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Bereitest du dich jetzt auf die kommenden Prüfungen vor?Der Wachtturm 1971 | 15. Mai
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Bereitest du dich jetzt auf die kommenden Prüfungen vor?
„Jehova weiß Menschen von Gottergebenheit aus der Prüfung zu befreien.“ — 2. Petr. 2:9.
1, 2. (a) Wie ernst ist die gegenwärtige Weltlage? (b) Was bedeutet das Zeitgeschehen?
ALLE Anzeichen lassen darauf schließen, daß die Menschheit äußerst schweren Prüfungen entgegengeht. Sie ist in die kritischste Zeit der Geschichte eingetreten. Die Verschlechterung der Weltlage schreitet so schnell voran, daß Staatsführer sogar glauben, der Fortbestand der Menschheit sei gefährdet. So hieß es in der New York Times vom 6. Januar 1969: „Die Politiker und Soziologen Rußlands, Chinas und Amerikas dürften sich darin einig sein, daß die Welt weniger denn je Aussicht hat, den Neujahrsmorgen des Jahres 2000 zu erleben, wenn in den nächsten fünf Jahren nicht ganz energische Schritte unternommen werden.“
2 Wenn wir das Zeitgeschehen anhand der Prophezeiungen des Wortes Gottes, der Bibel, prüfen, müssen wir unweigerlich zu dem Schluß kommen, daß wir in den vorhergesagten „letzten Tagen“ des gegenwärtigen Systems der Dinge leben. (2. Tim. 3:1; Matth. 24:3-14) Das bedeutet, daß wir in den Tagen leben, von denen in der Bibel vorhergesagt wird: „In den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, welches ewiglich nicht zerstört ... werden wird; es wird alle jene Königreiche zermalmen und vernichten, selbst aber ewiglich bestehen.“ (Dan. 2:44) Die Hinweise in Gottes Wort lassen erkennen, daß dieses Königreich Gottes, um dessen Kommen Christen schon lange beten, im Jahre 1914, also in unserer Generation, im Himmel aufgerichtet worden ist. (Matth. 6:9, 10) Der inthronisierte König Jesus Christus ging damals daran, den Himmel von den dem Königreich feindlich gesinnten Engeln zu säubern.
3, 4. (a) Welcher Krieg wurde im Himmel zur Zeit der Aufrichtung des Königreiches Gottes geführt und wie endete er? (b) Was steht daher unmittelbar bevor?
3 Die Bibel beschreibt die Auswirkungen dieses himmlischen Krieges folgendermaßen: „Und hinabgeschleudert wurde der große Drache — die Urschlange —, welcher Teufel und Satan genannt wird, der die ganze bewohnte Erde irreführt; er wurde zur Erde hinabgeschleudert, und seine Engel wurden mit ihm hinabgeschleudert. Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel sagen: ,Jetzt ist ... das Königreich unseres Gottes und die Gewalt seines Christus herbeigekommen ... Darum seid fröhlich, ihr Himmel, und ihr, die ihr in ihnen weilt! Wehe der Erde und dem Meer, weil der Teufel zu euch hinabgekommen ist und große Wut hat, da er weiß, daß er nur eine kurze Frist hat.‘“ — Offb. 12:7-12.
4 Stell dir das vor! Satan und seine Engel sind demnach also bei der Aufrichtung des Königreiches Gottes im Himmel von dort auf die Erde hinabgeworfen worden. Hier haben sie viel Unheil angerichtet, weil sie wissen, daß ihre Vernichtung kurz bevorsteht. Kann man nicht deutlich erkennen, daß die Nationen seit 1914 von dämonischen Mächten zum Wahnsinn getrieben werden? Was haben wir also demnächst noch zu erwarten? Darüber besteht wohl kein Zweifel. Die Dämonen werden noch mehr Wehen hervorrufen, und nach der Bibel wird sich der gesteigerte Zorn des aus dem Himmel geworfenen Teufels besonders gegen die richten, die „die Gebote Gottes halten und das Werk des Zeugnisgebens für Jesus innehaben“. (Offb. 12:17) Das bedeutet, daß der Glaube und die Loyalität aller Christen geprüft werden. Sie gehen alle schweren Glaubensprüfungen entgegen. Bereitest du dich jetzt darauf vor, diesen Prüfungen standzuhalten? Wenn ja, dann kannst du aus den Worten Trost schöpfen: „Jehova weiß Menschen von Gottergebenheit aus der Prüfung zu befreien.“ — 2. Petr. 2:9.
ERKENNE DIE WICHTIGKEIT DER VORBEREITUNG
5. (a) Vor welcher Denkweise sollten wir uns hüten? (b) Wie sollten wir eingestellt sein, und warum?
5 Es wäre töricht von dir, zu denken, du seist eine Ausnahme und dein Glaube werde nicht geprüft werden. Der Teufel möchte dich durch diese Denkweise einlullen. Er möchte nicht, daß du dich vorbereitest. Er würde sich freuen, wenn du die göttliche Warnung mißachten würdest: „Bleibt besonnen seid wachsam. Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht jemand zu verschlingen. Doch widersteht ihm.“ (1. Petr. 5:8, 9) Ja, sei weise, indem du diese göttliche Warnung beherzigst. Laß dich von keiner Seite auf den Gedanken bringen, du brauchtest dich auf die kommenden schweren Glaubensprüfungen nicht vorzubereiten.
6, 7. (a) Welche günstigen Verhältnisse herrschten während des letzten Jahres des irdischen Dienstes Jesu? (b) Was zeigt, daß sich Jesus durch diese Verhältnisse nicht davon abhalten ließ, sich auf die kommenden Prüfungen vorzubereiten?
6 Jesus Christus gab uns auch in dieser Beziehung ein gutes Beispiel. Er ließ sich nicht durch günstige Verhältnisse zu der einlullenden Denkweise verleiten, schwere Glaubensprüfungen würden ihm erspart bleiben. Betrachten wir zum Beispiel die Verhältnisse während des letzten Jahres seiner irdischen Tätigkeit. Große Volksmengen waren zu ihm in die Berggegend in der Nähe des Galiläischen Meeres gekommen. Dort heilte er ihre Lahmen, Krüppel, Blinden und Stummen. Nachdem sie sich drei Tage bei ihm aufgehalten hatten und nun hungrig und müde waren, speiste er durch ein Wunder „viertausend Männer, außer den Frauen und kleinen Kindern“, mit nur ‘sieben Broten und einigen Fischen’. (Matth. 15:29-39) Jesus war darum beim Volk beliebt. Ja kurz vorher hatten die Leute ihn ergreifen und zum König machen wollen, nachdem er ein ähnliches Wunder gewirkt hatte. (Joh. 6:10-15) Jesus ließ sich aber durch die Gunst, die er beim Volk genoß, nicht einlullen und nicht dazu verleiten zu denken, die in der Bibel vorhergesagten schweren Prüfungen würden noch nicht so bald über ihn kommen. — Jes. 50:6; 53:5-12.
7 Danach zogen Jesus und seine Jünger weiter nach Norden und kamen in die Nähe des Berges Hermon. Der Bibelbericht lautet: „Von dieser Zeit an begann Jesus Christus seine Jünger darauf hinzuweisen, daß er nach Jerusalem gehen und von den älteren Männern und Oberpriestern und Schriftgelehrten vieles leiden und getötet ... werden müsse.“ Die Jünger mögen gedacht haben, solche Leiden seien nicht zu erwarten. Der Apostel Petrus nahm ihn deshalb beiseite „und fing an, ihm ernste Vorhaltungen zu machen, indem er sprach: ,Sei gütig mit dir selbst, Herr; dieses Geschick wird dir bestimmt nicht widerfahren.‘“ (Matth. 16:21, 22) Wie reagierte Jesus? Petrus widersprach seinem Meister ja nur, weil er es gut mit ihm meinte. Er liebte Jesus wirklich, und er wollte nicht, daß dieser sich über etwas beunruhige, was, wie es damals schien, noch in ferner Zukunft lag.
