Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Die Kirche und Sittenmaßstäbe
● Das Hauptbüro der Vereinigten Kirche von Kanada schickte allen Mitgliedskirchen ein Schriftstück und bat die Gemeinden, Themen wie Selbstbefriedigung, Ehebruch, Ehescheidung und sexuelle Träumereien zu besprechen und zu untersuchen und ihre Meinung dem Hauptbüro mitzuteilen, damit bis 1985 die Richtlinien der Kirche festgelegt werden könnten. Unterdessen wurde auf einer Kirchentagung, die in Alberta stattfand, die Provinzregierung gebeten, die Rechte des einzelnen in sexueller Hinsicht zu schützen und eine Richtschnur bezüglich der Ordination von Homosexuellen zu geben.
Fred Cline, Vorsitzender des Presbyteriums in Calgary, gab einen Kommentar zum Standpunkt der Kirche und sagte: „Es ist nicht an der Zeit, Entscheidungen zu erzwingen. ... Wir müssen vorsichtig vorgehen. Es gibt zuviel Erregung und zu viele Mißverständnisse, als daß man jetzt an das Festlegen einer Verfahrensweise denken könnte.“ Ein anderer Kirchenmann beobachtete, daß „die Kirchenführung eine Richtung zugunsten der Homosexuellen einschlägt, und die breite Masse folgt im großen und ganzen dieser Richtung“.
Welch ein Gegensatz zu dem festen Standpunkt der Christenversammlung des 1. Jahrhunderts! Statt sich nach einer allgemein vertretenen Ansicht zu richten oder einer Streitfrage aus dem Wege zu gehen, sagte der Apostel Paulus über dieses Thema ganz unmißverständlich seine Meinung: „Laßt euch nicht irreführen. Weder Hurer noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Männer, die für unnatürliche Zwecke gehalten werden, noch Männer, die bei Männern liegen, ... werden Gottes Königreich ererben“ (1. Kor. 6:9, 10).
Realität oder Phantasie?
● Zwei Fernsehstationen im mittleren Westen der USA wurden mit über 800 protestierenden Telefonanrufen überschwemmt, als sie ein rührseliges Fernsehspiel unterbrachen, um zu berichten, daß Papst Johannes Paul II. angeschossen worden sei. Einige Anrufer drohten, die Fernsehstation niederzubrennen oder das Personal dort tätlich anzugreifen, wenn nicht sofort wieder das reguläre Programm gezeigt werde. Und als in einigen Schulen die Nachricht durchgegeben wurde, Präsident Reagan sei von einer Kugel getroffen worden, klatschten mehrere Schüler Beifall. Als später eine Lehrerin ihre Klasse davon unterrichtete, daß es dem Präsidenten gutgehe, schnalzten die Schüler mit den Fingern und zuckten enttäuscht die Achseln.
Für viele Leute ist besonders die Tatsache beunruhigend, daß anscheinend normale Menschen, die es wirklich ernst meinen, so reagieren. Jemand, der sich das erwähnte Fernsehstück ansah und die Fernsehstation anrief, sagte: „Ich bin religiös eingestellt, doch der Papst ist kein Amerikaner.“ Ein Lehrer berichtete über das, was sich in den Schulen abgespielt hatte: „Es war für sie wie ein Fernsehstück. Jemand schoß auf J. R. [ein im Fernsehen dargestellter Bösewicht], und sie klatschten Beifall. Jemand schoß auf Reagan, und sie klatschten Beifall. Das ist ja furchterregend!“
Ja, die Unfähigkeit, zwischen Realität und Phantasie zu unterscheiden, die Unempfindlichkeit gegenüber Bosheit und Gewalttat und die große Respektlosigkeit gegenüber dem Leben und der Autorität sind einige der schlechten Früchte, die in den „letzten Tagen“ von denen geerntet werden, „die mehr Vergnügungen lieben als Gott“ (Gal. 6:7, 8; 2. Tim. 3:1, 2, 4).
Ausrüstung und Anleitung für Selbstmörder
● Exit, eine britische Gemeinschaft von Freiwilligen, die Sterbehilfe leisten wollen, und Hemlock, eine gleichartige amerikanische Gemeinschaft, haben Anleitungen zum Selbstmord veröffentlicht. Es wird darin in allen Einzelheiten beschrieben, wie sich Dutzende von tödlichen Drogen und Giften auswirken, wie man sie dosieren muß und wo man sie erhalten kann. Der Gründer und Direktor von Hemlock, Derek Humphry, sagte: „Dieses Buch ist sehr begehrt.“ Er behauptete, daß sich unter den schätzungsweise 60 000 Amerikanern, die jährlich Selbstmord begehen, „viele verzweifelte und kranke Menschen befinden, die es auf eine schreckliche Weise tun. Das ist aber nicht nötig. Andere verstümmeln sich entsetzlich bei einem Selbstmordversuch.“ Die Polizei berichtete, daß zwei Mitglieder von Exit, die der Beihilfe zum Selbstmord in sieben Fällen angeklagt waren, erklärten, sie hätten den Leuten lediglich geholfen, „beim Selbstmord keine Pfuscharbeit zu leisten“.
Hilft man aber diesen „verzweifelten und kranken Menschen“ damit wirklich? Ganz bestimmt nicht. Da viele keine Hoffnung haben, kommt ihnen das Leben sinnlos und wertlos vor, und sie meinen, sie könnten es sich ohne weiteres nehmen. Die Bibel zeigt aber, daß Gott das Leben als etwas Kostbares ansieht. Er bietet der Menschheit die Hoffnung auf Heilung und Wiederherstellung (Jes. 33:24). Wieviel besser wäre es doch, wenn diesen niedergedrückten Seelen geholfen werden könnte, Erkenntnis über die Zeit zu erlangen, wo weder ‘Tod noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein wird’! (Offb. 21:4).