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Sich loyal der theokratischen Ordnung unterstellenDer Wachtturm 1982 | 1. September
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Sich loyal der theokratischen Ordnung unterstellen
„Siehe! Wie gut und wie lieblich es ist, wenn Brüder in Einheit beisammenwohnen! Es ist wie der Tau des Hermon, der herabfällt auf die Berge Zions“ (Psalm 133:1, 3).
1. Wie wird in Jehovas Wort die irdische Familie der Gott hingegebenen Diener beschrieben?
WELCH passende Beschreibung der Familie derer, die zwar auf der ganzen Erde verstreut sind, sich aber ihrem gemeinsamen Vater, Jehova Gott, hingegeben haben! Und er steht dieser weltweiten Familie gewiß in vorbildlicher Weise vor. Liebevoll sorgt er für alle unsere Bedürfnisse (Psalm 145:16).
2. Was heißt es, sich der theokratischen Ordnung zu unterstellen?
2 Jehova besteht jedoch darauf, daß alle seine ihm ergebenen Kinder den Frieden und die Einheit bewahren (1. Korinther 1:10). Dieses gute Ergebnis ist die Folge davon, daß sich Gottes Diener loyal der theokratischen Ordnung unterstellen. Was heißt das? Die Herrschaft Gottes wird eine Theokratie (Gottesherrschaft) genannt. Sich der theokratischen Ordnung zu unterstellen bedeutet daher, den Gesetzen, Regeln und Grundsätzen, die Gott aufgestellt hat, zu gehorchen (Jesaja 33:22).
3. Welche Worte Jesu zeigen, wie er darüber dachte, sich der Herrschaft Gottes zu unterstellen?
3 Das beste Beispiel in dieser Hinsicht gab Jesus Christus, der sich loyal der theokratischen Ordnung unterstellte. Im Himmel war er „der Erstgeborene aller Schöpfung“ (Kolosser 1:15). „Jehova selbst brachte mich als den Anfang seines Weges hervor, als das früheste seiner Werke vor alters. Von unabsehbarer Zeit her war ich eingesetzt, von Anbeginn, von den Vorzeiten der Erde. ... Ich [wurde] neben ihm [Gott] zum Werkmeister, und ich wurde der, den er Tag für Tag besonders liebhatte, während ich allezeit vor ihm fröhlich war“ (Sprüche 8:22, 23, 30). Daß es Jesus Freude machte, sich der Herrschaft Gottes zu unterwerfen, zeigte sich, als er auf der Erde war, denn er sagte: „Ich bin vom Himmel herabgekommen, nicht um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat“ (Johannes 6:38). Da er Gottes Willen tun wollte, achtete er gewissenhaft darauf, Gottes Gedanken zu lehren, nicht seine eigenen. Er erklärte: „Was ich lehre, ist nicht mein, sondern gehört dem, der mich gesandt hat“ (Johannes 7:16). Welch eine vortreffliche Haltung, die alle Diener Gottes nachahmen sollten!
4. Beschreibe die heute bestehende theokratische Einrichtung.
4 Jesus unterwarf sich selbst bis zum Tod loyal der theokratischen Herrschaft; deshalb wurde er mit himmlischem Leben und Unsterblichkeit belohnt. Außerdem wurde ihm „alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben“ (Matthäus 28:18). Er wiederum vertraute „seine ganze Habe“ auf der Erde (die irdischen Interessen seines Königreiches) treuen gesalbten Christen an. Diese nannte er einen „treuen und verständigen Sklaven“ (Matthäus 24:45-47). Als Lohn werden sie eines Tages mit Christus als „Priester“ und „Könige“ in seinem Königreich an der himmlischen Herrschaft teilhaben (Offenbarung 14:1, 4; 20:6). Heute ist von diesem ‘treuen Sklaven’ immer noch ein Überrest auf der Erde am Leben. Zu seinen Pflichten gehört es, geistige Speise entgegenzunehmen und sie zur rechten Zeit an alle Diener Jehovas auf der Erde weiterzugeben. Die Glieder des Überrestes nehmen eine ähnliche Stellung ein wie Paulus und seine Mitarbeiter. Dieser treue Apostel sagte im Hinblick auf die wunderbaren Wahrheiten, die Gott seinem Volk anvertraut: „Uns hat Gott sie durch seinen Geist geoffenbart“ (1. Korinther 2:9, 10). Die Glieder des Überrestes übernehmen auch die Führung in dem Königreichspredigtdienst, der vor dem Ende des verurteilten Systems der Dinge „auf der ganzen bewohnten Erde“ durchgeführt werden muß (Matthäus 24:14).
Folgen einer falschen Handlungsweise
5, 6. (a) Welche Folgen hatte der Wunsch nach Unabhängigkeit von Jehova für Eva und Adam? (b) Wie verfährt Jehova mit ‘Wölfen in Schafskleidern’?
