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Sollte der Name gebraucht werden?Der Wachtturm 1984 | 1. März
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sich um einen geheimen Namen, der in der Öffentlichkeit nicht gebraucht werden dürfe, sondern sagte zum Volk Israel: „Und alle Völker der Erde werden sehen müssen, daß Jehovas Name über dir genannt worden ist“ (5. Mose 28:10). Wie wäre das möglich gewesen, wenn nicht einmal Anbeter Jehovas seinen Namen gebraucht hätten?
Es war keinesfalls so, daß der Name nicht ausgesprochen werden durfte, sondern er wurde geehrt, geliebt und geachtet. Nach ihm wurden Orte benannt und sogar Menschen. Abraham nannte den Ort, an dem er Isaak opfern wollte, „Jehova-jireh“ (1. Mose 22:14). Zu den gut bekannten biblischen Namen, deren Bedeutung Jehova oder Jah (die poetische Kurzform des Namens Jehova) einschließt, gehören u. a. Hiskia, Jesaja, Josia, Nehemia, Obadja, Sacharja und Zephanja. Man gebraucht selbst heute den Namen Gottes, wenn man Kindern Namen gibt. Ja es könnte sogar sein, daß dein eigener Name den wunderbaren Namen Gottes enthält. Kennst du jemand, der Joel heißt? Dieser Name bedeutet „Jehova ist Gott“. Wie verhält es sich mit dem Namen Jonathan? Er bedeutet „Jehova hat gegeben“. Josua bedeutet „Jehova ist Rettung“. Und jeder, der den bekannten Namen Johannes trägt, hat einen Namen, der „Jehova ist gnädig gewesen“ bedeutet.
Wenn auch einige Leute der Ansicht sind, Gottes Name sei zu heilig, als daß man ihn aussprechen dürfe, und andere die Auffassung vertreten, man solle ihn unbeachtet lassen, ist es doch unmöglich, ihn aus der Bibel zu verbannen. Er ist in vielen biblischen Namen enthalten, die in all den Jahrhunderten in Gebrauch waren, in denen die Menschen den heiligen Namen Gottes, JEHOVA, nicht nur kannten, sondern ihn auch im Gebet, bei gottesdienstlichen Handlungen und in der täglichen Unterhaltung benutzten.
Wie steht es aber mit den Christlichen Schriften, die häufig als Neues Testament bezeichnet werden? Der Name Jehova ist in den Namen Jesus und Johannes enthalten und auch in dem Wort „halleluja“. Warum erscheint er jedoch nicht öfter? Die Antwort auf diese wichtige Frage wird als nächstes besprochen.
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Gottes Name in den Christlichen SchriftenDer Wachtturm 1984 | 1. März
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Gottes Name in den Christlichen Schriften
ALS Jesus Gott seinen Vater nannte, wußten seine jüdischen Zuhörer, von wem er sprach. Sie konnten den Namen Gottes in den hebräischen Schriftrollen der Bibel sehen, die in ihren Synagogen auflagen. Eine solche Schriftrolle wurde Jesus in der Synagoge seiner Heimatstadt Nazareth gereicht. Er las eine Passage aus Jesaja vor, die den Namen Jehovas zweimal enthielt (Lukas 4:16-21).
Jesu erste Jünger konnten den Namen auch in der Septuaginta sehen — der Übersetzung der Bibel ins Griechische, deren sich die ersten Christen beim Lehren und beim Abfassen von Schriftstücken bedienten. Es stimmt zwar, daß man einmal dachte, der Name Gottes sei in der Septuaginta nicht erschienen, doch jetzt weiß man mit Sicherheit, daß dieser Name so sehr geachtet wurde, daß das Tetragrammaton (die Bezeichnung der Gelehrten für die vier hebräischen Buchstaben des Namens Gottes) in hebräischen Schriftzeichen in den griechischen Text übernommen wurde.
