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  • Gott leitet sein Volk liebevoll dem Leben entgegen
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1967
w67 1. 9. S. 521-527

Gott leitet sein Volk liebevoll dem Leben entgegen

1. Welche erstaunlichen Merkmale weist die Neue-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas unter anderem auf?

HEUTE gibt es auf der Erde ein Volk, das über eine Million Angehörige zählt und eine geschlossene Einheit bildet. Durch enge Zusammenarbeit gelingt diesen Menschen jedes Werk, das sie unternehmen. Sie kämpfen nicht um führende Stellungen und benötigen auch keine Betriebsräte, die für die gerechte Behandlung einzelner Gruppen in ihrer Mitte sorgen. Noch erstaunlicher ist aber, daß sie in 199 Ländern wohnen, den verschiedensten Rassen und Nationen angehören und verschiedene Sprachen sprechen. Reist einer von ihnen in ein anderes Land, so wird er dort von den Angehörigen dieser Gesellschaft oder Brüderschaft sogleich herzlich empfangen und so aufgenommen, wie wenn er zur Familie gehörte. Das ist die Neue-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas. — Mark. 10:29, 30.

2. (a) In welcher Hinsicht unterscheiden sich die Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft von anderen Menschen, und in welcher Hinsicht bilden sie eine Einheit? (b) Worin zeichnen sie sich ganz besonders aus?

2 Das heißt nicht, daß diese Menschen in allem konform gehen oder nicht konform gehen. Sie haben je nach dem Land, in dem sie leben, verschiedene Gewohnheiten. Sie haben in alltäglichen Dingen, wie Lieblingsbeschäftigungen, Hobbys und Freizeitgestaltung, ihre eigenen Ansichten. Wenn man jedoch mit ihnen spricht, stellt man fest, daß sie alle so reden, wie der Apostel Paulus die Christenversammlung in Korinth zu reden ermahnte: „... daß ihr alle übereinstimmend redet und daß keine Spaltungen unter euch seien, sondern daß ihr im gleichen Sinn und im gleichen Gedankengang eng vereint sein mögt.“ (1. Kor. 1:10) Diese Einheit unter ihnen erstreckt sich auf ihre Gottesanbetung, ihre Auffassung über Gottes Wort, ihre Sittennormen — die auch die biblischen Grundsätze über Ehe und Ehrlichkeit einschließen — und auf die Lehre der Bibel. Sie sind nicht an einer besonderen Kleidung oder an einem bestimmten Benehmen zu erkennen, wie zum Beispiel die „Beatniks“ oder die abgöttischen Verehrer von Berühmtheiten der Künstlerwelt oder wie die Angehörigen geistlicher Orden. Sie können aber an der Reinheit ihrer Sprache und an ihrem Gesprächsstoff — der vor allem die Bibel ist — erkannt werden. Sie sind auch an ihren Werken zu erkennen, denn sie predigen die gute Botschaft vom Königreich. Ihre Liebe zu Gott und zu seinem Wort ist der Quell ihrer Einheit und ihrer engen Zusammenarbeit.

3. Wie wird in der Bibel angedeutet, daß Gottes Volk in unseren Tagen organisiert sein würde, und wodurch unterscheidet sich Gottes Organisation von anderen Organisationen?

3 Zusammenarbeit erfordert Organisation, und Jehovas Zeugen, die Neue-Welt-Gesellschaft, sind organisiert. Jehova hat verheißen, sein Volk zusammenzubringen. (Jes. 43:5-7; 2:2-4; Ps. 106:47) Nach den Worten Jesu soll dies in der Zeit des Endes geschehen. (Matth. 24:31) Jehova Gott und sein Sohn Jesus Christus sind die Führer dieses Volkes, und die Bibel bildet die Grundlage seiner Organisation. Viele Menschen denken in Verbindung mit Organisation an Gleichschaltung, an ungebührliche Freiheitsbeschränkung, an eine gefühllose Maschinerie, eine Einrichtung, die ohne Rücksicht auf ihre einzelnen Teile nur im Interesse ihres eigenen Fortschritts handelt. Die Organisation Jehovas ist jedoch nicht so.

WIE JEHOVA SEIN VOLK LEITET

4. (a) Welchen Maßstab legt Jehova an? Wieso kann er sich trotzdem mit unvollkommenen Menschen befassen? (b) Wie leitet Jehova sie?