8. (a) Wie reagierte Jesus auf die gutgemeinten Bemühungen des Petrus, ihn zu beruhigen, und warum? (b) Was können wir daraus lernen?
8 Jesus wußte, daß er, wenn er auf solche Äußerungen hören würde, davon abgehalten werden könnte, sich innerlich zu stärken und sich auf die schweren Prüfungen vorzubereiten, die ihm nach der Heiligen Schrift kurz bevorstanden. Daher tadelte er Petrus energisch mit den Worten: „Tritt hinter mich, Satan! Du bist für mich eine Ursache des Strauchelns, weil du nicht Gottes Gedanken denkst sondern die der Menschen.“ (Matth. 16:23) Petrus hatte nicht erkannt, wie wichtig es war. daß Jesus sich auf die kommenden Prüfungen vorbereitete. Hast du die Wichtigkeit, dich auf kommende Prüfungen deines Glaubens vorzubereiten, erkannt? Laß dich nicht durch anscheinend ruhige und günstige Verhältnisse einlullen und zu dem Gedanken verleiten, es könnten nicht plötzlich schwere Prüfungen über dich kommen. Höre nicht auf Äußerungen, die dich davon abhalten könnten, dich auf einen allgemeinen von den Dämonen inspirierten Angriff vorzubereiten. Nur wenn du dich vorbereitest, kannst du zuversichtlich hoffen, von Jehova aus der Prüfung befreit zu werden. — 2. Petr. 2:9.
PRÜFUNGEN KÖNNEN PLÖTZLICH ÜBER UNS KOMMEN
9. Welche Prüfungen mußte Jesus schließlich erdulden, und hat er sie standhaft ertragen?
9 Weniger als ein Jahr nachdem Jesus seinen Jüngern gesagt hatte, was ihm bevorstehe, kamen die Leiden, von denen er gesprochen hatte, unerwartet über ihn. Er war in Jerusalem, im Garten Gethsemane, als eine Volksmenge, bewaffnet mit Knüppeln und Schwertern, bei Nacht kam und ihn in Gewahrsam nahm. Als er in jener Nacht verhört wurde, begannen einige, „ihn anzuspeien, und einige, sein ganzes Gesicht zu verhüllen und ihn mit den Fäusten zu schlagen“. (Mark. 14:65) Das war aber erst der Anfang seiner qualvollen Prüfung. Am nächsten Tag ließ Pontius Pilatus ihn „auspeitschen“ oder „geißeln“. (Matth. 27:26-30; Joh. 19:1-3) Was damit alles verbunden gewesen sein mag, können wir einem Kommentar entnehmen, der in der Zeitschrift Medical World News (Medizinische Weltnachrichten) vom 21. Oktober 1966 erschien und in dem es hieß: „Die traurige Geste der Krönung Christi mit einer Dornenkrone und das Geschrei des Volkes mögen mit Geißelung verbunden gewesen sein. Die Geißel (flagrum) bestand aus mehreren Lederriemen, an deren Ende Blei- oder Schafsknochenstückchen befestigt waren.“ Schließlich wurde Jesus, der durch diese grausame Auspeitschung schon sehr geschwächt war, an einen Marterpfahl genagelt, wo er eines qualvollen Todes starb. Er ertrug aber alles standhaft. Er war auf diese schweren Prüfungen vorbereitet.
10. Was sagte Jesus, um seine Jünger auf die ihnen bevorstehenden Prüfungen vorzubereiten?
10 Jesus wollte, daß seine Jünger auf die ihnen bevorstehenden Prüfungen ebenfalls vorbereitet seien. Er sagte deshalb in der Nacht vor seinem Tod zu ihnen: „Behaltet das Wort im Sinn, das ich euch gesagt habe: Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen ... In der Welt werdet ihr Drangsal haben, doch faßt Mut! Ich habe die Welt besiegt.“ (Joh. 15:20; 16:33) Manchmal kamen solche Drangsale für die Nachfolger Jesu plötzlich und unerwartet.
11, 12. (a) Wie kam es, daß Paulus und Barnabas in Lystra plötzlich verfolgt wurden, und warum kam diese Verfolgung für sie unerwartet? (b) Was sollten wir daraus lernen, und wie bemühte sich Paulus, die Jünger auf das, was ihnen bevorstand, vorzubereiten?
11 Als zum Beispiel der Apostel Paulus und sein Missionargefährte Barnabas in der Stadt Lystra in Kleinasien predigten, wurden sie freundlich aufgenommen. Ja nachdem sie einen Gelähmten geheilt hatten, waren die Menschen sogar so beeindruckt, daß sie ihnen Opfer darbringen wollten. Wie die Bibel berichtet, geschah jedoch kurz danach folgendes: „Es trafen ... Juden aus Antiochien und Ikonium ein und überredeten die Volksmengen, und sie steinigten Paulus und schleppten ihn zur Stadt hinaus, in der Meinung, er sei tot.“ So plötzlich trat also ein Wechsel ein, der zu ihrer Verfolgung führte! — Apg. 14:8-19.
12 Das sollte uns zur Warnung dienen. Wir mögen als Christen ein ziemlich ruhiges Leben führen. Das Predigtwerk mag bei den Menschen außerordentlich gut Anklang finden. Doch dann mag plötzlich etwas geschehen, wodurch schwere Prüfungen über uns kommen mögen. Wir müssen mit solchen Glaubensprüfungen rechnen und müssen uns darauf vorbereiten, wenn wir ihnen standhalten möchten. Der Apostel Paulus wußte dies, und er spornte seine christlichen Glaubensbrüder an, dies zu tun. Die Bibel berichtet, daß er, nachdem er gesteinigt worden war, zusammen mit Barnabas „nach Lystra und nach Ikonium und nach Antiochien“ zurückkehrte und daß sie „die Seelen der Jünger [stärkten], indem sie sie ermunterten, im Glauben zu bleiben, und sagten: ,Wir müssen durch viele Drangsale in das Königreich Gottes eingehen.‘“ — Apg. 14:21, 22.
13. Was beweist, daß Prüfungen auch heute plötzlich über Christen kommen können?
13 Denke nicht, du könntest Glaubensprüfungen entgehen. Gottes Wort läßt darüber keinen Zweifel: Alle wahren Christen werden Prüfungen unterworfen. (2. Tim. 3:12) Wie oder in welcher Form sie kommen werden, wissen wir nicht immer. Aber auch heute können sie plötzlich kommen. In Malawi zum Beispiel, einem Land in Afrika, konnten die christlichen Zeugen Jehovas in den Jahren 1965/66 ihre Predigttätigkeit unter verhältnismäßig günstigen Verhältnissen durchführen. Doch dann, im Jahre 1967, wurden sie verboten und von der Regierung in ein falsches Licht gestellt. Das löste plötzlich eine Welle grausamster Verfolgung aus. Häuser und Versammlungsstätten wurden niedergebrannt. Frauen wurden vergewaltigt, und Männer wurden mißhandelt und getötet. Zu unerwarteten Verfolgungen von Christen kam es in den letzten Jahren auch in Kamerun, in der Vereinigten Arabischen Republik, auf Madagaskar, in Äquatorial-Guinea und in anderen Ländern.
WARUM GOTT PRÜFUNGEN ZULÄSST
14. Was zeigt, daß Gott mit gutem Grund zuläßt, daß seine Diener Prüfungen erdulden müssen? Was sollten wir daher zu erlangen suchen?