Noch im zweiten Jahrhundert zeichnete Aquila in seinem griechischen Text den Namen Gottes in hebräischen Buchstaben auf. Im dritten Jahrhundert schrieb Origenes: „In exakteren Handschriften ist dieser Name mit hebräischen Buchstaben geschrieben.“ Im vierten Jahrhundert stellte der Bibelübersetzer Hieronymus fest: „Wir finden den vierbuchstabigen Namen Gottes (d. h. יהוה) in bestimmten griechischen Bänden selbst bis auf den heutigen Tag mit den alten Buchstaben bezeichnet.“
Dr. Paul E. Kahle schreibt: „Wir wissen jetzt, daß in den von Juden für Juden geschriebenen griechischen Bibeltexten [der Septuaginta] der Gottesname nicht als Kyrios übersetzt, sondern als Tetragramm in hebräischen Buchstaben beibehalten wurde“ (Die Kairoer Genisa, Seite 235).
Was bedeutet das? Es bedeutet, daß Jesu Zuhörer — ob sie nun hebräisch oder griechisch sprachen — den Namen Gottes in den Schriften sahen, wenn sie darin lasen. Somit ist es nur logisch, anzunehmen, daß sie beim Zitieren der Texte dem Brauch, den sie beobachteten, folgten und die vier hebräischen Buchstaben des Namens Jehova in den Text der Christlichen Griechischen Schriften übernahmen.
In der Zeitschrift Journal of Biblical Literature führt George Howard, außerordentlicher Professor für Religion an der Universität von Georgia, aus: „Da das Tetragrammaton in den Abschriften der griechischen Bibel, die die Schriften der Urkirche bildeten, immer noch geschrieben wurde, ist es vernünftig, anzunehmen, daß die Schreiber des N[euen] T[estaments] das Tetragrammaton im Bibeltext beibehielten, wenn sie aus den Schriften zitierten“ (1977, Band 96, Nr. 1, Seite 77).
Die Ersetzung des Namens Gottes
Der göttliche Name wurde später anscheinend sowohl aus der Septuaginta als auch aus dem „Neuen Testament“ entfernt, als nichtjüdische Christen mit den hebräischen Buchstaben nichts mehr anfangen konnten. So schreibt Dr. Kahle: „Erst die Christen haben hierfür [für das Tetragrammaton] Kyrios [Herr] eingesetzt, als sie mit dem hebräisch geschriebenen Gottesnamen nichts mehr anfangen konnten“ (Die Kairoer Genisa, Seite 235).
Von welcher Bedeutung war diese Auslassung? Professor Howard sagt: „Der Wegfall des Tetragrammatons schuf unserer Ansicht nach im Sinn früher Heidenchristen Verwirrung in bezug auf das Verhältnis zwischen dem ‚Herrn Gott‘ und dem ‚Herrn Christus‘“ (Seite 63 des oben zitierten Artikels).
In Psalm 110:1 heißt es zum Beispiel: „Der Ausspruch Jehovas an meinen Herrn ist ...“ Dieser Text wird in Matthäus 22:44 zitiert, wo — da man den Namen Jehova ausgelassen hat — in den meisten modernen Übersetzungen zu lesen ist: „Der Herr sprach zu meinem Herrn.“ So geht Anhängern der Kirchen der Christenheit die ausdrückliche Unterscheidung zwischen Jehova („der Herr“) und Jesus („mein Herr“) verloren.
Es gibt bedeutende Vorteile, dem biblischen Beispiel zu folgen und Gottes Namen zu gebrauchen: 1. Es hilft uns, Gott nicht einfach als eine Kraft, sondern als eine Person zu sehen. 2. Es trägt dazu bei, daß wir ihm näherkommen. 3. Es schließt Verwirrung aus, vermittelt uns eine klarere Vorstellung von ihm und bringt unsere Gedanken dem näher, was die Bibel wirklich lehrt.
[Bild auf Seite 8]
Der göttliche Name erscheint in den frühen griechischen Übersetzungen der Hebräischen Schriften, und zwar mit hebräischen Buchstaben
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