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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1982
  • Zwischentitel
  • Evolutionsgegner rühren sich
  • Im Kreuzfeuer
  • Opfer des Ölskandals stürmen Kirchen
  • Gefährliche Meditationspraktiken
  • Rechtsempfinden abgestumpft
  • Italien: Vatikan verliert an Einfluß
  • Heißer als die Sonne
  • Himmelsfernrohr
  • Bergsteiger als Devisenbringer
  • Umweltfreundliche Plastiktüten?
  • Bibeln für China
  • Westlichen Einflüssen entgegengetreten
  • Es gibt noch Sklaven
Erwachet! 1982
g82 8. 7. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Evolutionsgegner rühren sich

◆ Im Oktober 1981 fand in Braunschweig ein Seminar der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt statt, bei dem „vorbehaltlose Kritik an der grundlegenden Theorie der Evolution geübt wurde“. Wie aus dem Wissenschaftsmagazin Die Umschau (3/82) hervorgeht, stieß das Seminar, das unter dem Titel „Struktur und Information in Technik und Natur“ von Professor Werner Gitt geleitet wurde, auf „ungeheuer großes Interesse“. „Die Frage nach dem Ursprung des Lebens“, so erklärte Professor Gitt gegenüber dem Magazin, „liegt außerhalb der wissenschaftlichen Aussagefähigkeit; das ist eine Glaubensfrage.“ Wie in einem Glaubenskrieg sieht er sich und seine Mitstreiter in der Rolle der Minderheit, die von einem übermächtigen Gegner mit unlauteren Mitteln unterdrückt wird. Professor Gitt „wirft den ,Evolutionisten‘ vor, scharf zu kämpfen, wissenschaftliche Lügen zu verbreiten, voneinander abzuschreiben, ohne die Fakten zu prüfen, und dann auch noch die Kinder in den Schulen mit entsprechenden Falschinformationen zu füttern“, bemerkt das Wissenschaftsmagazin. „Namhafte Wissenschaftler ihres Fachgebietes“, sagte Professor Gitt, der Leiter der Datenverarbeitung bei der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig ist, hätten auf dem Seminar versucht, „einzelne Belege für die Theorie Darwins in Zweifel zu ziehen“. Schon aufgrund kybernetischer Prinzipien sei Evolution seiner Meinung nach nicht möglich, denn „durch zufällige Mutation können nicht mehr Informationen entstehen“. Kritik wurde auch an den legendären Experimenten mit künstlichen Uratmosphären sowie an der gängigen Zeitskala der Erdgeschichte geübt. Der Physiker Professor Dr. H. Schneider (Institut für Hochenergie-Physik der Universität Heidelberg) betonte, daß „ein Alter der Erde von rund vier Milliarden Jahren ... bisher keineswegs bewiesen“ sei. Vielmehr müsse „aufgrund der widersprüchlichen Meßergebnisse ein erheblich kleineres Alter in Betracht gezogen werden“. Dr. J. Scheven, Biologe am Reichenbachgymnasium Ennepetal, äußerte sich gemäß dem Magazin wie folgt: „Angesichts der inzwischen bewiesenen katastrophischen Vernichtung der schwimmenden Steinkohlenwälder sowie vieler anderer Fossillagerstätten ist zu schließen, daß die Erdgeschichte sich nur in einem Zeitraum von verhältnismäßig wenigen Jahrtausenden abgespielt hat.“ Wenn die Erde nur einige Jahrtausende alt ist, dann wäre natürlich gar nicht genug Zeit für die Evolution im Sinne Darwins gewesen. Abschließend sagte Professor Gitt, der jedoch nicht mit einer religiösen Organisation in Verbindung gebracht werden möchte: „Aus allem, was wir beobachten, müssen wir schließen, daß wir es mit einem fertigen Leben, einer fertigen Erde zu tun haben. Alles deutet für mich persönlich auf eine einheitliche Schöpfung hin.“