5 Wie wichtig ist es doch, daß sich jeder in Gottes Familie loyal den durch den ‘treuen Sklaven’ auf der Erde übermittelten Lehren und Anordnungen Jehovas, des großen Theokraten, und Christi Jesu, seines königlichen Sohnes, fügt! Da Jehova selbst das Haupt in der theokratischen Ordnung ist, sollten wir nie den Wunsch haben, Satan, den Teufel, nachzuahmen und von der theokratischen Herrschaft unabhängig zu werden. Denken wir an die traurigen Folgen, die sich für Eva ergaben, als sie auf die trügerische Aufforderung Satans hörte, sich nicht der theokratischen Ordnung zu unterstellen. Er sagte praktisch zu ihr: ‘Werde unabhängig von Gott. Denke selbständig. Entscheide selbst, was richtig und falsch ist. Dann wirst du wie Gott sein. Du wirst bestimmt nicht sterben’ (1. Mose 3:1-5). Das klang höchstwahrscheinlich ansprechend, aber es war eine Lüge (Johannes 8:44). Als sich ihr Mann ihr anschloß und sich ebenfalls nicht mehr der theokratischen Ordnung unterstellte, wurden sie aus dem Garten Eden vertrieben und aus der loyalen Familie Gottes ausgestoßen. In Übereinstimmung mit der Warnung Jehovas wurde schließlich das Todesurteil an ihnen vollstreckt (1. Mose 2:17).
6 Genauso ahmt heute jeder Angehörige des Volkes Jehovas, der sich darauf einläßt, für Unabhängigkeit und Irrlehren einzutreten, nicht Gott nach, sondern Satan, den Teufel. Doch Jehova sieht, was in seiner Familie geschieht, und trägt dem Rechnung (Sprüche 15:3). Er duldet keine Personen, die Wölfen gleichen und seine schafähnlichen Diener verschlingen würden, sondern geht zur rechten Zeit entschieden gegen sie vor (Matthäus 7:15-23). Wie ein liebevoller Vater schützt er das geistige Wohl seiner Familie (Hesekiel 34:11-16).
7. (a) Was wollten Aaron und Mirjam nicht wahrhaben? (b) Was waren die Folgen?
7 Auch andere biblische Beispiele unterstreichen, wie gefährlich es ist, sich nicht loyal der theokratischen Ordnung zu unterstellen. Mirjam und Aaron pochten zum Beispiel auf ihr Verwandtschaftsverhältnis zu Moses und zogen seine Stellung in der Versammlung des Volkes Israel in Frage (4. Mose 12:1, 2). Sie wollten nicht wahrhaben, daß Jehova Moses besondere Autorität verliehen hatte, was durch Wunder bezeugt worden war. Jehova erklärte ihnen: „[Mein] Knecht Moses ... ist mit meinem ganzen Hause betraut. Von Mund zu Mund rede ich zu ihm ... Warum also habt ihr euch nicht gefürchtet, gegen meinen Knecht, gegen Moses, zu reden?“ „Jehovas Zorn entbrannte [dann] wider sie.“ Aaron wurde streng getadelt, und Mirjam wurde mit Aussatz geschlagen und für sieben Tage aus dem Lager Israels ausgestoßen (4. Mose 12:7-15).
8. Was beweist der Fall König Sauls?
8 Des weiteren war da Saul, der König des Volkes Israel, der nicht auf Jehova warten wollte, sondern sich anmaßte, selbst Opfer darzubringen, obgleich er kein Priester war. Er rechtfertigte sich mit der unglaubwürdigen Ausrede, seine Armee wäre ihm sonst weggelaufen. Doch wem gehörte die Armee? Saul oder Jehova? Der Prophet Samuel sagte zu ihm: „Du hast töricht gehandelt. Du hast das Gebot Jehovas, deines Gottes, ... nicht gehalten ... Und nun wird dein Königreich keinen Bestand haben“ (1. Samuel 13:13, 14). Das Königtum wurde Saul weggenommen und einem ‘Mann gegeben, der dem Herzen Jehovas angenehm war’. Saul zahlte somit einen hohen Preis dafür, daß er nicht unterwürfig war und auch nicht aufrichtig bereute, als er auf die Sache aufmerksam gemacht wurde. Das beweist, daß es Jehova nicht entgeht, wenn Glieder seines Volkes vermessen, unabhängig und untheokratisch handeln (Sprüche 11:2).
9. Warum wurde König Usija ein Ausgestoßener?
9 Ähnlich verhielt es sich im Falle Usijas, des Königs von Juda. Er war zwar der König des Volkes Jehovas, aber er war nicht befugt, Priesterfunktionen auszuüben. Doch bei einer Gelegenheit bestand er darauf, dies zu tun. Die Priester protestierten energisch und sagten: „Es ist nicht deine Sache, o Usija, Jehova Räucherwerk zu verbrennen, sondern es ist die Sache der Priester, der Söhne Aarons, der Geheiligten, Räucherwerk zu verbrennen. Geh aus dem Heiligtum hinaus; denn du hast untreu gehandelt.“ Nicht genug damit, die Sünde der Vermessenheit begangen zu haben, zeigte Usija dann seine Reuelosigkeit, indem er über die Priester in Wut geriet. „In seiner Wut gegen die Priester brach der Aussatz selbst an seiner Stirn aus ..., weil Jehova ihn geschlagen hatte.“ Er blieb bis zu seinem Todestag aussätzig, ein Ausgestoßener, „vom Hause Jehovas abgetrennt“ (2. Chronika 26:16-21).
