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Des Knechts Fürsorge für des Meisters GüterDer Wachtturm 1950 | 1. Oktober
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der Wachtturmschule Gilead, der Radiostation, der Königreichsfarmen, der Kreise und Bezirke, all der grösseren Veranstaltungen, der Gruppen, Pioniere, des öffentlichen Zeugnisdienstes, der Bibelstudien, der Theokratischen Dienstamtschule, ja noch viele weitere Interessen der neuen Welt, die als „Güter“ oder „Habe“ der Fürsorge des „Knechts“ anvertraut sind.
4. Wer allein ist für die „Güter“ verantwortlich gemacht worden?
4 Jawohl, diese „Güter“ sind unter die Rechtsgewalt des gesalbten Überrests gesetzt worden, dessen gesetzlich leitende Körperschaft durch die Watch Tower Bible & Tract Society wirkt. Niemandem sonst in der ganzen Welt ist die Verantwortung für diese Habe oder die Befugnis für die Leitung und Verwaltung dieser Interessen gegeben worden. Gewisse Leser mögen dies als harte Worte empfinden. Doch ist es die Wahrheit, und sie wird zum Schutze der „andern Schafe“ des Herrn geäussert, damit diese den „treuen und weisen Knecht“ erkennen und wissen, dass der „Meister“ das Vertrauen zu ihm hat, dass er treulich das erfüllt, womit er betraut worden ist. Man sehe darum jetzt die fortschreitenden Werke des wiedergekehrten Meisters, der sein treues Volk gebraucht. Wenn wir diese Dinge sehen, wird es unsere Pflicht und Schuldigkeit, mit diesem Knecht zusammenzuwirken, um Gunst zu erlangen.
DES MEISTERS VERTRAUEN
5. Was bringt das Vertrauen des Herrn dem Knecht?
5 Die wunderbare Einrichtung, die der Herr Jesus Christus getroffen hat, um seinen Knecht mit all den riesigen Verantwortlichkeiten auf Erden hinsichtlich der neuen Welt zu betrauen, ist über allem menschlichen Fassungsvermögen. Das Glück, das jene empfinden, die das Vertrauen des Meisters geniessen, übersteigt jede menschliche Freude. Es ist jenes innere Bewusstsein, zu erkennen, dass der Herr den bisherigen loyalen und treuen Evangeliumsdienst billigt. Zu erkennen, warum der Herr seinem Volk am Ende dieser Welt Vertrauen entgegenbringt, ist erfrischend und für alle bestimmt segensreich. Wenn dies verstanden wird, haben alle ein Beispiel, dem sie folgen können, sofern auch sie sein Vertrauen besitzen möchten.
6. Was führt zu diesem Vertrauen in seinen Knecht?
6 Der Herr weiss, dass sie sein Wort des Lebens dargereicht, dass sie ‚zu gelegener und ungelegener Zeit‘ gepredigt, sein Volk auf rechten Wegen geleitet und nie zugelassen haben, dass sein Wort in den Hintergrund geschoben wurde, so dass menschliche Philosophien und Traditionen, Verehrung von Geschöpfen und die Propaganda dieser Welt es verdrängten. Der Knecht hat die Vorsätze und das Königreich Gottes hochgehalten, ja hoch über alle schlauen Pläne der Menschen, über Beschimpfung, Verleumdung und Schmähung dieser bösen Generation. Gott wird sein Wort bewahren, und niemand kann es vernichten; doch welche Freude, welches Wohlgefallen hat er an jenen, denen er vertrauen kann, jenen, die seinen Geist haben, die sozusagen ‚Menschen nach Gottes eigenem Herzen‘ sind! (1. Sam. 13:14) Vom früheren Dienst seines „treuen und weisen Knechts“ her weiss der Herr, dass dieser ein loyaler Verwalter des Wortes sein wird, indem er es gut behütet und es als das ihm anvertraute kostbarste Gut behandelt, es hochhält, dafür leidet und sogar dafür stirbt. Er kennt die Seinen, und so ist sein Vertrauen gut angebracht.
