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  • Wann sollte die christliche Frau eine Kopfbedeckung tragen?
    Der Wachtturm 1964 | 15. Juni
    • Wann sollte die christliche Frau eine Kopfbedeckung tragen?

      „Denn ein Mann sollte sein Haupt nicht bedeckt haben, da er Gottes Bild und Herrlichkeit ist; die Frau aber ist des Mannes Herrlichkeit.“ — 1. Kor. 11:7, NW.

      1. (a) Wie kann ein Mann die Herrlichkeit Gottes widerspiegeln, und wieso hilft er dadurch seiner Frau? (b) Wie kann eine Frau die Herrlichkeit ihres Mannes widerspiegeln?

      MÄNNER und Frauen, die Gott dienen und seine Grundsätze beachten, die in seiner theokratischen Ordnung gelten, machen ihm als ihrem Schöpfer Ehre. Ein Mann, der seine Aufgabe als Haupt der Familie gewissenhaft erfüllt, der nicht nur ihr Ernährer und Versorger ist, sondern der sich auch liebevoll und geduldig um ihre geistigen Bedürfnisse kümmert, spiegelt die Herrlichkeit Gottes, in dessen Bild und Gleichnis er geschaffen wurde, wider. (1. Mose 1:26) Er ist ein Segen für seine Familie und erleichtert es seiner Frau, ihm eine gute Gehilfin und Lebensgefährtin zu sein. Andererseits spiegelt eine Frau, die ihren Mann als Haupt anerkennt und ihn entsprechend ehrt, indem sie ihm treu und aufrichtig zur Seite steht, die Herrlichkeit ihres Mannes wider. — 1. Kor. 11:7.

      2. (a) Gestützt auf welchen Grundsatz sollte die Frau in gewissen Fällen eine Kopfbedeckung tragen? (b) Was ist dabei aber das Wichtigste?

      2 Die Frau kann nur dann „des Mannes Herrlichkeit“ sein, wenn sie das von Gott angeordnete Verhältnis zwischen Mann und Frau anerkennt und nie versucht, die übergeordnete Stellung des Mannes an sich zu reißen. Aus diesem Grunde muß sie in bestimmten Fällen eine Kopfbedeckung tragen. Wie wir in der letzten Wachtturm-Ausgabe lesen konnten, stützte sich Paulus, der dieses Thema in seinem ersten Brief an die Korinther (Kapitel 11) erörterte, auf den Grundsatz, daß in der theokratischen Ordnung alles einem Haupt unterworfen ist. Diesen Grundsatz hatte er vorher, gemäß dem dritten Vers dieses Kapitels, in folgenden Worten ausgedrückt: „Das Haupt jedes Mannes [ist] der Christus [Jesus, nicht die Versammlung] ...; das Haupt einer Frau aber ist der Mann; das Haupt des Christus aber ist Gott.“ (NW) Dieser Grundsatz verlangt von einer Frau, daß sie bei der Erfüllung bestimmter Aufgaben und Pflichten, die normalerweise ihr Mann oder ein getaufter männlicher Christ erfüllen müßte, denen sie aber umständehalber oder vorübergehend nachkommen muß, eine Kopfbedeckung trägt. Wichtig ist dabei aber nicht die Kopfbedeckung an sich, sondern der Herzenszustand oder das theokratisch geschulte Gewissen der betreffenden Frau. Eine solche Frau hat erkannt, daß Gott es so angeordnet hat, und sie bedeckt ihr Haupt vor allem aus Achtung vor ihm und der theokratischen Ordnung, durch die er das Verhältnis zwischen den Geschlechtern geregelt hat. Um in dieser Hinsicht ein gutes Gewissen zu haben, muß eine Frau nicht nur zur gegebenen Zeit eine Kopfbedeckung tragen, sondern muß auch den, der dadurch geehrt werden soll, richtig respektieren.

      3. In welchen drei Situationen sollte eine Gott hingegebene Frau grundsätzlich eine Kopfbedeckung tragen?

      3 Bis zum Jahr 1926 trugen alle weiblichen Glieder der Versammlung, die den Zusammenkünften beiwohnten, eine Kopfbedeckung. (Siehe The Golden Age vom 8. September 1926, Seiten 780 bis 791; Die Neue Schöpfung, 260, 261; Zion’s Watch Tower vom 1. Dezember 1907, Seiten 360, 361.) Es gibt im wesentlichen drei Situationen, in denen eine Gott hingegebene Frau eine Kopfbedeckung tragen sollte. Kurz gesagt, sind es folgende: 1. wenn sie in Anwesenheit ihres Mannes betet oder lehrt, 2. wenn sie eine Gruppe unterweist, zu der auch ein getaufter Bruder gehört, und 3. wenn sie eine Zusammenkunft der Versammlung leiten oder bei einer solchen Gelegenheit beten muß, weil kein befähigter Bruder da ist. Wir möchten in diesem und im folgenden Artikel jede einzelne dieser Situationen näher betrachten.

      KOPFBEDECKUNG UND DIE UNTERWÜRFIGKEIT DER FRAU

      4. In welchem besonderen Verhältnis zwischen Mann und Frau entstehen die Fragen in bezug auf ein Haupt und die Unterwürfigkeit der Frau?

      4 Das grundlegende Verhältnis der Frau zum Mann finden wir in der Ehe, das heißt in dem Verhältnis der Ehefrau zu ihrem Mann. Der Apostel Paulus bezieht sich in seinen Darlegungen über die Unterwürfigkeit der Frau in der Christenversammlung nach 1. Timotheus 2:11-13 und 1. Korinther 11:3-16 auf die Erschaffung der beiden ersten Menschen und weist auf ihr Verhältnis zueinander hin. Der Mann wurde zuerst erschaffen und mit der Verantwortung eines Hauptes betraut. Darum sollte die christliche Frau ihrem Mann untertan sein, ob er nun — wie sie — ein Prediger der guten Botschaft sei oder nicht.

      5. (a) Wer sollte normalerweise das Familienbibelstudium leiten und im Kreis der Familie beten? (b) Muß die Frau, wenn sie diese Aufgaben erfüllt, eine Kopfbedeckung tragen?

      5 Wann sollte nun eine Ehefrau zum Zeichen ihrer Unterwürfigkeit gegenüber ihrem Haupt, dem Mann, eine Kopfbedeckung tragen? Vielleicht kommen wir durch eine weitere Frage schneller auf die Antwort: Wer sollte das Familienstudium leiten oder beten, wenn alle Glieder der Familie, Mann, Frau und Kinder, beisammen sind? Der Mann natürlich! Da der Vater das Haupt der Familie ist, müßte man normalerweise annehmen, daß er seine Familie belehrt, die Kinder im „autoritativen Rate Jehovas“ erzieht und seine Angehörigen im Gebet vor Gott vertritt. (Eph. 6:4, NW) Wenn der Mann aber kein Gott hingegebener Christ ist, dennoch aber bereit ist, dem Studium beizuwohnen, das seine Gott hingegebene Frau leitet und bei dem sie auch betet, muß sie es bedeckten Hauptes tun. Sie erfüllt in diesem Fall eine Aufgabe, die normalerweise der Mann erfüllt, sofern er anwesend ist. Ist der Mann nicht zugegen, so benötigt sie natürlich keine Kopfbedeckung, denn auch sie hat das Recht und die Pflicht, die Kinder zu belehren. Sie reißt dadurch nicht etwa die Stellung ihres Hauptes an sich. Ist ihr Mann jedoch zugegen, dann sollte sie beim Leiten des Studiums und beim Beten ihr Haupt bedecken, da sie dies nur vorübergehend tut, bis ihr Mann die Wahrheit annimmt und diese Aufgaben selbst erfüllen kann.