10. Wie beschrieb Paulus Personen, die seine durch Jesus erfolgte Ernennung anzweifelten?
10 Der Apostel Paulus sprach von gewissen Personen, die seine besondere Ernennung durch Jesus Christus, das Haupt der Christenversammlung, anzweifelten (2. Korinther 11:12). Er sagte aber, solche Männer seien „falsche Apostel, betrügerische Arbeiter, die die Gestalt von Aposteln Christi annehmen. Und kein Wunder, denn der Satan selbst nimmt immer wieder die Gestalt eines Engels des Lichts an“ (2. Korinther 11:13, 14). Diese Männer verfolgten eigene, selbstsüchtige Zwecke. Paulus hatte vor solchen Personen mit den Worten gewarnt: „Aus eurer Mitte selbst werden Männer aufstehen und verdrehte Dinge reden, um die Jünger hinter sich her wegzuziehen. Bleibt daher wach“ (Apostelgeschichte 20:30, 31). Er bat die Brüder — auch diese angeblichen Apostel — eindringlich, die Einigkeit und die Fruchtbarkeit der Christenversammlung nicht durch Streitigkeiten und Unordnung zu zerstören. Wer sich diesem inspirierten Rat widersetzte, mußte unweigerlich mit katastrophalen Folgen rechnen (Galater 1:7-9).
11. Wie schützt Jehova die Einheit seiner irdischen Familie?
11 Der inspirierte Bibelschreiber Johannes erklärte: „Jeder, der vorausdrängt und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht. ... Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn niemals in euer Haus auf, noch entbietet ihm einen Gruß. Denn wer ihm einen Gruß entbietet, hat an seinen bösen Werken teil“ (2. Johannes 9-11). Ja, Jehova wird die gute geistige Einstellung und die Einheit seiner Familie schützen.
Heute auf der Hut sein
12. Wohin sammelt Jehova alle ein, die ihn lieben?
12 Heute, im „Schlußteil der Tage“, sammelt Jehova alle, die ihn lieben, in eine geeinte, harmonische Organisation ein. Menschen aus allen Nationen folgen dem Ruf: „Kommt, und laßt uns hinaufziehen zum Berge Jehovas, zum Hause des Gottes Jakobs; und er wird uns über seine Wege unterweisen, und wir wollen auf seinen Pfaden wandeln“ (Jesaja 2:2, 3). Beachten wir, daß Jehova Menschen in seinen Wegen unterweist, so daß sie auf seinen Pfaden wandeln können, nicht auf ihren eigenen Wegen und Pfaden (Jeremia 10:23, 24).
13. (a) Warum müssen wir uns heute besonders in acht nehmen? (b) Was ist erforderlich, um Satans Plänen entgegenwirken zu können?
13 Doch Satan hat jetzt „große Wut“. Er weiß, daß ihm nur noch „eine kurze Frist“ verbleibt, bevor er handlungsunfähig gemacht wird. Daher „geht [er] umher wie ein brüllender Löwe und sucht jemand zu verschlingen“ (Offenbarung 12:12; 1. Petrus 5:8). Aus diesem Grund müssen wir uns in acht nehmen vor allen Versuchen Satans, des Teufels, des Gottes dieser Welt, unter den Gliedern der Familie Jehovas Streit und Zwietracht zu säen. „So wacht denn streng darüber, wie ihr wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise, indem ihr die gelegene Zeit für euch auskauft, weil die Tage böse sind. Deshalb hört auf, unvernünftig zu werden, sondern nehmt weiterhin wahr, was der Wille Jehovas ist“ (Epheser 5:15-17). Wenn wir die Vorkehrungen, die Jehova zu unserem geistigen Wohl getroffen hat, nutzen, werden wir gestärkt, geläutert und richtig ausgerüstet. So wird es uns gelingen, den bösen Plänen Satans entgegenzuwirken und sein Vorhaben zu vereiteln (Epheser 6:10-13).
14. Warum ist es sehr gefährlich, höher von uns zu denken, als wir sollten?
14 Höher von uns zu denken, als wir denken sollten, ist eine Gesinnung, vor der wir uns hüten müssen (Römer 12:3). Sie könnte dazu führen, daß sich ein Christ einbildet, er habe unabhängig von dem Mitteilungskanal, durch den Jehova die Wahrheit austeilen und seiner Familie Anleitung zukommen läßt, einen besonderen Auftrag von Gott erhalten. Er würde sich praktisch in einem vermeintlichen besonderen Verhältnis zu Jehova sehen, in dem sich kein anderer Bruder oder keine andere Schwester befindet. Aber eine solche Absonderung kann nur zu törichtem Handeln führen: „Wer sich absondert, wird nach seinem eigenen selbstsüchtigen Verlangen trachten; gegen alle praktische Weisheit wird er losbrechen“ (Sprüche 18:1).
Auf Jehova warten
15. (a) Ist es angebracht, der „Sklaven“klasse Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten? (b) Schildere ein Beispiel für theokratische Unterordnung im 1. Jahrhundert.