4 Jehovas Organisation seines Volkes steht nicht still, sie ist auf Fortschritt bedacht. Fortschritt ist natürlich mit Änderungen, Umstellungen und Unterweisung verbunden. Als vollkommener Lehrer unterweist Jehova liebevoll und mit Einfühlungsvermögen. Für Jehova selbst gilt die Vollkommenheit als Maßstab. Von ihm wird gesagt, er zeichne sich durch Reinheit aus: „Heilig, heilig, heilig ist Jehova der Heerscharen.“ (Jes. 6:3) „Du bist zu rein von Augen, um Böses zu sehen, und Mühsal vermagst du nicht anzuschauen.“ (Hab. 1:13) Jehova kann Unvollkommenes nicht mit Wohlgefallen ansehen; er kann es nicht gutheißen. Wieso kann er denn Menschen, die sündhaft und durch und durch unvollkommen sind, trotzdem lieben? Aufgrund dessen, wodurch seine Liebe in höchstem Maße zum Ausdruck kam: aufgrund des Opfers seines Sohnes, der sich als Lösegeld hingab, um für ihre Unvollkommenheit zu sühnen, die sie von ihrem Vater Adam ererbt haben. (1. Joh. 2:2) Aufgrund dieses Opfers kann er ihnen mit Recht Barmherzigkeit erweisen. Wie er sie leitet, beschreibt er mit folgenden Worten: „Er wird seine Herde weiden wie ein Hirt, die Lämmer wird er in seinen Arm nehmen und in seinem Busen tragen, die Säugenden wird er sanft leiten.“ (Jes. 40:11) Er erwartet von ihnen zu diesem Zeitpunkt noch nicht, daß sie vollkommen sind, obwohl die Vollkommenheit das Ziel ist, das er ihnen gesteckt hat. Er überschüttet sie nicht mit seinen überlegenen Kenntnissen und fordert von ihnen nicht mehr, als sie tun können. Er weiß, daß sie belehrt und geschult werden müssen.

5. Wieso machen in Jehovas Organisation alle Fortschritte, und wie zeigt Jehova, daß die Verhältnisse in der Organisation immer besser werden?

5 Die Fortschritte beschränken sich nicht nur auf einige führende Glieder der Organisation, sondern alle machen Fortschritte; ein jeder wirkt bereitwillig mit, weil er genau weiß, worum es geht, und ein jeder füllt seinen Platz aus. (1. Kor. 12:14-26) Das fördert den gemeinsamen Fortschritt. Es werden Änderungen vorgenommen, durch die die Organisation immer reiner wird, den Anforderungen des geschriebenen Wortes Gottes immer besser entspricht und Gott immer besser vertreten kann. Er sagt: „Statt des Erzes werde ich Gold bringen, und statt des Eisens Silber bringen, und statt des Holzes Erz, und statt der Steine Eisen. Und ich werde den Frieden setzen zu deinen Aufsehern, und die Gerechtigkeit zu deinen Vögten.“ Mit diesen Worten beschreibt er, wie die Verhältnisse in seiner Organisation immer besser werden, weil er diese in Frieden und Gerechtigkeit, nicht mit Strenge oder Gewalt, leitet. — Jes. 60:17.

6. Inwiefern verhält sich Jehova seiner Organisation gegenüber wie ein Vater?

6 Jehova nimmt seinem Volk gegenüber die Stellung eines Vaters ein, und als Vater lehrt und leitet er sein Volk sanft. Er erwartet von ihm nicht mehr, als es tun kann. Welcher Vater würde zum Beispiel seinem Baby ein großes Schnitzel vorsetzen und es auffordern, dieses zu essen? Das Kind würde nicht einmal verstehen, was der Vater sagt. Es könnte das Schnitzel gar nicht kauen, weil es noch keine Zähne hat, und sein Verdauungssystem könnte es auch gar nicht verarbeiten. Wenn es jedoch etwas älter ist, kann es schwerverdauliche Nahrung zu sich nehmen. Es kann Belehrung annehmen und lernen, schwierige Aufgaben zu erfüllen. Ist es ein gehorsames Kind, so macht es Fortschritte. Es mag zwar vorkommen, daß es sich an Aufgaben heranwagt, die ihm völlig neu sind, und daß es dann Fehler macht. Ein gehorsames Kind läßt sich aber belehren, wenn es liebevoll zurechtgewiesen wird, und geht in Zukunft richtig vor. Genauso verhält es sich mit Jehovas Volk, mit seiner Organisation. — Hebr. 5:12-14.

