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  • Gott ist gut und barmherzig gegen mich gewesen
    Der Wachtturm 1967 | 1. Januar
    • Von Wheeling zogen einige von uns nach Beech Bottom, einer kleinen Stadt. Wir gründeten dort eine kleine Versammlung, die ständig wuchs. Wir studierten die Bibel gründlich, und wir liebten und schätzten das, was wir lernten, so sehr, daß wir nach dem regulären Studium im vertrauten Kreis noch ein weiteres Studium verschiedener Themen durchführten. Wir vergeudeten keine Zeit. Wir hatten den Eindruck, wir würden nicht schnell genug lernen. Wir konnten nicht genug über die Güte Gottes reden.

      Jehovas Barmherzigkeit und Güte hatten mich so sehr beeindruckt und in mir eine solche Liebe zu den Brüdern entfacht, daß ich zu Gott betete, er möge, wenn er mich schon gewisse Enttäuschungen erleben lasse, doch ja nicht zulassen, daß ich das Zusammenkommen mit den Brüdern versäumen müsse. Jehova gewährte mir treu diese Bitte, denn in den 45 Jahren, in denen ich seine Barmherzigkeit und Güte erfahren habe, habe ich die Zusammenkünfte regelmäßig besucht.

      Für mich ist das Zusammenkommen mit den Brüdern etwas vom Schönsten, was mir das Leben bieten kann, und eine Quelle der Ermunterung. Ich bin gern einer der ersten im Königreichssaal und, wenn möglich, einer der letzten, die weggehen. Ich verspüre eine innere Freude, wenn ich mich mit denen, die zu Gottes Volk gehören, unterhalten kann. Unter ihnen fühle ich mich zu Hause und in ein geistiges Paradies versetzt. In den Zusammenkünften verspüre ich den Geist Jehovas auch in einem größeren Maße. Sobald die Zusammenkunft zu Ende ist, spreche ich gern mit den Neuinteressierten. So, wie der Kompaß stets nach Norden zeigt, sind auch meine innersten Gedanken und Wünsche auf den Besuch der Zusammenkünfte gerichtet. Ich habe die Bedeutung der inspirierten Worte des Psalmisten voll und ganz erkannt: „Nach diesem will ich trachten: zu wohnen im Hause Jehovas alle Tage meines Lebens.“ — Ps. 27:4.

      BETHELDIENST

      Ein weiterer Beweis des Wohlwollens, das mir Gott erwies, war ein Brief, den ich eines Tages von der Watch Tower Society erhielt und in dem ich gebeten wurde, ins Bethel, das heißt in die Zentrale in Brooklyn (New York), zu kommen, um als Übersetzer zu dienen. Ich konnte es kaum fassen. Ich ein Übersetzer? Ich war damals im Gastgewerbe beschäftigt. Ich dachte jedoch daran, daß Noah auch kein Schiffsbauer gewesen war. Und hatte Moses gewußt, wie man eine Stiftshütte baut? Beide mußten sich mit ihrer Aufgabe erst vertraut machen. Das wollte ich auch tun.

      Im Bethel lernte ich Jehovas Barmherzigkeit und Güte noch in einem größeren Maße kennen. Welche Freude, unter etwa 200 (nun über 800) Glaubensbrüdern und -schwestern zu leben! Wie schön und beglückend war es doch (und ist es heute noch), mich mit ihnen dreimal am Tag zu Tisch zu setzen und jeden Morgen einen Teil aus der Bibel zu besprechen!

      Im Bethel wurde mir geholfen, reifer zu werden und die Früchte des Geistes Gottes hervorzubringen. Ich erinnere mich heute noch an meine erste 6-Minuten-Ansprache. Ich hatte kein Vertrauen zu mir und machte mir deshalb ein Manuskript. Als ich nach vorn ging, um die Ansprache zu halten, wurde ich von Vortragsfurcht befallen. Ich fing an zu stottern und verlor den Faden. Ich beschränkte mich dann darauf, das Manuskript vorzulesen. Meine Hände zitterten dermaßen, daß mir die Buchstaben vor den Augen tanzten! Der Teufel wollte mich entmutigen, indem er mir den Gedanken eingab, ich sei unfähig und würde es besser aufgeben. Mehrere Tage bemühte er sich sehr. Ich kämpfte, und Jehova half mir in seiner Barmherzigkeit, Satans Angriffe abzuwehren. Aus dieser Erfahrung lernte ich, daß wir es nie, unter keinen Umständen, aufgeben dürfen.