      6. Wie sollte sich eine Frau verhalten, wenn ihr ungetaufter Mann sie zu einem Bibelstudium begleitet, das sie bei einer anderen Familie durchführt?

      6 Dieser Grundsatz gilt auch außer Haus. Ist der Mann günstig eingestellt und begleitet daher seine Frau zu einem Bibelstudium, das sie bei einer anderen Familie durchführt, müßte sie während des Studiums und beim Gebet ihr Haupt bedeckt haben. Die Kopfbedeckung ist jedoch nicht etwa wegen eines anderen Mannes erforderlich, der zugegen sein mag, beispielsweise wegen des Hausherrn, bei dessen Familie das Studium durchgeführt wird und der ebenfalls interessiert, aber noch nicht getauft ist, denn er ist weder ihr Haupt noch ein Glied der Versammlung. Die Kopfbedeckung ist in einem solchen Fall ein Zeichen ihrer Unterwürfigkeit ihrem eigenen Mann und Haupt gegenüber.

      7. Wie sollte sie sich verhalten, wenn sie ihr ungetaufter Mann auffordert, das Tischgebet zu sprechen?

      7 Ähnlich ist es bei den Mahlzeiten. Wenn der ungetaufte Mann seine Frau bittet, das Gebet zu sprechen, kann sie es tun, sollte aber dabei ihr Haupt bedecken. Ist ihr Mann jedoch nicht zugegen, sondern sind nur ihre minderjährigen, ungetauften Kinder am Tisch, so erübrigt sich die Kopfbedeckung.

      IHR VERHALTEN EINEM GETAUFTEN SOHN GEGENÜBER

      8. Welche Situation entsteht in bezug auf das Gebet, wenn ein getaufter Sohn zur Familie gehört, und wann sollte die Mutter in diesem Fall eine Kopfbedeckung tragen?

      8 Was aber, wenn in einem solchen Fall ein getaufter Sohn zugegen ist? Ist er erwachsen, dann besteht natürlich kein Zweifel, denn dann betet selbstverständlich er. Vielleicht ist er aber noch ziemlich jung, sagen wir so um 14 oder 15 Jahre. In diesem Falle muß die Mutter selbst entscheiden, ob sie ihn zum Beten auffordern will oder nicht. Da er sich immer noch in ihrer mütterlichen Obhut befindet, untersteht er ihr immer noch und muß sie, von diesem Standpunkt aus betrachtet, ehren. (Eph. 6:2) Es liegt somit bei ihr, zu entscheiden, ob sie ihn beten lassen will oder es lieber selbst tut, weil sie denkt, er finde vielleicht noch nicht so die rechten Worte, oder weil gewisse Umstände es im Augenblick erfordern. Betet sie jedoch selbst, dann sollte sie eine Kopfbedeckung tragen. Dasselbe wäre auch der Fall, wenn sie mit einem getauften Sohn ein Studium durchführen würde. Warum?

      9. Aus welchen Gründen sollte die Mutter eines minderjährigen getauften Sohnes in bestimmten Fällen eine Kopfbedeckung tragen, und wieso festigt sie dadurch ihre Stellung?

      9 Der getaufte Sohn ist nun ein Glied der Versammlung. Daher müßte nun eigentlich ein reifer, getaufter Mann ihn belehren oder in seiner Anwesenheit beten. Zu Hause würde das normalerweise der Vater tun. Die Mutter sollte unter diesen Umständen also eine Kopfbedeckung tragen, um zu zeigen, daß sie nicht nur eine rein mütterliche Aufgabe erfüllt, sondern ihren Mann, den Vater des Jungen, vertritt. Sie festigt dadurch ihre Stellung und kann so ihrem getauften Sohn gegenüber bestimmte theokratische Aufgaben erfüllen, ohne die theokratische Ordnung zu verletzen. In Fällen, die die Gottesanbetung der Familie nicht berühren, zum Beispiel, wenn sie ihren Sohn züchtigt oder ermahnt, braucht sie ihr Haupt nicht zu bedecken.

      10. Welches Beispiel gibt die Mutter dadurch ihrem Gott hingegebenen Sohn, und welche schwere Verantwortung ruht in einem solchen Fall auf dem Gott hingegebenen Vater?

      10 Eine solche Mutter gibt ihrem getauften Sohn ein gutes Beispiel. Sie zeigt ihm, wie eine theokratische Frau handeln sollte, und das kann ihm von großem Nutzen sein, wenn er später einmal selbst Frau und Kinder hat. Er kann sich dann auch nicht beklagen, daß seine Mutter ihn als getauften Bruder nicht richtig respektiere. Die Mutter sollte aber daran interessiert sein, ihrem Sohn zu helfen, zur Reife voranzuschreiten, damit er, wenn nötig, die Familie im Gebet vor Jehova richtig vertreten kann. Ist der Mann ebenfalls ein getaufter Zeuge Jehovas, so hat er nun, da sein Sohn getauft ist, um so mehr Ursache, seinen Verpflichtungen als Haupt der Familie weitmöglichst selbst nachzukommen. Er kann dem Jungen die fortgeschrittenere Schulung, die dieser jetzt benötigt, am besten vermitteln. — Spr. 23:19, 24.

      DAS GEBET UNGETAUFTER

      11. (a) Wie sollte sich eine Gott hingegebene Frau Gebeten ihres ungetauften Ehegefährten gegenüber verhalten, wenn er gutgesinnt ist und ein passendes Gebet spricht? (b) Wie sollte sie sich verhalten, wenn seine Gebete mit Gottes Wort nicht übereinstimmen?

      11 Es kann vorkommen, daß die Frau die Wahrheit annimmt und ein Zeuge Jehovas wird, der Mann aber nicht. Trotzdem spricht er vielleicht weiter das Tischgebet für die Familie. Ist er gutgesinnt und macht Fortschritte auf dem Weg zur Hingabe an Gott, mag er in aller Aufrichtigkeit ein passendes Gebet sprechen, das mit der Wahrheit aus Gottes Wort übereinstimmt und zu dem die getaufte Frau ohne weiteres „Amen“ sagen kann. Der Mann ist immer noch das Haupt der Familie und sollte ihr im religiösen Leben führend vorangehen. Interessiert er sich jedoch nicht für Gottes Wort oder hält er an religiösen Ansichten fest, die der Bibel widersprechen und die in seinen Gebeten zum Ausdruck kommen, dann könnte die Frau, die die Wahrheit erkannt hat, dazu nicht „Amen“ sagen. Sie könnte in diesem Fall während er betet, im stillen für sich und die Kinder ein Gebet sprechen, das Jehova auch bestimmt erhören würde.