7. a) Ist der „treue und weise Knecht“ vom Dienste zurückgewichen? b) Inwiefern ist der Knecht „blind“?
7 Der Knecht hat nicht zurückgehalten, den ganzen Ratschluss Gottes zu verkündigen (Apg. 20:27), sei es, dass er die tausendjährige Friedensherrschaft oder die verheerende, schreckliche Katastrophe von Harmagedon, die Erhöhung des Namens Gottes oder die Blossstellung der Welt des Teufels verkündigte. (Off. 20:6; 16:12-16; Jes. 12; Off. 18:4, 5) Die Glieder dieser Klasse haben sich wider eine grosse Übermacht, durch böses und gutes Gerücht, ihren Weg durchgekämpft. Durch zwei Weltkriege hindurch haben sie ihren Evangeliumsdienst getan und dabei nie aufgehört oder unterwegs innegehalten. Vorwärts, immer vorwärts, ihre Aufgabe vollendend, und stets für die Königreichsinteressen sorgend! Warnende Proklamationen wider die Nationen und die ganze Welt sind ausgerichtet worden, und sie haben nicht gezögert, um des Evangeliums willen vor die höchsten Gerichte des Landes zu gehen oder vor Herrschern und vielen Amtspersonen Zeugnis für das Königreich abzulegen. Auf dem ganzen Wege sind die Glieder der Klasse des „treuen Knechts“ tief besorgt gewesen um die Interessen der neuen Welt. Für alles andere sind sie blind gewesen, ja blind für alles, nur nicht für das Tun des Willens Jehovas und den Gehorsam gegen den König. Es ist ihr Wunsch gewesen, dem König der neuen Welt zu dienen und ihm zu gefallen, und nicht Menschen. Dies eine haben sie getan. Auf diese Knecht-Klasse hat man sich absolut verlassen können, sie ist durchaus zuverlässig gewesen. Sie hat sich keine Gelegenheiten entschlüpfen lassen, die sie zur Förderung der Königreichsinteressen benutzen konnte. Sie hat vollständigen Dienst geleistet. Nicht nur hat sie sich dieser „Güter“ angenommen, sondern hat stets danach getrachtet, sie zu fördern. Der König der neuen Welt vertraut seinem Knecht, dass er diese „Güter“ jetzt und auch in den kommenden Jahren treulich wahren wird. Es ist noch viel zu tun, und durch Jehovas Güte wird das grosse Werk getan werden.
8. Zeigt der grosse „Verwalter“ sein Vertrauen gegenüber Einzelpersonen?
8 Es stimmt und ist eine Tatsache, dass der Herr seinem „treuen und weisen Knecht“ sein Vertrauen erzeigt hat, doch wie steht es mit all den einzelnen, die den gesalbten Überrest bilden und mit den Tausenden der „andern Schafe“ guten Willens von heute? Drückt dieser grosse „Verwalter“ sein Wohlgefallen und Vertrauen in diese einzelnen aus, oder rechnet und verfährt er mit ihnen nur als mit Gruppen? Ohne Frage richtet und billigt oder missbilligt er Einzelpersonen. Natürlich wirken solche Personen nicht unabhängig vom „treuen Knecht“. Einige dieser persönlichen Verantwortlichkeiten werden durch das „Gleichnis von den Talenten“ gezeigt.
GLEICHNIS VON DEN TALENTEN
9, 10. Was zeigt das Gleichnis von den Talenten, und wann soll es sich erfüllen?
