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  • Besuch des Präsidenten in Singapur und Thailand
    Der Wachtturm 1956 | 15. September
    • programmgemäß am Sonnabend, 31. März, um 9.35 Uhr verlassen, um sich nach Bangkok zu begeben. Um 8 Uhr an jenem Morgen hielt der Präsident seine Schlußansprache an die Kongreßbesucher und erfuhr dann, daß sein Flug hinausgeschoben sei. Tatsächlich wurde dieser während des Tages noch mehrmals verschoben. Schließlich sprach Bruder Knorr noch ein zweites Mal, so daß er außer seinem öffentlichen Vortrag insgesamt viermal dem Kongreß mit einer Ansprache gedient hat. Weitere Verzögerungen bildeten die Ursache, daß die beiden Brüder die ganze Nacht dort blieben, und sie konnten erst am Sonntag nach dem nächsten Halt, nach Bangkok, Thailand, weiterreisen.

      KONGRESS IN SIAM

      Inzwischen geriet der Zweigdiener in Bangkok in große Erregung. Die Reisenden hatten bereits einen Tag Verspätung. Der Präsident der Gesellschaft sollte programmgemäß am Sonntagnachmittag um 16 Uhr in Chiengmai sprechen, aber weil das Flugzeug einen Tag Verspätung hatte, schien es unmöglich zu sein, daß er zeitig genug zum öffentlichen Vortrag in Chiengmai einträfe. Früh am Sonntagmorgen sandte der Zweigdiener ein Telegramm nach Chiengmai mit der Mitteilung, daß die Brüder einen Ersatzredner stellen sollten. Als die Brüder Adams und Knorr um 13 Uhr in Bangkok eintrafen, stellten sie fest, daß Bruder Babinski die Thai-Flugverkehrsgesellschaft überredet hatte, das 13-Uhr-Flugzeug so lange zurückzuhalten, bis die Brüder die Zoll- und alle sonstigen Einwanderungsformalitäten hinter sich hatten, um das Flugzeug besteigen zu können. So rollte denn um 13.20 Uhr das Flugzeug mit Bestimmung Chiengmai die Piste hinab. Die drei Brüder hatten sich natürlich viel zu sagen, und es bestand ein wenig Hoffnung, daß das Flugzeug unterwegs nach Chiengmai nirgends Halt machen würde, damit sie dort um 16 Uhr eintreffen könnten. Es zeigte sich denn auch, daß es ein Flugzeug war, das nirgends Halt machte, und die Gruppe kam um 15.40 Uhr am Bestimmungsort an. Ein Auto wartete am Flughafen, um die Passagiere rasch zur Kongreßhalle zu fahren, wo sie zehn Minuten vor vier Uhr ankamen.

      Dort waren 348 Personen anwesend, um den Vortrag „Die ganze Menschheit unter ihrem Schöpfer vereinen“ anzuhören, der in die Thai-Sprache verdolmetscht wurde. Es war ein großartiger Tag, und Jehovas Zeugen und die Missionare in ihrer Mitte waren überglücklich, daß die Brüder doch noch rechtzeitig zum öffentlichen Vortrag eingetroffen waren. Der Kongreß nahm am nächsten Tag unter großer Begeisterung seinen Fortgang, und achtzehn Personen wurden getauft. Es waren durchschnittlich bei diesem Kongreß im nördlichen Teil von Thailand 173 Zeugen Jehovas zugegen.

      Am Tage nach dem Kongreß, nachmittags, als Bruder Knorr eine Besprechung mit all den Missionaren über ihr Werk und ihre Probleme hatte, kam das Telegramm mit der Nachricht, daß die Brüder Knorr und Adams Chiengmai nicht rechtzeitig für den öffentlichen Vortrag erreichen würden. Es war ganz gut, daß das Telegramm nicht rechtzeitig eingetroffen war, da sich doch alles programmgemäß abgewickelt hatte!

      In diesem Lande herrscht die buddhistische Religion, und es ist nichts Ungewöhnliches, buddhistische Priester in den Versammlungen der Zeugen Jehovas zu finden. Die Buddhisten hegen hohe Hoffnungen, daß ein großer Wechsel zur Besserung der Verhältnisse eintreten werde, da sie glauben, daß sich Buddhas vor 2500 Jahren ausgesprochene Prophezeiung im Jahre 1957 erfüllen werde. Genau welche Verbesserung der Weltverhältnisse im Jahre 1957 eintreten soll, ist nicht ganz klar, da verschiedene Priester verschiedene Ideen vorbringen, aber das Jahr 1957 scheint ihr großes Jahr zu sein. So begegnen denn die Missionare ziemlichen Schwierigkeiten, die Menschen davon zu überzeugen, daß die neue Welt der Gerechtigkeit, von der Jehovas Zeugen reden, von dem verschieden ist, wovon die buddhistischen Priester reden. Dennoch sind viele Menschen bereit, auf das zu hören, was die Zeugen über das Königreich Gottes, Jehovas, zu sagen haben.