      12. (a) Unter welchen Umständen sollten sich Christen bei einem Gebet, bei dem man sich rings um den Tisch die Hände reicht, nicht beteiligen? (b) Warum ist das nicht zu weit gegangen?

      12 In manchen Familien ist es üblich, sich beim Beten die Hände zu reichen. Da dadurch Übereinstimmung zum Ausdruck gebracht werden soll, wäre es nicht passend, wenn sich ein Christ an einem solchen gemeinsamen Gebet beteiligte, sofern dieses von einer ungetauften Person gesprochen würde, deren Gedanken nicht auf die wahre Anbetung Jehovas Gottes gerichtet wären. Das müßte man also beachten, wenn man von Personen zum Essen eingeladen wird, die nicht in der Wahrheit sind und in deren Familie dieser Brauch gepflegt wird. Es könnte bei einem solchen Gebet etwas gesagt werden, womit man nicht einverstanden wäre und zu dem man nicht „Amen“ sagen könnte. Bestimmt möchte man einem solchen Gebet auch nicht durch gegenseitiges Händereichen zustimmen. Einige unserer Leser mögen jedoch fragen: „Ist das nicht etwas zu weit gegangen?“ Keineswegs. Das Gebet ist ein Bestandteil unseres Gottesdienstes und darf nicht leichtgenommen werden. Es ist etwas Heiliges und muß mit Jehovas Willen übereinstimmen. Der getaufte Christ, der ein gutes Gewissen haben möchte, sollte durch nichts den Eindruck erwecken, er unterstütze auch eine andere Anbetung, nicht nur die wahre Anbetung Jehovas. — 1. Kor. 10:20, 21; 2. Kor. 6:14-18.

      13. (a) Was sollte eine Gott hingegebene Frau tun, wenn ihr Mann, dem die Gemeinschaft entzogen ist, das Tischgebet spricht? (b) Was sollte sie tun, wenn er sie auffordert, für die Familie zu beten? (c) Wie verhält es sich in solchen Fällen mit der Kopfbedeckung?

      13 In einer schwierigen Situation befindet sich eine Frau, deren Mann aus der Gemeinschaft der Christenversammlung ausgeschlossen wurde und noch ausgeschlossen ist. Obwohl sie ihm als ihrem Mann immer noch untersteht, darf sie nach der Bibel keine geistige Gemeinschaft mit ihm pflegen. (Röm. 16:17) Wie mag sich das zum Beispiel auf das Gebet bei Tisch auswirken? Besteht der Mann darauf, das Tischgebet zu sprechen, kann die Frau seinem Gebet weder durch ein stilles noch durch ein hörbares „Amen“ zustimmen. Sie kann im stillen für sich zu Jehova beten, entweder während er betet oder, wenn sie es für passender findet, nachher. Fordert der ausgeschlossene Ehemann seine Frau auf, in seiner Gegenwart für die Familie zu beten, so muß sie sich weigern. Sie kann jedoch im stillen für sich und für die Kinder beten, obwohl er zugegen ist, sollte es aber nicht auf seine Weisung hin tun. Wir sehen also, daß in einem solchen Fall die Frau nie eine Kopfbedeckung zu tragen braucht, weil sie nie in Gegenwart ihres ausgeschlossenen Ehegefährten lehren oder laut beten würde.

      DAS VERHALTEN GEGENÜBER EINEM UNGLÄUBIGEN EHEMANN

      14. (a) Woran sollte die christliche Frau stets denken, obwohl sie bei gewissen Gelegenheiten eine Kopfbedeckung tragen muß, um ihre Schönheit in den Augen Jehovas zu bewahren? (b) Wie sollte sie sich verhalten, wenn die Handlungsweise ihres Mannes guten Grundsätzen widerspricht?

      14 Eine gottesfürchtige Frau, die mit einem Mann verheiratet ist, der nicht in der Wahrheit ist, das heißt sich also Gott nicht hingegeben hat, muß unter Umständen auch in seiner Gegenwart eine Kopfbedeckung tragen, und sie sollte stets darauf bedacht sein, daß ihr Verhalten diesem äußeren Zeichen der Unterwürfigkeit entspricht. Sie bewahrt ihre Schönheit in den Augen Jehovas nicht durch eine förmliche Zurschaustellung ihrer Unterwürfigkeit durch eine Kopfbedeckung, sondern dadurch, daß sie bescheiden an ihrem Platz als Frau bleibt und stets „tiefen Respekt“ vor ihrem Mann hat. (Eph. 5:24, 33, NW) Man mag sich jedoch fragen: „Wie kann eine Frau vor ihrem Mann tiefen Respekt haben, wenn er ein Gegner der Wahrheit ist und sie daran hindert, Jehova zu dienen?“ Bestimmt kann sie die gottfeindlichen Ansichten und gotteslästerlichen oder vielleicht gar vulgären Äußerungen ihres Mannes nicht respektieren. Sie kann aber selbst unter diesen Umständen die Stellung ihres Mannes als Haupt respektieren und durch ihr Verhalten beweisen, daß sie sich nicht gegen Jehovas Ordnung auflehnt. Sie sollte jedenfalls nie vor anderen verächtlich über ihren Mann sprechen, auch wenn er sie oft schlecht behandeln mag.

      15. An wem können sich Gott hingegebene Frauen ein Beispiel nehmen, wenn sie ungerechterweise leiden müssen?

      15 Eine Frau, die mit einem Mann verheiratet ist, mit dem schwer auszukommen ist und der vielleicht sogar gewalttätig wird, kann sich an dem Beispiel trösten, das uns Jesus gegeben hat. Man beachte die einleitenden Worte des 3. Kapitels des 1. Petrusbriefes: „Ebenso ihr Ehefrauen, seid den eigenen Männern untertan.“ (NW) Wie denn? Einige Verse vorher lesen wir, was Petrus über das Verhalten christlicher Hausknechte schrieb, die ungerechterweise leiden mußten, weil sie Jesus nachahmten, der uns durch sein Beispiel gezeigt hat, wie wir uns verhalten sollten, wenn wir ungerecht leiden müssen. Petrus schreibt über ihn: „Als er beschimpft wurde, gab er nicht schimpfend zurück. Als er litt, begann er nicht zu drohen, sondern übergab sich weiterhin dem, der gerecht richtet.“ (NW) Frauen sollten eine ungerechte Behandlung also ebenso ertragen wie jene christlichen Hausknechte, denen Petrus damals schrieb, oder wie Jesus; sie sollten sich Jehova übergeben, der sie zu der von ihm bestimmten Zeit für ihre treue Handlungsweise belohnen wird. — 1. Petr. 2:18-23.

