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‘Ihr solltet Lehrer sein’Der Wachtturm 1984 | 1. November
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‘Ihr solltet Lehrer sein’
‘Ein Sklave des Herrn muß lehrfähig sein’ (2. TIMOTHEUS 2:24).
1, 2. In welcher Hinsicht sollten Christen Jesus nachahmen?
AN EINEM Frühlingstag im Jahre 31 u. Z. hielt Jesus unter freiem Himmel vor einer großen Volksmenge eine Rede. Menschen unterschiedlichster Art waren gekommen, um ihm, dem Großen Lehrer, zuzuhören. Er machte sich — ohne die Hilfe moderner Mikrofone — die natürliche Akustik eines Berghangs zunutze, damit man ihn hören konnte. Was er sagte, war erstaunlich. Seine Zuhörer meinten hinterher übereinstimmend, sie hätten noch nie etwas Derartiges gehört. Im Bericht heißt es: „Die Volksmengen [waren] über seine Art zu lehren höchst erstaunt“ (Matthäus 7:28). Bei dieser und vielen anderen Gelegenheiten bewies Jesus, daß er wirklich ein meisterhafter Lehrer war.
2 Darüber hinaus erklärte er seinen Nachfolgern, daß auch sie Lehrer sein würden. Er sagte: „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, ... und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe“ (Matthäus 28:19, 20). Ebenso betonte der Apostel Paulus, daß Christen die Pflicht haben zu lehren. „Ihr [solltet] der Zeit nach Lehrer sein“, schrieb er den hebräischen Christen (Hebräer 5:12). Zu Timotheus sagte er: „Ein Sklave des Herrn ... hat es nicht nötig zu streiten, sondern muß gegen alle sanft sein, lehrfähig“ (2. Timotheus 2:24).
3. Auf welchen Gebieten wird von Christen erwartet, daß sie lehren?
3 Warum wird das Lehren so hervorgehoben? Weil Christen wissen müssen, wie sie zu lehren haben, wenn sie von Haus zu Haus und auf der Straße predigen oder wenn sie bei interessierten Personen Rückbesuche machen und Bibelstudien durchführen. Sie versuchen, all ihre Kontakte mit anderen zu nutzen, um zu lehren. (Siehe Johannes 4:7-15.) Außerdem muß ein christlicher Prediger lehren, wenn er persönlichen Rat erteilt oder im Königreichssaal zur Versammlung spricht. Reife Frauen sollten jüngeren Frauen gegenüber „Lehrerinnen des Guten“ sein (Titus 2:3-5). Christliche Eltern bemühen sich, ihre Kinder „in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas“ aufzuziehen, und das erfordert große Lehrfähigkeit (Epheser 6:4; 5. Mose 6:6-8). Kein Wunder, daß der Apostel Paulus sagte, ein Christ müsse „lehrfähig“ sein!
4, 5. Was hilft uns, gute Lehrer zu werden?
4 Lehren ist allerdings nicht leicht. Es ist eine Kunst (2. Timotheus 4:2). Wie können Christen — schließlich sind nicht viele von ihnen „dem Fleische nach Weise“ — diese Kunst entwickeln? (1. Korinther 1:26). Das ist nur mit Jehovas Hilfe möglich (Matthäus 19:26). Jehova gibt denen Weisheit, die ihn darum bitten (Jakobus 1:5). Sein heiliger Geist steht denen bei, die seinen Willen zu tun suchen, und er hat uns die Bibel gegeben, die „nützlich zum Lehren“ ist und uns hilft, für „jedes gute Werk“ — einschließlich das des Lehrens — ausgerüstet zu sein (2. Timotheus 3:16, 17).
5 Die Bibel hilft uns, bessere Lehrer zu werden. Besonders hilfreich sind die zuverlässigen Berichte über den Dienst Jesu, dessen Lehrfähigkeit seine Zeitgenossen so in Erstaunen versetzte (Markus 1:22). Wenn wir erkennen, was ihn zu einem solch guten Lehrer machte, können wir versuchen, ihn nachzuahmen. Tatsache ist, daß es beim Lehren zwei Gesichtspunkte zu berücksichtigen gilt: die persönliche Befähigung des Lehrers und seine Lehrmethode. Wir wollen nun sehen, wie es sich damit im Falle Jesu verhielt und was wir aus seinem Beispiel lernen können.
Der Lehrer ...
6. Welches Merkmal der Lehrtätigkeit Jesu müssen wir unbedingt nachahmen? Warum?
6 Jesus sagte bei einer Gelegenheit: „Was ich lehre, ist nicht mein, sondern gehört dem, der mich gesandt hat“ (Johannes 7:16). Ein andermal sagte er: „Ich [tue] nichts aus eigenem Antrieb ...; sondern so, wie der Vater mich gelehrt hat, rede ich diese Dinge“ (Johannes 8:28). Jesus lenkte also die Aufmerksamkeit auf seinen himmlischen Vater. Obwohl er der Messias war, ging es ihm um die Verherrlichung des Namens Jehovas, nicht seines eigenen (Matthäus 6:9; Johannes 17:26). Diese demütige Einstellung trug dazu bei, daß Jesus ein hervorragender Lehrer war. Christliche Lehrer von heute sollten ebenso demütig sein. Ihr Beweggrund besteht nicht darin, sich selbst als Lehrer zu rühmen, sondern Jehova als den Autor des Lehrstoffs. Somit werden ihre Schüler Diener Gottes, nicht Jünger eines Menschen. (Vergleiche Apostelgeschichte 20:30.)
