Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • Ist die technisierte Lebensweise ein Fehlschlag?
    Erwachet! 1975 | 8. Dezember
    • die es weder Frieden noch Sicherheit, noch Glück für die Menschen geben kann, sind unausweichlich!

      Wer wird den drastischen Wechsel herbeiführen? Jehova Gott, der Schöpfer des Menschen. Er hat die Zusicherung gegeben, „die zu verderben, die die Erde verderben“, und das gegenwärtige System zu „zermalmen und ... [ihm] ein Ende [zu] bereiten“ (Offb. 11:18; Dan. 2:44).

      Das gegenwärtige unbefriedigende System der Dinge wird durch eine Regierung ersetzt werden, deren Herrschaft sich über die ganze Erde erstrecken wird: das vom Himmel herrschende Königreich Gottes (Matth. 6:10). Auf der Erde wird eine vollkommen neue Ordnung entstehen, in der nicht zugelassen werden wird, daß Maschinen die Lebensqualität bestimmen. Sie werden so eingesetzt werden, daß sie sich für den Menschen zum Guten auswirken. Da der Mensch ursprünglich in einen parkähnlichen Garten, ein Paradies, gesetzt wurde, empfindet er größeres Glück, wenn er in einer natürlichen Umgebung lebt und nicht in einer Welt aus Beton, Stahl, Schmutz und Lärm. Jesus Christus verhieß die Wiederherstellung des Paradieses (Luk. 23:43).

      Wer wirklich der Bibel glaubt, sieht dem baldigen Ende der habgierigen, von Menschen geschaffenen Industriegesellschaft entgegen und erwartet freudig Gottes System, das dem Menschen ewigwährendes Glück bringen wird.

  • Ein Mädchen aus einer mutterrechtlichen Gesellschaft wünscht dem wahren Gott zu dienen
    Erwachet! 1975 | 8. Dezember
    • Ein Mädchen aus einer mutterrechtlichen Gesellschaft wünscht dem wahren Gott zu dienen

      ICH bin im letzten Dorf am Tapanahoni-Fluß, tief im Innern von Surinam, aufgewachsen. Um von der Küste zu unserem Dorf zu gelangen, ist eine mehrtägige Reise erforderlich, manchmal dauert sie sogar mehrere Wochen. Dabei fährt man in einem Boot mit Außenbordmotor durch gefährliche Stromschnellen und an donnernden Wasserfällen vorbei. Die Angehörigen unseres Stammes (Mis Djan) bewohnen mehr als zwanzig Dörfer.

      In unserem Stamm besteht das Mutterrecht, das heißt, die Abstammung wird über die weibliche Linie berechnet. Die Familie der Mutter besitzt daher weit mehr Rechte als die des Vaters. Die Brüder meiner Mutter hatten in der Frage meiner Erziehung mehr zu sagen als mein eigener Vater. Ich gelte als Eigentum der Familie meiner Mutter.

      Religion in unseren Dörfern

      In jedem Dorf werden viele Götter verehrt. Man glaubt, daß es sich bei einem großen Teil dieser Götter um verstorbene Vorfahren handle. In dem Dorf, in dem ich zur Welt gekommen bin, beeinflußt die Verehrung von Götzen das Leben der Bevölkerung sehr stark, weil dort die Wohnstätte des Hauptgottes ist.

      Die Dorfbevölkerung glaubt, daß die Götter für die Krankheiten und sogar für den Tod verantwortlich seien und daß diese Götter Kranke heilen und den Tod abwenden könnten. Wenn die niedrigeren Götter nicht helfen können, gehen die Dorfbewohner zum Hauptgott, um ihn um Hilfe anzurufen. Das tat auch meine Mutter, bevor ich geboren wurde, weil sie krank war.

      Nachdem sie gesund geworden war, durfte sie nicht mehr in ihr Dorf zurückkehren, denn sonst, so wurde ihr gesagt, werde sie sterben. Dieses ernste Gebot erhielt sie von Gran Gado, dem Hauptgott, für den ein Priester amtierte. Dieser Gott übt einen starken Einfluß auf die Bevölkerung aus. Jeden Morgen wird ihm Verehrung dargebracht. Umgeben von solchem Götzendienst, bin ich aufgewachsen.

      Verehrung des wahren Gottes

      Als ich zehn Jahre alt war, hörte ich zum erstenmal etwas von dem wahren Gott, der die Himmel und die Erde gemacht hat. Ein Zeuge Jehovas besuchte unser Dorf und erzählte uns etwas über Gottes Vorsatz, zum Segen der Menschen ein neues System der Dinge zu schaffen. Dieser Zeuge war ein junger Mann, der unserem Stamm angehörte. Er war mit der biblischen Wahrheit in Berührung gekommen, als er in der Stadt Paramaribo gewohnt hatte.

