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  • Die Königreichsinteressen an die erste Stelle setzen
    Der Wachtturm 1965 | 15. Juli
    • der örtlichen Versammlung auszuführen. Außerdem hatte er die große Freude, zwei internationale Kongresse der Zeugen Jehovas in den Vereinigten Staaten zu besuchen. Das letzte Mal war es 1958, als er bevorrechtet war, einen kleinen Anteil am Programm im Yankee-Stadion zu haben. Ich erhielt das Vorrecht, ihn bei dieser Gelegenheit zu begleiten. Im Jahre 1962 mußte er sich einer Magenoperation unterziehen, und von da an wurde er immer schwächer. Dennoch diente er nur wenige Monate nach der Operation als Vorsitzender eines Kongresses in Tilburg, wo er vor dreißig Jahren sein Missionarwerk in den Niederlanden begonnen hatte. In einem neu errichteten Stadion, nur etwa 180 Meter vom ehemaligen Pionierheim entfernt, hatte er die Freude, auf der ersten der vier Bezirksversammlungen in jenem Jahr zu sprechen. Mehr als 6000 Personen waren anwesend. Wie er sich doch gefreut haben muß, als er über jene dreißig Jahre zurückblickte!

      Schließlich zog er sich eine Krebserkrankung zu. Sie zehrte an seiner Lebenskraft, bis er am 5. April 1964 starb. Jene letzten Monate nahmen ihn sehr mit, denn er mußte ein Vorrecht nach dem anderen, die ihm so große Freude bereiteten, aufgeben. Sehnlich erwartete er die Gelegenheit, noch einmal das Brot und den Wein bei der jährlichen Feier des Abendmahls des Herrn zu sich zu nehmen. In Gegenwart des Hilfsversammlungsaufsehers und einiger weniger Brüder, die an sein Bett kamen, bat er selbst um den Segen für die Symbole. Dann sangen wir Lied Nummer 5, und er wurde wieder sehr ruhig.

      Zwei Abende vor seinem Tod raffte er alle seine Kräfte zusammen und betete hörbar in Gegenwart einiger Glieder der Bethelfamilie zu Jehova. Am nächsten Tag las ihm sein jüngster Bruder Otto etwas aus den Briefen des Apostels Paulus an die Korinther vor. Nach ungefähr einer Stunde war er erschöpft und sagte: „Es ist genug. Ich freue mich über die schönen, trostreichen Worte.“ Am nächsten Vormittag schlief er ungefähr um elf Uhr ein. Fünf Stunden lang weilte ich ohne Unterbrechung an seiner Seite, um seine Lippen anzufeuchten, bis er die Augen das letzte Mal öffnete und er ohne jegliche Furcht vor dem Tod und ohne Todeskampf mit einem ruhigen, zufriedenen Blick starb. Es war ein glücklicher Augenblick für ihn, von seinen Leiden erlöst zu sein. Für mich war es ein harter Schlag, denn ich würde meinen glaubenstreuen Gefährten sehr vermissen. Dank sei Jehova dafür, daß er uns beiden gewährte, ihm achtundzwanzig Jahre lang zu dienen, und daß er mir die Kraft gegeben hat, meinen Verlust zu tragen. Möge unser gemeinsamer Wunsch, die Königreichsinteressen an die erste Stelle zu setzen, mich weiterhin erfüllen, so daß ich, so wie Fritz, meinen irdischen Lauf vollende.

  • Fragen von Lesern
    Der Wachtturm 1965 | 15. Juli
    • Fragen von Lesern

      ● Was bedeuten die Schriftzeichen, die auf dem Deckel des Buches „Dein Name werde geheiligt“ in der Ecke unten rechts erscheinen? — B. P., USA.

      Die Prägung, die auf dem Deckel des Buches „Dein Name werde geheiligt“ unten rechts erscheint, stellt eine aufgeschlagene Bibel mit dem Tetragrammaton in vier verschiedenen hebräischen Schriftarten dar. Das erste Tetragrammaton ist in der Schrift, die auf dem Mesa-Stein erscheint, der auf Seite 109 des Buches abgebildet ist. Das zweite, das darunter erscheint, ist in den phönizischen oder althebräischen Schriftzeichen einer alten Rezension der Septuaginta-Übersetzung, die die kleinen Propheten enthält, unter anderem auch Teile des Buches Habakuk, von dem eine Seite im 5. Band der New World Translation of the Hebrew Scriptures (Neuen-Welt-Übersetzung der Hebräischen Schriften), auf Seite 424, abgebildet ist. Das dritte, das in der Prägung oben rechts erscheint, ist in der Schreibart, in der es im Text alter griechischer Übersetzungen erscheint, von denen einige auf Seite 413 des Anhangs des 5. Bandes der New World Translation of the Hebrew Scriptures angeführt werden, und die auch in den Fußnoten des 3. Bandes der New World Translation of the Hebrew Scriptures, beginnend mit der Fußnote „c“ auf Seite 295, wiedergegeben wird. Das vierte ist in der heute üblichen Quadratschrift. Es erscheint auch so auf Seite 6 der 1963 veröffentlichten Neuen-Welt-Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften.

      ● Hat es zu allen Zeiten Zeugen Jehovas auf der Erde gegeben — auch im Mittelalter?