7, 8. (a) Welche vorzügliche Einstellung hatte Jesus zur Wahrheit? (Psalm 119:97). (b) Wie kann uns eine ebensolche Einstellung helfen, unsere Lehrfähigkeit zu verbessern?
7 Beachte auch, daß Jesus kam, um ‘für die Wahrheit Zeugnis abzulegen’, und daß er über sein Lehrfach gründlich Bescheid wußte (Johannes 17:17; 18:37). Schon im Alter von 12 Jahren zeigte er großes Interesse an den Schriften (Lukas 2:46, 47). Zweifellos liebte Jesus die Wahrheit (Psalm 40:8). Dieses tiefgehende Verständnis der Wahrheit und die Liebe zu ihr vermittelten Jesus die Überzeugung, daß andere seine Botschaft hören mußten, und er war entschlossen, sie so wirkungsvoll wie möglich zu lehren (Johannes 1:14; 12:49, 50).
8 Wie steht es mit uns? Wahrscheinlich wissen wir sehr viel über die Wahrheit, aber lieben wir sie? Nehmen wir uns Zeit zum Studieren, um sie anderen mit mehr Geschicklichkeit übermitteln zu können? Sprechen wir gern darüber? Vertiefen wir unsere Kenntnis der Wahrheit, so wächst unsere Liebe zu ihr und unser Bedürfnis, sie anderen mitzuteilen. Der Psalmist pries denjenigen glücklich, der „seine Lust hat an dem Gesetz Jehovas und mit gedämpfter Stimme in seinem Gesetz liest Tag und Nacht“. Einem solchen Menschen wird, wie die Bibel sagt, „alles, was er tut, ... gelingen“, und das schließt seine Lehrtätigkeit ein (Psalm 1:1-3).
9. Welche andere Eigenschaft Jesu trug zu seiner hervorragenden Lehrfähigkeit bei?
9 Über ein Fach gut Bescheid zu wissen genügt jedoch nicht, um ein guter Lehrer zu sein. Als du noch zur Schule gingst, hattest du vielleicht einmal einen Lehrer, der zwar sein Fach gut beherrschte, aber kein guter Lehrer war. Wieso das? Es mag sein, daß ihm eine Eigenschaft fehlte, die Jesus in reichlichem Maße hatte: tiefe Liebe zu den Mitmenschen und Interesse an ihnen. Wir lesen in dem Bericht: „Als er die Volksmengen sah, empfand er Mitleid mit ihnen, weil sie zerschunden waren und umhergestoßen wurden wie Schafe, die keinen Hirten haben“ (Matthäus 9:36). Er war niemals zu müde oder zu beschäftigt, um anderen zu helfen (Johannes 4:6-26). Trotz ihrer Schwächen war er freundlich, sanft und geduldig. Er wollte helfen (Lukas 5:12, 13). Dieselben Eigenschaften braucht der christliche Lehrer von heute, wenn er ebenfalls Erfolg haben möchte.
10. Warum ist ein gutes Beispiel unerläßlich, wenn man mit Erfolg lehren will?
10 Beachte noch ein viertes Merkmal, das Jesus als Lehrer kennzeichnete. „Er beging keine Sünde, noch wurde Trug in seinem Munde gefunden“ (1. Petrus 2:22). Er tat nichts, was von seiner Lehrtätigkeit abgelenkt hätte. Trifft das auch auf uns zu? Paulus schrieb an die Römer: ‘Du aber, der du einen anderen lehrst: „Stiehl nicht“, stiehlst du?’ (Römer 2:21). Ist der Älteste, der der Versammlung die Wichtigkeit des Predigtdienstes einprägt, selbst aktiv im Predigtdienst? Hat derjenige, der in seinem Vortrag zum Bibellesen ermuntert, selbst ein Bibelleseprogramm? In manchen Situationen kann ein Gegner allein durch den Wandel ohne ein Wort gewonnen werden (1. Petrus 3:1). Taten können lauter reden als Worte. Wenn unsere Taten unseren Worten widersprechen, wird der Studierende den Widerspruch schnell herausfinden, und unsere Lehrtätigkeit ist wahrscheinlich vergebens.
