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Überraschende neue Beweise kommen ans Licht!Der Wachtturm 1978 | 1. August
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Im Jahre 1950 wurden in der New World Translation of the Christian Greek Scriptures zum erstenmal Fotografien mehrerer dieser seltenen Fragmente veröffentlicht. Noch während der 1950er und 1960er Jahre war den meisten Experten der Zutritt zu den Fragmenten selbst verwehrt, und es erschienen in keiner anderen wissenschaftlichen Veröffentlichung Reproduktionen bzw. Analysen aller dieser Fragmente. Das geschah erst in dem Werk Études de Papyrologie, Jahrgang 1971. Aber was war an diesen Fragmenten so außergewöhnlich? Und was haben sie mit dem Gebrauch des Namens Gottes zu tun?
Der Papyrus Fouad 266 wurde im zweiten oder ersten Jahrhundert v. u. Z. aufgezeichnet, und zwar nicht in Hebräisch, sondern in Griechisch. Sieh dir die unten abgebildeten Muster etwas näher an. Erkennst du, daß der Text zwar in griechischer Sprache abgefaßt ist, doch das Tetragrammaton in hebräischer Quadratschrift wiedergegeben wird? Der Abschreiber dieser Papyrusrolle ersetzte es also auch nicht durch die griechischen Wörter für „Herr“ (Kyrios) oder „Gott“, sondern gebrauchte mitten im griechischen Text über 30mal das Tetragrammaton in hebräischen Buchstaben.
Dr. Paul E. Kahle (Oxford) erklärte, diese Fragmente enthielten „vielleicht den reinsten Septuaginta-Text von 5. Mose, der uns überliefert worden ist“. Und in der Schriftenreihe Studia Patristica führt er aus: „Wir haben hier einen griechischen Bibeltext vor uns, der den Text der Septuaginta in einer zuverlässigeren Form bietet als der Codex Vaticanus und der zugleich mehr als 400 Jahre vor dem Vaticanus geschrieben worden ist.“ Außerdem ist darin wie in den griechischen Fragmenten der zwölf Propheten aus der Wüste Juda der persönliche Name Gottes beibehalten worden. Die beiden Texte stimmen in diesem Punkt überein.
Im Journal of Biblical Literature (Jg. 79, S. 111—118) gab Dr. Kahle eine Übersicht über die sich häufenden Beweise des Gebrauchs des Namens Gottes unter den Juden und schlußfolgerte:
„In allen griechischen Übersetzungen der Bibel, die in vorchristlicher Zeit von Juden für Juden angefertigt wurden, muß das Tetragrammaton in hebräischen Schriftzeichen als Gottesname verwendet worden sein und nicht [Kyrios] ... oder Abkürzungen davon, wie wir sie in den christlichen [Abschriften der Septuaginta] ... finden.“
Daß man den Namen Gottes besonders hervorheben wollte, um ihn sorgfältig zu bewahren, ist auch an hebräischen Handschriften zu erkennen, die aus einer Zeit um das erste Jahrhundert stammen. In einigen hebräischen Schriftrollen aus den Höhlen in der Nähe des Toten Meeres wurde das Tetragrammaton mit roter Tinte oder in älteren hebräischen Buchstaben geschrieben, die leicht von den anderen zu unterscheiden sind. J. P. Siegel schrieb darüber:
„Bei den vor über zwanzig Jahren in Qumran entdeckten Manuskripten bestand eines der überraschenden Merkmale darin, daß in einer begrenzten Gruppe von Texten das Tetragrammaton in althebräischen Buchstaben erschien. ... Daß dieser Brauch eine tiefe Ehrfurcht vor dem [den] göttlichen Namen darstellt, ist geradezu ein Gemeinplatz“ (Hebrew Union College Annual, 1971).
Außerdem wird berichtet, daß es im ersten Jahrhundert in Jerusalem eine hebräische Schriftrolle der fünf Bücher Mose gab, die das Tetragrammaton in Goldbuchstaben enthielt (Israel Exploration Quarterly, Bd. 22, 1972, S. 39—43).
Würdest du diese neuerlichen Funde nicht als starken Hinweis darauf deuten, daß Jesus mit dem Namen Gottes gut vertraut war und ihn gebrauchte, sei es, daß er aus den Schriften in griechischer oder hebräischer Sprache vorlas?
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Etwas Neues über den Namen Gottes?Der Wachtturm 1978 | 1. August
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Etwas Neues über den Namen Gottes?
AUF den vorangehenden Seiten haben wir einige überraschende neue Hinweise in bezug auf den Gebrauch des Namens Gottes zur Zeit Jesu und der Apostel betrachtet.
Erkennst du, was man daraus schlußfolgern kann? Inwieweit wirken sich diese Hinweise auf die Frage aus, ob du den Namen Gottes in der Bibel finden und wie du persönlich zu diesem Namen eingestellt sein solltest? Beachte bitte die Schlußfolgerungen eines bekannten Experten, der die durch Handschriften gelieferten Beweise untersuchte:
Vor etwas mehr als einem Jahr griff George Howard, außerordentlicher Professor für Religion an der Universität von Georgia, in der Zeitschrift Journal of Biblical Literature (Jg. 96, Nr. 1, 1977, S. 63—83) die damit zusammenhängenden Fragen auf. Sein Artikel beginnt mit den Worten:
„Neuere Entdeckungen in Ägypten und in der Wüste Juda gewähren uns aus erster Hand einen Einblick in den Gebrauch des Namens Gottes in vorchristlichen Zeiten.“
Er besprach dann die neuerdings veröffentlichten griechischen Manuskripte aus vorchristlicher Zeit, deren Reproduktionen du auf den vorangegangenen Seiten gesehen hast. Zu der früher gehegten Ansicht, daß in der Septuaginta der Name Gottes durch den Titel Kyrios ersetzt worden sei, erklärte er:
„Aufgrund dieser Funde können wir heute mit
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