      16. (a) Von welcher Art christlicher Unterwürfigkeit spricht Petrus, und welchen hilfreichen Rat gibt er? (b) Welche zwei Dinge muß die christliche Frau berücksichtigen, obwohl sie sich ihrem Mann bedingt unterordnet, und wozu sollte sie entschlossen sein?

      16 Unter den Gebietern, denen jene Hausknechte untertan sein sollten, gab es auch welche, „die schwer zufriedenzustellen“ waren. Petrus sagt: „Denn wenn jemand wegen des Gewissens vor Gott unter Betrübnissen ausharrt und ungerechterweise leidet, so ist das etwas Annehmbares. Denn welches Verdienst liegt darin, wenn ihr, sofern ihr sündigt und geschlagen werdet, ausharrt? Harrt ihr aber aus, wenn ihr Gutes tut und leidet, so ist das bei Gott angenehm.“ (1. Petr. 2:18-20, NW) Jene Hausknechte mußten ihren Gebietern nur bedingt untertan sein, denn sie mußten Gottes Willen und ihr Gewissen berücksichtigen. Das gilt auch für eine Ehefrau. Selbst wenn ihr Mann schwer zufriedenzustellen ist, ja sogar vielleicht ein ausgesprochener Gegner ihrer gottergebenen Einstellung ist, muß sie Jehovas Willen weiterhin tun, wie sie es gelobt hat. Sie sollte jedoch gewissenhaft bemüht sein, ein Verhältnis zu ihrem Mann aufrechtzuerhalten, das Jehovas Anordnung entspricht, selbst wenn es manchmal sehr schwer sein mag.

      17. Durch was für einen Wandel kann ein ungläubiger Mann für die Wahrheit gewonnen werden?

      17 Zum Glück sind aber nicht alle Ehemänner so. Manche interessieren sich einfach nicht für die Wahrheit und machen nicht die geringsten Anstalten, sich mit der Neuen-Welt-Gesellschaft zu verbinden. Was dann? Denken wir an das, was wir schon früher in 1. Petrus 3:1, 2 gelesen haben: „Ihr Ehefrauen, seid den eigenen Männern untertan, damit sie, wenn irgendwelche dem Wort ungehorsam sind, durch den Wandel ihrer Frauen ohne ein Wort gewonnen werden, weil sie Augenzeugen eures keuschen Wandels, verbunden mit tiefem Respekt, gewesen sind.“ (NW) Ja, die Unterwürfigkeit und der tiefe Respekt ihrer Frau mag das einzige sein, was diese Männer für die Wahrheit gewinnen kann. — 1. Kor. 7:16.

      18. Was bewahrt die christliche Frau durch ihre Treue und Unterwürfigkeit, und für wen kann diese Handlungsweise zum Segen sein?

      18 Durch eine solche Treue bewahrt die christliche Frau stets ihre geistige Schönheit in den Augen Jehovas und der Christenversammlung. Ein Gott hingegebener Mann, der eine solche Frau hat, sollte für diesen Segen sehr dankbar sein, denn eine solche Frau spiegelt wirklich seine Herrlichkeit wider. Eine christliche Frau, deren Mann die Wahrheit noch nicht angenommen hat, bemüht sich, ihren keuschen Wandel, verbunden mit tiefem Respekt, zu bewahren, denn das mag ihren Mann erkennen lassen, was für eine gute Frau er hat, und bewirken, daß er die Wahrheit annimmt. Wäre das nicht ein wunderbarer Segen für ihn und für sie?

  • Ihre Kopfbedeckung und ihre Tätigkeit in Verbindung mit der Versammlung
    Der Wachtturm 1964 | 15. Juni
    • Ihre Kopfbedeckung und ihre Tätigkeit in Verbindung mit der Versammlung

      1, 2. In welcher Beziehung kann eine Kopfbedeckung die Schönheit der christlichen Frau erhöhen, und welche Situationen, in denen eine Frau eine Kopfbedeckung benötigt, sollen nun besprochen werden?

      EINE gut gewählte Kopfbedeckung erhöht die natürliche Schönheit und Anmut einer Frau. Zum Zeichen der christlichen Unterwürfigkeit getragen, erhöht sie aber auch ihre geistige Schönheit, die noch wertvoller ist. Eine christliche Frau würde deshalb nie eine auffallende, vielleicht sogar ordinär wirkende Modeschöpfung als Kopfbedeckung tragen; dennoch darf es etwas sein, was ihr gut steht und wodurch ihr Äußeres gewinnt.

      2 Im vorangehenden Artikel (Abschnitt 3) wurden drei wesentliche Situationen erwähnt, in denen eine Frau zum Zeichen christlicher Unterwürfigkeit eine Kopfbedeckung tragen sollte. Die erste dieser drei Situationen ist bereits gründlich behandelt worden, so daß wir uns nun den anderen beiden zuwenden können. Diese beiden Situationen entstehen durch die Tätigkeit der Frau in Verbindung mit der Versammlung.

      3. (a) Sollte eine Schwester eine Kopfbedeckung tragen, wenn sie in Begleitung eines Bruders von Haus zu Haus geht? Begründe deine Antwort. (b) Was dürfen wir aber nie vergessen?

      3 Wenden wir uns zunächst dem Felddienst der Zeugen Jehovas zu, ihrer Predigttätigkeit von Haus zu Haus, bei Nachbesuchen und Heimbibelstudien. Muß eine Frau zum Beispiel eine Kopfbedeckung tragen, wenn sie in Begleitung eines männlichen, getauften Verkündigers von Haus zu Haus geht und die Predigt hält? Nein, es scheint kein schriftgemäßer Grund dafür vorhanden zu sein. Die Verkündigung der guten Botschaft gehört zu ihren Aufgaben. (Matth. 24:14, NW) Sie reißt dadurch nicht die Stellung eines Bruders an sich. Der Bruder — vielleicht ein Kreisdiener oder der Versammlungsdiener — begleitet sie lediglich, um ihr im Predigtdienst zu helfen, nicht etwa, um von ihr belehrt zu werden. Das gleiche trifft auch für die Nachbesuchstätigkeit zu. Vergessen wir aber nicht, daß das Gewissen stets berücksichtigt werden sollte. Glaubt eine Schwester, auch unter diesen Umständen eine Kopfbedeckung tragen zu müssen, so ist nichts dagegen einzuwenden.

      4. (a) Darf eine Schwester in Anwesenheit eines getauften Bruders ein Gebet sprechen? (b) Warum sollte eine Schwester, die im Beisein eines getauften Bruders ein Bibelstudium leitet, eine Kopfbedeckung tragen?