BEISPIELE FÜR JEHOVAS SANFTE LEITUNG

7. Wie beweisen Jehovas Diener, daß sie keine „falschen Propheten“ sind?

7 Jehovas Zeugen werden manchmal als „falsche Propheten“ bezeichnet, weil sie, wie das aus ihren offiziellen Schriften hervorgeht, im Laufe der Zeit ihre Ansichten über einige Dinge geändert haben. Ferner duldeten sie in ihren Reihen auch gewisse Bräuche, weil sie nicht wußten, wie sie diese beurteilen sollten; als sie dann später aus Gottes Wort den Willen Gottes kennenlernten, verbesserten sie sich. Falsche Propheten verbessern sich nicht. Gottes Volk tut das aber. Interessanterweise stellen sogar die Leute, bei denen Jehovas Zeugen vorsprechen, fest, daß diese als Organisation reifer geworden sind und heute auf eine freundlichere, liebenswürdigere, taktvollere und wirksamere Art und Weise predigen als früher.

8. Wie ahmen Jehovas Zeugen die Lehrmethoden Jehovas nach?

8 Jehovas Zeugen haben nicht vergessen, wie Jehova ihnen geholfen hat, und sie bemühen sich daher, genauso sorgsam und liebevoll vorzugehen wie ihre Lehrer, Jehova und Jesus Christus, wenn sie bei Interessierten, das heißt bei Menschen, „die sich ihrer geistigen Bedürfnisse bewußt sind“, Heimbibelstudien durchführen. (Matth. 5:3) Diese Menschen müssen zunächst erfahren, wer Gott ist, worin sein Vorhaben besteht und was er durch das Lösegeld und das Königreich alles für die Menschheit tun wird. Dann werden mit ihnen die Anforderungen studiert, die Gott an die stellt, welche ihm wohlgefallen möchten. Die Lernenden müssen Fortschritte machen und geistig wachsen; sie müssen ihr Leben nach dem ausrichten, was Gott annehmbar ist.

9. Warum müssen Auffassungen und organisatorische Dinge von Zeit zu Zeit geändert werden?

9 Wenn dann diese Menschen so weit sind, daß sie sich Gott hingeben, sind sie in geistiger Hinsicht immer noch „Unmündige“. Sie sollten aber nicht Unmündige bleiben. Sie müssen weiter lernen, müssen Vollkommenheit anstreben. Alle, ob sie erst kurze Zeit oder schon jahrelang mit der Organisation verbunden sind, müssen sich ändern; sie erlangen die Fähigkeit, tiefere Wahrheiten zu verstehen, das heißt, sie sich zu eigen zu machen und sie nach und nach anzuwenden, und sie müssen ein höheres sittliches Niveau und eine reine, sittlich einwandfreie Organisation anstreben. Das erklärt, weshalb im Laufe der Zeit gewisse Auffassungen, der organisatorische Aufbau und das Vorgehen der Organisation Gottes geändert wurden, nämlich weil die Glieder dieser Organisation bestrebt sind, ihrem vollkommenen Gott immer ähnlicher zu werden. — Matth. 5:48.

THEOKRATISCHE VERBESSERUNGEN

10. Welche großen Änderungen kamen für die Organisation im Jahre 1919?

10 Ein flüchtiger Blick auf die Geschichte der Zeugen Jehovas wird ihren allmählichen Fortschritt erkennen lassen. Im Jahre 1918 gerieten sie in einen Zustand der Untätigkeit, weil sie ihre christliche Stellung nicht richtig erkannt hatten. Das Jahr 1919 dagegen war ein besonders gekennzeichnetes Jahr. Erst in diesem Jahr erkannten sie, daß Jesus Christus seine Königreichsmacht im Himmel angetreten hatte und daß sie beauftragt waren, jetzt furchtlos eine neue Botschaft, die Botschaft vom inthronisierten König, zu predigen. Sie wurden wachgerüttelt und wieder organisiert. Das heißt nicht, daß ihre Organisation damals vollkommen gemacht worden wäre. Sie mußten noch viel lernen. Sie machten von da an jedoch schneller Fortschritte.