14 „Warum aber“, mag jemand fragen, „läßt Jehova Gott zu, daß seine Diener Prüfungen erdulden müssen?“ Warum läßt er zu, daß Satan, der Teufel, umhergeht wie ein brüllender Löwe und soviel Leid und Not verursacht? Er tut es mit gutem Grund. Das geht daraus hervor, daß er sagte: „Wer euch [meine Diener] antastet, tastet meinen Augapfel an.“ (Sach. 2:8, NW) Überlege nun: Würde Gott wohl zulassen, daß seine geliebten Diener leiden müssen — was ihn ebenso schmerzt wie ein Stich ins Auge —, wenn er dafür keinen guten Grund hätte? Bestimmt nicht! Wir sollten uns daher bemühen, richtig zu verstehen, warum Gott zuläßt, daß seine Diener von Satan so grausam verfolgt werden.
15. Wer verleitete das erste Menschenpaar dazu, sich von Gott abzuwenden, und was beweist eindeutig, daß der Betreffende Gott herausforderte?
15 Die Bibel zeigt, daß es dabei um eine universelle Streitfrage zwischen Jehova Gott und Satan, dem Teufel, geht. Sie enthüllt, daß sich, nachdem Gott das erste Menschenpaar erschaffen und es in eine paradiesische Wohnstätte auf Erden gebracht hatte, ein mächtiger Engel einschaltete und die beiden durch eine verleumderische Lüge zum Ungehorsam gegen Gott verführte. (1. Mose 3:1-6) Dadurch wurde dieser Unruhestifter zum Teufel oder Verleumder. Die Heilige Schrift deutet an, daß der Teufel später Gott herausforderte, indem er behauptete, er werde alle Nachkommen des ersten Menschenpaares, die noch geboren würden, veranlassen können, sich von ihm abzuwenden. Ein offenkundiges Beispiel hierfür ist sein Vorgehen in Verbindung mit dem treuen Diener Gottes namens Hiob.
16. (a) Worum geht es bei der Streitfrage zwischen Jehova und Satan, wie das der Unterhaltung zu entnehmen ist, die im Buche Hiob aufgezeichnet ist? (b) War diese Streitfrage in den Tagen Hiobs neu?
16 Der inspirierte Bibelbericht versetzt uns in den Himmel selbst und läßt uns ein wichtiges Gespräch verfolgen. Wir lesen: „Und es geschah eines Tages, da kamen die Söhne Gottes, um sich vor Jehova zu stellen; und auch der Satan kam in ihrer Mitte. ... Und Jehova sprach zum Satan: Hast du achtgehabt auf meinen Knecht Hiob? denn seinesgleichen ist kein Mann auf Erden, vollkommen und rechtschaffen, gottesfürchtig und das Böse meidend. Und der Satan antwortete Jehova und sprach: Ist es umsonst, daß Hiob Gott fürchtet? Hast du nicht selbst ihn und sein Haus und alles, was er hat, ringsum eingezäunt? ... Aber strecke einmal deine Hand aus und taste alles an, was er hat, ob er sich nicht offen von dir lossagen wird.“ Das zeigt, daß es in Verbindung mit der Streitfrage zwischen Gott und Satan unter anderem auch um die Frage geht: Bleiben Menschen, wenn Prüfungen ausgesetzt, Gott treu? Satan vertrat offensichtlich die Ansicht, daß dies nicht der Fall wäre. Um die Frage mindestens in Verbindung mit Hiob zu klären, sagte Jehova deshalb zu Satan: „Siehe, alles, was er hat, ist in deiner Hand.“ Hiob hielt aber trotz aller Prüfungen, die Satan über ihn brachte, an seinem Glauben an Gott fest. Er bewies, wie das vor ihm schon Abel, Noah, Abraham und andere gottesfürchtige Männer getan hatten, daß der Teufel ein Lügner ist. — Hiob, Kapitel 1 und 2; Hebr. 11:4-38.
17. Was hat der Teufel weiterhin zu tun versucht, und welche Fragen erheben sich daher für einen jeden von uns?
17 Obwohl Gottes Diener im Laufe der Jahrhunderte durch ihren Glauben und ihr Ausharren immer wieder bewiesen haben, daß Satan ein Lügner ist, hat dieser in seinem sinnlosen Unterfangen nicht nachgelassen. Er bemüht sich weiterhin, die Menschen von der wahren Anbetung abzubringen. Diejenigen aber, die Jehova Gott lieben, bleiben ihm trotz aller Prüfungen, die der Teufel über sie bringt, treu. Wirst du den letzten Angriffen standhalten können, die Satan, noch kurz bevor ihn Gott vernichtet, unternehmen wird? Wirst du mit dazu beitragen, den Beweis zu erbringen, daß Menschen Jehova Gott dienen, weil sie ihn wirklich lieben? Das kannst du nur tun, wenn du verschiedene wichtige Dinge berücksichtigst, die dir dabei helfen werden.
WAS UNS HILFT, PRÜFUNGEN ZU ERDULDEN
18. (a) Warum erfreute Hiobs Treue das Herz Jehovas? (b) Was wird uns deshalb helfen, Gott unter Prüfungen treu zu bleiben?
18 Denke zum Beispiel daran, wie sehr sich Jehova Gott über die Handlungsweise des treuen Hiob gefreut haben muß. Satan hatte dem Sinne nach gesagt, kein Mensch werde, wenn auf die Probe gestellt, seine Lauterkeit Gott gegenüber bewahren. Hiob antwortete ihm durch seine Handlungsweise jedoch vor dem ganzen Universum: „Du bist ein gemeiner Lügner, Satan, ich bin bereit, Gott treu zu bleiben bis in den Tod!“ (Jak. 5:11) Es macht Jehova sehr glücklich, wenn Menschen wie Hiob ihm treu dienen und so seinen Widersacher zum Lügner stempeln. Das geht aus seiner liebevollen Aufforderung hervor: „Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, damit ich Antwort geben könne meinem Schmäher.“ (Spr. 27:11) Denke also an dein Vorrecht, Jehovas Herz erfreuen zu können! Wenn du ihm unter Prüfungen treu bleibst, trägst du dazu bei, daß er seinem Schmäher, Satan, dem Teufel, eine „Antwort“ geben kann. Wenn du dies im Sinn behältst, wirst du Prüfungen weit besser erdulden können.
19. Woran sollten wir ebenfalls denken, wenn wir Prüfungen standhalten möchten?
19 Wir können Prüfungen auch eher standhalten, wenn wir daran denken, daß sie nur vorübergehend sind. Ja wirklich, Prüfungen bedeuten nichts im Vergleich zu den Segnungen, mit denen Gott seine treuen Diener belohnen wird. (Röm. 8:18) Die Bibel berichtet über Hiob, dem Satan doch bestimmt furchtbare Leiden zufügte: „Jehova segnete das Ende Hiobs mehr als seinen Anfang.“ (Hiob 42:12) Und was noch wichtiger ist: Wegen seiner Treue wird Hiob mit einer Auferstehung zu ewigem Leben gesegnet werden. Es ist daher bestimmt weise, Gott treu zu dienen. Die Bibel sagt: „Glücklich ist der Mann, der die Prüfung erduldet, denn nachdem er sich bewährt hat, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Jehova denen verheißen hat, die ihn beständig lieben.“ — Jak. 1:12; Matth. 5:10-12.
20. (a) Sind die Prüfungen, die wir durchmachen mögen, verschieden von denen, die andere Christen durchmachen? (b) Wieso kann uns der Gedanke an die Erfahrungen anderer helfen, Prüfungen zu erdulden?
20 Auch an die Treue und Standhaftigkeit unserer christlichen Brüder in der ganzen Welt zu denken hilft uns, Prüfungen zu erdulden. Manchmal mögen wir den Eindruck haben, wir müßten Prüfungen durchmachen, die noch nie jemand durchgemacht habe. Die Bibel sagt jedoch: „Widersteht ihm [Satan, dem Teufel], fest im Glauben, wissend, daß die gleichen Dinge in bezug auf Leiden sich an eurer ganzen Bruderschaft in der Welt vollziehen.“ (1. Petr. 5:9) Ja, „die gleichen Dinge in bezug auf Leiden“ kommen über deine christlichen Glaubensbrüder in anderen Ländern. Das siehst du, wenn du das Jahrbuch der Zeugen Jehovas liest. Wenn andere unter den Prüfungen, die Satan über sie bringt, treu bleiben können, dann kannst du es auch. Dieser Gedanke wird dir helfen, Prüfungen zu erdulden.