      Es ist eine Freude, unter diesen Menschen Zeugnis zu geben. Beim Zugang zu einem typischen kleinen Holz- oder Bambusheim, das auf Pfählen erbaut ist, steigt man die Treppe hinauf und zieht dann die Schuhe aus, bevor man sich ihnen auf dem Boden des Vorbaues nähert, wo sie sitzen und zuhören, während man eingehend zu ihnen spricht und sie die Botschaft der Hoffnung hören läßt. Fast in jedem Hause hat der Prediger Gelegenheit zu ausführlichen Darlegungen, und die Leute hören mit Interesse zu, während der Zeuge die Predigt anhand der Bibel in der Thai-Sprache hält und dann die Schriften anbietet. Dies ist ein Land, in dem es möglich ist, die Predigt in fast jedem Hause zu halten, auch wenn man im nächsten Raume einen buddhistischen Schrein und Blumen und Speisen sehen mag, die auf dem Altar ausgebreitet sind. Einige der eifrigsten Pioniere im Lande sind aus solchen Verhältnissen herausgegangen, um sich der Neuen-Welt-Gesellschaft in der Ankündigung einer wahren Hoffnung für die Menschen anzuschließen.

      Während des Aufenthaltes in Chiengmai war ein großes Fest im Buddhistentempel im Gange, und Tausende kamen herbei, um es mit Karnevalsgeist freudig zu feiern. Verkäufer vieler verschiedener Speisen stillten den Hunger der Volksmengen, während gewandte Spieler, musikalische Vorführungen und Tanz andere interessierten. Schließlich erblickte man einen langen, sich langsam vorwärtsbewegenden Zug, der von einem Nachbar-„Wat“ [relig. Klause] herkam und Gaben zum Tempel trug. Zuerst kamen die Priester mit Standarten zur Führung der Menge; darauf folgten verschiedene Männer, die die Trommeln schlugen und mit Metallstücken Lärm machten, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken; dann tanzten anmutig mit langsamem Tanzschritt Tempelmädchen zum Rhythmus der Trommeln. Auffallend in der Prozession war der Geldbaum mit Geldblättern — der Beitrag des Volkes an ihren Tempel. Diesem folgte ein Floß, das ein Ereignis im Leben Buddhas darstellte, und dieses wurde von einem Sänger, der auf einem Karren folgte, in Versen besungen. Das Floß wurde von einer Anzahl Leute gezogen, die ihren Platz am Seil vor dem Floß innehatten, während eine große Menge anderer von jenem „Wat“ den Schwanz dieser typisch religiösen Prozession bildeten. Es würde viel Zeit erfordern, um alle diese Leute zum christlichen Glauben zu bekehren. Dies könnte nie geschehen, denn nur Personen mit der Einstellung eines „Schafes“ werden sich wirklich losreißen und es so vermeiden, in Harmagedon getötet zu werden.

      Beim nächsten Halt in Bangkok, wurde die Zeit darauf verwendet, das Zweigbüro von Thailand zu überprüfen und zu sehen, was getan werden könnte, um das Werk fördern zu helfen, das Jehovas Zeugen im ganzen Lande tun. Am Mittwoch abend sprach Bruder Knorr zu 57 Personen der Ortsversammlung. Vorzügliche Verbesserungen sind in der Stadt Bangkok gemacht worden, seitdem Bruder Knorr das letzte Mal dort war. Man freut sich, die Fortschritte zu sehen, die vom Lande in bezug auf Hygiene und Lebensverhältnisse in dieser kurzen Zeit gemacht worden sind. Besonders erfreulich aber war es, von der neuen Verkündigerhöchstzahl in Thailand zu hören und zu beobachten, wie sich die Missionare fleißig bemühen, die Sprache zu erlernen, und wie sie sich in der Sprache der dortigen Bewohner schon ausdrücken können. Es wurden Anstalten getroffen, neues Gebiet zu erschließen, indem Missionare dort hingesandt werden, die sich der Interessierten annehmen und Versammlungen gründen sollen.

  • Fragen von Lesern
    Der Wachtturm 1956 | 15. September
    • Fragen von Lesern

      ● Jemand, dem ich predigte, behauptete, daß Dinge wie Flugzeuge schon lange vorhanden gewesen seien, und führte als Beweis Prediger 1:9 an, wonach es nichts Neues unter der Sonne gebe. Wie ist dieser Text richtigerweise zu verstehen? — D. M., Vereinigte Staaten.