11. Welche weiteren Gesichtspunkte des Lehrens kommen hier zur Sprache?
11 Der Wunsch des Lehrers, Jehova zu preisen, sein Verständnis der Wahrheit und seine Liebe zu ihr, sein freundliches Interesse an anderen und sein gutes Beispiel — all das sind wesentliche Merkmale eines guten Lehrers. Solche Eigenschaften wirken auf aufrichtige Studierende anziehend, selbst wenn der Lehrer nicht besonders gewandt in Lehrstil und -methode ist. Trotz allem ist Lehren eine Kunst, und wir können unsere Lehrfähigkeit verbessern, wenn wir auf Lehrstil und -methode achten. Betrachte einige der methodischen Gesichtspunkte der Lehrtätigkeit Jesu, und überlege, ob sie dir helfen können, ein besserer Lehrer zu werden.
... und seine Lehrmethode
12. (a) Welches Merkmal der Lehrtätigkeit Jesu fällt in Matthäus 5:3-12 auf? (b) Wie könntest du dir dieses Merkmal zunutze machen, um deine eigene Lehrfähigkeit zu verbessern?
12 Lies einmal die ersten Verse der Bergpredigt, um die Besonderheit des Lehrstils Jesu zu erfassen (Matthäus 5:3-12). Was fällt dir sofort auf? Nun, Jesus wählte seine Worte sorgfältig. Die Serie kurzer Sätze, die mit der Wendung „Glücklich sind ...“ beginnen, bildet eine denkwürdige Einleitung. Beachte außerdem: Er gebrauchte keine komplizierten, hochtrabenden Wörter oder Sätze. Die Wahrheiten, die er äußerte, waren tiefgründig, aber er legte sie auf einfache Weise dar. Das ist ein Geheimnis guten Lehrstils: EINFACHHEIT. Lies die Rede Jesu zu Ende, und achte auf andere Beispiele dafür, daß er tiefgründige Wahrheiten einfach und klar ausdrückte (Matthäus 5:23, 24, 31, 32; 6:14; 7:12). Überlege dann, wie du auf einfache Weise einige tiefgründige Wahrheiten erklären könntest — zum Beispiel die Heidenzeiten oder die Frage, warum die Bibel sowohl eine himmlische als auch eine irdische Hoffnung in Aussicht stellt.
13, 14. Inwiefern wurden Jesu Worte durch Veranschaulichungen mit Leben erfüllt?
13 Lies nun Matthäus 5:14-16. Jesus ermunterte einfache Menschen, in Wort und Tat die Wahrheit zu verbreiten. Darüber waren sie möglicherweise verblüfft. Denn in jenen Tagen blickte man zu den Schriftgelehrten und Pharisäern als den Lehrern der jüdischen Nation auf. Doch Jesus erklärte ihnen den Gedanken sehr einleuchtend. Wie? Indem er eine meisterhafte Veranschaulichung gebrauchte. Ja, VERANSCHAULICHUNGEN sind ein wertvolles Hilfsmittel, dessen sich Jesus häufig bediente.
14 Wieso Veranschaulichungen? Weil es für unseren Sinn am leichtesten ist, in Bildern zu denken. Durch die Anspielung auf vertraute Gegebenheiten erleichtern Veranschaulichungen das Begreifen geistiger Dinge. Jesus verglich Jehova, den Hörer des Gebets, mit einem Vater, der seinen Kindern gute Gaben gibt. Der schwierige Pfad zum Leben wurde als ein eingeengter Weg mit einem engen Tor beschrieben. Falsche Propheten wurden mit Wölfen verglichen, die sich als Schafe verkleiden, oder mit Bäumen, die faule Frucht hervorbringen (Matthäus 7:7-11, 13-21). Diese wirklichkeitsnahen Veranschaulichungen erfüllten Jesu Worte mit Leben. Er erteilte dadurch denkwürdige, unvergeßliche Lektionen.
15. Führe einige Beispiele an, um zu zeigen, wie Christen heute Veranschaulichungen verwenden können, um sich im Lehren zu verbessern.
15 Auch heute verwenden christliche Lehrer Veranschaulichungen, um neue Vorstellungen anderen besser verständlich zu machen. Manche veranschaulichen die Unsinnigkeit der Lehre vom Höllenfeuer, indem sie den Zuhörer fragen, wie er über Eltern denkt, die ihr ungehorsames Kind bestrafen, indem sie seine Hand ins Feuer halten. Die Tatsache, daß nur verhältnismäßig wenige Menschen in den Himmel kommen, wohingegen die meisten die Hoffnung auf ewiges Leben auf der Erde haben, kann man damit vergleichen, daß in einer Nation nur wenige zur Regierung gehören, wohingegen die Mehrzahl aus der Regierung Nutzen zieht. Gewöhnlich sollte man eine Veranschaulichung nur einem Bereich entnehmen, mit dem der Zuhörer vertraut ist. Sie sollte keiner weitschweifigen Erklärung bedürfen oder so langatmig sein, daß der Lehrpunkt untergeht.