11. Durch welchen bedeutenden Wechsel, der im Jahre 1932 kam, wurde die Organisation sehr gestärkt?

11 Im Jahre 1932 kam ein wichtiger Wechsel. Vor dieser Zeit dachten sie, der biblische Ausdruck „Ältester“ beziehe sich auf eine Stellung, zu der jemand von einer religiösen Versammlung, gewählt werden könne. Im Jahre 1932 kamen sie jedoch zu der Erkenntnis, daß sich der Ausdruck „Ältester“ auf einen Zustand der geistigen Reife bezieht, zu dem jemand nicht gewählt werden kann, sondern zu dem er heranwachsen muß; von einem Baby kann man auch nicht sagen, es sei ein Mann. Man muß zuerst ein Ältester oder ein reifer Christ sein, bevor man von der leitenden Körperschaft zu einem Aufseheramt ernannt werden kann. Diese Erkenntnis trug viel zur Stärkung und Vereinheitlichung der Organisation bei.

12. Wieso kann gesagt werden, die Organisation habe im Jahre 1938 eine vollständig theokratische Grundlage erhalten?

12 Durch einen erfreulichen Fortschritt im Jahre 1938 erhielt die Organisation eine völlig theokratische Grundlage. Bis dahin gab es in den Versammlungen immer noch ein Dienstkomitee, dessen Glieder von der Versammlung gewählt wurden. Ein Studium der Leitung der frühchristlichen Versammlung durch die Apostel ergab jedoch, daß es damals eine leitende Körperschaft gab, die Männer in Ämter einsetzte, welche den in 1. Timotheus 3:1-13 und Titus 1:5-9 beschriebenen Anforderungen entsprachen. Von da an war die Organisation nicht mehr demokratisch, sondern theokratisch. Sie sollte nie mehr nach politischem Muster von einzelnen Parteien in den Versammlungen geleitet werden, sondern von Jehova Gott und Christus Jesus durch eine sichtbare leitende Körperschaft, die den biblischen Anforderungen und Voraussetzungen entsprach.

13. Erfolgten seit dem Jahre 1938 weitere Änderungen? Warum konnten diese Verbesserungen nicht alle auf einmal vorgenommen werden?

13 Seit dem Jahre 1938 hat die theokratische Organisation, die sich immer weiter vervollkommnet, weitere Verbesserungen vorgenommen. Das zeigt, daß Jehova zwar will, daß seine Organisation vollkommen wird, daß er aber nicht versuchte, alles auf einmal zu verbessern. Durch seine sanfte, liebevolle Art zog er die Glieder seines Volkes nach dem Maße, wie sie es ertragen konnten und es benötigten, sowie je nachdem, wie empfänglich ihr Herz durch seine Liebe geworden war, immer näher zu sich. — Matth. 19:8; Mark. 10:5.

14. Was ist seit dem Zweiten Weltkrieg geschehen, und warum besteht keine Gefahr des Rückschritts?

14 Vor dem Jahre 1938 bewirkte Jehova kein großes Wachstum; er brachte nicht viele neue Glieder in seine Organisation, denn sie wäre noch nicht bereit gewesen, sich ihrer richtig anzunehmen. Die Organisation mußte erst vollständig mit den biblischen Grundsätzen und Richtlinien vertraut werden, um den vielen Problemen, die durch Diktaturstaaten und durch die Einschränkungen des Zweiten Weltkrieges noch entstehen sollten, gewachsen zu sein. Seit dem Zweiten Weltkrieg hat sich die Organisation jedoch weltweit in einem solchen Maße ausgedehnt, daß sie schon als „die am schnellsten wachsende Religionsgemeinschaft“ bezeichnet wurde. Trotz der gewaltigen Ausdehnung vermochte sie ihre Reinheit und Stärke zu bewahren. Sie ist auch in theokratischer Hinsicht gewachsen. Sie ist eine Schöpfung Gottes und entwickelt sich nach den gleichen Wachstumsgesetzen, denen die Natur unterworfen ist. Wie ein Baum langsam, aber ununterbrochen wächst und sogar imstande ist, eine Betonfahrbahndecke zu heben, so wächst auch Jehovas Organisation, die ihr Leben von Gott, durch die unwiderstehliche Macht seines Geistes, empfangen hat.

