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  • Das Mustergebet
    Der Wachtturm 1982 | 15. Juli
    • Das Mustergebet

      „Ihr sollt daher auf folgende Weise beten ,Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt. Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf der Erde. Gib uns heute unser Brot für diesen Tag; und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir unseren Schuldnern vergeben haben. Und bringe uns nicht in Versuchung, sondern befreie uns von dem, der böse ist.‘“

      DU magst das als das Gebet der Gebete betrachten. Es ist weithin als das „Vaterunser“ bekannt. Der Herr Jesus Christus hat es seinen Jüngern als ein Muster gegeben (Mat. 6:9-13). Es kann passenderweise mit einem wertvollen Juwel verglichen werden.

      WERT

      In den wenigen Worten dieses Gebetes sind wertvolle Gedanken von großer Bedeutung enthalten. Es hat einen sehr hohen Wert — wie ein Edelstein. Diamanten beispielsweise sind 120mal seltener als Gold. Der Wert eines Diamanten wird noch erhöht durch seine verschiedenen Facetten.

      FACETTEN

      Die Facetten entstehen durch sorgfältiges Schleifen. Dabei müssen die Winkel völlig exakt sein, um eine höchstmögliche Brillanz zu erzielen. Auch beim Mustergebet erstrahlt jede Facette in ihrem eigenen Glanz.

      DAUERHAFTIGKEIT

      „Diamanten sind für die Ewigkeit.“ Ist dir bewußt, daß das Mustergebet fast 2 000 Jahre alt ist? Sein Wert ist nicht geschwunden. Wollen wir uns also dieses wertvolle Juwel einmal näher ansehen. Welche Bedeutung hat es?

      Zuerst kommen Belange, die mit Gott zu tun haben

      Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt.

      Der persönliche Name Gottes ist Jehova. Jesus hat seinen Jüngern den ‘Namen seines Vaters kundgemacht’, indem er Gottes persönlichen Namen gebrauchte und sie mit Gottes Eigenschaften vertraut machte. Sie wiederum würden diesen Namen heiligen, indem sie ihn als etwas Heiliges behandeln, anderen davon erzählen und bekanntmachen würden, daß Gott den Vorsatz hat, seinen eigenen Namen vor der ganzen Schöpfung zu heiligen. Christen sollten als „ein Volk für seinen Namen“ danach streben, sich auf eine Weise zu betragen, die seines Namens würdig ist (Ps. 83:18; Joh. 17:6; Apg. 15:14).

      Dein Königreich komme.

      Das Königreich ist Gottes himmlische Regierung, die Vorkehrung, durch die der Menschheit echte Sicherheit und Lebensfreude ermöglicht wird. Es ist bereits im Himmel aufgerichtet, und sein König, Jesus Christus, der von Jehova Gott selbst gesalbt worden ist, wird bald über die ganze Erde herrschen. Da das Königreich eine mächtige Regierung ist, wird es gegen die unvollkommenen und bedrückenden Systeme vorgehen, die heute bestehen. „Es wird alle diese Königreiche [die gegenwärtigen politischen Mächte] zermalmen und ihnen ein Ende bereiten, und es selbst wird für unabsehbare Zeiten bestehen“ (Dan. 2:44; 7:13, 14).

      Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf der Erde.

      Gottes Wille besteht darin, das Universum von jeglicher Schlechtigkeit zu reinigen. „Nur noch eine kleine Weile, und der Böse wird nicht mehr sein“, sagt die Bibel. Gott hat mit unserem Planeten etwas Besonderes vor. „Du wirst mit mir im Paradiese sein“, sagte Jesus zu einem Mann, der mit ihm hingerichtet wurde, und vermittelte ihm damit Hoffnung auf Leben auf einer paradiesischen Erde. Gottes Vorsatz schließt eine Auferstehung der Toten, „sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten“, ein. Sein Wille besteht darin, daß „alle Arten von Menschen gerettet werden“ (Ps. 37:10; Luk. 23:43; Apg. 24:15; 1. Tim. 2:3, 4).

      Als nächstes kommen Belange, die mit unseren Bedürfnissen zu tun haben

      Gib uns heute unser Brot für diesen Tag;

      Wir sollten in unserer Bitte um das Lebensnotwendige bescheiden sein. Bitte lediglich um Nahrung „für diesen Tag“. Jesus sagte treffend: „Wenn jemand auch in Fülle hat, kommt doch sein Leben nicht aus den Dingen, die er besitzt.“ Glauben wir das, dann wird unser Leben nicht in erster Linie dem Erwerb materieller Besitztümer gewidmet sein. „Wenn wir also Lebensunterhalt und Bedeckung haben, werden wir mit diesen Dingen zufrieden sein.“ Als Jesus sagte, „gib uns“, lehrte er uns auch, die Bedürfnisse anderer im Sinn zu behalten (Luk. 12:15; 1. Tim. 6:8).

      und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir unseren Schuldnern vergeben haben.