9 Dieses Gleichnis ist in Matthäus 25:14-30 aufgezeichnet und bezieht sich auf Königreichsinteressen, Vorrechte und Gelegenheiten. Als der Herr dieses und die andern, vorangegangenen Gleichnisse gab, sagte er: ‚Das Königreich des Himmels ist gleich‘. Dies bedeutet nicht, dass ein solches Gleichnis sich erst erfülle, wenn die Kirche in den Himmel kommt, noch sagt er durch diese Gleichnisse, wie der Himmel sei. Nein, er lehrt nicht dieses. Man beachte Matthäus 25:1: „Alsdann wird das Reich der Himmel gleich geworden sein . . .“ Dies weist auf ein Zeitmerkmal hin und bezieht sich auf die Zeit, da der Herr wiederkehrt, doch bevor er diese böse Welt vernichtet und die Tausendjahr-Herrschaft unter den Menschen beginnt. Es bezieht sich auf die „Zeit des Endes“ (syntéleia). So mit dem Gleichnis der Talente; der Meister geht auf eine lange Reise, ruft seine Knechte zusammen und übergibt ihnen seine Güter. Der eine empfängt fünf Talente, ein anderer zwei und der dritte eines, „ein jeder nach seiner eigenen Fähigkeit“, welche Fähigkeit in Wahrheit Tiefe der Hingabe bedeutet.
10 Der Herr kehrt zurück und hält Abrechnung und erfährt, dass der Knecht mit „fünf Talenten“ diese bis auf zehn vermehrt hat; jener mit zwei hat sie auf vier vermehrt und der dritte hat sein einziges Talent verborgen, und daher ist es genau das geblieben, was es war. Der erste und der zweite Knecht werden beglückwünscht und belohnt. „Wohl, du guter und treuer Knecht! über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; geh ein in die Freude deines Herrn.“ Dies lehrt klar, dass wir nicht nur das uns Anvertraute behalten und bewahren müssen, wenn wir als vertrauenswürdige, treue und vorzügliche Diener erfunden werden möchten, sondern dass wir das Empfangene durch Verdoppelung mehren müssen. Hingabe und Pflichterfüllung werden von all denen verlangt, die das „Wohlgetan!“ hören möchten. (Matth. 25:23, engl. B.) Der Herr hat gesagt: „Du bist im Verwalten von wenig vertrauenswürdig gewesen, ich will dich über vieles setzen.“ (Weymouth, engl.) Dies ist eine Handlungsregel, nach welcher der Herr verfährt; das heisst, Treue in den kleinsten Dingen verrät, ja bestimmt, ob jemand in grossen Dingen treu sei. Bei einer andern Gelegenheit sagte Jesus: „Wer im Geringsten treu ist, ist auch in vielem treu, und wer im Geringsten ungerecht ist, ist auch in vielem ungerecht.“ (Luk. 16:10) „Wer vertrauenswürdig ist in der kleinsten Sache, ist auch in einer grossen vertrauenswürdig.“ — Zwanzigstes Jahrhundert, engl.
11. a) Welche Theokratische Regel wird hier gelehrt? b) Wovon ist Mose ein Beispiel? und wie kann dies jetzt angewandt werden?
11 Es gibt Leute, die anscheinend grosse Aufgaben mit Begeisterung in Angriff nehmen, besonders wenn diese sie in den Mittelpunkt des Interesses bringen, doch wie steht es mit kleineren, unbedeutenderen Pflichten, vielleicht untergeordneten, die andere nicht sehen? Solche mögen als so unwichtig erscheinen, dass sie leichthin einem andern überlassen werden können. Ein Dienet offenbart sein Mass von Treue und Vertrauenswürdigkeit durch die Sorgfalt und den Fleiss, mit dem er sich diesen kleinen Dingen widmet. Der Knecht muss seine eigene Zuverlässigkeit beweisen. Denkt an die Diener Gottes, die seine volle Billigung empfingen: Mose zum Beispiel, der sichtbare Führer von annähernd zwei Millionen Menschen, mit all seinen riesigen Verantwortlichkeiten; doch beachte man die Gründlichkeit, womit er jede kleine Einzelheit ausführte, als er die Stiftshütte mit ihrer Ausstattung baute. Der Bericht lautet: „Und Moses zwar war treu in seinem [Gottes] ganzen Hause als Diener, zum Zeugnis von dem, was hernach geredet werden sollte.“ (Heb. 3:5) Jehova konnte Mose völlig vertrauen, dass er, was auch immer ihm befohlen wurde, tat. Mose erwies sich als verlässlich, als durchaus zuverlässig, und auch heute müssen wir, wenn wir das Vertrauen und die Billigung des Meisters und auch vermehrte Vorrechte wünschen, persönlich zuverlässig und vertrauenswürdig sein.