VORBEREITUNG NOTWENDIG, UM PRÜFUNGEN ZU ERDULDEN
21. Welche Rolle spielt das Gebet bei der Vorbereitung auf die kommenden Prüfungen?
21 Darüber hinaus ist es unbedingt notwendig, sich auf die kommenden Prüfungen vorzubereiten, indem man durch das Gebet eng mit Jehova Gott verbunden bleibt. Die Bibel spornt uns dazu an mit den Worten: „Beharrt im Gebet.“ „Betet unablässig.“ (Röm. 12:12; 1. Thess. 5:17) Wie ein Soldat während einer Schlacht mit seinem Vorgesetzten in Verbindung bleiben muß, so sollte auch ein Christ sich stets an Gott wenden und ihn um Weisungen und Kraft bitten. Jesus ermunterte seine Nachfolger, zu Gott zu beten: „Bringe uns nicht in Versuchung, sondern befreie uns von dem, der böse ist.“ — Matth. 6:13.
22. Wie erhört Gott das Gebet: „Bringe uns nicht in Versuchung, sondern befreie uns von dem, der böse ist.“?
22 Das bedeutet aber nicht, daß du, nachdem du gebetet hast, einfach deine Hände in den Schoß legen und auf die Befreiung warten kannst. Es ist mehr erforderlich, wenn du der Prüfung standhalten möchtest. Das zeigt sich darin, wie Gott das Gebet: „Bringe uns nicht in Versuchung, sondern befreie uns von dem, der böse ist“ erhört. Er tut dies hauptsächlich auf zwei Arten. Erstens, indem er uns durch sein Wort vor den Methoden, die Satan anwendet, warnt. Du kannst also wissen, was für Prüfungen du von Satan zu erwarten hast. Gewarnt zu sein bedeutet, gewappnet zu sein. (2. Kor. 2:11) Zweitens erhört Jehova dieses Gebet, indem er seine Diener durch sein Wort stärkt. Das ermöglicht es ihnen, die Prüfungen, die Satan mit Gottes Zulassung über sie bringen mag, zu erdulden.
23. Was müssen wir bei unserer Vorbereitung auf die kommenden Prüfungen ferner berücksichtigen?
23 Zur Vorbereitung auf die kommenden Prüfungen gehört also ganz offensichtlich auch das Studium des Wortes Gottes, der Bibel. Dieses Studium ist notwendig, wenn man richtig gewarnt und gestärkt sein möchte. Du mußt aber bei deiner Vorbereitung auch den regelmäßigen Besuch der Zusammenkünfte der Versammlung des Volkes Gottes berücksichtigen. In diesen Zusammenkünften empfängst du nicht nur Gottes Geist, sondern wirst durch seine sichtbare Organisation auch liebevoll unterstützt und gestärkt. (Matth. 18:20) Du darfst dich nicht absondern, denn die Bibel sagt: „Wer sich absondert, wird nach seinem eigenen selbstsüchtigen Verlangen trachten; gegen alle praktische Weisheit wird er losbrechen.“ — Spr. 18:1, NW.
24. Welche wunderbare Verheißung hat uns Jehova gegeben? Gilt sie aber einem jeden?
24 Wenn du dir alles das, wofür Jehova Gott zu deiner Stärkung gesorgt hat — sein Wort, seinen Geist und seine Organisation —, zunutze machst, kannst du wirklich zuversichtlich sein. Das kannst du folgender Verheißung aus der Bibel entnehmen: „Gott ... ist treu, und er wird nicht zulassen, daß ihr über das hinaus versucht werdet, was ihr ertragen könnt.“ (1. Kor. 10:13) Ja, mögen die Versuchungen oder Prüfungen noch so groß sein, Jehova wird es seinen Dienern ermöglichen, ihnen standzuhalten. Welch wunderbare Zusicherung! Vergiß aber nicht, daß diese Verheißung nicht einem jeden gilt. Sie gilt nur denen, die sich alles das, wofür Gott zu ihrer Stärkung gesorgt hat, zunutze machen. Wenn du nicht mit Jehova Gott durch das Gebet ständig in Verbindung bleibst, wenn du nicht regelmäßig Gottes Wort studierst und die Zusammenkünfte der Versammlung seines Volkes besuchst, kannst du nicht erwarten, daß Jehova den Ausweg schafft, falls du versucht wirst. Das sollte dir zeigen, wie wichtig es ist, sich jetzt auf die kommenden Prüfungen richtig vorzubereiten.
25. Welche Beispiele aus der heutigen Zeit zeigen, wie Jehova seinen Dienern helfen kann, Prüfungen zu erdulden?
25 Als Beispiel dafür, wie Jehova im Falle derer, die sich seine Vorkehrungen zunutze machen, den Ausweg schafft, könnten jene seiner Diener in der Vereinigten Arabischen Republik angeführt werden, die auf die Fußsohlen und auf den Rücken geschlagen wurden, weil sie sich geweigert hatten, sich an Handlungen zu beteiligen, die ihre christliche Neutralität verletzt hätten. Einer schrieb: „Während ich auf dem Boden lag und geschlagen wurde, betete ich zu Jehova, er möge mir helfen, diese Qualen zu ertragen. Ich freute mich sehr, daß Jehova, der allmächtige Gott, mir half.“ Ein anderer Zeuge Jehovas schrieb: „Man konnte noch so gemein sein gegen uns und uns noch soviel schlagen, nach einigen Sekunden verspürten wir wieder nichts mehr, obwohl wir weitergeschlagen wurden. Wir spürten, daß Jehova Gott stets mit uns war.“ Auf welch wunderbare Weise Jehova doch den Ausweg schaffen kann! So, wie er damals den gequälten Lot befreite, so hat er auch heute schon wiederholt bewiesen, daß er „weiß Menschen von Gottergebenheit aus der Prüfung zu befreien“. — 2. Petr. 2:6-9.
26. Was müssen wir jetzt unbedingt tun?
26 Bestimmt wird auch dein Glaube geprüft werden, denn Satan, der Teufel, weiß, daß sein Ende nahe ist, und er wird deshalb alles daransetzen, um dich durch Prüfungen vom Dienste Gottes abzubringen. Du mußt dir daher die Vorkehrungen, die Gott zu deiner Stärkung getroffen hat, zunutze machen, indem du regelmäßig zu ihm betest, sein Wort studierst und dich regelmäßig mit seinem Volk versammelst. Dann wirst du Jehovas Wohlgefallen erlangen und jeder Prüfung, die über dich kommen mag, standhalten.
„Durch Glauben wurde Henoch entrückt, damit er den Tod nicht sehe, und er war nirgends zu finden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor seiner Entrückung hatte er das Zeugnis, daß er Gott wohlgefallen habe. Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen, denn wer sich Gott naht, muß glauben, daß er ist, und daß er denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird.“ — Hebr. 11:5, 6.
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Prüfungen unseres Glaubens erduldenDer Wachtturm 1971 | 15. Mai
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Prüfungen unseres Glaubens erdulden
‘Ihr seid durch mancherlei Prüfungen betrübt worden, damit die geprüfte Echtheit eures Glaubens als eine Ursache zum Lobpreis erfunden werde.’ — 1. Petr. 1:6, 7.
1. Sind Prüfungen etwas Angenehmes? Wie kann Treue, die unter Prüfungen bewiesen wurde, „eine Ursache zum Lobpreis“ werden?