      4 Bei der Bibelstudientätigkeit dagegen ist die Lage etwas anders. Begleitet ein getaufter Bruder eine Schwester zu einem Heimbibelstudium, dann sollte er das Gebet sprechen. Eine Schwester sollte in Gegenwart eines getauften Bruders nie ein Gebet sprechen, auch nicht einmal bedeckten Hauptes, es sei denn, der Bruder könne aus bestimmten Gründen, zum Beispiel wegen Stimmverlusts, nicht sprechen. Im Interesse ihrer Schulung kann die Schwester das Studium jedoch leiten, muß aber dabei ihr Haupt bedeckt haben. Warum? Weil sie nicht nur eine Predigt hält wie im Dienst von Haus zu Haus oder bei Nachbesuchen, sondern weil sie ein im voraus vereinbartes Bibelstudium leitet, das in aller Form mit einem Gebet eingeleitet wird. Die Schwester, die das Studium leitet, steht, streng genommen, einer Zusammenkunft vor, bei der ein getauftes, männliches Glied der Versammlung zugegen ist und bei der systematische Belehrung erteilt wird. Normalerweise würde der getaufte Bruder eine solche Zusammenkunft leiten. (1. Tim. 2:12) Da es in diesem Fall jedoch darum geht, die Schwester im Bibelstudiendienst zu schulen, kann sie das Studium leiten, muß aber aus Achtung vor dem anwesenden männlichen Glied der Versammlung dabei eine Kopfbedeckung tragen.

      5. (a) Wer sollte bei einem Bibelstudium, zu dem eine Schwester von einem ungetauften männlichen Verkündiger begleitet wird, beten? (b) Müßte die Schwester unter diesen Umständen eine Kopfbedeckung tragen, und warum?

      5 Es kann aber auch vorkommen, daß eine Schwester von einem Mann zu einem Bibelstudium begleitet wird, der mit der Versammlung zwar verbunden, aber noch nicht getauft ist, obwohl er der Versammlung als Verkündiger der guten Botschaft Bericht erstattet. Wie sollte sich eine Schwester in diesem Fall verhalten? Da er sich Gott noch nicht hingegeben hat, könnte er die Gott hingegebene Schwester nicht im Gebet vor Jehova vertreten, folglich sollte sie das Gebet sprechen. Er kann jedoch das Studium leiten. Die Schwester sollte jedoch eine Kopfbedeckung tragen, wenn sie betet und auch falls sie das Studium selbst leitet. Obwohl ihr Begleiter noch nicht im wahrsten Sinne des Wortes ein Glied der Versammlung ist, befindet er sich doch auf dem besten Wege dazu. Außenstehende betrachten ihn wegen seiner Predigttätigkeit als ein Glied der Versammlung, und durch seine Handlungsweise bekundet er Gehorsam.

      6. Wie sollte eine Schwester vorgehen, die zum Nutzen eines neugetauften Bruders ein Bibelstudium durchführt?

      6 Es könnte sogar vorkommen, daß eine Schwester mit einem Gott hingegebenen Bruder ein Heimbibelstudium durchführt. Sie hat ihm vielleicht als erste die Wahrheit gepredigt, hat mit ihm vielleicht studiert und ihm geholfen, den Schritt der Hingabe zu tun und sich taufen zu lassen sowie den Felddienst aufzunehmen. Vielleicht muß sie mit ihm noch die Bücher „Gott bleibt wahrhaftig“ und „Dies bedeutet ewiges Leben“ zu Ende studieren, weil kein männlicher Verkündiger da ist, der das Studium übernehmen könnte. Der neue Bruder muß diese Dinge lernen, und sie ist in diesem Fall die einzige Person, die ihm helfen kann. Unter diesen Umständen sollte sie das Studium bedeckten Hauptes leiten, und der neugetaufte Bruder sollte das Gebet sprechen.

      7. (a) Wie sollte eine Schwester vorgehen, die einem neuen Bruder im Felddienst beisteht? (b) Wie kann die Schwester dem Bruder helfen, im Predigtdienst Fortschritte zu machen, ohne ihm Ratschläge zu erteilen?

      7 Am Anfang müßte sie ihm natürlich auch im Felddienst helfen. Wie weit sie darin gehen sollte, hängt von den Umständen ab und bleibt ihrem Ermessen überlassen. Wenn ein Mann mit einer Frau allein in den Predigtdienst geht, könnten — besonders wenn einer von ihnen oder beide verheiratet sind — leicht Mißverständnisse entstehen, und das sollte, wenn möglich, vermieden werden. In manchen Ländern wäre es überhaupt nicht schicklich, es zu tun. Darum sollte, wenn irgend möglich, eine andere Vorkehrung getroffen werden, und in den meisten Versammlungen stehen Brüder zur Verfügung, die neuen Brüdern helfen können. Sollte wirklich kein Bruder da sein, dann könnte vielleicht noch eine zweite Schwester mitgehen. Sollte eine Schwester unter diesen Umständen einen neuen Bruder in den Dienst mitnehmen, würde sie das nicht im Rahmen des üblichen Schulungsprogramms tun, sondern sie würde dem neuen Bruder lediglich helfen, indem sie ihn ihre Art zu predigen beobachten ließe. Sie sollte ihm keine Ratschläge erteilen, wie das ein Bruder tun würde, und müßte in diesem Fall auch keine Kopfbedeckung tragen, außer wenn das Gewissen sie dazu drängte. Bittet der Bruder sie um Anregungen, kann sie stets auf die Publikationen der Gesellschaft hinweisen oder ihm vielleicht erklären, wie sie in verschiedenen Fällen vorgehen würde, sollte es aber vermeiden, seine Darlegung der guten Botschaft zu kritisieren. Einer Schwester, die weiß, was sich schickt, und die den biblischen Grundsatz von der Leitung durch ein Haupt respektiert, wird es nicht schwerfallen, sich unter diesen Umständen so zu verhalten, daß sie dem Bruder helfen kann und ihn dennoch gebührend respektiert.

      BEI ZUSAMMENKÜNFTEN DER VERSAMMLUNG

      8. (a) Welcher Grundsatz in bezug auf die Kopfbedeckung gilt für Frauen in den Zusammenkünften der Versammlung? (b) Welche Situation kann bei Felddienstzusammenkünften entstehen, wie sollte vorgegangen werden, und warum?

      8 In den meisten Versammlungen der Zeugen Jehovas benötigen Frauen bei den Zusammenkünften keine Kopfbedeckung. Wie bereits gesagt, gilt in diesem Fall der Grundsatz: Eine Kopfbedeckung ist erforderlich, wenn eine Schwester eine Zusammenkunft der Versammlung leiten oder bei dieser Gelegenheit ein Gebet sprechen muß, weil kein fähiger Bruder zugegen ist. Diese Situation kann zum Beispiel wochentags bei einer Felddienstzusammenkunft entstehen, bei der nur Schwestern anwesend sind. Bei diesen Zusammenkünften sollte für die Gruppe ein Gebet gesprochen werden, bevor sich alle in den Dienst Jehovas begeben. Auch muß jemand die Leitung der Zusammenkunft übernehmen. (Eph. 6:18) Da es sich hierbei um eine von der Versammlung angeordnete Zusammenkunft handelt, erfüllen die Schwestern, die die Leitung innehaben oder das Gebet sprechen, Aufgaben, die sonst von Brüdern erfüllt werden. Darum sollten sie eine Kopfbedeckung tragen, und zwar selbst dann, wenn nur Schwestern zugegen sind. Eine Schwester, die als Buchstudienleiter eingesetzt ist, sollte ihr Haupt ebenfalls bedeckt haben, während sie das Studium leitet oder das Gebet spricht, sofern kein getaufter Bruder zugegen ist, der dies tun könnte.