16. Welche Art Veranschaulichung ist besonders wirkungsvoll?
16 Vergiß nicht, daß man auch Veranschaulichungen visueller Art verwenden kann. Als Jesus gefragt wurde, ob es angebracht sei, Cäsar Steuern zu zahlen, deutete er zur Veranschaulichung seiner Antwort auf eine Münze (Matthäus 22:17-22). Während er die Notwendigkeit der Demut hervorhob, veranschaulichte er den Lehrpunkt, indem er ein kleines Kind zu sich rief (Matthäus 18:1-6). Als er über 100prozentige Ergebenheit sprach, deutete er auf eine Witwe, die alles, was sie hatte — zwei kleine Münzen —, in den Tempelschatz warf (Markus 12:41-44). Bei christlichen Zusammenkünften im Königreichssaal machen manche Redner Gebrauch von Wandtafeln, Bildern, Karten und Lichtbildern, während bei Heimbibelstudien gedruckte Illustrationen oder andere Hilfsmittel verwendet werden können. Visuelle Veranschaulichungen sind viel wirkungsvoller als bloße Worte.
17. Nenne ein weiteres Hilfsmittel, dessen sich Jesus häufig bediente.
17 Lies einmal nach, wie Jesus in der in Matthäus 12:10-12 beschriebenen Situation mit den Pharisäern fertig wurde. Beachte, wie geschickt er eine sehr raffinierte Frage beantwortete. Ja, er gebrauchte eine Veranschaulichung. Ist dir aber aufgefallen, in welcher Form er sie vortrug? Als Frage. Auf diese Weise legte er seinen Zuhörern einen ausgeglicheneren Standpunkt über den Sabbat nahe. FRAGEN sind also ein weiteres unschätzbares Hilfsmittel, dessen sich Jesus bediente. Beachte, wie Jesus Fragen verwendete, um seine Zuhörer zu bewegen, innezuhalten und nachzudenken, und Gegner zu zwingen, ihren Standpunkt neu zu überdenken (Matthäus 17:24-27; 21:23-27; 22:41-46).
18. Führe einige Beispiele an, um zu zeigen, wie Christen heute bei Diskussionen um Lehrpunkte von Fragen Gebrauch machen können.
18 Auf ähnliche Weise können Christen heute von Fragen Gebrauch machen. Wenn beispielsweise ein Verfechter der Dreieinigkeitslehre Matthäus 28:18 anführt, um zu beweisen, daß Jesus allmächtig und daher Gott gleich sei, können wir, wie es von erfahrenen Lehrern empfohlen wird, durch Fragen zum Nachdenken anregen. Wir könnten beispielsweise folgende Fragen stellen: „Wenn Jesus, wie es in diesem Vers heißt, alle Gewalt gegeben wurde, wer gab sie ihm dann? Und welche Stellung hatte Jesus, bevor ihm alle Gewalt gegeben wurde?“ Dadurch wird Trinitariern geholfen, diese Schriftstelle in einem neuen Licht zu sehen. Mancher, der an die Lehre vom Höllenfeuer glaubt, verwendet das Gleichnis vom reichen Mann und Lazarus, um zu beweisen, daß eine Feuerhölle existiere (Lukas 16:19-31). Man könnte ihm mit folgenden Fragen behilflich sein: „Wohin kam der Arme, als er starb? Wenn er in den Himmel kam, bedeutet das dann, daß im Himmel jeder am Busenplatz Abrahams ist? Wie war eigentlich Abraham dorthin gekommen, da doch bis zur Zeit Jesu noch kein Mensch in den Himmel hinaufgestiegen war?“ (Johannes 3:13). Solche Fragen würden erkennen lassen, daß der im Gleichnis beschriebene Zustand des Armen nach dem Tod symbolisch sein muß. Daher ist auch der Zustand des Reichen, nachdem er „gestorben“ war, symbolisch und nicht buchstäblich zu verstehen — vor allem angesichts dessen, was andere Schriftstellen über die Hölle aussagen (Prediger 9:10).a
19. Warum sind Fragen beim Lehren in allen Situationen so wertvoll?
19 Durch Fragen wird der Lernende in den Lehrprozeß mit einbezogen. Selbst rhetorische Fragen (auf die der Redner keine Antwort von seinen Zuhörern erwartet) spornen den Zuhörer zum Nachdenken an. Beachte, wie Jesus in Matthäus 11:7-11 von rhetorischen Fragen Gebrauch machte. Fragen haben noch einen anderen Zweck. Häufig müssen wir wissen, was im Sinn einer Person vor sich geht, bevor wir ihr helfen können. Da wir im Gegensatz zu Jesus anderen nicht ins Herz sehen können, bleibt uns nur e i n e Möglichkeit, diese Information zu erlangen: wohlüberlegte Fragen stellen (Sprüche 18:13; 20:5).
20. Welcher zweifache Lohn ist uns gewiß, wenn wir ‘beständig achtgeben auf uns selbst und auf unser Lehren’? (1. Timotheus 4:16).