Prüfungen sind nichts Angenehmes. Sie können sehr schmerzlich sein. Für Jesus Christus zum Beispiel war es bestimmt nicht angenehm, sich anspeien und verspotten zu lassen und schließlich grausam geschlagen und an einen Marterpfahl genagelt zu werden und dort eines qualvollen Todes zu sterben. (Matth. 26:66-68; 27:26-30) Diese Prüfungen, durch die sein Glaube bis aufs äußerste erprobt wurde, waren bestimmt schmerzlich. Doch die Treue, die Jesus unter diesen Prüfungen bewies, wurde „eine Ursache zum Lobpreis“. Zum einen wurde dadurch der Name Gottes gepriesen und der Beweis erbracht, daß Satan, der Teufel, nicht imstande war, Jesus von der Anbetung Gottes abzubringen. Zum anderen trug sie Jesus Ruhm und Ehre ein, als Gott ihn von den Toten zu himmlischem Leben auferweckte. — Phil. 2:9-11.
2, 3. (a) Wie ist es möglich, selbst unter Prüfungen glücklich zu sein? (b) Wozu dienen Prüfungen?
2 Wenn wir die Lobpreisung des Namens Gottes und die Segnungen, mit denen Gott Treue belohnt, stets im Auge behalten, werden wir selbst unter Prüfungen glücklich sein. Jesus sagte in der Bergpredigt: „Glücklich seid ihr, wenn man euch schmäht und euch verfolgt und lügnerisch allerlei Böses wider euch redet um meinetwillen. Freut euch und springt vor Freude, da euer Lohn groß ist in den Himmeln.“ (Matth. 5:11, 12) Ähnlich drückte sich der Jünger Jakobus aus; er schrieb: „Glücklich ist der Mann, der die Prüfung erduldet, denn nachdem er sich bewährt hat, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Jehova denen verheißen hat, die ihn beständig lieben.“ (Jak. 1:12) Ja, es bereitet uns Freude zu wissen, daß es Gott wohlgefällt und daß er uns mit ewigem Leben belohnen wird, wenn wir ihm unter Prüfungen treu bleiben. Prüfungen geben uns auch Gelegenheit, unsere Liebe zu unserem himmlischen Vater zu beweisen, und das macht uns ebenfalls glücklich.
3 Vom richtigen Standpunkt aus betrachtet, können wir Prüfungen also willkommen heißen, denn sie führen zu günstigen Ergebnissen. Das kann jedenfalls in Verbindung mit dem Training eines Läufers oder Schwimmers, der sich auf einen Wettkampf vorbereitet, gesagt werden. Solche Personen müssen sich vielen harten Prüfungen und Erprobungen unterziehen, um die erforderliche Ausdauer zu entwickeln. Nur wenn sie diese Prüfungen bestehen, können sie hoffen, einen Wettkampf im Laufen oder Schwimmen zu gewinnen. Ähnlich verhält es sich mit einem Christen: Prüfungen stärken seinen Glauben. Der Jünger Jakobus schrieb darum: „Erachtet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Prüfungen geratet, da ihr wißt, daß die geprüfte Echtheit eures Glaubens Ausharren bewirkt.“ — Jak. 1:2, 3.
4, 5. (a) Warum konnten sich die Apostel freuen, nachdem sie ausgepeitscht worden waren? (b) Inwiefern werden wir durch Prüfungen gestärkt?
4 Eine Erfahrung der Apostel veranschaulicht, daß Glaubensprüfungen Ausharren bewirken und tatsächlich Anlaß zur Freude geben. Als sie einmal vor die Beamten des Sanhedrins gebracht worden waren, „peitschten [diese] sie aus und befahlen ihnen, nicht mehr aufgrund des Namens Jesu zu reden“. Wie reagierten die Apostel? Die Bibel sagt: „Diese nun gingen aus dem Sanhedrin hinweg, voll Freude, weil sie gewürdigt worden waren, um seines Namens willen in Unehre zu kommen.“ (Apg. 5:40-42) Die Apostel waren glücklich, daß sie ihre Loyalität gegenüber Christus und seinem himmlischen Vater beweisen konnten. Sie freuten sich auch, daß ihr Glaube einer schweren Prüfung unterzogen worden war und daß er sich als echt erwiesen hatte. Sie konnten sich darüber freuen, daß diese Prüfung bei ihnen Ausharren bewirkt hatte.
5 Kannst du dir das vorstellen? Die Erfahrungen, durch die Satan unseren Glauben zerstören möchte, können uns sogar stärken! Denn dadurch, daß wir in einer Prüfung treu ausharren, werden wir von dem Bewußtsein erfüllt, daß wir Gott gefallen. Dieses Bewußtsein, Gottes Wohlgefallen zu genießen, stärkt und festigt unsere Hoffnung. Prüfungen und Drangsale lösen somit eine Art Kettenreaktion aus, durch die die Angriffe des Teufels auf uns zum Scheitern gebracht werden. Der Apostel Paulus legt dies treffend dar mit den Worten: „Laßt uns frohlocken, während wir in Drangsalen sind, da wir wissen, daß Drangsal Ausharren bewirkt, Ausharren aber einen bewährten Zustand, der bewährte Zustand aber Hoffnung, und die Hoffnung führt nicht zur Enttäuschung.“ (Röm. 5:3-5) Das alles gibt uns Jehova Gott, um uns zum Sieg zu verhelfen. Ja, Leiden und Prüfungen können uns nur dann stärken, wenn wir treu bleiben.
6. (a) Wieso wissen wir, daß der Teufel in seinem Bemühen, uns vom Dienste Gottes abzubringen, keine neuen Methoden anwendet? (b) Warum mag der Teufel über die einzelnen unterschiedliche Prüfungen bringen?
6 Es ist bezeichnend, daß Satan, der Teufel, in seinem Bemühen, uns vom Dienste Gottes abzubringen, keine neuen Methoden und keine neuen Mittel anwendet. Der Apostel Paulus sagte einmal von Satan: „Seine Anschläge sind uns nicht unbekannt.“ (2. Kor. 2:11) Und in 1. Korinther 10:13 heißt es: „Keine Versuchung hat euch ergriffen, ausgenommen eine allgemein menschliche.“ In der Bibel werden viele Beispiele angeführt, die zeigen, durch welche verschiedenen Prüfungen wir versucht werden mögen, Jehova zu verwerfen. Wenn wir diese biblischen Beispiele näher betrachten, können sie uns zur Warnung dienen, und gewarnt zu sein bedeutet, gewappnet zu sein. Wir sollten auch daran denken, daß Satan sehr klug ist. Er bringt nicht unbedingt über einen jeden von uns die gleichen Prüfungen, denn was für den einen eine schwere Prüfung sein mag, mag für einen anderen verhältnismäßig leicht zu ertragen sein. Der Teufel ist daher bestrebt, uns an unserer verwundbarsten Stelle zu treffen. Mit diesem Gedanken im Sinn möchten wir nun kurz einige Prüfungen, durch die unser Glaube erprobt werden könnte, betrachten.
PRÜFUNG UNSERER LOYALITÄT GEGENÜBER GOTT
7. (a) Wie versucht der Teufel, uns zu veranlassen, Gottes Gesetze zu übertreten? (b) Zur Übertretung welchen Gesetzes Gottes hat der Teufel einzelne schon oft zu veranlassen versucht?
7 Unser Glaube wird in Verbindung mit unserem Gehorsam gegenüber den Gesetzen Gottes geprüft werden. Satan, der Teufel, bemüht sich, Verhältnisse zu schaffen, die es uns sehr erschweren mögen, Gott zu gehorchen und die deshalb zu einer schweren Prüfung führen mögen. Eines der Gesetze oder Gebote Jehovas, zu deren Übertretung Satan Gottes Diener häufig zu veranlassen versucht, ist folgendes: „Du sollst keine anderen Götter wider mein Angesicht haben. ... Du sollst dich nicht vor ihnen niederbeugen noch dich verleiten lassen, ihnen zu dienen, denn ich, Jehova, dein Gott, bin ein Gott, der ausschließliche Ergebenheit fordert.“ (2. Mose 20:3-5, NW) Jesus formulierte dieses Gebot folgendermaßen: „Jehova, deinen Gott, sollst du anbeten, und ihm allein sollst du heiligen Dienst darbringen.“ (Matth. 4:10) Gottes Diener haben schon oft schwere Prüfungen durchgemacht, bei denen sie auf ihre Treue gegenüber dieser Forderung, Gott ausschließlich ergeben zu sein, erprobt worden sind.