Im Kreuzfeuer

◆ Kurz vor der Eröffnung der schweizerischen Autobahn N 12 ist neben der Fahrbahn im Kanton Freiburg bei Châtel-Saint-Denis ein 8 m hohes Kreuz errichtet worden. Ein Komitee für die Trennung von Kirche und Autobahn hat nun — so ist in der Publikation Touring zu lesen — bereits Hunderte von Unterschriften gesammelt und will vom Freiburger Großen Rat die sofortige Entfernung aller kirchlichen Symbole entlang der N 12 verlangen. Das Kreuz könne die Autofahrer ablenken und zu gefährlichen Manövern provozieren, erklärte man. Außerdem sei jede Art von Werbung an den Autobahnen verboten

Opfer des Ölskandals stürmen Kirchen

◆ Über 1 000 Spanier, die an einer spektakulären Speiseölvergiftung leiden, schlossen sich mit vielen ihrer Angehörigen im Februar in verschiedenen Kirchen Madrids und der Provinz ein. Sie boten ein „Bild des Jammers, der Verzweiflung und des Protestes“, schrieb Die Welt. Am gleichen Tag wurde das 262. Todesopfer des spanischen Speiseölskandals gemeldet. Trotz der sicheren Annahme, daß seit Monaten kein vergiftetes Öl mehr im Handel ist, lagen Mitte Februar noch etwa 420 Menschen in den Krankenhäusern; auch wurden viele Neuerkrankungen gemeldet. Bisher gilt die Erkrankung noch als unheilbar.

Gefährliche Meditationspraktiken

◆ Der ehemalige indische Guru Rabi Maharaj warnte kürzlich in Würzburg vor fernöstlichen Meditationspraktiken. Wie die Main Post berichtet, geriet Maharaj gemäß eigenen Angaben „während ausgedehnter Meditationsübungen mehrfach mit ,Geistern‘ und Dämonen in Berührung, die ihm auch übernatürliche Kräfte verliehen“. Viele seiner Erfahrungen im Zustand der Transzendenz hätten sich mit den Sinnesempfindungen von Menschen unter Drogeneinfluß gedeckt. Meditation sei für östliche Mystiker ein „Verfahren, ... sich von der Welt der Dinge und Gedanken zu lösen, um das angeblich wesenhafte Einssein mit dem Universum zu erkennen. Was im Westen unter der oft harmlosen Bezeichnung ,Entspannungstechnik‘ verkauft werde, könne dazu führen, daß man schließlich kosmischen, mystischen Kräften unterworfen“ sei. Der ehemalige Guru warnte vor Yoga, dessen oberstes Ziel die Herbeiführung eines Trancezustandes sei, der die Vereinigung mit Brahman, der „höchsten und letzten Wahrheit des Hinduismus“, erlaube. „Yoga hat die Macht, den Menschen in den Hinduismus hineinzuziehen“, erklärte er. Kritisch setzte sich der in der Schweiz lebende Inder auch mit der Transzendentalen Meditation (TM) auseinander. „Sie sei entgegen ihren Beteuerungen keine Wissenschaft, sondern eine Religion mit stark kommerziellen Zügen: Die in den TM-Meditationen verwandten Mantras (gewöhnlich von einem Guru gelehrte ein- oder mehrsilbige Lautsymbole zur Erlangung eines mystischen, ekstatischen Zustandes) bezögen sich eindeutig auf Götter und Dämonen des Hinduismus.“

Rechtsempfinden abgestumpft

◆ Brasilien erlebt eine Welle der Lynchjustiz. Seit September 1979 sind allein im Staate Rio gemäß einem Bericht der brasilianischen Zeitung Jornal do Brasil mindestens vierzehn Personen durch Selbstjustiz von Bürgern zu Tode gekommen. Empörte Einwohner erschlugen zum Beispiel des Nachts in einem Armenviertel bei São Paulo den 25jährigen José Santos da Cruz und den 16jährigen Elizer Pinto, weil sie einige Stunden zuvor eine 53jährige Frau in ihrer Wohnung überfallen und vergewaltigt haben sollten. Sogar der Polizeiminister des Staates São Paulo rechtfertigte in einem Fernsehinterview die Aktion der Einwohner „angesichts der Gewalt der Kriminellen“, andererseits warnte er davor, die Justiz in die eigene Hand zu nehmen (Basler Zeitung). Eine Woche nachdem die beiden Burschen gelyncht worden waren, räumte ein Kriminalkommissar einen Irrtum der Selbstjustiz ein: José und Elizer seien „ganz normale Leute“ gewesen, die von einem Tanzabend heimgekehrt seien; man habe sie mit den noch unbekannten Tätern verwechselt.