15. Wie hat Gott seine Diener davor bewahrt, einen Weg einzuschlagen, der ihnen selbst oder anderen zum Schaden gewesen wäre?

15 Gott hat sein Volk, seitdem er es aus der Knechtschaft Groß-Babylons, des Weltreiches der falschen Religion, befreit und ihm vermehrtes Licht über sich selbst und über sein Vorhaben geschenkt hat, nie zu einer Handlungsweise veranlaßt, die diesem zum Schaden gewesen wäre. Er hat diese Menschen sicher durch die Prüfungen hindurchgebracht, die zufolge des furchtbaren Zweiten Weltkrieges und des Hasses der Nationen, zufolge der Verleumdung durch die Geistlichkeit und andere Feinde und zufolge der bis dahin ausgedehntesten Verfolgung über sie kamen. Manchmal machten sie Fehler, weil sie versuchten, gewisse Probleme nach eigenem Ermessen zu lösen, aber Jehova hat ihnen aufgrund ihres Glaubens an das Lösegeld Christi vergeben. Er hat sie davor bewahrt, einen Weg einzuschlagen, der ihm nicht wohlgefällig gewesen wäre. Er hat sie stets zur rechten Zeit das wissen lassen, was sie wissen mußten. (Matth. 24:45-47) Er hat sie im voraus auf gefährliche Situationen hingewiesen, so daß sie gewappnet waren. Er sagt zu ihnen: „Das Frühere, siehe, es ist eingetroffen, und Neues verkündige ich; ehe es hervorsproßt, lasse ich es euch hören.“ — Jes. 42:9.

16. (a) Führe ein Beispiel an, das zeigt, wie Jehova seine Organisation auf die Änderung einer Ansicht vorbereitet und sie dennoch davor bewahrt, einen Fehler zu begehen oder zu sündigen. (b) Wieso war die Erkenntnis über die „obrigkeitlichen Gewalten“ zeitgemäß?

16 Ein Beispiel hierfür ist die Frage über die Stellung der Zeugen Jehovas gegenüber den Regierungen dieser Welt. Durch ein Studium der Handlungsweise der Apostel Jesu Christi erkannten sie, daß sie Gottes Gebot, die gute Botschaft vom Königreich zu predigen, befolgen müssen, ganz gleich, was die Nationen unternehmen mögen, um diese Predigttätigkeit zu unterdrücken. Jehovas Zeugen nahmen sich daher die Apostel zum Vorbild, die vor dem höchsten jüdischen Gericht, das ihnen das Predigen verbieten wollte, sagten: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen.“ (Apg. 5:27-29) In den Jahren 1929 bis 1962 waren sie jedoch der Meinung, Paulus habe mit den in Römer 13:1 erwähnten „obrigkeitlichen Gewalten“, denen man untertan sein sollte, Jehova Gott und Christus Jesus gemeint. Im Jahre 1962 wurde jedoch überzeugend dargelegt, daß die in diesem Text erwähnten obrigkeitlichen Gewalten die politischen Herrscher dieser Welt sind. Wie wirkte sich dieses bessere Verständnis auf Gottes Volk aus? Nun, Jehova hatte seine Diener darauf vorbereitet. Diese Unterwerfung war keine vollständige Unterwerfung unter die politischen Machthaber, was bedeutet hätte, daß sie auf deren Verlangen auch das ihnen von Gott durch Christus aufgetragene Werk hätten einstellen müssen, sondern es war eine bedingte Unterwerfung. Durch die Befolgung der Worte Jesu: „Zahlt daher des Cäsars Dinge dem Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott [der höchsten Gewalt]“, hatten sie zwar die Herrscher schon immer respektiert, aber nun verstanden sie diesen Grundsatz noch besser. Diese Erkenntnis bewirkte, daß sie ausgeglichener wurden und die Herrscher dieser Welt noch mehr respektierten, ja sie dient ihnen in einer Zeit, in der eine allgemeine Mißachtung der Obrigkeit zu beobachten ist und Revolutionen und Aufstände an der Tagesordnung sind, als zeitgemäße Ermahnung und Schutz. — Matth. 22:21.