8. Wie wurden die drei Hebräer in Verbindung mit dem oben erwähnten Gesetz Gottes auf die Probe gestellt?
8 Als zum Beispiel Babylon Weltmacht war, richtete sein Herrscher, König Nebukadnezar. ein riesiges goldenes Bild auf und befahl allen, die sich davor versammelt hatten: „Sobald ihr den Klang des Hornes, der Pfeife, der Zither, der Sambuke, der Laute, der Sackpfeife, und allerlei Art von Musik hören werdet, sollt ihr niederfallen und das goldene Bild anbeten, welches der König Nebukadnezar aufgerichtet hat. Und wer nicht niederfällt und anbetet, der soll sofort in den brennenden Feuerofen geworfen werden.“ (Dan. 3:5, 6) Unter den Versammelten befanden sich auch Sadrach, Mesach und Abednego, drei hebräische Diener Jehovas. Welch schwere Prüfung für sie! Welche Erprobung ihres Glaubens! Gott hatte geboten: „Du sollst dich nicht ... niederbeugen“, und jetzt sollten sie nach dem Befehl des babylonischen Königs „niederfallen und das goldene Bild anbeten“, oder sie würden im Feuerofen sterben. Das war ein ausgeklügelter Versuch Satans, des Teufels, die drei Hebräer zu veranlassen, Gottes Gesetz zu übertreten, indem sie sich vor dem Staat oder dem Bild des Staates niederbeugten.
9. Welchem „Bild“ oder Symbol durch eine kultische Handlung zu dienen, verlangt man in unserer Zeit von den Bürgern in verschiedenen Ländern?
9 Der Teufel hat seine Methoden nicht geändert. Er manövriert Gottes Diener auch heute in ähnliche kritische Situationen. Wie in den Tagen Babylons, so gibt es auch heute Nationen, die Hoheitszeichen aufstellen und ihren Bürgern gebieten, sie zu grüßen, sich davor niederzubeugen oder ihnen durch irgendeine andere kultische Handlung Ehre zu erweisen. Über ein besonders bekanntes Symbol der heutigen Nationen schreibt der katholische Historiker Carlton Hayes: „Das Hauptglaubenssymbol des Nationalismus und der Mittelpunkt aller Verehrung ist die Flagge; man hat seltsame liturgische Formen ersonnen, der Flagge zu salutieren, die Flagge zu ,dippen‘, zu ,senken‘ und zu ,hissen‘. Die Männer entblößen ihr Haupt, wenn die Flagge vorbeikommt, Dichter schreiben Oden auf die Flagge, und Kinder singen Hymnen.“a Und wie damals den Bürgern Babylons die Pflicht auferlegt wurde, sich vor dem Bild des Staates niederzubeugen, so gibt es auch heute Länder, in denen von den Bürgern verlangt wird, daß sie einem Staatssymbol oder einem menschlichen Vertreter des Staates durch eine kultische Handlung dienen oder Ehre erweisen.
10, 11. Wie sind Gottes Diener in unserer Zeit in Verbindung mit der Verehrung eines Menschen oder der Treue gegenüber einem Staatssymbol auf die Probe gestellt worden?
10 Im nationalsozialistischen Deutschland wurde von den Bürgern verlangt, daß sie „Heil Hitler“ sagten und das Hakenkreuz mit erhobenem Arm grüßten. Wer diesen Götzenkult nicht mitmachte, kam in ein Konzentrationslager und wurde grausam mißhandelt. Welch schwere Glaubensprüfung für wahre Christen! Würden sie einem Menschen Heil zuschreiben und ein Staatssymbol durch eine kultische Handlung ehren? Oder würden sie Gott gehorchen? Was hättest du getan? Tausende von christlichen Zeugen Jehovas gehorchten Gott und weigerten sich, Hitler oder ein Staatssymbol zu verehren. Sie wurden deswegen zwar in Konzentrationslager verschickt und furchtbar mißhandelt, aber die meisten von ihnen kamen wieder heraus und freuten sich, daß diese Prüfungen bei ihnen Ausharren bewirkt hatten.
11 In der Vereinigten Arabischen Republik befahl man vor noch nicht allzu langer Zeit gewissen Personen, in patriotische Rufe einzustimmen, wie: „Lang lebe Präsident Gamal Abd el Nasser!“ Glücklich die, die damals ihre Treue bewahrten und sich weigerten, sich an dieser Verehrung eines Menschen zu beteiligen, der inzwischen — im Jahre 1970 — gestorben ist. Sie wurden geschlagen, aber sie verspürten, daß Jehova ihnen in dieser Prüfung half. In der Washington Post konnte man über ein anderes afrikanisches Land folgendes lesen: „Hunderte von Kindern aus Familien von Zeugen Jehovas sind aus der Schule ausgeschlossen worden. Sie hatten sich geweigert, die Landeshymne zu singen und die Fahne zu grüßen.“b Ungeachtet der biblischen Präzedenzfälle und der auf Gewissensgründen beruhenden Weigerung der Kinder, die man mit allen Mitteln hatte veranlassen wollen, Gottes Gesetz zu übertreten, glaubte das Obergericht genügend Gründe zu haben, ihnen das Recht auf eine Schulbildung zu versagen.
12. Welcher Prüfung werden Schulkinder häufig unterworfen?
12 Wir können dessen gewiß sein, daß Satan, der Teufel, weiterhin versuchen wird, Christen zu zwingen, Vertreter des Staates oder irgendwelche Staatssymbole durch kultische Handlungen zu ehren. Er möchte nicht, daß jemand Gott treu bleibt und ihm ausschließlich ergeben ist. In vielen Ländern werden Schulkinder regelmäßig aufgefordert, die Fahne zu grüßen und einen Treueid auf sie abzulegen, ja in manchen Gegenden müssen sie sogar davor niederknien und sie küssen. Kinder, die dieser Forderung nicht nachkommen, werden oft verspottet und manchmal sogar geschlagen. Dieser Brauch mag demnächst auch an deinem Wohnort aufkommen, sofern er nicht bereits geübt wird. Was tust du dann? Wirst du diesen ausgeklügelten Versuchen des Teufels, dich zu veranlassen, Gott untreu zu werden, standhalten? Wirst du diese Prüfung deines Glaubens bestehen?
PRÜFUNG IN VERBINDUNG MIT DER BLUTFRAGE
13. (a) Wie lautet das Gesetz Gottes über das Blut? (b) Wie wurden die ersten Christen in Verbindung mit diesem Gesetz auf die Probe gestellt, und mit welchem Ergebnis?
13 Ein weiteres Gesetz, dessen Beachtung für Diener Gottes oft Prüfungen mit sich bringt, ist das Verbot des Blutgenusses. Gott gebot den Israeliten: „Das Blut irgend welches Fleisches sollt ihr nicht essen, denn die Seele alles Fleisches ist sein Blut; jeder, der es isset, soll ausgerottet werden.“ (3. Mose 17:14) Dieses Gebot wurde Christen gegenüber wiederholt, indem ihnen gesagt wurde, sie sollten sich „enthalten ... von Erwürgtem und von Blut“. (Apg. 15:19, 20) Der frühchristliche Schriftsteller Tertullian berichtet, daß die Römer die Einstellung der Christen zum Blut kannten und die Christen in Verbindung mit diesem Gesetz prüften. Er schreibt: „Deshalb legt ihr ja, wenn ihr die Christen auf die Probe stellen wollt, ihnen auch Würste vor, die mit Tierblut gefüllt sind — offenbar in der festen Gewißheit, daß deren Genuß bei ihnen verboten ist —, und wollt sie damit von ihrem Glauben abtrünnig machen.“c Treue Christen ließen sich aber nicht abtrünnig machen. Sie konnten nicht gezwungen werden, Gottes Gesetz zu übertreten, obwohl man ihnen mit der Todesstrafe drohte.