      9. Welche Ansicht sollten Schwestern über ihre Mitwirkung am Dienstversammlungsprogramm und in der Predigtdienstschule haben, und sollten sie im allgemeinen dabei eine Kopfbedeckung tragen?

      9 Schwestern, die an Demonstrationen teilnehmen, Erfahrungen berichten oder in der Predigtdienstschule der Versammlung Studierendenansprachen in Form von Demonstrationen halten, brauchen keine Kopfbedeckung zu tragen. Sie stehen in diesen Fällen der Versammlung nicht vor und versuchen auch nicht, die Brüder zu unterweisen oder ihnen zu sagen, was sie tun sollten. Sie verletzen somit keinen biblischen Grundsatz, wenn sie diese Aufgaben unbedeckten Hauptes erfüllen. Die Schwestern tragen auf diese Weise viel zur Auferbauung der ganzen Versammlung bei. Aus diesem Grunde sollten sie ihre Mitwirkung bei einem Programm, sei es, daß sie eine Erfahrung berichten oder an einer Demonstration teilnehmen, nie unterschätzen.

      WEIBLICHE DIENER DER VERSAMMLUNG

      10. (a) In welcher Situation, in der sich nach Römer 16:1 einige Versammlungen schon damals befanden, befinden sich manche Versammlungen der Zeugen Jehovas auch heute? (b) Was bedeutet das griechische Wort, das mit Aufseher wiedergegeben wird, und auf wen bezieht es sich?

      10 In Römer 16:1 (NW) wird Phöbe „eine Dienerin der Versammlung in Kenchreä“ bezeichnet. Welche Aufgaben sie zu erfüllen hatte, wissen wir nicht, aber wahrscheinlich mußte sie, da es an fähigen Brüdern mangelte, die Stellung eines Dieners in der Versammlung einnehmen, wie es heute viele Schwestern tun müssen. Es kommt sogar vor, daß Schwestern die Aufgaben eines Versammlungsdieners übernehmen müssen. Selbstverständlich würden wir in diesem Fall eine Schwester nicht als Aufseher bezeichnen, denn schon die Bedeutung des griechischen Wortes epískopos, „einer, der besucht, um zu besichtigen“, zeigt, daß diese Stellung in Wirklichkeit ein Gott hingegebener Mann innehaben sollte, der, sofern verheiratet, der Mann e i n e r Frau sein müßte. Es sind somit männliche Glieder der Versammlung gemeint, wenn es in 1. Timotheus 3:1 (NW) heißt: „Wenn jemand nach dem Amt eines Aufsehers strebt, begehrt er vortreffliche Arbeit.“

      11. Welchem Zweck dient die Kopfbedeckung, wenn die Frau eine Zusammenkunft der Versammlung leitet oder bei dieser Gelegenheit betet?

      11 Eine Schwester, die die Aufgaben eines Versammlungsdieners erfüllt, muß somit ihr Haupt bedecken. Das gilt aber auch für jede andere Gott hingegebene, getaufte Schwester, die mit Aufgaben betraut ist, die normalerweise ein Aufseher, ein Dienstamtgehilfe oder ein Studienleiter erfüllen würde. Die Schwester dient vorübergehend oder Umstände halber an Stelle eines Mannes. Durch das Tragen einer Kopfbedeckung zeigt sie, daß sie gewissenhaft darauf bedacht ist, im richtigen Verhältnis zur theokratischen Organisation zu stehen. Die Kopfbedeckung hilft der Frau gewissermaßen auch, sich daran zu erinnern, daß sie nicht versuchen sollte, der Versammlung vorauszueilen oder sie zu einer untheokratischen Handlungsweise zu beeinflussen, wie das nach Offenbarung 2:20 in der Versammlung in Thyatira geschah.

      12. Wie sollte bei einem Wachtturm-Studium vorgegangen werden, bei dem keine fähigen Brüder zugegen sind, und wie verhält es sich mit der Kopfbedeckung bei der Schwester, die das Studium leitet, und bei der, die die Abschnitte vorliest?

      12 Folgendes diene als Veranschaulichung: Eine Schwester, die das Wachtturm-Studium der Versammlung oder, wie bereits erwähnt, ein Versammlungsbuchstudium leitet, sollte bei dieser Gelegenheit eine Kopfbedeckung tragen. Dasselbe gilt auch für eine Schwester, die bei solchen Zusammenkünften ein Gebet spricht. Die Kopfbedeckung ist erforderlich, selbst wenn diese Schwestern ihre Aufgabe vom Platz aus erfüllen. In den meisten Fällen, in denen eine Schwester eine Zusammenkunft leitet, ist die Zahl der Anwesenden nicht groß. Es ist daher in der Regel nicht nötig, daß sie steht. Selbst beim Wachtturm-Studium mag die Besucherzahl nicht höher sein als bei einem durchschnittlichen Versammlungsbuchstudium. Die Stühle können daher ähnlich aufgestellt werden wie bei einem solchen Studium, und die Schwester, die das Studium leitet, kann sich so hinsetzen, daß sie alle Anwesenden im Blickfeld hat. Die Schwester, die die Abschnitte liest, kann dies von ihrem Platz aus tun. Sie braucht dabei den Kopf nicht zu bedecken, denn nicht sie, sondern der Wachtturm belehrt die Anwesenden. Selbst wenn sie wegen der Größe der Zuhörerschaft (unter der sich aber kein fähiger Bruder befindet) stehen müßte, um von allen gehört zu werden, müßte sie keine Kopfbedeckung tragen, weil sie nicht lehrt und auch keine Zusammenkunft leitet. Sie hält keinen Vortrag, sondern liest nur eine Zusammenfassung aus dem Wachtturm vor. Aber auch in diesem Fall mag es eine Schwester passender finden, eine Kopfbedeckung zu tragen. Das bleibt vollständig ihrem Gewissen überlassen. Trägt sie in der Regel sowieso eine Kopfbedeckung, braucht sie sie bei der Ausübung der wahren Gottesanbetung selbstverständlich nicht abzulegen.