15 Manchmal machen einige die „Sklaven“klasse auf verschiedene Lehrpunkte oder organisatorische Angelegenheiten aufmerksam, die sie für änderungsbedürftig halten. Verbesserungsvorschläge sind bestimmt angebracht, auch Fragen, die der Klärung bedürfen. Um einen solchen Fall handelte es sich, als angeordnet wurde, daß Paulus, Barnabas und andere wegen der Frage der Beschneidung „zu den Aposteln und den älteren Männern nach Jerusalem hinaufgehen sollten“. Nachdem jene Ältesten in Jerusalem unter der Leitung des heiligen Geistes die Angelegenheit entschieden hatten, sandten sie Brüder in mehrere Städte, um „denen, die dort waren, die zu beachtenden Verordnungen [zu überbringen], welche von den Aposteln und älteren Männern, die sich in Jerusalem befanden, beschlossen worden waren“. Das loyale Beachten jener Verordnungen brachte den Segen Jehovas ein: „Die Versammlungen wurden ... tatsächlich im Glauben weiterhin befestigt und nahmen von Tag zu Tag an Zahl zu“ (Apostelgeschichte 15:1 bis 16:5).
16. (a) Welche Einstellung sollte man haben, nachdem man Vorschläge unterbreitet hat? (b) Wie sollte gemäß dem Rat des Paulus mit Personen verfahren werden, die eine falsche Einstellung haben?
16 Wer sich, nachdem er Vorschläge unterbreitet hat, damit zufriedengibt und die Sache der gebetsvollen Überlegung der Brüder überläßt, die das Werk in der Organisation Jehovas leiten, hat die richtige Einstellung. Was aber, wenn sich jemand nicht damit zufriedengibt und die Sache in der Versammlung weiterhin diskutiert in der Absicht, andere zu veranlassen, ihn zu unterstützen? Das würde Spaltungen hervorrufen und könnte den Glauben einiger untergraben. Daher schrieb Paulus: „[Behaltet] die im Auge ..., die Spaltungen hervorrufen und Ursachen zum Straucheln geben entgegen der Lehre, die ihr gelernt habt, und meidet sie.“ Titus gab er den Rat, „die Widersprechenden zurechtzuweisen“, und er fügte hinzu: „Es ist nötig, diesen den Mund zu stopfen, da gerade diese Personen fortfahren, ganze Haushalte zu untergraben, indem sie ... Dinge lehren, die sich nicht gehören. ... Deswegen fahre fort, sie mit Strenge zurechtzuweisen“ (Römer 16:17, 18; Titus 1:9-13).
17. Wie können wir die vorzügliche Einstellung Davids nachahmen?
17 Gottes Wort sagt: „Die Erkenntnis bläht auf, die Liebe aber erbaut“ (1. Korinther 8:1). Wieviel besser ist es doch, in dem wichtigen Werk der Verkündigung des wunderbaren Königreiches Gottes tätig zu bleiben, Erbauendes zu reden, den Glauben anderer und den eigenen zu stärken und gleichzeitig geduldig darauf zu warten, daß Jehova durch den von ihm eingesetzten Mitteilungskanal seinen Willen ausführen läßt! (Römer 14:19; Philipper 4:8, 9). Ahme David nach, der sagte: „Denn auf dich, o Jehova, harrte ich; du selbst antwortetest dann, o Jehova, mein Gott“ (Psalm 38:15). Wir sollten stets die wichtigen Worte des Apostels Paulus im Sinn behalten: „Ich [ermahne] euch, Brüder, ... daß ihr alle übereinstimmend redet und daß keine Spaltungen unter euch seien, sondern daß ihr in demselben Sinn und in demselben Gedankengang fest vereint sein mögt“ (1. Korinther 1:10). Da dieser Grundsatz in der Familie Jehovas überall auf der Erde angewandt wird, sehen wir wunderbare Ergebnisse. Ja, „wie gut und wie lieblich es ist, wenn Brüder in Einheit beisammenwohnen!“ (Psalm 133:1).
Kannst du folgende Fragen beantworten?
□ Inwiefern gab Jesus ein vorzügliches Beispiel in bezug auf theokratische Unterordnung?
□ Was kann die Folge sein, wenn man sich der theokratischen Ordnung nicht unterstellt?
□ Warum müssen wir uns besonders heute vor Satan in acht nehmen?
□ Mit welcher Einstellung sollten wir Vorschläge unterbreiten?
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„Jeder an seinem Platz“Der Wachtturm 1982 | 1. September
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„Jeder an seinem Platz“
„Dabei standen sie rings um das Lager, jeder an seinem Platz“ (Richter 7:21, Die Bibel in heutigem Deutsch).
1, 2. Vergleiche die Schöpfung Gottes mit der menschlichen Gesellschaft.
WAS kommt dir in den Sinn, wenn du die Harmonie in der Schöpfung Gottes mit der Unordnung in der menschlichen Gesellschaft vergleichst? Stimmst du nicht auch mit den inspirierten Worten der Bibel überein, die lauten: „Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens.“ (1. Korinther 14:33)? Diese Worte des Apostels Paulus zeigen, daß Gott nicht für die verworrenen Verhältnisse in der Welt verantwortlich sein kann. Jehova weiß, was er tun muß, damit alles, was seinen Gesetzen untersteht, seinen Platz hat. Diese Tatsache wird durch seine Schöpfung bezeugt. Dadurch, daß der Mensch sein Wissen über das Universum vergrößert, erkennt er immer wieder die vorherrschende Ordnung und die Macht, die dahinter steckt. Worauf auch der Mensch seine Teleskope richten mag, er kann feststellen, daß sich jeder Stern an seinem Platz befindet und jeder Planet ordnungsgemäß seine Bahn beschreibt.