12. Was lehrt uns Jehovas Gründlichkeit?
12 Der Schöpfer selbst hat das Beispiel gegeben, dem alle seine Geschöpfe folgen sollen. Man beachte, wie sorgfältig und mit welcher Gründlichkeit er für alle gesorgt hat. Die Tiere, Vögel, Fische, Bäume, die Menschen — nichts mangelt. Der Wunsch jedes Lebenden wird gestillt. (Ps. 104) Auch beachte man all die sorgfältige Vorbereitung auf die Herrschaft der neuen Welt. Der Herr Jesus ist ein vollkommenes Beispiel jemandes, der für die kleinsten Einzelheiten sorgt. Lasst uns daran denken, dass irgendein Dienst, der uns vom „treuen und weisen Knecht“ aufgetragen wird, wichtig ist, sei er nun gross oder klein, ob man ihn sehe oder nicht. Tue ihn als dem Herrn getan. All diese Arbeit ist wichtig und ehrenvoll, wenn wir sie so betrachten. Der Psalmist sagte bei einer Gelegenheit: „Denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als sonst tausend; ich will lieber an der Schwelle stehen im Hause meines Gottes, als wohnen in den Zelten der Gesetzlosen.“ (Ps. 84:10) Gehen wir darum keinen uns zugewiesenen Aufgaben aus dem Wege. Nehmt die Verantwortung an und suchet nicht, euch ihrer auf leichte Weise zu entledigen, wie Leute von dieser Welt es tun. Lasst uns vielmehr von ganzem Herzen darauf eingehen und treu sein.
13, 14. Was sind einige der Königreichstalente, die dem einzelnen anvertraut werden? und was muss mit ihnen getan werden?
13 Um in unserem Dienst treu zu sein, müssen wir unsere „Talente“ oder Königreichsinteressen gebrauchen, dann werden sie sich mehren. Suchet sie zu verdoppeln. Wie kann dies geschehen? Aus dem, was schon gesagt worden ist, wird verstanden, was die Königreichsinteressen sind, die der Obhut des „treuen und weisen Knechts“ übertragen wurden, und daher wird leicht erkennbar sein, wie einzelne mit diesen Interessen handeln können. Allen Dienern Gottes ist irgendein Königreichsdienst, sei er gross oder klein, anvertraut worden. Ja, die Erkenntnis der Wahrheit selbst ist ein anvertrautes Gut, denn sie ist uns vom Herrn gegeben worden und kann uns auch vom Herrn wieder genommen werden. Wir halten uns nicht durch menschliche Methoden selbst in der Wahrheit, zum Beispiel durch bloss menschliche Willenskraft. Nein, denn diese geschätzte Erkenntnis wird durch Gottes Güte verliehen. Gott stösst die Stolzen beiseite und zeigt den Demütigen seinen Bund. Da dem so ist, was tun wir mit diesen Interessen? Nehmen wir zu an Erkenntnis und Verständnis? Solches nimmt zu durch Benutzung und nicht indem man es verbirgt. Dann haben wir Interesse am Bekanntmachungsdienst mit Zeitschriften, an Nachbesuchen bei Interessierten, an Bibelstudien und anderem Felddienst. Ferner muss für die Versammlungsdienste gesorgt werden. Jeder Diener, jeder Pionier und alle Geschwister, die in den Institutionen der Gesellschaft dienen, haben „Talente“ oder „Interessen.“
14 Wenn uns der Dienst vom „treuen und weisen Knecht“ zugeteilt worden ist, so muss er, unbekümmert, wo wir seien, ein Königreichsdienst sein, weil dieser Knecht ,über alle Güter gesetzt ist‘. Entwickeln wir also den Dienst, der uns zur Verwahrung übergeben worden ist? Machen wir nur sozusagen gewohnheitsmässig mit, ohne Begeisterung, Eifer, Lebendigkeit und Freude? Vollführen wir unsern Dienst prompt? Trachte nicht danach, im Mittelpunkt des Interesses zu stehen, sondern überlass es dem Herrn und seinem „treuen Knecht“, dir die Aufgaben zuzuteilen. Denke daran, dass Erhöhung vom Herrn kommt. (Ps. 75:5-7) Sei dankbar und schätze auch den kleinsten Dienst, den du verrichten kannst. Eine weitere Theokratische Regel, die im Sinn behalten werden muss, lautet: „Wem man viel anvertraut hat, von dem wird man desto mehr fordern.“ (Luk. 12:48) „Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird Überfluss haben; wer aber nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, genommen werden.“ (Matth. 13:12) Das einem Anvertraute muss gemehrt werden.
