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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1982
w82 1. 12. S. 3-4

Die Fesseln des Aberglaubens

BIST du abergläubisch? Wenn ja, so bist du nicht allein. Ein Forscher entdeckte über 400 000 verschiedene abergläubische Vorstellungen in allen Teilen der Welt. Die Tatsache, daß viele Hotels kein 13. Stockwerk haben oder daß Leute es vermeiden, unter einer Leiter herzugehen, oder es als Unglück betrachten, wenn ihnen eine schwarze Katze über den Weg läuft, beweist das Vorhandensein von Aberglauben in der westlichen Welt. Der gleiche schädliche Einfluß des Aberglaubens ist auch in Afrika vorhanden, wie die folgende Erfahrung zeigt.

Vor etwa 20 Jahren starb Wawas Ehemann nach einer langen Krankheit. Nach seinem Tod lag Wawa drei Tage lang neben seinem Totenbett auf dem Boden und weinte und klagte, während Dutzende weinender, klagender, tanzender und trinkender Leute um sie herum Totenwache hielten. Viele der Trauernden waren so sehr in Anspruch genommen, daß sie sich keinen Schlaf gönnten und nicht zur Arbeit gingen. Warum? Sie wollten dem Geist des Toten und seiner Familie beweisen, daß sie seine Freunde waren.

In der Furcht vor den Toten leben

Am dritten Tag wurde der Leichnam zum Friedhof gebracht, und alle gingen mit. Der Sarg wurde ins Grab hinabgelassen, und man warf kleine Steine und Erde darauf. Warum? „Um dem Geist meines Mannes Lebewohl zu sagen“, erklärt Wawa. Dann, bevor das Grab zugeschüttet wurde, schwor Wawa vor allen, daß sie ihrem Mann immer treu gewesen war. „Wenn nicht“, rief sie aus, „soll mich sein Geist erschlagen.“ Von nun an sollte Wawas Leben von der Furcht vor dem Geist ihres verstorbenen Mannes beherrscht sein.

Die Angehörigen ihres Mannes sagten ihr immer wieder: „Wenn du irgend etwas kirikiri [„Unvernünftiges“ in der Sangosprache] machst, wird sein Geist zurückkehren und dich töten.“ Um zu zeigen, daß sie ihren Mann wirklich geliebt hatte, wusch sie sich drei Monate lang nicht richtig, trug ein einfaches Tuch um den Leib und schlief auf einer Strohmatte auf dem Lehmfußboden. Wawa glaubte, ihr verstorbener Mann beobachte jeden ihrer Schritte. Der Mann, den sie geliebt hatte, schien ihr schlimmster Feind geworden zu sein.

Einige Stämme verlangen von einer trauernden Witwe, ein Messer bei sich zu tragen, um Angriffe des Geistes ihres verstorbenen Mannes abzuwehren. Wenn sie ein Feuer anzündet, darf sie nicht hineinblicken, weil sie ihn sonst sehen könnte. Sie wacht jeden Morgen um drei oder vier Uhr auf und weint und klagt, um zu zeigen, daß sie ihn noch liebt. Und sie bietet ihm von jeder Mahlzeit die erste Portion an, indem sie etwas davon auf den Boden wirft.

Nach drei Monaten wurde Wawa von den Angehörigen ihres Mannes zum Ufer des nächsten Flusses gebracht und ins Wasser geworfen. Das war ein Zeichen dafür, daß sie von bösen Geistern rein war, sofern sie zufriedenstellend getrauert hatte. Einige sagen, dies zeige auch, daß sie keine Schuld am Tod ihres Mannes habe.

Doch warum starb er?

Nach Ansicht vieler Leute in diesem Teil der Welt stirbt niemand von allein. Schuld am Tod eines Menschen muß eine andere Person oder ein übernatürlicher böser Anschlag sein. Daher halfen Wawas angeheiratete Verwandte ihr nicht, ihre schwere Zeit durchzustehen. Gleich nach dem Tode ihres Mannes schrie sein jüngerer Bruder sie an: „Du hast ihm eine Medizin gegeben, damit er dich lieben würde, aber du hast sie zu stark gemacht, und das hat ihn getötet!“ Andere warfen ihr vor: „Du hast einen Zauber angewandt, um ihn umzubringen.“

Nach der „Reinwaschung“ am Ende des dritten Monats nahmen die Belästigungen zu. Ständig zwangen die Verwandten sie, ihnen Geld, Lebensmittel oder Alkohol zu geben. Die arme Wawa dachte verzweifelt: „In Wirklichkeit bin ich doch in Not. Warum muß ich den Angehörigen meines Mannes ständig diese Dinge bringen?“ Doch aus Furcht vor seinem Geist wagte sie es nicht, sich zu weigern.

Endlich, nach zwei tränenerfüllten Jahren, war Wawas Trauerzeit vorbei. Ihr wurde die Gelegenheit geboten, einen der Brüder ihres Mannes, beginnend mit dem ältesten, zu heiraten. Nachdem sie alle Angebote abgelehnt hatte, war sie frei, zu ihren eigenen Angehörigen zurückzukehren. Aber selbst dann glaubte Wawa noch, ihr verstorbener Mann suche nach Anlässen, ihr Schaden zuzufügen.

Das Traurige an der Sache ist, daß Wawas Ängste völlig unbegründet waren. Es gibt keine „Geister der Verstorbenen“, die zurückkehren, um ihren Lieben Schaden zuzufügen. Die Bibel sagt uns, daß die Toten „ins Schweigen hinabfahren“. In Wirklichkeit sind sich die Toten „nicht des geringsten bewußt ... Auch ihre Liebe und ihr Haß und ihre Eifersucht sind bereits vergangen“ (Psalm 115:17; Prediger 9:5, 6).

Glücklicherweise hat Wawa das inzwischen gelernt. Sie weiß jetzt, daß ihre schreckliche Furcht unvernünftig, abergläubisch und völlig unbegründet war. Aber viele Millionen leiden noch unter einer solchen Furcht. Warum? Wie geraten Menschen in die Fesseln des Aberglaubens? Können diese Fesseln gesprengt werden?

[Herausgestellter Text auf Seite 4]

Nachdem Wawas Mann gestorben war, schrie sein jüngerer Bruder sie an: „Du hast ihm eine Medizin gegeben, damit er dich lieben würde, aber du hast sie zu stark gemacht, und das hat ihn getötet!“

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