Italien: Vatikan verliert an Einfluß

◆ Die gutnachbarlichen Beziehungen zwischen dem Vatikan und der italienischen Regierung scheinen in Gefahr zu sein. „Mit zunehmender Deutlichkeit erheben sich in jedem Februar Stimmen gegen das verstaubte Abkommen zwischen Staat und Kirche“, schreibt die Hannoversche Allgemeine Zeitung. Der faschistische Diktator Mussolini gewann durch das Konkordat mit dem Papst im Februar 1929 internationales Ansehen, der Vatikan erhielt dafür die Garantie für eine winzige „irdische“ Basis, eine stattliche Entschädigung und das Recht, massiv in das italienische Familienrecht hineinzuwirken. Vor einigen Jahren haben nun die beiden Kammern des italienischen Parlaments das Scheidungsgesetz verabschiedet, das später bei einer Volksabstimmung von 60 Prozent der Bevölkerung gutgeheißen wurde. Danach ist der gesetzlich geschützte Schwangerschaftsabbruch als Streitpunkt hinzugekommen. Inzwischen ist die fragwürdige Praxis des Kirchentribunals („Sacra Rota“), Ehen für nichtig zu erklären und Kinderehen zu schließen, von den Verfassungsrichtern der Republik in Frage gestellt worden. Die Zeitung bemerkt: „In den vergangenen 20 Jahren ist die Verweltlichung Italiens so weit vorangeschritten, daß in der Tat für Privilegien der katholischen Kirche keine Grundlage mehr gegeben ist.“

Heißer als die Sonne

◆ Die Raumsonde „Voyager 2“ hat im August letzten Jahres in der Nähe der Saturnmonde Dione und Rhea den bisher heißesten Temperaturpunkt im Sonnensystem entdeckt. Die Stelle ist mit 550 Millionen Grad Celsius — so wurde auf einem wissenschaftlichen Kongreß in Laurel (Maryland, USA) mitgeteilt — unvergleichlich heißer als das Innere der Sonne, deren Temperatur auf rund 2,8 Millionen Grad Celsius geschätzt wird.

Himmelsfernrohr

◆ Das bisher größte in Deutschland gebaute optische Teleskop mit einem Spiegel von 3,5 m Durchmesser wurde Anfang März von der Herstellerfirma Carl Zeiss in Oberkochen der Öffentlichkeit vorgestellt. Die erreichte Spiegelform weicht im Mittel höchstens 1,5 hunderttausendstel Millimeter vom Soll ab; das ist etwa ein Fünftausendstel der Dicke eines menschlichen Haares. Das 430 Tonnen schwere Teleskop wird von 1984 an das Herzstück des „Deutsch-Spanischen Observatoriums“ auf dem 2 168 m hohen Calar Alto in Südspanien sein. Die deutschen Wissenschaftler erhoffen sich davon weitere Einblicke in die Struktur und die Geschichte des Weltalls.

Bergsteiger als Devisenbringer

◆ Die chinesischen Behörden haben in diesem Jahr nicht weniger als 30 ausländischen Expeditionen von Bergsteigern die Erlaubnis erteilt, einige der Bergriesen des Landes zu besteigen. Der staatlichen chinesischen Bergsteigervereinigung scheint es jedoch keineswegs nur darum zu gehen, „durch den Alpinismus die Völkerfreundschaft zu fördern“. Wie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu entnehmen ist, muß ein Bergsteiger 10 000 bis 12 000 Mark zahlen, wenn er etwa zwei Wochen auf der chinesischen Seite des Himalaja sein Zelt aufschlagen will. Den Deutschen Alpenverein kostet die Erlaubnis für eine Expedition zum Gipfel des Schisha Pangma (8 012 m) über 300 000 Mark.