MEHRUNG
15. a) Wie sollte jeder Knecht mit seinen Talenten handeln? b) Was tut eine Person, um ihr weltliches Geschäft zu vergrössern, und was tut sie, um die Sache des Königs zu fördern?
15 Wie fördert jemand sein weltliches Geschäft? Er wird sich zuerst mit dem Erzeugnis, das er verkauft, gut vertraut machen. Er mag überzeugt sein, dass es ein bestimmtes Mass Gutes bewirkt, und er wird optimistisch und enthusiastisch. Dann beginnt er es bekanntzumachen, sorgt für Demonstrationen und lernt, wie man der Gegnerschaft und Konkurrenz begegnen und sich dagegen verhalten soll. Er sucht sich gute, zuverlässige Gehilfen und gibt sein Geld da aus, wo es die besten Ergebnisse zeitigt. Er muss schwer arbeiten, muss sich unermüdlich anstrengen und grenzenlose Geduld haben, wenn er die gewünschten Ergebnisse erzielen will. Wenn all dies für ein weltliches Geschäft getan wird, für Dinge, die von vorübergehendem, vergänglichem Wert sind, wieviel mehr sollten wir da tun für die Sache des Königreiches, das ewig ist! An dieser neuen Welt hast du ein persönliches Interesse; denn hoffst du nicht darin zu leben und dich ihrer Segnungen zu erfreuen? Wenn ja, dann sei einer jener Diener, die sich in ihrem Interesse verausgaben. Füge deinem Dienst etwas hinzu. Versuche nicht, dem, der ,über all die Interessen gesetzt ist‘, zu zeigen, wie sein Geschäft getan werden sollte, sondern beschäftige dich mit dem, was deiner Fürsorge anvertraut ist. Wenn doch nur alle Diener des Herrn ebensoviel Sinnen, Überlegen, Begeisterung, Schwerarbeit und muntere Bereitschaft in den Dienst der neuen Welt stellen wollten, wie sie für ihre eigenen weltlichen Angelegenheiten aufbringen, so würden wir eine Zunahme um 100 Prozent ernten. Grössere und umfassendere Dienstgelegenheiten würden einem dann in den Sinn kommen, so dass eine Tür zu weiteren Dienstfeldern aufginge. Vernachlässigung dieser Interessen bringt Unglück. „Der Sklave, der die Wünsche seines Meisters kennt, sich aber nicht bereitet, noch danach handelt, wird ernstlich gestraft werden.“ — Luk. 12:47, Eine Amerik. Übers.