      13. Wie kann in Dienstversammlungen der Stoff dargeboten werden, der in Form einer Ansprache behandelt werden sollte?

      13 Wie sollte man bei der Dienstversammlung und der theokratischen Predigtdienstschule vorgehen, wenn keine Gott hingegebenen männlichen Glieder der Versammlung zugegen sind? Die Schwester, die diese Zusammenkünfte leitet, sollte eine Kopfbedeckung tragen. Bei der Darbietung des vorgesehenen Stoffs gilt es im Sinn zu behalten, daß das Lehren in der Versammlung die Aufgabe der Brüder ist. Darum sollten Schwestern nie etwas in Form von Ansprachen vortragen. Wenn nach dem Königreichsdienst ein bestimmtes Thema in Form einer Ansprache behandelt werden sollte, zum Beispiel ein Wachtturm-Artikel, so kann eine Schwester beauftragt werden, den Artikel oder Auszüge daraus vom Platz aus vorzulesen. Es wäre aber gut, wenn ihr vorher gesagt würde, welche Teile in der zur Verfügung stehenden Zeit behandelt oder vorgelesen werden sollten.

      14, 15. (a) Wie kann der für die Unterrichtsrede und die erste und zweite Studierendenansprache vorgesehene Stoff in der Predigtdienstschule behandelt werden? (b) Wie können Wiederholungen in Form von Frage und Antwort durchgeführt werden?

      14 Dasselbe gilt für die Darbietung des Stoffes der Unterrichtsrede und der anderen Ansprachen, die in der Predigtdienstschule gewöhnlich von Brüdern gehalten werden. Schwestern können den Stoff aus den betreffenden Publikationen von ihrem Platz aus vorlesen. Eine Kopfbedeckung ist in diesem Fall nicht nötig. Auf diese Weise geht der Versammlung, obwohl sie vollständig aus Schwestern besteht, nichts von der Belehrung verloren, die in anderen Versammlungen dargeboten wird.

      15 Wird eine Schwester beauftragt, eine Wiederholung in Form von Frage und Antwort durchzuführen — was stets nützlich ist, weil sich die Anwesenden beteiligen können —, dann sollte sie diese Aufgabe mit bedecktem Haupt erfüllen, selbst wenn sie es von ihrem Platz aus tut, weil sie in dem Moment die Versammlung leitet.

      16, 17. (a) Wie kann die Schwester, die als Schuldiener amtet, den am Schulkurs teilnehmenden Schwestern helfen? (b) Wie kann sie einem neuen Bruder, der sich der Versammlung angeschlossen hat und am Schulkurs teilnimmt, helfen?

      16 Wie kann aber eine Schwester, die als Schuldiener amtet, den Studierenden Rat erteilen, ohne dabei in der Versammlung zu lehren? Sie sollte keinesfalls den Eindruck erwecken, als ob sie kritisieren oder unterweisen wollte. Sie kann den anderen Schwestern dennoch helfen, indem sie sie auf Anregungen hinweist, die sie direkt aus den Publikationen der Gesellschaft zitiert, und so die Gesellschaft die Belehrungen erteilen läßt. Sie kann auch die Eintragungen auf dem Ratschlagzettel machen und Studierenden, die sie um weitere Hilfe bitten, persönlich beistehen.

      17 Was aber, wenn sich ein Mann dieser Versammlung anschließt, sich schließlich Gott hingibt und sich in die Liste der Teilnehmer an der Predigtdienstschule einschreiben läßt? Bis er die Aufgaben des Schuldieners übernehmen kann, wird die Schwester diese Verantwortung noch eine Zeitlang tragen müssen. Sie sollte dem Bruder jedoch keinen Rat erteilen, wenn er eine Ansprache hält. Auch sollte sie keine Eintragungen auf seinem Ratschlagzettel vornehmen. Damit dieser neue Bruder aber dennoch Gelegenheit erhält, seine Redefähigkeit zu verbessern, wäre es gut, ihn für eine Sprechaufgabe während des Kreisdienerbesuches vorzusehen. Dann kann ihm der Kreisdiener Rat erteilen und die Eintragungen auf seinem Ratschlagzettel machen. Vielleicht möchte der neue Bruder aber, daß ihm außerdem noch geholfen wird, und bittet darum die Schwester, die als Schuldiener amtet, um einige Anregungen in bezug auf eine besondere Schwierigkeit. Sie kann ihm zeigen, wo er in den Publikationen der Gesellschaft lehrreiche Gedanken findet. Auf diese Weise kann sie ihm die Grundsätze für gutes Reden, die dort besprochen werden, verstehen helfen, ohne ihm persönlich Rat zu erteilen.

      18. Sollte eine Schwester die bei einem Vortrag den Redner übersetzen muß, eine Kopfbedeckung tragen?

      18 Von verschiedener Seite wurde auch die Frage aufgeworfen, ob eine Schwester, die bei einem Vortrag den Redner übersetzen muß, eine Kopfbedeckung tragen müsse. Die Schwester wäre in einem solchen Fall nicht die Urheberin der Gedanken, sondern lediglich die Übermittlerin. Von diesem Standpunkt aus betrachtet, wäre eine Kopfbedeckung nicht notwendig. Trotzdem mag es die Übersetzerin vorziehen, mit bedecktem Haupt zu sprechen, denn sie mag immerhin im Blickfeld einer großen Zuhörerschaft stehen und sollte die Gefühle des Redners, der vielleicht ernste, ermahnende Worte spricht und treffende Ratschläge erteilt, durch ihre Übersetzung möglichst genau wiedergeben. Damit niemand auf den Gedanken kommen kann, sie belehre die Brüder, mag sie es vorziehen, eine Kopfbedeckung zu tragen. Auch in diesem Fall sollte eine Schwester nach ihrem Gewissen handeln.

      19. (a) Um was ging es in diesen Artikeln über die Kopfbedeckung? (b) Wie kann eine Schwester in den meisten Fällen entscheiden, ob sie eine Kopfbedeckung tragen sollte oder nicht?

      19 Bei diesen Artikeln über gottesfürchtige Frauen ging es nicht darum, jede Situation zu behandeln, in der die Frage über die Kopfbedeckung entstehen könnte, und dann für jede dieser Situationen eine Regel festzulegen. Es ging vielmehr darum, die Grundsätze in bezug auf die Leitung durch ein Haupt und das Tragen einer Kopfbedeckung darzulegen und zu zeigen, wie diese Grundsätze in der Versammlung des Volkes Gottes angewandt werden sollten, damit „alle Dinge anständig und nach Anordnung geschehen“ und gottesfürchtige Frauen in der Neuen-Welt-Gesellschaft wissen, wie sie sich im Dienste Jehovas verhalten müssen, um ein gutes Gewissen zu haben und ihre theokratische Schönheit zu bewahren. (1. Kor. 14:40, NW) Wenn man stets an den Zweck der Kopfbedeckung denkt und die wesentlichen Situationen, in denen eine Frau ihr Haupt bedecken sollte, im Sinn behält, dürfte es in den meisten Fällen nicht schwer sein zu entscheiden, was zu tun ist. — Siehe Abschnitt 3 des vorangehenden Artikels.

      20. (a) Was mögen manche Schwestern, ihrem Gewissen folgend, tun, und wie sollte das betrachtet werden? (b) Was sollte eine Gott hingegebene christliche Frau in Gebieten, in denen es üblich ist, eine Kopfbedeckung zu tragen, stets im Sinn behalten? (c) Was sollte man in Gebieten, in denen die Frauen im allgemeinen keine Kopfbedeckung tragen, tun, wenn eine Schwester in die Lage kommen könnte, ein Kopfbedeckung tragen zu müssen?