      Wir benötigen Gottes Vergebung. „Wenn wir erklären: ,Wir haben keine Sünde‘, führen wir uns selbst irre, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er [Gott] treu und gerecht, uns die Sünden zu vergeben und uns von aller Ungerechtigkeit zu reinigen.“ „So haben wir einen Helfer beim Vater, Jesus Christus, einen Gerechten“ — vorausgesetzt natürlich, daß wir wirklich an die Vorkehrung glauben, die Gott durch Jesus Christus zur Vergebung der Sünde getroffen hat. Außerdem müssen wir unsererseits anderen vergeben (1. Joh. 1:8, 9; 2:1, 2).

      Und bringe uns nicht in Versuchung, sondern befreie uns von dem, der böse ist.

      „Die ganze Welt liegt in der Macht dessen, der böse ist“, Satans, des Teufels. Gott bringt niemanden in Versuchung, Schlechtes zu tun, sondern unsere eigenen Begierden können uns umgarnen. Gott vermittelt uns gute biblische Grundsätze und ermöglicht uns eine erbauliche christliche Gemeinschaft, um uns zu helfen, uns von Versuchungen abzuwenden, und um uns vor dem Bösen zu bewahren. Wir müssen in Übereinstimmung mit unserem Gebet handeln. „O ihr, die ihr Jehova liebt, hasset das Böse. ... Aus der Hand der Bösen befreit er“ seine Loyalgesinnten (1. Joh. 5:19; Ps. 97:10).

  • Erhört Gott deine Gebete?
    Der Wachtturm 1982 | 15. Juli
    • Erhört Gott deine Gebete?

      SEIT Jesus seinen Jüngern das Mustergebet gegeben hat, sind Gott zigmillionen Gebete dargebracht worden. Viele Leute wiederholen das Vaterunser Wort für Wort. Doch es herrscht die Meinung vor, daß so manches Gebet unerhört bleibt. Hört sich Gott immer noch unsere Gebete an? Wodurch wird ein Gebet für ihn annehmbar?

      Zunächst müssen wir glauben, daß Gott unsere Gebete erhören wird. „Wer sich Gott naht, muß glauben, daß er ist und daß er denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird“ (Heb. 11:6).

      Außerdem müssen unsere Gebete in Aufrichtigkeit an Gott gerichtet werden. Ist das nicht selbstverständlich? Nein, denn Jesus sagte warnend: „Wenn ihr betet, sollt ihr nicht wie die Heuchler sein; denn sie beten gern stehend in den Synagogen und an den Ecken der breiten Straßen, um von den Menschen gesehen zu werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben bereits ihren vollen Lohn“ (Mat. 6:5). Lange, hochtönende Gebete, die in der Öffentlichkeit dargebracht werden, um die Zuhörer zu beeindrucken, können Gott nicht beeindrucken. Er erhört solche Gebete nicht.

      Auch sollten wir uns Gott nicht nahen, indem wir Anerkennung fordern. Gott erhört die Gebete demütiger Menschen, die das Rechte tun möchten und sich ihrer Sündhaftigkeit bewußt sind (Luk. 18:9-14; 1. Pet. 3:12).

      Ist beim Beten eine besondere Körperstellung erforderlich? Gemäß dem Bibelbericht nahmen Gottes Diener beim Beten verschiedene Haltungen ein; dennoch wurden ihre Gebete erhört. Manche knieten; andere standen. Nehemia betete, während er vor dem König von Persien stand. Jona schrie aus dem Bauch eines riesigen Fisches, und es wäre schwierig zu sagen, welche Körperhaltung er dabei einnahm (Dan. 6:10; 1. Kö. 8:22; Neh. 2:1-5; Jona 2:1, 2). Zwar möchten wir eine Körperhaltung einnehmen, die es uns gestattet, uns zu konzentrieren, doch es kommt darauf an, daß wir den aufrichtigen Wunsch haben, uns Gott im Gebet zu nahen. Das können wir irgendwann und irgendwo und unter irgendwelchen Umständen tun (Eph. 6:18).