20 Ja, Lehren ist eine Kunst. Um sie zu pflegen, muß der Lehrer selbst gewisse Eigenschaften entwickeln und eifrig lernen, wie man lehrt. Das ist nicht leicht. Aber man kann diese Kunst pflegen. Christ zu sein bedeutet, Lehrer zu sein. Das Lehren ist bei so vielen christlichen Pflichten unerläßlich. Daher tun wir gut, den Rat des Paulus anzuwenden: „Gib beständig acht auf dich selbst und auf dein Lehren.“ Zugegeben, manche haben in dieser Hinsicht eine höhere natürliche Begabung als andere. Mit Erfolg lehren können jedoch alle, sofern sie sich darum bemühen und zu Jehova um Hilfe aufblicken. Wenn sie das tun, ist ihnen ein unschätzbarer zweifacher Lohn gewiß. Schließlich sagte Paulus: „Bleibe bei diesen Dingen, denn dadurch, daß du dieses tust, wirst du sowohl dich selbst als auch die retten, die auf dich hören“ (1. Timotheus 4:16).
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Führe Neue zur Organisation GottesDer Wachtturm 1984 | 1. November
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Führe Neue zur Organisation Gottes
„Habt Liebe zur ganzen Bruderschaft“ (1. PETRUS 2:17).
1, 2. Was außer Lehrpunkten wird von christlichen Lehrern vermittelt?
EIN Lehrer hat die Aufgabe, Fakten zu vermitteln. Doch ein guter Lehrer begnügt sich damit nicht. Er vermittelt Wertvorstellungen, hilft dem Schüler, die Wichtigkeit des Gelernten zu erkennen, und zeigt ihm, wie er es am besten anwenden kann. Vor allem auf den christlichen Lehrer trifft das zu. Natürlich muß er die „Wahrheit Gottes“ vermitteln (Römer 1:25). Aber dazu gehört mehr als nur die Kenntnis einer Lehre. Die Bibel ermuntert dazu, die Furcht Jehovas sowie „Gutes“ und „Vernünftigkeit“ zu lehren (Psalm 34:11; 119:66).
2 Jesus erwähnte noch weitere Dinge, die gelehrt werden müssen: „Macht Jünger aus Menschen aller Nationen, ... und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe“ (Matthäus 28:19, 20). Das, was Jesus „geboten“ hat, schließt ein, daß man sich an dem weltweiten Predigtwerk beteiligt, das für unsere Zeit vorausgesagt wurde (Matthäus 24:14). Aber es gibt noch etwas, was wir den Studierenden vermitteln sollten. Was ist das? Um die Antwort herauszufinden, wollen wir uns mit dem Dienst des Apostels Paulus befassen und darauf achten, was bei seiner Lehrtätigkeit hervorstach.
Paulus als Organisator
3. Wie ging Paulus vor, als er in Korinth Neuinteressierte belehrte?
3 Der Apostel Paulus fand bei seinem ersten Besuch in Korinth trotz der Gegnerschaft von seiten der jüdischen Gemeinde viele hörende Ohren. Allerdings lehrte Paulus die Neuinteressierten nicht nur einzeln. Wir lesen: „Er [ging] von dort [der Synagoge] weg und begab sich in das Haus eines Mannes namens Titius Justus, eines Anbeters Gottes, dessen Haus an die Synagoge stieß“ (Apostelgeschichte 18:7). Dieses Haus wurde eine Zusammenkunfts- und Anbetungsstätte für neue Jünger. Bald organisierte Paulus sie zu einer Versammlung (1. Korinther 1:2).
4. Was entstand in Ephesus, bald nachdem Paulus dort zu lehren begonnen hatte?
4 Später reiste Paulus nach Ephesus, wo etwas Ähnliches geschah. Er lehrte Interessierte im persönlichen Gespräch, „von Haus zu Haus“ (Apostelgeschichte 20:20). Aber er sorgte auch schnell dafür, daß die neuen Jünger miteinander Gemeinschaft pflegen konnten. Er „sonderte die Jünger von ihnen [den Juden] ab und hielt in dem Hörsaal der Schule des Tyrannus täglich Ansprachen“ (Apostelgeschichte 19:9). Bald wurden auch diese Christen zu einer Versammlung mit ernannten Ältesten organisiert (Apostelgeschichte 20:17, 18).
5. Was taten die christlichen Lehrer so früh wie möglich, um Neuen zu helfen?
5 Die Neuen, die im ersten Jahrhundert die Wahrheit annahmen, überließ man also nicht sich selbst. Sie wurden in Versammlungen zusammengebracht. Die Versammlungen wiederum freuten sich über die Ermunterung von der damaligen leitenden Körperschaft. Reife Brüder, wie zum Beispiel Paulus und Barnabas, verbrachten viel Zeit damit, in diesen neugegründeten Versammlungen zu lehren, und sie „verkündeten mit noch vielen anderen die gute Botschaft vom Worte Jehovas“ (Apostelgeschichte 15:30-35). Wozu diese Anstrengungen? Warum überließ man die Neuen nicht sich selbst und vertraute darauf, daß sie durch ihr neu geschultes Gewissen veranlaßt würden, das Rechte zu tun?
Wozu Versammlungen?