Umweltfreundliche Plastiktüten?

◆ Die sogenannten abbaubaren Plastiktüten sind offenbar nicht so umweltfreundlich und fortschrittlich, wie dies bisher propagiert worden ist. Zwei Schüler aus dem Saarland haben für den Wettbewerb „Jugend forscht“ die Abbaufähigkeit der speziellen Kunststoffe untersucht. Wie die Zeitschrift Chemie Journal berichtet, gelangten die jungen Forscher zu folgenden Ergebnissen: Folien, die sich binnen einem halben Jahr zersetzen sollten, waren auch nach neun Monaten im Freiland noch vorhanden; sie unterschieden sich in ihrem Zustand nur unwesentlich von dem der normalen, aber billigeren Plastiktüte. Die beiden Schüler belegten mit ihrer Arbeit den dritten Platz im Fachgebiet Chemie.

Bibeln für China

◆ „Mit offizieller Unterstützung der Pekinger Führung werden zum erstenmal seit einem Vierteljahrhundert im kommunistischen China wieder Bibeln herausgegeben“, meldete die Schwäbische Zeitung. Vor kurzem wurden in Schanghai 385 000 Exemplare der Bibel gedruckt, weitere 300 000 sollen in diesem Jahr folgen. Die in letzter Zeit in China gedruckten Bibeln reichen bei weitem nicht aus, um den Bedarf zu decken. Nach neuen amtlichen Schätzungen der chinesischen protestantischen Kirche gibt es über eine Million Gläubige im Land. Die Pekinger Obrigkeit will mit der Druckerlaubnis hauptsächlich der illegalen Einfuhr von Bibeln in die Volksrepublik China entgegenwirken. Zum Beispiel hatte im Juni letzten Jahres eine niederländische Organisation eine Schmuggelaktion mit Bibeln an der südchinesischen Küste geplant. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion sollte eine Million Bibeln eingeschmuggelt werden. Der Generalsekretär der protestantischen Kirche in China widersprach den Erfolgsmeldungen der niederländischen Gesellschaft; seiner Ansicht nach ist die Aktion nicht gelungen.

Westlichen Einflüssen entgegengetreten

◆ An einer Universität in Schanghai ist jetzt das Tragen von Jeans und Miniröcken verboten worden. Gemäß einer Meldung der Tageszeitung China Daily werden auch knapp geschnittene Hemden als „unorthodox“ angesehen. Den Studenten wurden ebenfalls langes Haar und Schnurrbart untersagt; Studentinnen müssen langes Haar entweder flechten oder hochstecken. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, gibt es ähnliche Anweisungen bereits auch an anderen Universitäten des Landes. Die chinesischen Medien haben sich in letzter Zeit wiederholt besorgt über die Gefahren westlicher Einflüsse auf junge Leute geäußert.

Es gibt noch Sklaven

◆ Feierlichen Deklarationen und Verträgen zum Trotz „blüht die Sklaverei in nahezu allen Teilen der Welt, wenn auch häufig in neuer Form“. Die Welt bezeichnet sie als „unausrottbare Geißel der Menschheit“. Wie die Zeitung berichtet, bedeutet „modernes“ Sklaventum unter anderem Fronarbeit, die Schuldner leisten müssen, Zwangsarbeit und die Ausbeutung von Kindern. Es gäbe in rund einem Dutzend Ländern des Nahen Ostens und Afrikas sogar noch Sklaven in der traditionellen Bedeutung des Wortes. Während der Dürre im südlich der Sahara gelegenen Teil Afrikas lagen einer Menschenrechtsorganisation zum Beispiel Berichte über Sklaven vor, die nach Europa auswanderten und Geld an ihre Herren schickten.

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