      Der richtige Kanal

      Jehova hat einen „Kanal“ festgelegt, durch den wir uns ihm nahen können. Jesus erklärte: „Ich bin der Weg ... Niemand kommt zum Vater außer durch mich“ (Joh. 14:6).

      Viele glauben aufrichtig, daß es etwas nützt, wenn sie im Namen eines „Heiligen“ oder gar im Namen Marias, der irdischen Mutter Jesu, beten. Aber wenn wir wirklich möchten, daß „unser Vater“ unsere Gebete erhört, sollten wir auf jeden Fall den „Kanal“ benutzen, den er bestimmt hat. Es ist die einzige Möglichkeit, sich Gott zu nahen. Jesus sagte: „Wenn ihr den Vater um etwas bittet, so wird er es euch in meinem Namen geben“ (Joh. 16:23).

      Keine ständigen Wiederholungen

      Gab Jesus das Mustergebet, weil er wollte, daß seine Nachfolger jedesmal, wenn sie zu Gott beten würden, seine Worte genau wiederholten? Nun, als er das Gebet einführte, sagte er nicht, wir sollten mit diesen Worten, sondern „auf folgende Weise“ beten (Mat. 6:9). Bei einer anderen Gelegenheit sagten seine Nachfolger zu ihm: „Herr, lehre uns beten.“ In Erwiderung brachte Jesus ein Gebet dar, das inhaltlich dem Mustergebet ähnelte, aber er gebrauchte andere Worte. Er sagte: „Vater, dein Name werde geheiligt. Dein Königreich komme. Gib uns unser Brot für den Tag, so, wie der Tag es erfordert. Und vergib uns unsere Sünden, denn auch wir selbst vergeben jedem, der uns verschuldet ist; und bringe uns nicht in Versuchung.“ Das Mustergebet ist also ein Muster dafür, auf welche Weise wir beten sollten. Es zeigt uns, um welcherlei Belange wir beten sollten und wie wichtig diese Belange im Verhältnis zueinander sind (Luk. 11:1-4).

      Würde Gott in Anbetracht dessen Gebete erhören, die aus einem Gebetbuch stammen und nur abgelesen werden? Hättest du es gern, wenn dein Kind das, was es dir sagen möchte, aus einem Buch vorlesen würde, das jemand anders geschrieben hat, oder wäre es dir lieber, es würde dir sagen, was in seinem Herzen ist? Jehova Gott zieht es sicher vor, daß wir mit ihm von Herzen sprechen und ihm nicht aus einem Gebetbuch vorlesen. König David sagte: „Vor ihm [Gott] schüttet euer Herz aus“ (Ps. 62:8). Zudem warnte uns Jesus: „Wenn ihr ... betet, sagt nicht immer und immer wieder dasselbe“ (Mat. 6:7).

      In Übereinstimmung mit Gottes Willen

      Der Apostel Johannes erklärte: „Dies ist die Zuversicht, die wir ihm gegenüber haben, daß er uns hört, ungeachtet dessen, was wir gemäß seinem Willen bitten“ (1. Joh. 5:14). Das also ist eine weitere Bedingung dafür, daß Gott unsere Gebete erhört: Sie sollten in Übereinstimmung mit Gottes Willen sein. Außerdem sollten wir unbedingt in Übereinstimmung mit unseren Gebeten handeln.

      Kornelius, ein italischer Offizier, der im ersten Jahrhundert lebte, „flehte unablässig zu Gott“. Jehova erhörte seine Gebete und ließ ihm Hilfe zukommen, damit er über den göttlichen Willen mehr erfuhr. Möchtest du, daß Gott deine Gebete erhört? Dann lies in der Bibel, und stelle fest, worin Gottes Wille besteht. Nur so ist es dir möglich, in Übereinstimmung mit seinem Willen zu beten. Jehovas Zeugen würden dir unter Gottes Leitung gern dieselbe Art Hilfe bieten, die der Apostel Petrus dem Kornelius bot (Apg. 10:2-5).

      „Laßt in allem durch Gebet ... eure Bitten bei Gott bekanntwerden“ (Phil. 4:6, 7). Fahre fort zu bitten — zuerst um die Belange, die mit Gott zu tun haben: sein Name, sein Königreich und sein Wille. Und bitte danach um die Belange, die mit deinen persönlichen Bedürfnissen und denjenigen deines Nächsten zu tun haben. Ja, nimm dir für deine Gebete Jesu Mustergebet zum Vorbild. Erfülle Gottes Bedingungen für das Gebet, und möge Jehova deine Gebete erhören.

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