JESU LIEBEVOLLE ART ZU LEHREN

17. Zeige, wie Jesus Jehovas liebevolle Art zu lehren nachahmte.

17 Jesus, der größte Lehrer, den es je auf der Erde gegeben hat, war ein liebevoller Lehrer. Als er seine Jünger um sich zu scharen begann, sagte er ihnen nicht, er werde nach dreieinhalb Jahren Dienst sterben. Sie hätten diese niederschmetternde Wahrheit noch nicht verstanden und wären auch noch nicht stark genug gewesen, sie zu ertragen. Als er es ihnen später sagte, erwiderte Petrus zunächst: „Sei gütig mit dir selbst, Herr; dieses Geschick wird dir bestimmt nicht widerfahren.“ (Matth. 16:22) Jesus tadelte ihn. Selbst zu diesem Zeitpunkt verstand Petrus die Bedeutung des Opfers Christi noch nicht richtig, aber Jesus wußte, daß Petrus diese Wahrheit damals ertragen konnte und sie binnen kurzem auch vollständig verstehen würde. (Joh. 16:12) Einmal sagte Jesus etwas, woran einige seiner Jünger Anstoß nahmen, nämlich: „Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Sohnes des Menschen eßt und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch selbst.“ (Joh. 6:53) Viele wandten sich deswegen von ihm ab. Legte Jesus ihnen diese erstaunliche Lehre dar, bevor sie in der Lage waren, sie zu verstehen? Nein. Diejenigen, die Jesus aufrichtig zuhörten, ihm gehorchten und über seine Lehren auf dem laufenden waren, fanden diese Worte nicht anstößig. Sie blieben bei ihm, und Petrus antwortete ihm: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens.“ (Joh. 6:68) Jesus wußte, daß einige nur Schönwetterjünger waren, deren Herz nicht in Ordnung war. Es war nun an der Zeit, daß er dies sagte, damit sie ihr wahres Gesicht zeigten. Er wollte eine Organisation gründen, deren Glieder auch nach seinem Weggang an der Wahrheit festhielten. — Luk. 22:28.

DIE FORTSCHRITTE DER ORGANISATION IN DEN TAGEN DER APOSTEL

18, 19. Zeige, daß Änderungen in bezug auf Ansichten und organisatorische Dinge für Jehovas Volk nichts Neues sind.

18 Auch später, nach der Ausgießung des heiligen Geistes, offenbarte Jehova seiner Organisation nicht die ganze Wahrheit auf einmal. Noch etwa dreizehn Jahre nachdem Petrus dem Heiden Kornelius gepredigt und Gott diesen unbeschnittenen Heiden und seine Hausgenossen angenommen hatte, mußte eine Versammlung der leitenden Körperschaft in Jerusalem einberufen werden, um die Frage über die Beschneidung zu erörtern. Gottes Wort und Gottes Geist offenbarten, daß die Beschneidung kein Erfordernis für die Aufnahme in die Christenversammlung ist. (Apg. 15:28, 29) Später führten gewisse Verhältnisse in der Christenversammlung in Korinth zu Fragen, die von Paulus, einem Mitglied der leitenden Körperschaft geklärt werden mußten. Es war zu Meinungsverschiedenheiten gekommen hinsichtlich der Frage, ob die christliche Freiheit das Essen von Fleisch zulasse, das einem Götzen dargebracht worden war, und in einem Fall von Unsittlichkeit in der Versammlung war man sich auch nicht im klaren darüber, in welchem Maße die sittliche Freiheit durch die Organisation eingeschränkt war. (1. Kor. 8:1-13; 5:1-5) In der Tat, viele solche Fragen wurden durch die zu den christlichen Schriften gehörenden Briefe geklärt.

19 Auch wenn wir die Apostelgeschichte lesen, sehen wir, wie die Wahrheit nach und nach klarer wurde. So wurde zum Beispiel erkannt, daß Christus bei seiner Wiederkunft nicht als irdischer Herrscher, sondern als mächtiger, unsichtbarer Geist kommen würde (1. Petr. 3:18; Phil. 2:9, 10; man vergleiche Apostelgeschichte 1:6) und daß nach dem Tod der Apostel ein Abfall eintreten sollte. (Apg. 20:29, 30) Erst im Jahre 96 u. Z. wurde durch die Offenbarung an Johannes die Zahl derer, die berufen sind, mit Christus als Könige im Himmel zu herrschen, geoffenbart und damit gezeigt, wer der Same des „Weibes“ und der Same Abrahams ist. — Offb. 7:4; 14:1.