2 Wie anders sieht es doch aus, wenn wir unsere Aufmerksamkeit den Angelegenheiten des eigensinnigen Menschen zuwenden! Dort herrschen große Verwirrung, Unordnung und grausame Rivalität. Die Menschheit ist in politischer, religiöser und sozialer Hinsicht sowie durch Rassenvorurteile zersplittert und sieht sich vielen unlösbaren Problemen gegenüber. Die Kriminalität nimmt so sehr überhand, daß es unmöglich ist, alle Gesetzesbrecher zu fassen und vor Gericht zu stellen. Sogar Soldaten, die eigentlich diszipliniert leben und in derselben Weise ihren Dienst tun sollten, übertreten häufig das Gesetz.
3. Womit werden Christen verglichen, doch was für einen Kampf führen sie?
3 Wenn Jehova am Universum interessiert ist, ist es nicht verwunderlich, daß er auch um den Frieden und die Ordnung unter denen besorgt ist, die ihn auf der Erde vertreten. Als seine Diener werden die einzelnen Christen mit disziplinierten Soldaten einer Armee verglichen. Der Apostel Paulus schrieb, daß jeder einzelne „einem loyalen Soldaten Christi Jesu“ gleichen sollte (2. Timotheus 2:3, Today’s English Version). Jeder von uns sollte ‘den vortrefflichen Kriegszug fortsetzen’ (1. Timotheus 1:18). Doch sollten wir stets daran denken, daß unser Kampf kein fleischlicher, sondern ein geistiger ist. Wir führen ihn gegen die unsichtbaren „Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern“ (Epheser 6:12).
4. Warum werden Satans Angriffe gegen Gottes Diener fehlschlagen?
4 Aber die unter dem „Gott dieses Systems der Dinge“ stehenden Mächte möchten Gottes Diener verwirren, so daß sie den Mut verlieren und vor dem Feind fliehen (2. Korinther 4:4). Diese Strategie der Feinde wird jedoch fehlschlagen, denn Jehova lenkt alles und ‘lehrt unsere Hände die Kriegführung’ (Psalm 18:34). Wir werden durch die Zusicherung ermutigt: „Nicht euer ist die Schlacht, sondern Gottes“ (2. Chronika 20:15). Durch seinen mächtigen Feldmarschall, Christus Jesus, wird Jehova den Kampf zu einem siegreichen Ende führen. Er sichert daher seinen Loyalgesinnten zu, daß sie nicht beschämt werden. Nie werden sie vor den heftigen Angriffen der Gegner den Rückzug antreten müssen (Psalm 18:25).
5. Warum erteilte Jehova Gideon Anweisungen, die menschlichen Vorstellungen von Kriegsstrategie widersprachen?
5 Durch den begeisternden inspirierten Bericht über eine Schlacht, die in den Tagen der Richter Israels, Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung, ausgefochten wurde, lenkt Jehova unsere Aufmerksamkeit auf einige Grundsätze, die die „Soldaten Christi“ bei ihrer Kriegführung beachten sollten. Es war zur Zeit des Richters Gideon, als ein Heer von Dämonenanbetern, „so zahlreich wie die Heuschrecken“, in das Land Israel einfiel (Richter 6:5). Jehova wies Gideon an, wie das israelitische Heer dieser anscheinend unabwendbaren Gefahr begegnen sollte. Entgegen jeder menschlichen Vorstellung von Kriegsstrategie wurde Gideon angewiesen, sein Heer von 32 000 auf 10 000 Mann zu reduzieren und dann noch weiter von 10 000 auf nur 300. Jehova versprach: „Durch die dreihundert Mann ... werde ich euch retten“ (Richter 7:2-7).
6. Schildere den Angriff Gideons und der 300 Männer auf das Lager der Midianiter.
6 Diese 300 Mann wurden mit Hörnern und großen leeren Krügen ausgerüstet, in denen sich Fackeln befanden. Mitten in der Nacht stellte Gideon die Soldaten um das Heerlager der Midianiter und ihrer Verbündeten auf. Sie wurden angewiesen, auf ein Zeichen von Gideon zu warten und dann zu handeln. Loyaler Gehorsam sowie die strikte Befolgung der Kampfanweisungen Gideons waren unerläßlich. Als jeder seinen Platz eingenommen hatte, gab Gideon das Zeichen. Daraufhin bliesen die 300 „die Hörner und zerschlugen die großen Krüge [in denen sich ihre Fackeln befanden] und ergriffen mit ihrer linken Hand die Fackeln und mit ihrer rechten die Hörner, um sie zu blasen, und sie begannen auszurufen: ,Schwert Jehovas und Gideons!‘ Die ganze Zeit über blieben sie stehen, ein jeder an seiner Stelle [„an seinem Platz“, Die Bibel in heutigem Deutsch], rings um das Lager her, und das ganze Lager begann zu laufen und brach in lautes Schreien aus und ergriff die Flucht.“ Der Feind wurde vernichtet (Richter 7:19-22).