16. Wie können wir uns vergewissern, dass wir unsere Königreichsinteressen mehren?
16 Um von den Herrschern der neuen Welt gebilligt zu werden, müssen wir die Interessen mehren, die wir innehaben, seien sie nun gross oder klein. Konzentriere dich daher auf das Werk des Herrn und lass dich nicht durch deine persönlichen Geschäfte und andere Angelegenheiten hindern, dich der Interessen des Herrn anzunehmen, um sie zu mehren. Nimm deine Verantwortlichkeiten auf dich und warte nicht, bis dich jemand ansporne, sondern geh von selbst voran. Du bist einer der Diener des Herrn. Mache die Sache des Königs zur wichtigsten und zwinge deine eigene an die zweite oder gar dritte Stelle. Sei nie gleichgültig, sorglos, unzuverlässig, noch geh Verantwortlichkeiten aus dem Wege. Ahme vielmehr den „treuen und weisen Knecht“ nach, der jetzt über alle sichtbaren Königreichsdienste des Herrn gesetzt ist.
EMPFEHLUNG UND FREUDE
17. Wie wird Empfehlung und die „Freude des Herrn“ seinem Knecht in diesen Tagen zuteil?
17 Setze das Erlangen des höchsten Lobes und der Empfehlung vom König aller Könige, vom Herrscher, der von Jehova dem Allmächtigen erwählt worden ist, über alles andere. „Wohl, du guter und treuer Knecht! über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; geh ein in die Freude deines Herrn.“ (Matth. 25:21) Treuer Dienst bringt Lohn, denn weitere Verantwortlichkeiten werden auf die Schulter eines solchen Dieners gelegt, und dies ehe noch die alte Welt vernichtet wird. Solche Gebilligten gehen ein in die Freude ihres Herrn. Der Herrscher der neuen Welt findet seine grosse Freude darin, das Werk des himmlischen Vaters zu tun und zu sehen, wie dessen Name Jehova für immer und ewig gepriesen wird, und jetzt an seiner Rechtfertigung vor der ganzen Welt teilzuhaben. Diese Freude kennt keine Grenzen. Danach folgt die Vernichtung der jetzigen bösen Welt, wodurch die Übeltäter für immerdar beseitigt werden. Oh, möchte dieser Tag doch beschleunigt werden! Er kann nicht schnell genug kommen. Dann werden der Teufel, seine Dämonen, seine Beherrscher der Finsternis verschwunden sein. Erfüllt nicht schon diese Aussicht dein Herz mit überströmender Freude? Und noch mehr wird folgen!
18. Wie können wir in die Freude unseres Herrn einzugehen beginnen?
18 Kannst du nicht in die „Freude deines Herrn“ einzugehen beginnen? Jawohl, es ist möglich, und zwar nach dem Masse deines treuen Dienstes. Diese Freude wird nicht den Nachlässigen, Murrenden und Müssiggängern zuteil, sondern nur denen, die stets wachsam und aufgeweckt und jederzeit auf Zunahme bedacht sind. Je grösser der Dienst und die Billigung, um so völliger gehen wir in die Freude ein. In all die Freuden des Königreichsdienstes, der dem König gehört, können wir eingehen, und die unmittelbare Zukunft bietet viele weitere. Dies ist unser Tag der Wohlfahrt. Frohlocken wir und freuen wir uns, jetzt an diesem Tage zu leben! (Ps. 118:23-29) Seid freudig im König der neuen Welt! Niemals hat es in der Geschichte des Menschen eine Zeit wie diese gegeben, und niemals wird es wieder eine solche Zeit geben. Nimm jetzt teil am Dienste des Königs, und nimm teil an der Freude des Königs! Jetzt ist die Zeit, schwer und mit festem Willen zu arbeiten! Die Arbeit bringt Freude und wird weiterhin Freude bringen, da sie die Mehrung der Talente (der Königreichsinteressen) bringt. Die Verheissung ist ergangen: „Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar.“ — Ps. 16:11.
