen, bleibt ihnen nur der Ausweg nach oben. Während sie von der warmen Meeresoberfläche in kühle Höhen aufsteigen, müssen sie einen Teil ihres Wasserdampfes abgeben. Dadurch entsteht eine Zone mit unbeständigen Winden, Wolkenbildungen und Regenfällen.

Eine aufsteigende Luftmasse wird durch die Erdrotation in eine wirbelartige Drehung versetzt. Da in dieser gesamten Zone — manchmal über eine Länge von Tausenden von Kilometern — Luftmassen nach oben zirkulieren, wird in Meereshöhe ein Tief (Unterdruck) hervorgerufen. Es bilden sich auch Wolken und manchmal starke Winde, die man als Zyklonen bezeichnet und die einen wesentlichen Anteil daran haben, die Landfläche der Erde mit regenbringenden Wolken zu versorgen. Obwohl sich in der Zeit der großen Segelschiffe die Seefahrer immer beklagten, können wir für dieses Wettersystem dankbar sein. Ähnliche Tiefdruckgebiete entstehen dort, wo das Polarhoch an die Westwindzone grenzt oder wo zwei Luftmassen unterschiedlicher Temperatur aufeinanderprallen oder wo über stark erwärmten Gebieten Luft aufsteigt.

Dreitausend Kilometer nördlich des Äquators findet genau der umgekehrte Vorgang statt. Dort entfernen sich große Luftmassen voneinander — die Passate und die Westwinde. Demzufolge bewegt sich die Luft spiralförmig nach unten. Der Druck der Luft steigt, sie erwärmt sich, und es entsteht ein wolkenfreies Schönwettergebiet. Man bezeichnet das als eine Antizyklone. Das schöne Wetter auf Hawaii und auf den Azoren ist darauf zurückzuführen, daß es dort sehr beständige Hochdruckgebiete gibt. Antizyklonen können auch in den Polargebieten entstehen. Wenn sie von dort weiterziehen, bringen sie ein schönes und klares, aber kühles Wetter mit.

In der Regel nehmen diese großen Luftmassen wegen ihrer Drehbewegung in der sie umgebenden Atmosphäre eine Sonderstellung ein. Sie können sich von ihrem Entstehungsort lösen und das Wetter in anderen Gebieten beeinflussen. Manchmal treten noch andere zirkulierende Systeme auf. Eine Zyklone über einem tropischen Meeresgebiet kann in einen Taifun oder Hurrikan ausarten. Diese Winde erreichen in ihrem Zentrum eine sehr hohe Geschwindigkeit und legen Hunderte von Kilometern zurück. Kleine zirkulierende Systeme sind Gewitterstürme. Noch kleiner sind die Tornados, die jedes Jahr durch den Mittelwesten der Vereinigten Staaten fegen.

Niemand weiß genau, wie Taifune, Gewitterstürme und Tornados zustande kommen. Es scheint sich dabei um Systeme zu handeln, die Störungen des Gleichgewichts abbauen oder überschüssige Wärme in Meereshöhe abführen. Trotz ihrer unliebsamen Auswirkungen spielen sie zweifellos in der Atmosphäre eine wichtige Rolle.

Diese Windsysteme sind zum großen Teil für unser Wetter verantwortlich. Wenn ein Hoch und ein Tief zusammentreffen und beispielsweise durch die vorherrschenden Winde und die Gegebenheiten der Landoberfläche, die sie überstreichen, beeinflußt werden, entsteht die Unbeständigkeit des Wetters, die wir tagtäglich erleben.

Der Mensch und das Wetter

Man ist ständig darum bemüht, dem Wetter die Ungewißheit zu nehmen. Das Wetter folgt zwar Gesetzen, aber diese Gesetze sind kompliziert. Zu Beginn unseres Jahrhunderts versuchte der britische Meteorologe Lewis Fry Richardson, für die Wettervorhersage mathematische Formeln einzusetzen, die auf den Gesetzen der Thermodynamik beruhen. Die Gleichungen, die er aufstellte, waren jedoch so lang, daß gewöhnlich das Wetter schon eintraf, bevor er seine Berechnungen abschließen konnte. Heute verwenden die Wissenschaftler Computer. Sie überwachen sorgfältig die Atmosphäre mit Hilfe von Satelliten, Ballons und Raketen, geben die gewonnenen Informationen in Computer ein und versuchen auf diese Weise, das Wetter vorherzusagen. Die kurzfristigen Vorhersagen sind oft ziemlich zuverlässig, aber über die Vorgänge, die das Wetter erst nach längerer Zeit beeinflussen, ist man immer noch im ungewissen.