7. Welche Fragen entstehen im Zusammenhang mit diesem biblischen Ereignis?
7 In diesem Zusammenhang entstehen einige Fragen: Hätte Jehova den 300 Mann einen so großartigen Sieg geschenkt, wenn sie seine Anordnungen für die Schlacht nicht genau befolgt hätten? Was wäre geschehen, wenn sie nicht auf das Zeichen Gideons gewartet hätten? Angenommen, sie hätten einen Teil der Kampfausrüstung außer acht gelassen, mit der Gideon sie ausgerüstet hatte. Was dann? Hätten sie Erfolg gehabt, wenn sich jeder einen anderen Standpunkt am Rande des feindlichen Lagers ausgesucht hätte, einen, der seiner Ansicht nach besser gewesen wäre als der ihm zugeteilte? Diese Begebenheit zeigt wichtige Grundsätze, von denen wir uns heute leiten lassen sollten, denn diese Dinge widerfuhren den Israeliten, damit sie uns als Vorbilder dienen und wir daraus Nutzen ziehen können (1. Korinther 10:11).
8. Zu wem müssen wir aufblicken, damit er uns den Sieg in unserer Kriegführung schenkt?
8 In unserer christlichen Kriegführung müssen wir Jehova in jeder Hinsicht anerkennen. Wir müssen zu ihm aufblicken und darauf vertrauen, daß er den Sieg gibt. Eine von Menschen gut durchdachte Strategie und die besten menschlichen Überlegungen sind keine Garantie für Erfolg. „Nicht durch eine Streitmacht noch durch Kraft, sondern durch meinen Geist“, sagt Jehova (Sacharja 4:6). In unserem täglichen Kampf, den wir zur Förderung der Wahrheit und der Gerechtigkeit führen, werden wir daher als Christen weltliche Ansichten und Methoden vermeiden, die den Grundsätzen widersprechen, durch die Gott sein Volk leitet. Die Tendenz, auf den Rat von Weltmenschen zu hören, ließe erkennen, daß unser Glaube an Gottes Fähigkeit, uns in Notzeiten zu helfen, geschwächt wäre. Wir sollten ebenso überzeugt sein wie der Bibelschreiber Jakobus, der folgendes sagte (1:5): „Wenn es also einem von euch an Weisheit fehlt, so bitte er Gott unablässig, denn er gibt allen großmütig und ohne Vorwürfe zu machen; und sie wird ihm gegeben werden.“
‘Lernt, indem ihr mir zuseht’
9, 10. (a) Wer ist heute unser Befehlshaber und Anführer? (b) Wie können wir ihm ‘zusehen’, wenn er doch unsichtbar ist?
9 Jesus Christus, der größere Gideon, hat nun das Kommando über seine sichtbaren und unsichtbaren Streitkräfte. Durch ihn offenbart Jehova seinem Volk Schritt für Schritt seinen Vorsatz und die von ihm bestimmte Zeit für gewisse Geschehnisse. Wie begeisternd ist es doch, zu erkennen, daß Jesus Christus seine „Soldaten“ auf der Erde lenkt und ihnen so die Gewißheit gibt, an dem endgültigen Sieg teilzuhaben! Gemäß seiner Verheißung ist er bei ihnen „alle Tage bis zum Abschluß des Systems der Dinge“ (Matthäus 28:20).
10 Da Christus Jesus jetzt inthronisiert ist und allen Kämpfern für Wahrheit und Gerechtigkeit als Befehlshaber führend vorangeht, können wir gemeinsam ‘lernen, indem wir ihm zusehen’, wie die 300 von Gideon lernten, indem sie ihm zusahen (Richter 7:17). Wie können wir aber heute Christus ‘zusehen’, wenn er doch unsichtbar ist? Wir sehen ihm in dem Sinne zu, daß wir die Zeichen erkennen, die er durch seinen sichtbaren „Sklaven“ gibt, der über alle irdischen Interessen seines Königreiches gesetzt worden ist (Matthäus 24:45-47). Durch diesen vom heiligen Geist eingesetzten Kanal gibt er allen seinen „Soldaten“ seine Anweisungen und seine Strategie bekannt. Die Soldaten können es sich nicht leisten, allein vorauszueilen oder ungeduldig zu werden, weil sich ihre Ansicht nicht durchsetzt. Die Zeit legt unser unsichtbarer Befehlshaber fest. Seine Ansicht ist ausschlaggebend, nicht unsere.
Die von Gott gegebene Ausrüstung
11. Was für eine Ausrüstung verwenden Gottes Diener heute?
11 Der größere Gideon weiß, was für eine Ausrüstung seine Soldaten hier auf der Erde brauchen. Sie benötigen keine buchstäblichen Waffen, denn sie kämpfen nicht gegen ihre Mitmenschen. Sie führen einen geistigen Krieg. Ihre Waffen sind „machtvoll durch Gott, um starke Verschanzungen umzustoßen“. Damit stoßen sie „Vernunftschlüsse und jede Höhe um, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt“, und sie „nehmen jeden Gedanken gefangen, um ihn dem Christus gehorsam zu machen“ (2. Korinther 10:4, 5). Ungeachtet des Widerstandes, der diesen treuen christlichen Kriegern entgegengebracht wird, müssen sie es lernen, die ihnen von Gott gegebene Ausrüstung geschickt anzuwenden, damit sie in der Lage sind, wie der Apostel Paulus zu handeln, nämlich ‘den Menschen den ganzen Rat Gottes mitzuteilen’ (Apostelgeschichte 20:27).
12. (a) Wieso erwies sich die kleine Gruppe der Männer Gideons als so wirkungsvoll? (b) Wieso erweisen sich Jehovas Diener heute als wirkungsvoll?