6. Warum wurden die ersten Christen zu Versammlungen organisiert?
6 Es gibt viele Gründe, und einige möchten wir hier erwähnen. Wenn jemand ein Christ wurde, dann hatte er nicht mehr viel mit der Welt gemeinsam (Johannes 17:14, 15). Wäre er isoliert und sich selbst überlassen geblieben, dann wäre große Einsamkeit sein Los gewesen. Da er jedoch in der Ortsversammlung mit anderen Christen Gemeinschaft hatte, wurde er durch sie darin bestärkt, von der Welt getrennt zu bleiben. Außerdem sagte Jesus, seine Nachfolger würden „eins“ sein (Johannes 17:11). Diese Einheit konnte man vor allem in den Versammlungen sehen. Jesus sagte auch: „Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt“ (Johannes 13:35). Damit Christen diese Liebe so bekunden konnten, daß sie für Außenstehende ein sichtbares Zeichen wurde, mußten sie Gemeinschaften bilden. Diese Gemeinschaften waren die Ortsversammlungen, in denen die Christen gegenseitig über ihr geistiges und körperliches Wohlbefinden wachten (Philipper 2:4). Zum Beispiel wurde die Hilfsmaßnahme für Witwen, die Paulus mit Timotheus erörterte, offensichtlich von Versammlungen organisiert (1. Timotheus 5:3-10).
7. (a) Welche Bedeutung haben die Worte des Paulus aus Hebräer 10:24, 25? (b) Welche Rolle spielten die Christenversammlungen des ersten Jahrhunderts hinsichtlich des Predigtwerks?
7 Daher waren die Worte des Paulus eine direkte Ermunterung, die Ortsversammlung zu unterstützen, als er sagte: „Laßt uns aufeinander achten zur Anreizung zur Liebe und zu vortrefflichen Werken, indem wir unser Zusammenkommen nicht aufgeben, wie es bei einigen Brauch ist, sondern einander ermuntern, und das um so mehr, als ihr den Tag herannahen seht“ (Hebräer 10:24, 25). Außerdem wurde das Predigen der guten Botschaft vom Königreich, eine Aufgabe, die im ersten Jahrhundert so hervorragend bewältigt wurde, ohne Zweifel von den Versammlungen in organisierter Form durchgeführt (Römer 10:11-15). Die Ältesten der Versammlung Antiochia sandten unter der Leitung des heiligen Geistes Paulus und Barnabas als Missionare in nichtzugeteilte Gebiete, und Paulus erkannte an, daß die Ältesten der Versammlung Jerusalem die Befugnis hatten, ihm zu sagen, wo er predigen solle (Apostelgeschichte 13:1-3; Galater 2:8-10).
Ortsversammlungen heute
8, 9. Aus welchen Gründen sollten auch wir unsere Interessierten zur Ortsversammlung führen?
8 Was können wir aus diesen geschichtlichen Gegebenheiten lernen? Daß auch wir Neue zur Ortsversammlung führen sollten. Nicht anders als in den Tagen des Paulus ist heute das Christentum keine Religion von Einsiedlern. „Wer sich absondert, wird nach seinem eigenen selbstsüchtigen Verlangen trachten“, wird in Sprüche 18:1 gewarnt. Andererseits heißt es: „Wer mit Weisen wandelt, wird weise werden“ (Sprüche 13:20). Die Neuen brauchen die geistige, moralische und emotionale Unterstützung, die die Christenversammlung bietet. Sie müssen all das erleben, was das Christsein zu einer solch erfreulichen und einzigartigen Erfahrung macht: die Liebe der Mitchristen, der Dienst der Ältesten und die wohltuende Einheit (Psalm 133:1).
9 Auch heute wird das weltweite Predigen der guten Botschaft vom Königreich in organisierter Form hauptsächlich von den Ortsversammlungen durchgeführt (Matthäus 24:14). Wenn wir daher Neue von ihrer Verpflichtung unterrichten, an diesem Werk teilzunehmen, müssen wir sie zur Ortsversammlung führen und ihnen zeigen, wie sie mit ihr zusammenarbeiten sollten.
Eine internationale Bruderschaft
10. Führe einige Schriftstellen an, die die internationale Einheit der Christen des ersten Jahrhunderts erkennen lassen.
10 Allerdings machte der Apostel Paulus Neue nicht nur mit der Ortsversammlung bekannt. Den Ephesern schrieb er: „Da ist e i n Leib und e i n Geist, so, wie ihr in der e i n e n Hoffnung berufen worden seid, zu der ihr berufen wurdet“ (Epheser 4:4). Es gab weltweit nur einen „Leib“, nicht eine Anzahl verstreute, voneinander unabhängige Ortsversammlungen. Auch Jesus bezog sich auf die auf der Erde lebenden Glieder dieses „Leibes“, als er von einem „treuen und verständigen Sklaven“ sprach, der befugt sei, den „Hausknechten“ Speise zu geben (Matthäus 24:45-47). Die einzelnen Christen auf der ganzen Erde müßten die Befugnis dieses „Sklaven“ anerkennen, wenn sie von ihm mit Speise versorgt werden wollten. Dadurch würde eine internationale Gemeinschaft von Christen entstehen.