      Es wäre nicht gut, wollte man diese Frage dogmatisch beantworten. Die Vernunft, die geschichtlichen Tatsachen und das Zeugnis des Wortes Gottes lassen jedoch den Schluß zu, daß es zu allen Zeiten Zeugen Jehovas auf der Erde gegeben hat.

      Wenn auch für die Zeit vor der Flut nur drei Zeugen mit Namen genannt werden, heißt das nicht, daß es keine anderen gegeben hätte. Abel war zu der Zeit, da er ein treuer Zeuge war, sehr wahrscheinlich verheiratet, und seine Frau blieb möglicherweise auch nach seinem Tod ein Zeuge. Oder denken wir an Lamech. Damit er die inspirierte Prophezeiung über seinen Sohn Noah äußern konnte, muß er ebenfalls ein Zeuge Jehovas gewesen sein. — 1. Mose 5:29.

      Nach der Flut begegnen wir dem treuen Sem, der noch in den Tagen Abrahams lebte. Und waren nicht auch Isaak, Jakob, Joseph und Hiob treue Zeugen? Ja, müssen nicht auch Moses’ Eltern treue Zeugen gewesen sein? Durch die Gründung der Nation Israel wurde das ganze Volk eine Nation von Zeugen, wie das aus den Worten Jehovas nach Jesaja 43:10-12 hervorgeht. Bis zum Jahre 36 n. Chr. blieb diese Nation das Volk der Zeugen Jehovas.

      Daß Jehova von der Zeit Christi bis in unsere Zeit Zeugen haben würde, deutete schon das Gleichnis Jesu vom Weizen und Unkraut an, das im 13. Kapitel des Matthäusevangeliums aufgezeichnet ist. In diesem Gleichnis zeigte Jesus, daß das Unkraut und der Weizen zusammen wachsen würden bis zur Ernte und daß dann die Trennung vor sich gehen würde. Nach diesem Gleichnis müßte man annehmen, daß es während dieser ganzen Zeit — vom Beginn der Aussaat bis zur Ernte — echte Christen, „Weizen“, geben würde, wenn auch zu gewissen Zeiten nur sehr wenige.

      So gab es zum Beispiel viele Jahrhunderte hindurch Christen, die die Irrlehre von der Dreieinigkeit verwarfen und „Arianer“ genannt wurden. Andere, die sich streng an die Lehren des Urchristentums hielten und als Quartodezimaner bekannt waren, weil sie des Todes Christi stets am 14. Nisan gedachten, hielten dem Einfluß des heidnischen Rom stand. Die Lehren der Paulizianer, denen wir vom siebenten Jahrhundert an begegnen, wurden als „echt apostolisches Bibelchristentum“ bezeichnet. Die Paulizianer hielten sich nur an das „Neue Testament“, hatten die Erwachsenentaufe und glaubten, Gott habe in seiner Liebe einen Engel auf die Erde gesandt, der bei seiner Taufe Gottes Sohn geworden sei. Sie verwarfen unbiblische Traditionen, machten keinen Unterschied zwischen Geistlichen und Laien und lehnten die Verehrung des Kreuzes ab.

      Vom zwölften Jahrhundert an begegnen wir den Waldensern, die wie die Paulizianer alle falschen Überlieferungen, wie das Fegefeuer, die Messe usw., verwarfen und sich streng an die Bibel hielten, sich aber nicht nur auf das sogenannte „Neue Testament“ beschränkten. Die einzigen zwei Zeremonien, die sie anerkannten, waren die Taufe und das Abendmahl des Herrn. Sie hielten sich streng an die Sittenmaßstäbe der Bibel und lehnten religiöse Feiertage, wie den Palmsonntag, Ostern, Allerheiligen usw., ab. Charakteristisch für ihre Einstellung ist folgender Ausspruch eines Waldensers, der als Märtyrer starb: „Das Kreuz sollte nicht angebetet, sondern verabscheut werden, weil es das Mittel zur Tötung des Gerechten war.“

      Viele Arianer, Paulizianer und Waldenser sowie viele andere starben als Märtyrer für ihren auf der Bibel beruhenden Glauben. Diese Tatsache oder auch das, was sie, wie erwähnt, glaubten, beweist an sich nicht, daß sie alle von Gott anerkannt wurden. Warum nicht? Weil es nicht wenige unter ihnen gab, die zum Schwert griffen, um sich gegen die römisch-katholischen Angriffe zu verteidigen. Dadurch verletzten sie den Grundsatz, den wir in Matthäus 26:52 aufgezeichnet finden.

      Die erwähnten Tatsachen führen uns also folgende zwei Punkte klar vor Augen: 1. Es hat durch alle Jahrhunderte hindurch — von der Zeit Abels bis in unsere Zeit — Menschen gegeben, die sich so streng an das Wort Gottes hielten, daß sie als Zeugen Gottes betrachtet werden können, die von ihm anerkannt wurden. 2. Es müssen aber wenig gewesen sein, und das stimmt auch damit überein, daß der Leib Christi nur von einer beschränkten Anzahl Glieder gebildet wird und daß verhältnismäßig viele dieser Glieder zur Zeit der Aussaat und zur Zeit der Ernte hervortraten.

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