14. (a) Was ist unter Ärzten heute allgemein üblich, und wieso kann dies für einen wahren Christen zu einer Prüfung werden? (b) Wieso hat sich der Gehorsam gegenüber dem Gesetz Gottes als ein Schutz erwiesen?
14 Da es in unserer Zeit üblich geworden ist, Blut zu übertragen, stehen Christen heute oft vor einer ähnlichen Prüfung ihres Glaubens. Manche Ärzte behandeln ihre Patienten nur unter der Bedingung, daß sie Blut übertragen dürfen. Das kann für Christen zu einer schweren Prüfung werden. Was würdest du tun, wenn du in eine Situation kämst, in der die Ärzte darauf bestehen würden, dir oder einem deiner Angehörigen Blut zu übertragen? Würdest du dich an Gottes ausdrückliches Gesetz halten, nach dem wir uns des Blutes enthalten sollen? Oder würdest du dich unter dem vom Teufel hervorgerufenen Druck verleiten lassen, Gottes Gesetz zu übertreten? Wie glücklich sind doch alle, die Gott in einer solchen Prüfung treu und gehorsam geblieben sind! Sie haben nicht nur die wunderbare Gewißheit, dadurch Gottes Wohlgefallen erlangt zu haben, sondern sind dadurch auch vor vielen schrecklichen Krankheiten und Gefahren, mit denen Blutübertragungen verbunden sind, bewahrt geblieben.
PRÜFUNG UNSERER TREUE GEGENÜBER SITTLICHEN FORDERUNGEN
15. (a) Wie lauten Gottes Sittengesetze? (b) Wie hat Satan Gottes Diener in Verbindung mit diesen Gesetzen in der Vergangenheit auf die Probe gestellt, und tut er dies auch heute?
15 Christen werden aber auch oft in Verbindung mit ihrer Treue gegenüber Gottes sittlichen Forderungen geprüft. Gott gebietet: „Du sollst nicht ehebrechen.“ „[Enthaltet] euch der Hurerei.“ (2. Mose 20:14; 1. Thess. 4:3; Apg. 15:20) Der Teufel weiß, daß viele Angehörige des Volkes Jehovas auf diesem Gebiet schwach sind. Eine seiner beliebtesten Methoden, einen Menschen Gott zu entfremden, besteht deshalb darin, ihn zur Übertretung eines dieser Gesetze zu veranlassen. Kurz bevor zum Beispiel Jehovas Volk Israel in das Land Kanaan einzog, benutzte Satan hübsche Moabiterinnen, um die Männer Israels zur Unsittlichkeit zu verführen und so den Zorn Gottes über sie heraufzubeschwören. (4. Mose 25:1-9; Offb. 2:14) Auch in jüngster Zeit hat Satan den Sex benutzt, um Christen zur Unsittlichkeit zu verleiten. Die Überbetonung des Sexes und die weitverbreitete Verherrlichung unerlaubter Geschlechtsbeziehungen können für Christen schwere Prüfungen mit sich bringen.
16, 17. Wie können wir der Versuchung, eine unsittliche Handlung zu begehen, widerstehen?
16 Wie können wir solchen Prüfungen standhalten? Etwa dadurch, daß wir uns mit unsittlichen Gedanken beschäftigen oder Filme und Fernsehprogramme ansehen oder Bücher lesen, in denen Nachsicht geübt wird gegenüber Prostitution, Ehebruch und anderen gottentehrenden Handlungen? Oder etwa dadurch, daß wir jemand, mit dem wir nicht verheiratet sind, in dem Gedanken anblicken, mit ihm unerlaubte Beziehungen zu haben? Natürlich nicht! Denn die Gedanken, mit denen wir unseren Geist fortwährend beschäftigen, veranlassen uns schließlich zum Handeln. Es ist deshalb sehr gefährlich, seine Gedanken auf etwas zu richten, was in uns den Wunsch wecken könnte, eine unsittliche Handlung zu begehen. — Matth. 5:28; Jak. 1:13-15.
17 Damit wir diese Prüfung unseres Glaubens bestehen können, müssen wir unsere Gedanken ständig kontrollieren. Wir müssen die Weisung des Wortes Gottes beachten: „Was irgend gerecht, was irgend keusch, was irgend liebenswert ist, worüber irgend man wohlredet, wenn es irgendeine Tugend und irgend etwas Lobenswertes gibt, diese Dinge betrachtet weiterhin.“ (Phil. 4:8) Ja, sei fest entschlossen, Gottes sittlichen Forderungen jederzeit zu gehorchen, ganz gleich, in welche Situation du geraten magst, und bestärke dich dann immer wieder in diesem Entschluß. Bete zu Jehova, wenn du versucht wirst. Sei darauf bedacht, sein Herz zu erfreuen. Stärke dich auch, indem du an Menschen denkst, die wir uns wegen ihrer Treue zum Vorbild nehmen können, zum Beispiel an Joseph, der der Verführung zur Unsittlichkeit widerstanden hat. Wir tun gut, so zu handeln, wie dieser gottesfürchtige Mann handelte. — 1. Mose 39:1-13.
DAS GEBOT ZU PREDIGEN — EINE GLAUBENSPRÜFUNG
18, 19. (a) Was sollte Jesus gemäß Gottes Willen tun, und verlangt Gott dies heute auch von Christen? (b) Was beweist, daß der Teufel es Christen zu erschweren sucht, Gottes Gebot zu predigen nachzukommen? Was bewirkt das aber bei Christen?
18 Gott wollte, daß Jesus Christus das „Königreich Gottes“ predigte, und Jesus widmete sich diesem Werk gewissenhaft trotz der wachsenden Feindseligkeit die schließlich zu seinem Tod führte. (Luk. 4:43; 8:1) Später gebot Jesus seinen Nachfolgern: „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, indem ihr ... sie lehrt, alles zu halten, was ich euch geboten habe.“ (Matth. 28:19, 20) Dieses Gebot zu predigen gilt heute allen Christen. Ja es ist heute dringend notwendig, daß Christen predigen, denn Jesus sagte voraus, daß ‘diese gute Botschaft vom Königreich auf der ganzen bewohnten Erde zu einem Zeugnis gepredigt werden müsse, bevor das Ende käme’. (Matth. 24:14) Wir brauchen uns also nicht zu wundern, daß Satan, der Teufel, alles unternimmt, um es den Dienern Gottes zu erschweren, diesem Gebot zu gehorchen. Die feierliche Ermahnung: „Predige das Wort, halte dringend darauf“ kann für Christen deshalb eine Prüfung ihres Glaubens bedeuten. — 2. Tim. 4:2; 1. Kor. 9:16.
19 Im ersten Jahrhundert war sie es jedenfalls. Du wirst dich noch erinnern, daß Satan seine religiösen Vertreter gegen die Apostel aufhetzte, so daß sie diese ‘auspeitschten und ihnen befahlen, nicht mehr aufgrund des Namens Jesu zu reden’. (Apg. 5:40) Was hättest du getan? Hättest du aufgehört zu predigen, um nicht nochmals ausgepeitscht zu werden? Die Apostel taten es nicht! Sie harrten in der Prüfung aus und hielten der Erprobung ihres Glaubens stand. Auch in jüngster Zeit standen Christen vor ähnlichen Situationen. In einigen Ländern wurde das Predigtwerk verboten. Als Nachahmer Jesu Christi und der zwölf Apostel haben aber wahre Christen weiter gepredigt. Sie haben dem Sinne nach gesagt: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen.“ (Apg. 5:29) Welch ein Mut! Welche Treue zu Gott! Sicherlich möchten wir ebenso handeln.
