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Großzügigkeit macht reichDer Wachtturm 1954 | 1. Februar
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wird auch selbst getränkt.“ Und wiederum: „Wirf dein Brot hin auf die Fläche der Wasser, denn nach vielen Tagen wirst du es finden. Gib einen Teil an sieben, ja, sogar an acht; denn du weißt nicht, was für Unglück sich auf der Erde ereignen wird.“ — Spr. 11:24, 25; Pred. 11:1, 2.
Christus Jesus betonte die Weisheit der Großzügigkeit ebenfalls. „Übet das Geben, und man wird euch geben. Man wird euch ein gutes, vollgedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß in euren Schoß schütten. Denn mit dem Maße, mit dem ihr ausmeßt, wird euch wieder ausgemessen werden.“ Auch sagte er: „Und wenn jemand unter Autorität dich zum Dienst eine Meile weit nötigt, mit dem gehe zwei Meilen. Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der zinslos von dir borgen will.“ — Luk. 6:38; Matth. 5:41, 42, NW.
Paulus lenkt unsere Aufmerksamkeit auch auf diesen Punkt, besonders in seinem zweiten Brief an die Korinther: „Unser Herz hat sich weit geöffnet. … Ich spreche als zu Kindern — werdet auch ihr weit.“ „Wer sparsam sät, wird auch sparsam ernten, und wer reichlich sät, wird auch reichlich ernten.“ — 2. Kor. 6:11, 13; 9:6, NW.
Aber laßt uns nicht in den Fehler verfallen, zu glauben, daß die Weisheit der Großzügigkeit nur in materieller Weise zutrifft. Christliche Prediger mögen oft gleich den Aposteln Petrus und Johannes sein, die weder Silber noch Gold hatten, um es dem Krüppel zu geben, der an der Tempeltür lag, aber die etwas geben konnten, das viel wertvoller war, nämlich physische Gesundheit. Bestimmt, unsere Gaben der Wahrheit, die Hoffnung und der Trost von Gottes Königreich, die geistige Gesundheit mit sich bringen, sind weit wertvoller als irgendwelches Gold und Silber, das wir oder irgend jemand anders zu geben imstande sind. Und in dem Maße, wie wir mit unserer Zeit und Energie großzügig sind, Trost anderen zu bringen, in dem Maße werden wir „bewässert“, erfrischt, „fett“, werden wir geistig gedeihen. Unser Beispiel der Großzügigkeit wird sehr wahrscheinlich großzügige Gefühle in Menschen guten Willens erwecken.
Es gibt noch eine andere Perspektive, in der wir Großzügigkeit zeigen und durch die wir reich gemacht werden können, nämlich durch Erweisen von Barmherzigkeit. Wir können großzügig sein in unserem Urteil anderen gegenüber, jenen gegenüber, mit denen wir als Glieder einer Familie leben, jenen gegenüber, mit denen wir auf unseren Arbeitsplätzen Seite an Seite arbeiten, und gegenüber unseren Mitverbundenen in der christlichen Versammlung. Wir sind alle unvollkommen, wir machen alle Fehler.
Dann mögen wir wiederum ungünstige Berichte über jemanden hören. Die kluge Handlungsweise ist: großzügig, freigebig, vergebend zu sein, was die Verfehlungen anderer betrifft. Soweit als möglich, gib ihnen die Wohltat des Zweifels, überlege, daß es mildernde Umstände geben muß. Diese Art des Denkens arbeitet für unseren eigenen Herzensfrieden und bringt uns in eine Lage, fähig zu sein, Irrenden zu helfen. Besser irren in bezug auf zuviel Großzügigkeit und Vergebung als in bezug auf zu große Heftigkeit und Unnachgiebigkeit. Wenn wir Barmherzigkeit zeigen, werden wir Barmherzigkeit empfangen.
Wahrlich, Großzügigkeit zu zeigen, ist die kluge Handlungsweise: sie macht reich, sowohl denjenigen, dem sie erwiesen wird, als auch denjenigen, der sie zeigt — komme sie durch materielle und geistige Gaben oder im Erweisen von Barmherzigkeit anderen gegenüber zum Ausdruck. Großzügigkeit macht reich.
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Ein syrisches Mädchen erkennt die Stimme des HirtenDer Wachtturm 1954 | 1. Februar
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Ein syrisches Mädchen erkennt die Stimme des Hirten
● In der Stadt Aleppo, Syrien, konnte in einer Wohnung ein Hilfsmittel zum Bibelstudium zurückgelassen werden. Bei einem Rückbesuch fand der Missionar, daß nur die 12jährige Tochter etwas Interesse zeigte. Sie hatte das Buch fast durchgelesen und wünschte den Wachtturm zu abonnieren. Ein Bibelstudium wurde mit ihr begonnen, und da sie sehr fleißig studierte, machte sie rasch Fortschritte. Als der Priester gewahr wurde, daß sie nicht mehr in die Kirche kam, besuchte er sie und sagte ihr, sie müsse in die Kirche kommen, um zu beten. Da öffnete sie die Bibel an der Stelle, wo Jesus gesagt hatte, man müsse in sein Kämmerlein gehen, um zu beten. (Matth. 6:6) Er konnte nichts erwidern. Dann sagte er ihr, daß, wenn sie aufhöre, diese Dinge mit Jehovas Zeugen zu studieren, und wieder in die Kirche komme, er ihr 25 Pfund (syr.) gebe. Darauf erwiderte das Mädchen: „Jesus hat gesagt: ‚Meine Schafe hören meine Stimme und folgen mir‘. Wenn ich also ein Schaf bin und die Stimme des Herrn von Ihnen kommt, so müßten Sie mir kein Geld anbieten. Aber daß Sie mir Geld geben wollen, zeigt mir, daß die Stimme des Herrn nicht von Ihnen kommt.“ Darauf stürmte der Priester wutentbrannt aus dem Hause. Dieses Mädchen nimmt nun regelmäßig teil am Bekanntmachen der guten Botschaft vom Königreich und will sich bei der ersten Gelegenheit taufen lassen.
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