EINHEIT TROTZ VERSCHIEDENHEIT

20. Wieso sind solche Änderungen für uns eine Prüfung?

20 Wir alle, die wir Gerechtigkeit lieben, befinden uns also in einer Prüfung. Sind wir bereit, uns zu demütigen und uns von Jehova Gott, dem Schöpfer, fürs Leben formen zu lassen, oder haben wir einen Drang zur Unabhängigkeit, und wenden wir uns von ihm und seinem Wort ab? In Jehovas Organisation zu dienen hat nichts mit Gleichschaltung zu tun. Einheit muß sein, denn der Mensch wurde nicht als Einzelgänger erschaffen. Nur unter diesen Voraussetzungen ist eine gerechte Erde möglich.

21. Wieso sind Organisation und ein gemeinsames Vorhaben notwendig, um die erforderliche Arbeit zu tun?

21 In einer Gesellschaft sind Zusammenarbeit, Organisation und ein gemeinsames Vorhaben notwendig. Damit die Organisation etwas zustande bringt und alle mit ihr Verbundenen den gewünschten Nutzen haben, werden die verschiedenen Talente und Fähigkeiten sowie die Mitwirkung jedes einzelnen benötigt. Aus diesem Grund hat Gott nicht alle gleichgemacht. Sie gleichen einander lediglich in ihrer Hingabe an ihn, in ihrer Liebe, in ihrem Verständnis seines Wortes und darin, daß sie ihm, seinen Grundsätzen und seinem Wort dienen. Nicht alle haben die gleichen Fähigkeiten. Gott sorgte für Verschiedenheit. Schon zu Beginn der Menschheitsgeschichte zeigte es sich, daß Gott den ersten beiden Menschen mit der Fortpflanzungsfähigkeit auch die Gabe verliehen hatte, an ihre Nachkommen verschiedene Talente und Fähigkeiten weiterzugeben, damit das, was getan werden sollte, getan werden konnte. So gab es zum Beispiel eine Familie, in der drei Söhne besonders begabt waren und die Väter ihres Handwerks oder ihrer Kunst wurden: Der eine war ein hervorragender Viehzüchter, ein anderer ein Meister der Musik und der dritte ein geschickter Werkzeugmacher — 1. Mose 4:19-22.

22. Welchem Ziel entgegen leitet Jehova sein Volk, und warum muß dies allmählich, Schritt für Schritt, geschehen?

22 Während Jehova sein Volk also mit allem Notwendigen versieht, leitet er es nach und nach immer höheren Stufen des Glücks und dem Leben in einer neuen Ordnung entgegen. Als die ersten nordamerikanischen Siedler westwärts zogen, mögen sie am Horizont zunächst etwas ganz schwach gesehen haben, was wie Wolken aussah, was sie aber später als die scharfen Umrisse der Berge erkennen konnten. Je näher sie kamen, desto besser konnten sie die Bäume, die Felsen und andere Einzelheiten des schönen Landes sehen. So ist es auch mit Gottes Volk. Es weiß, daß eine neue Ordnung bevorsteht, ein gerechtes System der Dinge, in dem Tränen, Sorgen und auch der Tod nicht mehr sein werden. (Offb. 21:3, 4) Je näher wir dieser neuen Ordnung kommen, desto deutlicher werden ihre Umrisse sichtbar. Das setzt voraus, daß wir uns den neugewonnenen Kenntnissen anpassen, durch die wir unseren großen Gott, Jehova, immer besser verstehen und ihm immer ähnlicher werden. In seinem neuen System der Dinge werden wir zur Vollkommenheit gelangen und das, was das Leben alles bietet, für immer genießen. Dann werden wir sogar noch kräftigere Wahrheiten über ihn, der uns wie ein liebevoller Hirte führt und leitet, aufnehmen können, und wir werden durch das Königreich seines Sohnes Jesus Christus in immer reichlicherem Maße gesegnet werden. — Jes. 9:6, 7.

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