Man hat auch versucht, das Wetter zu ändern, indem man künstlich Wolken erzeugt und an Flughäfen Nebel vertrieben hat und indem man sich bemüht hat, Taifune zu zähmen, Blitzeinschläge zu verhindern und die Bildung von Hagel zu unterdrücken. Der Erfolg war bisher mäßig, und vielleicht ist das auch gut so. Kannst du dir vorstellen, wie viele Gerichtsfälle es gäbe, wenn durch künstliche Regengüsse Überschwemmungskatastrophen hervorgerufen würden?

Noch problematischer sind die unbeabsichtigten Wetterveränderungen durch den Menschen. Seit vielen Jahren wird anscheinend durch den Kohlendioxidausstoß der Industrie die Atmosphäre aufgeheizt, und durch die Fluorchlorkohlenwasserstoffe und die Stickoxide wird wahrscheinlich die Ozonschicht zerstört, die uns vor der gefährlichen ultravioletten Strahlung schützt. Niemand kann sagen, welche Folgen das für die ferne Zukunft hat.

Ebenfalls künstlich ist der Smog, der über vielen Städten schwebt. Beunruhigend ist der „Säureregen“ — hervorgerufen durch die Umweltverschmutzung des Menschen —, der ein Fischsterben bewirkt und Gebäude angreift. Selbst die anhaltende Dürre, die 1972 in Nordafrika eine große Hungersnot verursachte, war gemäß einem Bericht durch einen „langen Prozeß von klimatischen Veränderungen, Umweltsünden und politischen Fehlentscheidungen“ entstanden.

Das Wetter als Freund

Obwohl der Mensch einen ungünstigen Einfluß auf das Wetter nimmt, ist es immer noch sein guter Freund. Es ist ein wunderbares System zur Regelung der Temperatur und zur Bewässerung des Erdbodens. Vergiß nicht, daß der Regen, durch den dein Picknick „ins Wasser fiel“, für das Wachstum der Pflanzen und für die Trinkwasserversorgung unerläßlich war. Und die Zyklone, die ihn mitbrachte, war ein Teil des großen Konvektionssystems der Atmosphäre.

Zweifellos sind sogar Hurrikane und Tornados von Nutzen, obwohl man da noch keinen vollkommenen Einblick hat. Solche Naturereignisse müssen auch keine Menschenleben kosten. In dem Buch Disaster! (von den Herausgebern der Encyclopædia Britannica veröffentlicht) wird erläutert: „Ein Großteil des Verlustes an Menschenleben durch tropische Stürme und Tornados könnte vermieden werden.“ Es wird erklärt, daß man sich durch die Beachtung von Frühwarnungen und den Gebrauch des gesunden Menschenverstandes in Sicherheit bringen und ein Unglück vermeiden könnte. Über Gewitter heißt es: „Die Durchschnittszahl von mehr als 100 Personen, die jährlich in den Vereinigten Staaten getötet werden, ist aber weit geringer als die Durchschnittszahl von mehr als 400 Toten pro Jahr in den ersten Jahrzehnten unseres Jahrhunderts. Neuste Forschungen zeigen, daß der Verlust an Menschenleben sogar noch weiter eingeschränkt werden könnte.“ Hätte der Mensch von Anfang an seinem Schöpfer gehorcht und ständig auf seinen Rat gehört, dann würde es überhaupt keine Todesfälle aufgrund solcher Naturereignisse geben (1. Mose 1:28).

Ja, das Wetter ist ein Freund der Menschheit. Wollen wir deshalb dankbar dafür sein, daß das Wetter, obwohl der Mensch seine Umwelt so verschmutzt hat, zu unserem Nutzen wirkt und daß dank unserer Atmosphäre das Leben auf unserem Planeten so angenehm ist.

[Diagramme auf Seite 27]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

POLARHOCH

POLARE TIEFDRUCKRINNE

WESTWINDZONE

SUBTROPISCHE HOCHDRUCKZONE

PASSATE

ÄQUATORIALE TIEFDRUCKRINNE

PASSATE

SUBTROPISCHE HOCHDRUCKZONE

WESTWINDZONE

60 °

30 °

0 °

30 °

[Diagramm]

KALTLUFT

TIEF

WARMLUFT

AUFSTEIGENDE WARMLUFT

KALTLUFT

WARMLUFT

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