11. (a) Wie nannte Petrus diese internationale Organisation von Christen? (b) Durch welche Vorkehrung wurde unter den Christen des ersten Jahrhunderts die Einheit in der Lehre gewahrt? Wie zeigte Paulus, daß er diese Vorkehrung anerkannte?
11 Daher sprach der Apostel Petrus von den Christen seiner Zeit als der „ganzen Bruderschaft“ (1. Petrus 2:17). Sie bildeten eine internationale „Bruderschaft“ (griechisch: adelphótēs). Die Neuen wurden nicht nur ein Teil der Ortsversammlung, sondern auch ein Teil dieser ganzen internationalen Bruderschaft. Die Versammlungen standen miteinander in Verbindung (Kolosser 4:15, 16). Wenn Fragen über Lehrpunkte aufkamen, trafen die Christen nicht ihre eigene Entscheidung. Um eine maßgebende Antwort zu erhalten, wandten sie sich an die Ältesten der Versammlung Jerusalem, die damals als leitende Körperschaft für alle Versammlungen dienten (Apostelgeschichte 15:2, 6-22). Paulus selbst erkannte die Befugnis dieser Körperschaft an, über Lehrpunkte zu entscheiden. Obwohl er die Wahrheit durch eine besondere Offenbarung von Jesus Christus erhalten hatte, reiste er nach Jerusalem und erklärte der leitenden Körperschaft die gute Botschaft, die er predigte, ‘damit er nicht etwa vergeblich laufe oder gelaufen wäre’ (Galater 1:11, 12; 2:1, 2, 7-10).
12. Welche weiteren Maßnahmen schweißten die „ganze Bruderschaft“ zusammen?
12 Um die Einheit der „ganzen Bruderschaft“ im Denken und Handeln zu wahren, wurden zu ihrer Erbauung reisende Diener wie Timotheus, Titus und Epaphroditus ausgesandt, außerdem zirkulierten unter den Versammlungen Briefe von Paulus, Petrus, Jakobus, Johannes und Judas. Da eine solche Bruderschaft existierte, erfuhren die wohlhabenderen Christen in anderen Ländern von der Not ihrer Brüder in Judäa, und Paulus war — mit Hilfe der Versammlungen — in der Lage, eine Hilfsaktion für die Bedürftigen zu organisieren (1. Korinther 16:1-4). Die einzelnen Christen wurden auch ermuntert, wenn sie Berichte über das Ausharren und den Glauben der „ganzen Bruderschaft in der Welt“ hörten (1. Petrus 5:9).
Mache Neue mit der „ganzen Bruderschaft“ bekannt
13. Welche Ähnlichkeiten bestehen zwischen der weltweiten „ganzen Bruderschaft“ des ersten Jahrhunderts und der von heute?
13 Gibt es heute auch eine solche „Bruderschaft“? Jawohl. Der „treue und verständige Sklave“ ist immer noch da und trägt immer noch die Verantwortung für die Versorgung der „Hausknechte“ (Matthäus 24:45-47). Wie in den Tagen des Paulus repräsentiert eine leitende Körperschaft diesen „Sklaven“ und leitet das weltweite Werk des Predigens der „guten Botschaft“. Ebenso wird heute die internationale Einheit gestärkt, und zwar durch Briefe und Druckschriften von dieser leitenden Körperschaft und durch reife Lehrer, die in den Versammlungen dienen. Das erleichtert es jemandem, wenn er mit der Wahrheit vertraut wird, ein Teil der Ortsversammlung zu werden und sich als einen Teil der weltweiten „ganzen Bruderschaft“ zu betrachten. Es ist die Verantwortung des christlichen Lehrers, dem Studierenden dabei zu helfen. Wie kann er das tun?
Anderen helfen, die „ganze Bruderschaft“ zu lieben
14. Welche Möglichkeiten hast du mit Erfolg genutzt, um Studierenden etwas über die Ortsversammlung und auch über die internationale Organisation des Volkes Gottes zu erzählen?
14 Der christliche Lehrer kann dem Studierenden von der Versammlung und der internationalen „Bruderschaft“ erzählen, und dann kann er sie ihm zeigen. Wie kann er ihm davon erzählen? Im folgenden werden einige Möglichkeiten angeführt, von denen erfahrene Lehrer mit Erfolg Gebrauch machen: Nimm dir vor oder nach dem Bibelstudium etwas Zeit, über die Versammlung zu sprechen und darüber, warum sie gemäß der Bibel so wichtig ist, auch über den „treuen und verständigen Sklaven“ und darüber, wie er uns heute dient. Beschreibe den Königreichssaal und die Zusammenkünfte. Erwähne interessante Dinge, die du in den Zusammenkünften gelernt hast. Schließe in dein Gebet vor und nach dem Studium die Ortsversammlung wie auch die internationale Bruderschaft ein.