20. Wieso ist der Teufel an der Einstellung des Menschen schuld, und wozu möchte er dadurch christliche Diener Gottes veranlassen?
20 In den meisten Ländern ist das Predigtwerk jedoch nicht verboten. Sehr oft sind aber die Menschen der Königreichsbotschaft gegenüber gleichgültig; sie mögen sogar darüber spotten und sie ins Lächerliche ziehen. Auch das ist eine Prüfung. Unser Glaube wird dadurch auf die Probe gestellt. Hältst du dieser Prüfung stand? Bist du dir dessen bewußt, daß Satan schuld ist an der Gleichgültigkeit der Menschen? Das ist eine Tatsache. Durch seine Propaganda formt er ihre Denkweise. (2. Kor. 4:4) Das tut er in dem Bestreben, dich davon abzuhalten, auch nur zu versuchen, ihnen zu predigen. Laß aber nicht zu, daß ihm dies gelingt! Erkenne in der gleichgültigen und oft sogar feindseligen Haltung der Menschen die Bemühungen Satans, dich zu veranlassen, ihnen die Königreichsbotschaft nicht mehr so eifrig und nicht mehr so taktvoll darzulegen wie früher. Laß es dem Teufel nicht gelingen, dich irgendwie daran zu hindern, dem Gebot unseres himmlischen Vaters, die Königreichsbotschaft zu predigen, zu gehorchen.
DEN PRÜFUNGEN UNSERES GLAUBENS STANDHALTEN
21. Wie prüfte Gott Abraham, und wie reagierte Abraham?
21 Gottes Gebote mögen für uns aber sogar ohne Satans Hinzutun zu einer Prüfung werden. Die Bibel gibt uns hierfür ein Beispiel aus der alten Zeit. Sie berichtet: „Es geschah ..., daß Gott den Abraham versuchte [auf die Probe stellte, NW]; und er sprach zu ihm: Abraham! ... Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, den Isaak, und ziehe hin in das Land Morija, und opfere ihn daselbst als Brandopfer.“ Stell dir vor, wie schwer es Abraham gefallen sein muß, diesem Gebot Gottes zu gehorchen! Aber Abraham tat es. Er ging so weit, daß er das Messer erhob, um seinen geliebten Sohn zu schlachten. Welche Treue zu Gott! Nachdem Jehova Abraham daran gehindert hatte, seinem Sohn ein Leid anzutun, sagte er zu ihm: „Nun weiß ich, daß du Gott fürchtest und deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast.“ — 1. Mose 22:1-18.
22. (a) Welchen an Christen gestellten Forderungen zu gehorchen mag einigen fast ebenso schwer vorkommen wie die Prüfung, der Abraham unterworfen wurde? (b) Wie wurde Abraham für seinen Gehorsam gesegnet, und worauf läßt dies in unserem Falle schließen, sofern wir gehorchen?
22 Gottes Forderungen stellen Christen heute in ähnlicher Weise auf die Probe. Wie schwierig finden es doch manche zum Beispiel, „öffentlich und von Haus zu Haus“ zu predigen! (Apg. 20:20) Wie schwer fällt es ihnen, in der Theokratischen Predigtdienstschule Ansprachen zu halten oder in den Zusammenkünften der Versammlung Kommentare zu geben und sich so auf dieses Predigtwerk vorzubereiten! (1. Tim. 4:13; Hebr. 10:24, 25) Sind diese Prüfungen aber schwerer als die, die Gott Abraham auferlegte? Jemand, der außerordentlich schüchtern ist, mag geneigt sein, so zu denken. Vergessen wir aber nicht, daß Jehova ein liebender, barmherziger Gott ist. Er verlangt von seinen Dienern nichts, was nicht zu ihrem Guten, zu ihrem Segen ist. Denken wir zum Beispiel an die Segnungen, die Abraham zuteil wurden, weil er Gott gehorchte. Er wurde zu seiner Freude von Gottes Engel davon zurückgehalten, seinen Sohn zu töten, und er hörte, wie Gott sein Wohlgefallen über ihn äußerte. Er wurde ein Vorfahr des verheißenen Samens. (1. Mose 22:17, 18; Gal. 3:16) Auch wird sein Glaube in der Bibel als ein für alle Christen nachahmenswertes Beispiel erwähnt. (Hebr. 11:17-19) Ferner veranschaulichte Abraham Gott selbst, der seinen Sohn als Opfer für die Menschheit hingab. (Joh. 3:16) Auch wir werden von Gott gesegnet werden, wenn wir ihm gehorchen.
23. Welchen Fehler sollten wir vermeiden?
23 Wer denkt, er könne einer Prüfung entgehen oder ausweichen, indem er das, was Gott geboten hat, nicht tut, täuscht sich. Die Bibel sagt, Abraham sei „des Morgens früh“ aufgestanden, habe Isaak genommen und sei sogleich zur Reise nach Morija aufgebrochen. Er schob die Sache nicht auf. Auch wir sollten es nicht aufschieben, dem Gebot Gottes die Botschaft von seinem Königreich zu predigen, zu gehorchen. Je länger wir etwas, wovon wir wissen, daß wir es tun sollten, aufschieben, desto schwerer fällt uns der Gehorsam. Solange wir uns dieser Gehorsamsprüfung nicht unterwerfen, steht sie zwischen uns und Gott, und wir erlangen Gottes Wohlgefallen nicht.
24. Welche Prüfung bestanden einige Israeliten nicht, und was zeigt, daß sie sie hätten bestehen können, wenn sie auf Gott vertraut hätten?
24 Als Beispiel mögen die Israeliten dienen, die Gott aus Ägypten in das Land brachte, das ‘von Milch und Honig floß’. Das Land gehörte ihnen, aber sie mußten zuerst eine Prüfung bestehen. Das Land war voll von Dämonenanbetern, die wirklich abscheuliche Bräuche pflegten. Nicht nur das, einige davon waren auch von ungewöhnlich großem, ja von riesenhaftem Wuchs. (4. Mose 13:1-33) Das versetzte die Israeliten in Furcht, und sie weigerten sich, den Anweisungen Gottes zu gehorchen und in das Land einzuziehen, um es in Besitz zu nehmen. Deshalb sagte ihnen Gott, sie würden nicht hineinkommen, sondern alle, die über zwanzig Jahre alt wären, würden in der Wüste sterben. (4. Mose 14:29-34) Doch wie war die Situation vierzig Jahre später, als die nächste Generation der Israeliten auf Gottes Befehl in das Land einzog? Jene starken Männer oder mindestens ihre Nachkommen waren immer noch da! Die Israeliten standen also vor derselben Prüfung. Doch diesmal wichen sie ihr nicht aus. Sie vertrauten auf Gott und zogen gehorsam ein und begannen, das Land zu erobern. (Josua 11:21-23) Wieviel besser wäre es doch gewesen, ihre Väter hätten die Prüfung schon vierzig Jahre vorher bestanden!
25. Was sollten wir jetzt tun, und welche Aussicht haben wir?
25 Nun stehen wir an den Toren des gerechten neuen Systems der Dinge, das Gott herbeiführen wird. (2. Petr. 3:13) Das Ende des gegenwärtigen Systems ist sehr nahe! Es ist daher jetzt nicht an der Zeit, das, was Gott von uns getan haben möchte, aufzuschieben oder es überhaupt nicht zu tun. Wir müssen Jehova vertrauen und mutig das tun, was er sagt. Wir können damit rechnen, daß Satan nun sehr bald seinen letzten allgemeinen Angriff auf Gottes Volk unternehmen und sehr schwere Prüfungen über uns bringen wird. In der Kraft Gottes können wir aber diesen Prüfungen standhalten, und denken wir dann auch an die wunderbare Belohnung: an das ewige Leben, mit ein uns Gott in seinem gerechten neuen System segnen wird! — Jak. 1:12; Offb. 21:3, 4.
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