      Nach jahrelanger Beobachtung und tiefem Sinnen schrieb König Salomo unter göttlicher Inspiration von der Wiederholung der Naturereignisse: „Eitelkeit der Eitelkeiten! alles ist Eitelkeit. Welchen Gewinn hat der Mensch bei all seiner Mühe, womit er sich abmüht unter der Sonne? Ein Geschlecht geht, und ein Geschlecht kommt; aber die Erde besteht ewiglich. Und die Sonne geht auf, und die Sonne geht unter; und sie eilt ihrem Orte zu, wo sie aufgeht. Der Wind geht nach Süden und wendet sich nach Norden; sich wendend und wendend geht er, und zu seinen Kreisungen kehrt der Wind zurück. Alle Flüsse gehen in das Meer, und das Meer wird nicht voll; an den Ort, wohin die Flüsse gehen, dorthin gehen sie immer wieder. Alle Dinge mühen sich ab: niemand vermag es auszusprechen; das Auge wird des Sehens nicht satt, und das Ohr nicht voll vom Hören. Das, was gewesen, ist das, was sein wird; und das, was geschehen, ist das, was geschehen wird. Und es ist gar nichts Neues unter der Sonne.“ — Pred. 1:2-9, Fußn.

      Im obenangeführten Text schildert der inspirierte Schreiber weder den Gesichtspunkt der überschwänglichen Jugend noch denjenigen verständiger Diener Jehovas, sondern den einer alternden Person, die Gott entfremdet ist. Diesen Gesichtspunkt nehmen Leute des alten Systems der Dinge allmählich ein, wenn die Zeit sie überholt und sie ermatten und schwach werden. Sie beobachten, wie ihre Generation aus dem Dasein schwindet und eine neue ins Dasein kommt und deren Platz auf der Erde einnimmt, die ewiglich besteht. Als sie jung waren und das Leben noch vor ihnen lag, schien das Leben lang zu sein; aber jetzt, da es fast vorbei ist und sie in ihrem Alter darauf zurückblicken, scheint es nichts mehr als ein Hauch zu sein. Der buchstäbliche Sinn des hebräischen Wortes, das mit „Eitelkeit“ übersetzt worden ist, ist „Odem“ oder „Hauch“, und es wird dazu gebraucht, darzutun, daß dieses Leben so schnell vorübergeht und enteilt wie ein Hauch, und daß die Mühe des Gott entfremdeten Menschen eitel ist, da sie ihm keinen bleibenden Gewinn einträgt. Seine Generation ist nur eine von vielen, der viele unbestimmte vorausgingen und der weitere folgen sollen. Sie ist nur eine der langen Reihe der sich ablösenden Generationen, die auf der bleibenden Erde kommen und gehen.

      Als auf ein Bild, das dieser Wiederholung gleicht, weist der Schreiber auf die Sonne hin, die auf- und untergeht, und an den Ort hineilt, wo sie wieder aufgehen wird; ferner auf die Winde, die wehen und kreisen und zurückkehren, um ihren Kreislauf von neuem zu beginnen; auf die Ströme, die zum Meer hinfließen, ohne es auszufüllen, weil das Wasser daraus verdunstet und durch den Wind wieder über Land getragen wird und sich als Wolken kondensiert, die den Regen fallen lassen, um die Flüsse wieder zu füllen und zum Meere strömen zu lassen. Während ihres ganzen Lebens sehen die Menschen diese Wiederholung in den Naturereignissen, und während sie altern und ihre Kraft abnimmt, ihre Augen schlecht und ihre Ohren taub, ihre Gelenke steif und ihre Sinne schwächer werden, verliert das Leben für sie den Reiz, den es in der Jugend hatte; und die ständige Wiederholung von Tag und Nacht, Sorgen und Mühen erfüllt sie mit unaussprechlicher Müdigkeit, einem Gefühl der Enttäuschung und Nichtigkeit. Ihr Auge wird nicht satt, wenn es diese endlose Wiederholung mit ansieht, ihr Ohr nicht befriedigt, immer und immer wieder davon zu hören. Innerhalb dieses Rahmens der Naturereignisse, dieses Umfangs des erwähnten Kreislaufs in der Natur, liegt die Erklärung, daß es nichts Neues unter der Sonne gibt. Wir können die Erklärung nicht zu Recht aus ihrem Begleittext herausnehmen und sie auf alles mögliche anwenden. Es sind neue Dinge erfunden und gemacht worden, aber sie folgen den Prinzipien, die Gott bereits festgelegt und in der Natur angewandt hat, und da ist nichts Neues im Kreislauf der Natur, den Salomo umriß.

      Und zur Zeit, da Salomo schrieb, wurde er von Gott inspiriert, und er selbst stand nicht auf diesem pessimistischen Standpunkt, daß alles Nichtigkeit sei, wie einige Gelehrte es behaupten. Er betrachtete gottgemäße Werke nicht als Eitelkeit, sondern faßte sein

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