12 Gideons Leute mußten wie e i n Mann handeln und auch so ihre Ausrüstung gebrauchen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Das Zerschmettern von 300 Tonkrügen, die 300 Fackeln, der Alarm, der mit 300 Hörnern geblasen wurde, und die Rufe von 300 Männern, die den Midianitern aus der Stille der Nacht von allen Seiten her entgegenschallten — all das wirkte sich zweifellos verheerend auf sie aus. Denkt der Feind nicht auch heute aufgrund der vereinten Verkündigung des Königreiches Gottes und seiner Rache, dieses Werk sei umfangreicher und die ihm verkündigte Botschaft sei viel gefährlicher, als es in Wirklichkeit der Fall ist? Warum ist das so? Weil sich die gesamte Organisation des Volkes Jehovas, wenn es darum geht, der Welt besondere Botschaften zu überbringen, freudig an die Zeit hält, die der größere Gideon durch den „Sklaven“ dafür festgesetzt hat. Würde aber jeder Zeuge Jehovas Gottes Botschaft zu einer Zeit und auf eine Weise verkündigen, wie es ihm gefiele, wie könnte dann jemals das weltweite Zeugnis gegeben werden? Bestimmt ist es Jehovas Wille, daß wir „untereinander die gleiche Gesinnung ... haben, die Christus Jesus [der größere Gideon] hatte, damit ... [wir] einmütig, mit e i n e m Munde, den Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus verherrlichen“ können (Römer 15:5, 6).
13, 14. Was verleiht der Botschaft der Diener Jehovas heute Kraft?
13 Die einigende Kraft ist Jehovas Geist und sein Wort, die Bibel. Glücklicherweise zieht keiner von uns in den Predigtdienst aus und lehrt seine eigenen Ideen hinsichtlich der biblischen Botschaft. Jehova hat uns mit vielen Hilfsmitteln zum Verständnis der Bibel in Form von Publikationen ausgestattet, damit wir alle übereinstimmend denken und lehren können. Dadurch vermeiden wir einen Mangel an Einheitlichkeit und schließen die Vielzahl der einander widersprechenden Lehren der Christenheit und des Heidentums aus. Wir lassen die Botschaft Gottes für die Nationen — eine Botschaft großer Hoffnung, aber auch eine Warnung vor Rache und Vergeltung — weder zaghaft erschallen, noch schwächen wir sie ab. Wir wissen sehr wohl, daß der Ruf der Trompeten laut und deutlich erschallen muß (1. Korinther 14:8).
14 Es ist also angebracht, daß wir alle den Wert der Ausrüstung schätzen, die Jehova uns für unsere christliche Kriegführung zur Verfügung stellt. Er unterweist uns auch gut in ihrer Handhabung, so daß Einzelpersonen und Nationen ein wirkungsvolles Zeugnis gegeben werden kann. Das geschieht nicht durch die Stimme einer einzigen Person, die in der Wildnis ruft, sondern durch eine laute, durchdringende Warnung, die in der ganzen Welt erschallt. Auf diese Weise ‘läßt Jehova seine mächtige Stimme vor seiner Streitmacht her erschallen’ (Joel 2:9, 11).
„Jeder an seinem Platz“
15. Welches Verhalten wäre für einen der Männer Gideons undenkbar gewesen?
15 Für die 300 Männer Gideons wäre es undenkbar gewesen, daß einer von ihnen den Platz, der ihm zugeteilt worden war, zurückgewiesen hätte oder ihn mit demjenigen eines anderen hätte tauschen wollen oder sich sogar selbst einen Standpunkt ausgesucht hätte. Dadurch hätte er sein Urteilsvermögen höher eingeschätzt als dasjenige Gideons, durch den Jehova den Angriff leitete. Er hätte gezeigt, daß es ihm an Demut mangelte und daß er nicht auf die Zeit warten wollte, wo Jehova Änderungen vornehmen würde. Wie hätte er mit einer solchen Einstellung von Herzen in den Ruf einstimmen können: „Schwert Jehovas und Gideons!“?
16. Inwiefern wird Demut uns helfen, unseren Verpflichtungen heute nachzukommen?
16 In Jehovas Einrichtung muß heute jeder von uns zuerst an den Vorsatz Jehovas und an seine Königreichsinteressen denken. Wir müssen die uns zugeteilte Aufgabe treu erfüllen, ganz gleich, an welchem Platz wir uns innerhalb der Organisation befinden (1. Korinther 4:2). Auch müssen wir Demut offenbaren und dürfen nicht daran denken, uns selbst zu befördern. Auf alle Situationen trifft der von Christus Jesus vertretene Grundsatz zu: „Wer irgend sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; und wer irgend sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden“ (Matthäus 23:12). Und Jakobus fordert uns auf: „Erniedrigt euch [nicht nur in den Augen der Menschen, sondern] in den Augen Jehovas, und er wird euch erhöhen“ (Jakobus 4:10).