      20 Wenn gesagt wurde, daß in gewissen Fällen keine Kopfbedeckung nötig sei, sollte das nicht als eine Kritik an den Schwestern aufgefaßt werden, die bei diesen Gelegenheiten lieber eine Kopfbedeckung tragen. Wir respektieren ihr Gewissen und ihren Wunsch, in dieser Sache keinen Anstoß erregen zu wollen. In manchen Ländern ist es sogar üblich, daß Frauen in der Öffentlichkeit oder in Gegenwart von Männern stets eine Kopfbedeckung tragen. Wichtig ist, daß sich die Schwester in den Fällen, in denen die Bibel eine Kopfbedeckung zum Zeichen der Unterwürfigkeit gegenüber dem Ehemann als Haupt oder gegenüber den männlichen Gliedern der Versammlung verlangt, bewußt ist, was das bedeutet, auch wenn das Tragen einer Kopfbedeckung für sie selbstverständlich ist. In Gebieten, in denen es nicht üblich ist, daß Frauen stets eine Kopfbedeckung tragen, sollten Schwestern, die in die Lage kommen könnten, eine Zusammenkunft der Versammlung leiten oder bei einer solchen Gelegenheit beten zu müssen, im voraus davon unterrichtet werden, damit sie nicht in Verlegenheit kommen, weil sie keine Kopfbedeckung bei sich haben.

      21. Wodurch wird der Glaube vieler christlicher Frauen heute geprüft, und wie überwinden sie ihre Schwierigkeiten?

      21 Wir danken Jehova, daß er treuen Frauen Gelegenheit gibt, einen solch großen Anteil an dem Schlußzeugnis zu haben, das in diesen letzten Tagen gegeben wird. Diese treuen Frauen in der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas haben viele Probleme, aber mit der Hilfe Jehovas können sie sie überwinden. Viele müssen ihren Glauben fortgesetzt unter schwierigen Verhältnissen beweisen, weil sie einen ungläubigen Mann haben, dem sie sich bedingt unterordnen müssen. Sie müssen oft täglich darum kämpfen, den Zusammenkünften des Volkes Jehovas beiwohnen und am öffentlichen Predigen der guten Botschaft teilnehmen zu können. In Rußland, Ostdeutschland und anderen von Kommunisten oder Diktatoren beherrschten Ländern ertragen treue Frauen die Beschwerden des Gefängnis- oder Lagerlebens und setzen mit ihren Brüdern sogar das Leben aufs Spiel, um ihrem Hingabegelübde treu bleiben und weiterhin Jehovas Willen tun zu können.

      22. Was leisten die Frauen in der Neuen-Welt-Gesellschaft, und was beweisen sie dadurch?

      22 In den meisten Ländern haben diese treuen Frauen den größten Anteil an der Predigttätigkeit der Zeugen Jehovas von Haus zu Haus und bei Bibelstudien. In vielen Versammlungen sind sie zahlenmäßig stärker als die Männer. Oft steht ihnen auch mehr Zeit für den Predigtdienst zur Verfügung. Sie nutzen diese Zeit gut aus, und durch die Freundlichkeit, die Geduld, das Einfühlungsvermögen und das Verständnis, das sie bei ihrer Tätigkeit bekunden, tragen sie viel dazu bei, daß die Menschen für die Königreichsbotschaft zugänglicher werden. Auch helfen sie durch die Heimbibelstudien, die sie durchführen, vielen, die Wahrheit zu erkennen. Dadurch beweisen sie, daß sie die örtliche Versammlungs-Organisation in der Verkündigung der guten Botschaft vom Königreich in dem ihr zugeteilten Gebiet treu und gewissenhaft unterstützen.

      23. Wie betrachtet die Neue-Welt-Gesellschaft ihre Frauen, was sollten diese weiterhin tun, und was wird dadurch bewirkt?

      23 Im 31. Kapitel der Sprüche lesen wir, welch ein Segen eine fleißige, treue Frau für ihre Familie und andere sein kann. In den Versen 28 und 31 wird gezeigt, daß sie ihrerseits ebenfalls gesegnet wird: „Ihre Söhne stehen auf und preisen sie glücklich, ihr Mann steht auf und rühmt sie. Gebet ihr von der Frucht ihrer Hände; und in den Toren mögen ihre Werke sie preisen!“ Die Neue-Welt-Gesellschaft schätzt die treuen Frauen in ihrer Mitte sehr. (1. Petr. 3:4) Mögen sie die gute Frucht ihrer Hände weiterhin genießen und die Neue-Welt-Gesellschaft durch ihre theokratische Schönheit schmücken, indem sie zur Ehre Jehovas und zu ihrem ewigen Segen an dem Platz bleiben, der ihnen in Gottes Ordnung bestimmt ist.

      [Bild auf Seite 366]

      Bei der Predigttätigkeit von Haus zu Haus ist keine Kopfbedeckung nötig

      [Bild auf Seite 367]

      Sie trägt eine Kopfbedeckung, wenn sie bei einer Felddienstzusammenkunft der Versammlung die Leitung hat oder betet

  • Mathematik und Schöpfung
    Der Wachtturm 1964 | 15. Juni
    • Mathematik und Schöpfung

      ◆ Einer der stärksten Beweise dafür, daß das materielle Universum von einer intelligenten Macht erschaffen wurde, ist die Tatsache, daß seine Erforschung Kenntnisse der höheren Mathematik voraussetzt. Mathematische Ordnung und Gesetze können nicht durch blinden Zufall entstehen. P. A. M. Dirac schrieb in der Zeitschrift Scientific American (Mai 1963) über die Rolle, die die Mathematik in der Natur spielt, folgendes: „Es scheint ein grundlegendes Merkmal der Natur zu sein, daß fundamentale physikalische Gesetze in Formeln einer mathematischen Theorie von großer Schönheit und Kraft beschrieben werden, deren Verständnis ziemlich hohe Anforderungen an unsere mathematischen Kenntnisse stellt. Man mag sich fragen: ‚Warum ist die Natur so aufgebaut?‘ Die Antwort, die wir gestützt auf unsere gegenwärtigen Kenntnisse geben können, lautet: Weil die Natur so geschaffen ist. Wir müssen es einfach als eine Tatsache hinnehmen. Man könnte es sich vielleicht höchstens dadurch erklären, daß Gott ein ganz hervorragender Mathematiker ist und bei der Erschaffung des Universums sehr fortgeschrittene mathematische Kenntnisse anwandte. Unsere schwachen Versuche auf dem Gebiet der Mathematik ermöglichen es uns, wenigstens einen kleinen Bruchteil des Universums zu verstehen, und wir können hoffen, daß wir es immer besser verstehen, je höher wir unsere mathematischen Kenntnisse entwickeln.“

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