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  • „Eine Form gottgefälliger Ergebenheit habend“
    Der Wachtturm 1955 | 15. Mai
    • Eine zeitgemäße Seite „einer Form gottgefälliger Ergebenheit“ ist die Betonung der praktischen Aspekte des Gebets. Parade, eine nationale Wochenzeitschrift in den USA, schreibt in der Ausgabe vom 10. Oktober 1954 über „Die bedeutende religiöse Geschichte von heute: Gebet bei der Arbeit. Amerikas kluge Geschäftsleute und praktische Politiker erbitten Gottes Hilfe zur Lösung der Probleme im H-Bomben-Zeitalter.“

      Man erzählte, Präsident Eisenhower beginne seine geheimen Kabinettssitzungen mit einer Minute schweigenden Gebets. Das gleiche tut eines seiner Kabinettsmitglieder vor jeder Tagessitzung mit seinen obersten Mitarbeitern. Der Kongreß hat jetzt einen „Gebetsraum“ — und in Washington treffen sich regelmäßig „ein Dutzend religiöse Frühstücksgruppen — in der einen Senatoren, in der anderen Kongreßmänner“, usw. Man sagt, das gäbe es auch in den Kreisen des Großgeschäfts, ja in der Tat „heutzutage in ganz Amerika“, und dies immer wieder.

      Jedoch trotz dieser ganzen Neigung zur Religion im Geschäft und in der Politik bleibt die Tatsache bestehen, daß es in den Vereinigten Staaten noch nie zuvor so viel politische Korruption, so viel sexuelle Unsittlichkeit und solch einen Mangel an Lauterkeit in Geschäftsdingen gegeben hat. Der Nationale Rat der Kirchen Christi gibt es zu: „Wenn wir betrachten, wie wenig es kostet, heutzutage in unserem Lande zu Kirchenmitgliedern gezählt zu werden, sind wir beunruhigt. Das durchschnittliche Kirchenmitglied ist nicht auffallend verschieden vom Nichtmitglied. … Die Zahl der Verbrechen scheint sich mit der Erhöhung unserer Mitgliederzahl zu erhöhen.“

      Offensichtlich ist es eine „Form gottgefälliger Ergebenheit“, „hinsichtlich deren Kraft“ man sich als falsch erweist, sonst würden nicht solche schlechten Früchte hervorgebracht werden. Das stellt eines der Zeichen dar, die uns anzeigen, daß wir in den letzten Tagen leben.

      Menschen täuschen sich selbst, wenn sie die Bibel lesen, wenn sie beten, wenn sie in die Kirche gehen — und das aus psychologischen Gründen und wegen des Erfolgs im Geschäft und in der Gesellschaft tun und dabei denken, das sei angewandtes Christentum. Sie betrachten Gewinn als Gottgefälligkeit und zeigen so, daß sie Menschen mit verderbtem Sinn sind. Menschen täuschen sich auch, wenn sie diese äußerlichen Formen gottgefälliger Ergebenheit ausüben und durch ihre Taten zeigen, daß ihnen die wahre Kraft gottgefälliger Ergebenheit fehlt. Das ist in der Tat nichts Geringeres als Heuchelei.

      Angewandtes Christentum und echte gottgefällige Ergebenheit sind sowohl frei vom Begehren selbstsüchtigen Gewinns als auch frei von Heuchelei. Sie sind nur darum besorgt, Jehovas Anerkennung zu finden. Ja, „Gott ist ein Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn mit Geist und Wahrheit anbeten“. — Joh. 4:24, NW.

  • Negatives Denken hat Kraft
    Der Wachtturm 1955 | 15. Mai
    • Negatives Denken hat Kraft

      Durch einen Beitrag in der Zeitschrift Christian Century vom 5. Januar suchte Simeon Stylites die Begeisterung für positives Denken zu mäßigen, indem er sagte: „Die besten Dinge des Lebens und des wahren Wuchses des Verstandes und Herzens werden ausgelassen, wenn man positives Denken einem psychologischen Selbstgespräch gleichsetzt.“ Anstatt immer ein Übermaß an Selbstvertrauen auszustrahlen, könnte man auch sehr gut ein wenig Bescheidenheit und Demut aufkommen lassen, obwohl man eine solche Entfaltung von Selbstgeringschätzung als negatives Denken betrachtet. Der Schreiber schließt seinen Beitrag mit den Worten: „Die Kraft des negativen Denkens ist schön und tiefgründig veranschaulicht in den Worten des zurückkehrenden verlorenen Sohnes, die er zu seinem Vater sprach: ‚Vater, ich habe gegen den Himmel und vor dir gesündigt; ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn genannt zu werden.‘ Das ist gerade so negativ, wie man nur denken kann. Eine solche Selbsteinsicht und das Bewußtsein, versagt zu haben, ist das Tor zur Kraft. Demut ist der erste Schritt beim Lernen. Ein solches Gefühl ist sehr verschieden von der Art des positiven Denkens, zu dem heutzutage viele angestrengt anspornen, von der Art, die sagt: ‚Schaut mich an, Jungs! Ich bringe es zu etwas.‘ Diese Stimmung mag der Anfang eines großen, aufsteigenden Erfolgs sein. Sie ist aber nicht die Tür zu dem Leben, das wirklich L e b e n ist.“

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