17. Ist Jehova an jedem einzelnen von uns persönlich interessiert?
17 Wir können also sehen, von welcher Bedeutung die Worte aus Richter 7:21 sind: „Jeder an seinem Platz“ (Die Bibel in heutigem Deutsch). Wenn wir in der Organisation Jehovas tätig sind, sollten wir damit zufrieden sein, dort zu dienen, wo er uns hinstellt, und die uns aufgetragene Arbeit so gut ausführen, wie wir können. Seien wir überzeugt davon, daß derjenige, dem es nicht entgeht, daß ein kleiner Sperling zur Erde fällt, noch viel mehr an uns interessiert ist, wenn wir jede uns übertragene Arbeit loyal ausführen (Matthäus 10:29-31). Er weiß, in welcher Hinsicht wir noch geschult werden müssen und für welche Arbeit wir geeignet sind, und dementsprechend handelt er mit uns. Wir können sicher sein, daß wir nicht übersehen werden (1. Petrus 5:10).
18. Warum haben wir so großes Vertrauen zu Jehova?
18 Heute stehen alle Diener Gottes unter dem Befehl Christi Jesu, des größeren Gideon. Vereint möchten wir zur Rechtfertigung des Namens Jehovas beitragen und uns weiterhin demütig seinen Kampfesregeln unterwerfen, „jeder an seinem Platz“. Wir sind davon überzeugt, daß die Gesamtstrategie Jehovas den endgültigen Sieg sicherstellen wird. Und wir sind auch davon überzeugt, daß Jehova unseren loyalen Gehorsam sieht und uns in seiner neuen Ordnung mit dem „wirklichen Leben“ belohnen wird, denn in seinem Wort heißt es: „Werdet standhaft, unbeweglich, und seid allezeit reichlich beschäftigt im Werke des Herrn, indem ihr wißt, daß eure mühevolle Arbeit in Verbindung mit dem Herrn nicht vergeblich ist“ (1. Timotheus 6:19; 1. Korinther 15:58).
Kannst du dich an folgende Gedanken erinnern?
□ Warum unterschied sich Gideons Kriegsstrategie so sehr von menschlichen Vorstellungen?
□ Was ermöglichte es Gideon, einen solch überwältigenden Sieg zu erringen?
□ Wie tritt Jehova heute mit seinen Dienern in Verbindung?
□ Wie sollten „Soldaten Christi“ heute zu ihrer Zuteilung eingestellt sein?
[Herausgestellter Text auf Seite 23]
Durch loyalen Gehorsam und strikte Befolgung der Anweisungen Jehovas errangen Gideon und seine Männer einen gewaltigen Sieg.
[Bild auf Seite 25]
Jehova stellt uns heute die für unsere Kriegführung nötige Ausrüstung zu Verfügung.
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Wie Einstein menschliches Wissen beurteilteDer Wachtturm 1982 | 1. September
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Wie Einstein menschliches Wissen beurteilte
„Die größte wissenschaftliche Errungenschaft besteht“, wie der bekannte wissenschaftliche Schriftsteller Lewis Thomas in einem Essay in der New York Times versicherte, „in der Entdeckung, daß wir völlig unwissend sind.“ Ist diese Feststellung übertrieben? Im Gegenteil. Ely E. Pilchik schrieb in einem Brief an die Times: „Lassen Sie mich eine Stütze [zu Thomas’ Erklärung] aus ziemlich gewichtigem Munde anführen.“ Wie er schreibt, habe er am 20. Mai 1954 folgende Anfrage an Professor Albert Einstein gerichtet:
„Wie mir berichtet worden ist, haben Sie sich etwa im vergangenen Monat mit einem Besucher darüber unterhalten, was der Mensch über die Gesetze des Universums weiß. Sie gaben zu verstehen, daß unser Wissen trotz all der jüngsten Fortschritte noch ziemlich mager ist. Das haben Sie mit zwei Beispielen illustriert: Erstens sei unser zunehmendes Wissen mit dem zu vergleichen, was ein Mann erreiche, der daran interessiert sei, mehr über den Mond kennenzulernen, und daher auf das Dach seines Hauses steige, um sich diesen Himmelskörper näher zu betrachten.
Ihre zweite Veranschaulichung drehte sich gemäß dem Bericht um den Augenblick, als Sie Ihre Formel über die allgemeine Relativitätstheorie fertiggestellt hatten. In diesem Augenblick landete eine gewöhnliche Stubenfliege auf Ihrem Blatt Papier. Es kam Ihnen der Gedanke, daß Sie hier alle bedeutenden allgemeingültigen physikalischen Gesetze festgehalten hatten, sozusagen den Schlüssel zu allen Geheimnissen des Universums, dennoch wußten Sie in Wirklichkeit nicht sehr viel über die Beschaffenheit dieser kleinen Fliege.
So sind mir diese Worte übermittelt worden. Ich würde sie gern mit Ihrem Einverständnis zitieren, wenn sie stimmen. Falls nicht, wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich korrigieren würden.“
Der Bittsteller erhielt eine Antwort, datiert vom 21. Mai 1954. Sie lautete: „Die Schilderung meiner Unterhaltung mit Ihrem Informanten ist im wesentlichen korrekt, und Sie können in dieser Form davon Gebrauch machen. Mit freundlichen Grüßen Ihr [gezeichnet] A. Einstein“ (New York Times, 1. September 1981).
Der Mensch vergrößert zwar ständig sein Wissen über das Universum, doch ist es verhältnismäßig mager. Und das erinnert uns an Hiobs Worte über Gott und die Schöpfung Gottes: „Siehe! Dies sind die Säume seiner Wege, und welch Geflüster von einer Sache wird von ihm gehört! Doch wer kann zeigen, daß er den Donner seiner Macht versteht?“ (Hiob 26:14).
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