      Die meisten Leute spotteten und lachten ihn aus. Doch mir gefiel die Botschaft. Ich nahm deshalb einige Bücher entgegen. Aber da es bei uns keine Schule gab, konnte in unserem Dorf niemand lesen. Doch die Bilder in den Büchern trugen dazu bei, daß das, was der Zeuge lehrte, in meinem, Gedächtnis haftenblieb.

      Leider konnte der Zeuge nur eine Woche bei uns bleiben. Doch ich war entschlossen, das, was ich aus der Bibel gelernt hatte, in meinem Leben anzuwenden. Ich hatte zum Beispiel gelernt, daß es dem wahren Gott mißfällt, wenn die Menschen Blut essen (1. Mose 9:4; 3. Mose 17:12; Apg. 15:28, 29). Ich weigerte mich daher, Fleisch von erlegten Tieren zu essen, die man nicht richtig hatte ausbluten lassen. Meine Mutter wurde deshalb sehr böse.

      Drei Jahre später (1962) traf ich ein Ehepaar, Zeugen Jehovas, denen dieser Fluß als Predigtgebiet zugeteilt worden war. Damals wohnte ich bei einem meiner Onkel in einem Dorf am Unterlauf des Flusses. Ich nahm von den Zeugen das Buch Vom verlorenen Paradies zum wiedererlangten Paradies entgegen. Als mein Onkel entdeckte, daß dieses Ehepaar mit mir die Bibel studierte, brachte er mich schleunigst zu meiner Mutter zurück.

      Ich setzte das Studium mit Hilfe der vielsagenden Bilder im Paradies-Buch fort und erhielt so meinen Glauben lebendig. Meine Mutter ging mit mir zum Dorfältesten, damit dieser mich vor diesem Glauben warne. Aber das schreckte mich nicht ab. Daher ging sie mit mir zum Stammeshäuptling. Doch auch er vermochte nicht, mich davon abzubringen, unseren Schöpfer anzubeten, obschon er es durch Drohungen und Mißhandlungen versuchte. Schließlich führten sie mich zu ihrem Gott und befahlen mir, ihn anzubeten. Ich wußte, daß dieser Gott machtlos war, und daher hatte ich keine Angst.

      Danach begannen alle im Dorf, mir zuzusetzen. Ich betete inbrünstig zu Jehova, er möge mir helfen, diesem Druck zu widerstehen, und er half mir auch.

      Heirat

      Ich war nun fünfzehn Jahre alt, aber noch nicht alt genug, um gemäß den Sitten unseres Stammes mit einem Mann zusammen zu leben. Doch da kam ein Mann und bat meine Mutter, mich seinem Sohn zur Frau zu geben. Meine Mutter war einverstanden.

      Als ich meinen künftigen Mann kennenlernte, der damals in Paramaribo arbeitete, sagte ich ihm, daß ich den wahren Gott, Jehova, anbeten und ihm auch als verheiratete Frau weiterhin dienen würde. Wie glücklich war ich, als er entgegnete, daß auch er in der Stadt mit Jehovas Zeugen die Bibel studiere und sogar ihre Zusammenkünfte besuche!

      Zwei Jahre darauf wurde ich diesem Mann zur Frau gegeben. Mein Mann und ich wurden vor die Götter geführt und mit Bier übergossen, in dem viele verschiedene Blätter schwammen. Dann wurde über uns ein Gebet gesprochen. Man flehte unsere Ahnen an, uns zu beschützen, uns zu helfen und uns glücklich zu machen. Ich fühlte mich bei diesen religiösen Zeremonien nicht wohl. Aber damals glaubte ich, mich diesen Zeremonien unterziehen zu müssen, weil meine Angehörigen mich sonst nicht in die Stadt hätten übersiedeln lassen.

      Schwierigkeiten in der Stadt

      Welch große Enttäuschung erwartete mich aber dort! Mein Mann hatte mich betrogen! Er hatte nur gesagt, er studiere mit Jehovas Zeugen die Bibel, damit ich seine Frau wurde.

Deutsche Publikationen (1950-2025)
Abmelden
Anmelden
  • Deutsch
  • Teilen
  • Einstellungen
  • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutzerklärung
  • Datenschutzeinstellungen
  • JW.ORG
  • Anmelden
Teilen