      Alles, was ich über das Bethel sage, entspricht bei weitem nicht dem, was ich im Herzen empfinde. Meine Wertschätzung für dieses Haus wächst von Jahr zu Jahr, und Tag für Tag danke ich Jehova, daß er mich all diese Jahre ertragen hat. Das Bethel ist für mich der Mittelpunkt der sichtbaren, tätigen Organisation Jehovas. Der Gedanke, daß ich in der Zentrale dieser sichtbaren Organisation arbeiten darf, erfüllt mein Herz mit Freude und Dankbarkeit. Im Bethel bin ich mit Brüdern und Schwestern zusammen, deren Treue und Ergebenheit gegenüber Jehova mir stets ein Beispiel waren und es heute noch sind. Im Laufe der vielen Jahre habe ich junge Brüder kennengelernt, die nicht viel wußten, als sie kamen, aber nach sieben oder acht Jahren treuen Dienstes zu Aufsehern und später zu Kreis- und Bezirksdienern ernannt wurden. Wenn es in meiner Macht läge, würde ich mit lauter Stimme allen jungen Brüdern zurufen: „Kommt ins Bethel, und schmeckt die liebende Güte Jehovas!“ Nach all den Erfahrungen, die ich in den 38 Jahren meines Betheldienstes gemacht habe, kann ich mit Überzeugung sagen: Es gibt keinen Ort, an dem ein Diener Gottes seine Fähigkeiten zur Ehre Jehovas besser entfalten könnte, als das Bethel.

      Hier lernte ich auch Spanisch. Als ich feststellte, daß in dem Gebiet, das mir zum Predigen zugeteilt war, die meisten Leute Spanisch sprechen, beschaffte ich mir ein Grammatikbuch und lernte mit Hilfe unserer Schriften und indem ich aufpaßte, wie die Leute die Wörter aussprachen, Spanisch! Ich habe bei vielen dieser bescheidenen Menschen Heimbibelstudien durchgeführt.

      Schon von Kind auf hatte ich einen Minderwertigkeitskomplex. Ich durfte die Menschen nicht ansehen, wenn ich mit ihnen sprach. Wie ganz anders ist es doch heute! Mit der Hilfe Jehovas kann ich heute einstündige Vorträge vor großen Zuhörerschaften halten. Dieser Wechsel wurde durch ein Studium der Heiligen Schrift und mit der Hilfe des Geistes Gottes bewirkt.

      Gottes Güte, die mir geholfen hat, meine frühere schlechte Persönlichkeit umzuwandeln, drängt mich heute, überall, wo ich bin, die Erkenntnis, die er mir verlieh, weiterzugeben, damit auch andere sehen können, wie gut Jehova ist. Gottes Wort enthält Worte ewigen Lebens. (Joh. 6:68) Ich liebe das Leben und ich möchte, daß auch meine Brüder Leben erlangen. Wie der Apostel Paulus, so betrachte auch ich alle anderen Dinge „als Verlust wegen des alles übertreffenden Wertes der Erkenntnis Christi Jesu“. (Phil. 3:8) Ja, außer dem Königreich Gottes und seinen Interessen werden alle anderen Dinge bald erschüttert und vernichtet werden. — Hebr. 12:27, 28.

      Wenn ich auf die 45 Jahre zurückblicke, in denen ich Jehova durch seine unverdiente Güte gedient habe, dann kann ich folgenden Worten, die Moses zu Israel sprach, voll und ganz zustimmen: „Ein barmherziger Gott ist Jehova, dein Gott.“ (5. Mose 4:31) Auch den Worten des inspirierten Psalmisten kann ich zustimmen: „Du, o Jehova, bist gut und zum Vergeben bereit.“ (Ps. 86:5, NW) Ja, Jehova ist gut und barmherzig gegen mich gewesen.

  • Bekanntmachungen
    Der Wachtturm 1967 | 1. Januar
    • Bekanntmachungen

      PREDIGTDIENST

      Ein guter Hirt ist ein Segen für die Herde. Die Schafe folgen seiner zuverlässigen Führung und Leitung gern. Jesus sagte von einem solchen Hirten: „Die Schafe hören auf seine Stimme, und er ruft seine eigenen Schafe beim Namen.“ (Joh. 10:3) Jesus bewies, daß er ein guter Hirte war. Er kümmerte sich um die Schafe. Die Aufseher der Christenversammlung in der heutigen Zeit folgen seinem Beispiel. Darum sind die ihrer Obhut anvertrauten „Schafe“ glücklich, und sie denken nicht daran, die Herde zu verlassen. Im Gegenteil, sie bemühen sich, anderen zu helfen, ebenfalls Glieder dieser Herde zu werden, indem sie ihnen eine Erkenntnis des Wortes Gottes, der Bibel, zu vermitteln suchen. Im Januar bieten sie deshalb allen, die sich dafür interessieren, ein Jahresabonnement auf die bibelerklärende Zeitschrift Der Wachtturm zusammen mit drei aufschlußreichen Broschüren gegen einen Beitrag von 5 DM (Österreich öS 26; Schweiz 5 sfr; Luxemburg 50 lfrs) an.

      „WACHTTURM“-STUDIEN FÜR DIE WOCHE VOM

      22. Januar: Was hat Gottes Königreich seit 1914 getan? ¶ 1—25. Seite 5. Lieder: Nr. 44, 51.

      29. Januar: Was hat Gottes Königreich seit 1914 getan? ¶ 26—48. Seite 12. Lieder: Nr. 90, 53.

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