19. Welch künftige Belohnungen warten jener, die ihre Talente mehren?
19 Dann folgen ewige Segnungen in der glorreichen neuen Welt. „Und die Befreiten Jehovas werden zurückkehren und nach Zion kommen mit Jubel, und ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; sie werden Wonne und Freude erlangen, und Kummer und Seufzen werden entfliehen.“ „Denn das Lamm, das in der Mitte des Thrones ist, wird sie weiden und sie leiten zu Quellen der Wasser des Lebens, und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen.“ (Jes. 35:10 und Off. 7:17) Es gibt jetzt keine Zeit, die Hand erschlaffen zu lassen, sondern es heisst, sich im Königreichsdienst regen, sich verbessern, zunehmen und stets seine Talente (die Königreichsinteressen) fördern. Die Zeit ist kurz. All ihr loyalen, treuen Diener Gottes tretet völlig in euren gegenwärtigen Dienst ein! Grössere Verantwortlichkeiten, die alle Kraft, die wir haben, beanspruchen mögen, liegen vor uns, doch sind auch die Belohnungen gross. Lasst uns daher alle nüchtern, wachsam und tatkräftig sein. Feinde werden wider uns aufstehen, aber Jehova wird sie zurückdrängen, so dass wir mit seinem kostbaren Werk vorangehen können. Achtet auf den „treuen und weisen Knecht“ und empfanget mit Demut und Dankbarkeit den Rat und die ausgegebenen Anweisungen. Haltet euch fern von den Tischen der Gegner. Wachet gut über eure gegenwärtigen Interessen im Königreich. Schonet euch selbst nicht, sondern nehmet mehr und mehr zu, und ihr werdet euch der Billigung des Herrn bewusst und höret jene lieblichen, beglückenden, befriedigenden Worte der Billigung durch den Meister: „Wohlgetan, guter und treuer Knecht!“ Unser ewiges Dasein hängt von treuer Pflichterfüllung ab.
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Gehorsam gegen Gott oder Menschen?Der Wachtturm 1950 | 1. Oktober
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Gehorsam gegen Gott oder Menschen?
WENN diese Frage aufsteigt und die betroffenen Menschen die Herrscher weltlicher Regierungen sind, werden manche Religionisten die Gegenfrage stellen: Ist denn nicht allen Menschen geboten, den „obrigkeitlichen Gewalten“ zu gehorchen? und sind nicht die Herrscher in den verschiedenen Nationen die „obrigkeitlichen Gewalten“? Es steht ausser jeder Frage, dass alle, die den Willen Gottes zu tun gelobt haben, den „obrigkeitlichen Gewalten“ gehorchen und ihnen untertan sein müssen, wie es in Römer 13:1, 2 geschrieben steht: „Jede Seele unterwerfe sich den obrigkeitlichen Gewalten (höheren Mächten, engl. B.); denn es ist keine Obrigkeit (Gewalt, Fussnote), ausser von Gott, und diese, welche sind, sind von Gott verordnet. Wer sich daher der Obrigkeit widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes; die aber widerstehen, werden ein Urteil über sich bringen.“
Die hier erwähnten „höheren Mächte“ oder „obrigkeitlichen Gewalten“ sind jedoch nicht die Könige, Diktatoren und Staatspräsidenten oder andere politische Herrscher einer Nation, noch sind die Religionsführer der Christenheit ein Teil der „obrigkeitlichen Gewalten“. Nicht einer von ihnen vertritt Gott und Christus Jesus, sondern sie stehen im Gegenteil unter der Gewalt Satans, des Teufels, des unsichtbaren Herrschers dieser Welt. (2. Kor. 4:4) Diejenigen ferner unterweisend, die den rechten Weg kennen möchten, sagt der Schrifttext: „Denn die Regenten sind nicht ein Schrecken für das gute Werk, sondern für das böse. Willst du dich aber vor der Obrigkeit nicht fürchten? so übe das Gute, und du wirst Lob von ihr haben; denn sie ist Gottes Dienerin, dir zum Guten. Wenn du aber das Böse übst, so fürchte dich, denn sie trägt das Schwert nicht umsonst; denn sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe für den, der Böses tut.“ — Röm. 13:3, 4.