15. Welche ausgezeichneten Möglichkeiten haben wir, Interessierten die Ortsversammlung und die internationale Organisation zu zeigen?
15 Wie kannst du aber diese Dinge zeigen? Folgende Möglichkeiten haben sich als erfolgreich erwiesen: Lade so bald wie möglich andere von der Versammlung ein, dich zum Studium zu begleiten, damit der Studierende möglichst früh neue Freundschaften schließen kann. Er muß erkennen, daß er, ganz gleich, welche Freundschaften er im alten System der Dinge verliert, durch neue Bekanntschaften in der „ganzen Bruderschaft in der Welt“ reichlich entschädigt wird (1. Petrus 5:9; Matthäus 19:27-29). Mache vollen Gebrauch von der Broschüre Jehovas Zeugen im zwanzigsten Jahrhundert. Sie beschreibt die neuzeitliche internationale Organisation der Zeugen Jehovas und enthält einige vorzügliche Bilder von einem großen Kongreß, einem Königreichssaal, einer Zusammenkunft und vom Predigtwerk. Das vermittelt dem Studierenden eine bildhafte Vorstellung von dem Betätigungsfeld der „ganzen Bruderschaft“. Auch das Kapitel 23 des Buches Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben enthält eine durch Farbbilder bereicherte Beschreibung der Organisation Gottes von heute.
16. (a) Was sollten wir mit den Studierenden so früh wie möglich tun? Welchen biblischen Grund gibt es dafür? (b) Was können wir beim Besuch des Kreis- oder Bezirksaufsehers unternehmen, um den Studierenden zu helfen, ein Teil des Volkes Gottes zu werden?
16 Vergiß auch nicht, daß Paulus in Ephesus, bald nachdem er Interesse festgestellt hatte, Zusammenkünfte organisierte (Apostelgeschichte 19:9, 10). Wenn „ein Ungläubiger oder ein gewöhnlicher Mensch“ in eine ordnungsgemäß verlaufende Zusammenkunft kommt, wird, wie Paulus den Korinthern schrieb, „das Verborgene seines Herzens ... kund, so daß er auf sein Angesicht fallen und Gott anbeten wird, indem er erklärt: ‚Gott ist wirklich unter euch‘“ (1. Korinther 14:24, 25). Auch heute gilt, daß der Studierende um so eher erkennt, wo die Wahrheit wirklich zu finden ist, je früher er mit der Ortsversammlung Kontakt aufnimmt. Aus diesem Grund laden christliche Lehrer die Studierenden ein, so bald wie möglich Versammlungszusammenkünfte und Kongresse zu besuchen. Wenn nötig, kommen sie dem Interessierten entgegen, indem sie zu ihm gehen und ihn persönlich zu den Zusammenkünften abholen. Wenn ihre Versammlung von einem neuzeitlichen „Titus“ oder „Epaphroditus“ — einem Kreis- oder Bezirksaufseher — besucht wird, achten sie darauf, daß er und seine Frau mit dem Studierenden bekannt werden, indem sie etwa die Besucher einladen, am regelmäßigen Bibelstudium teilzunehmen.
17. Was ist ein wesentlicher Teil unseres Werkes des Lehrens und Jüngermachens? (Matthäus 28:19, 20). Welchen Nutzen ziehen die Studierenden daraus?
17 Jehovas weltweite Versammlung der Gesalbten ist „eine Säule und Stütze der Wahrheit“ (1. Timotheus 3:15). Damit die Neuinteressierten aus dieser „Stütze“ Nutzen ziehen können, müssen sie sich den Hunderttausenden von Sanftmütigen anschließen, die sich um diese Gesalbten scharen (Sacharja 8:23). Heute bilden diese Sanftmütigen eine internationale Bruderschaft, die mehr als zweieinhalb Millionen zählt. Die Wahrheit anzunehmen schließt ein, daß man sich der internationalen Bruderschaft anschließt. Wenn die Interessierten ein Teil der Bruderschaft werden, können sie den Schutz und die Unterstützung genießen, die sie bietet. Sie erfreuen sich der brüderlichen Liebe ihrer Mitchristen und haben Gelegenheit, sie mit ihrer Liebe zu erwidern (Hebräer 13:1). Das bedeutet auch, daß sie Teil einer zahllosen internationalen Volksmenge werden, die die kommende große Drangsal überleben wird, um sich dann für immer einer glücklichen Gemeinschaft zu erfreuen (Offenbarung 7:9-17). Du solltest also, während du die Studierenden über biblische Lehren unterrichtest, nicht vergessen, sie zur „ganzen Bruderschaft“ zu führen und ihnen die Liebe zu ihr einzuflößen (1. Petrus 2:17).
Erinnerst du dich?
◻ Was tat Paulus mit Neuinteressierten in Ephesus und Korinth?
◻ Warum war das für sie so nützlich?
◻ Was außer Lehrpunkten sollten wir den Studierenden näherbringen?
◻ Welche praktischen Möglichkeiten haben wir dazu?
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