Ein jeder weiss, dass die Herrscher dieser Welt böse sind und viel Übles tun, und statt bei guten Werken mitzuhelfen, verfolgen sie jene, die gute Werke tun. Dies zeigt, dass sie nicht die in der Schrift erwähnten „obrigkeitlichen Gewalten“ sind. Wer sind denn die „obrigkeitlichen Gewalten“? Jehova Gott ist der Höchste, und Christus Jesus ist sein Hauptbeauftragter, dem er alle Macht und Gewalt übertragen hat, sein Vorhaben auszuführen. Somit sind die „obrigkeitlichen Gewalten“ Jehova Gott und Christus Jesus. (Matth. 28:18) Die oben erwähnte Schriftstelle über die „obrigkeitlichen Gewalten“ ist besonders an die gerichtet, die sich einverstanden erklärt haben, Gottes Willen zu tun, und die Gott angenommen und in seine Organisation berufen hat. (Röm. 1:7) Gott handelt nicht mit den Herrschern dieser Welt, noch ermächtigt er sie, ihn zu vertreten.
Gott unterrichtet die auf der Seite des Königreiches Stehenden, und nur sie allein, über die vorhin erwähnten „obrigkeitlichen Gewalten“ und zeigt, dass Christus ‚Gottes Diener‘ und ‚der Rächer zur Strafe [Gottes] für den ist, der Böses tut‘. Christus Jesus ist in Gottes Organisation „der König als Oberherr“ und wird im folgenden Schrifttext so genannt: „Unterwerfet euch [nun] aller menschlichen Einrichtung (Ordnung, Luther) um des Herrn willen: es sei dem Könige als Oberherrn, oder den Statthaltern als denen, die von ihm gesandt werden zur Bestrafung der Übeltäter, aber zum Lobe derer, die Gutes tun.“ (1. Pet. 2:13, 14) Mit den in diesem Text erwähnten „Statthaltern“ sind die Apostel gemeint, denen in der Organisation des Herrn besondere Macht verliehen wurde. Folgender Schriftvers bezieht sich ausschliesslich auf Gottes Organisation: „Gehorchet euren Führern und seid unterwürfig; denn sie wachen über eure Seelen (als die da Rechenschaft geben sollen), auf dass sie dies mit Freuden tun und nicht mit Seufzen; denn dies wäre euch nicht nützlich.“ — Heb. 13:17.
Dieser Text nimmt keineswegs auf weltliche Organisationen Bezug. Sicherlich haben gottlose Männer wie Hitler, Mussolini und andere Diktatoren Gott nie vertreten. Über Herrscher von diesem Schlage kann nicht gesagt werden, lass sie „wachen über eure Seelen“, sondern eher suchen sie jene zu vernichten, die auf der Seite Christi, des Herrn, stehen. Im vorangegangenen Text (1. Pet. 2:13) beschränkt sich der Ausdruck „aller menschlichen Ordnung“ nur auf solche, die sich auf der Seite des Herrn und in seiner Organisation befinden. Als der Herr die Apostel aussandte, um Christengemeinden zu gründen, gab er jenen Aposteln Vollmacht, gewisse „Ordnungen“ oder Verordnungen zu erlassen, und deshalb waren die treuen Apostel „Statthalter“ in der Organisation des Herrn, und die von ihnen bekanntgegebenen Verordnungen müssen befolgt werden. Diese Verordnungen sind in der Heiligen Schrift niedergelegt.
BILDER, MENSCHEN, FLAGGEN
Soll ein Christ dem Gesetz des Landes, in dem er wohnt, gehorchen? Jawohl, es sei denn, das Gesetz des Landes laufe dem Gesetze Gottes direkt zuwider. Zum Beispiel werden zur Bestreitung der rechtmässigen Ausgaben eines Staates Steuern erhoben. Jesus sagte: „Gebet denn dem Kaiser [der Kaiser vertritt im Sinnbild den Staat], was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.“ (Matth. 22:18-21) Dieser vom Herrn angekündigten Verordnung
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