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Kannst du dich noch erinnern?Der Wachtturm 1964 | 15. Februar
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● Was ist „Babylon die Große“, von der in Offenbarung 17:5 die Rede ist?
Das Weltreich der falschen Religion, dem die Religion des alten Babylon zugrunde liegt. — S. 57, 58.
● Was ist „der Geist der Welt“?
Die Gesinnung, die Denkweise oder fortwährende Neigung, die die unter dem Einfluß Satans, des Teufels, stehende Menschheit beherrscht. — S. 73.
● Was sind die sieben Plagen, die in Offenbarung, Kapitel 15 und 16, erwähnt werden?
Gerichtsbotschaften aus Gottes Wort, die Gottes gerechten Grimm zum Ausdruck bringen und zeigen, wie er die Weltverhältnisse beurteilt. — S. 79, 80.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1964 | 15. Februar
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Fragen von Lesern
● Bedeuten die Worte nach Zephanja 2:3, daß man, selbst wenn man in der Wahrheit ist und Gottes Willen tut, nicht sicher ist, ob man ewiges Leben empfängt? — H. B., Puerto Rico.
Dieser Text lautet: „Suchet Jehova, alle ihr Sanftmütigen des Landes, die ihr sein Recht gewirkt habt; suchet Gerechtigkeit, suchet Demut; vielleicht werdet ihr geborgen am Tage des Zornes Jehovas.“
Mit dem Wort „vielleicht“ wird das hebräische Wort ulai̱ wiedergegeben. Dieses hebräische Wort vermittelt nicht den Gedanken der Bestimmtheit. Manchmal drückt es Zweifel, manchmal aber auch Hoffnung aus. In 1. Mose 16:2 (Fußnote) verrät es offenbar Hoffnung: „Und Sarai sprach zu Abram: Siehe doch, Jehova hat mich verschlossen, daß ich nicht gebäre; gehe doch ein zu meiner Magd, vielleicht werde ich durch sie Nachkommen erhalten. Und Abram hörte auf die Stimme Sarais.“ Auch die Worte nach Amos 5:15 bringen Hoffnung zum Ausdruck: „Hasset das Böse und liebet das Gute und richtet das Recht auf im Tore; vielleicht wird Jehova, der Gott der Heerscharen, dem Überrest Josephs gnädig sein.“
Die Worte nach Zephanja 2:3 lassen erkennen, daß Menschen, die beginnen, Gerechtigkeit und Demut zu suchen, deswegen noch nicht mit Bestimmtheit sagen können, sie würden am Tag des Zornes Jehovas geborgen. Sie können es jedoch hoffen. Das Geborgenwerden ist eine Wahrscheinlichkeit.
Dennoch tritt die Unsicherheit in dem Wortlaut dieses Textes ziemlich stark hervor, aber nicht in dem Sinne, daß Gott die Treuen, die jetzt Gerechtigkeit und Demut suchen, in Harmagedon nicht verschonen könnte. Keineswegs! Es soll vielmehr gezeigt werden, daß Gott nicht dazu verpflichtet ist. Das ist der Grund oder die Ursache, weshalb eine gewisse Unsicherheit besteht. Wir dürfen die Bewahrung nicht als eine Selbstverständlichkeit betrachten, als etwas, womit wir rechnen können oder was uns zusteht. Sie hängt völlig von Gottes Barmherzigkeit oder unverdienter Güte ab, die er uns Sündern erweist; denn gemessen an unseren Sünden, verdienten wir eigentlich den Tod. Wir können nach der Bibel aber nur dann mit Gottes Barmherzigkeit rechnen, wenn wir ihn, Gerechtigkeit und Demut suchen, bevor es zu spät ist. Dann können wir hoffen, daß er unsere Reue, unsere Bekehrung und unsere Hingabe in Betracht zieht. Nach der Bibel dürfen wir mit Recht annehmen, daß er es wahrscheinlich tut.
● Wie ist Sprüche 14:17 zu verstehen? Die Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift (englisch) gibt diesen Text ganz anders wieder als andere Übersetzungen. — L. A., Vereinigte Staaten.
Sprüche 14:17 lautet nach der Neuen-Welt-Übersetzung: „Wer schnell ergrimmt, begeht Torheit, aber der Mann mit Denkvermögen wird gehaßt.“ Die Elberfelder Bibel gibt den Text wie folgt wieder: „Der Jähzornige begeht Narrheit, und der Mann von Ränken wird gehaßt.“ Daß die Worte: „Wer schnell ergrimmt, begeht Torheit“, oder: „Der Jähzornige begeht Narrheit“, zutreffen, wird niemand bezweifeln. Doch wie verhält es sich mit dem Wort: „Der Mann von Ränken wird gehaßt“? Verschiedene andere Übersetzungen geben es ähnlich wieder wie die Elberfelder Bibel, während die Neue-Welt-Übersetzung einen anderen Gedanken zu vermitteln scheint, indem sie sagt: „Aber der Mann mit Denkvermögen wird gehaßt.“
Betrachten wir zuerst noch einige andere Wiedergaben dieses Textes. Nach der Übersetzung von Hans Bruns lautet er: „Der Besonnene bleibt ruhig.“ Eugen Henne übersetzt ihn wie folgt: „Doch der Besonnene übt Geduld.“ Die Übersetzung nach Dr. Hermann Menge lautet: „Ein besonnener Mensch aber bleibt ruhig.“ Die Revised Standard Version sagt: „Ein kluger Mensch aber ist geduldig.“ Beachtenswert ist jedoch ihre Fußnote zu dem Wort „geduldig“, aus der hervorgeht, daß nach dem Hebräischen „wird gehaßt“ zu lesen wäre. Diese neuzeitlichen Übersetzungen sprechen jedenfalls auch von einem „Besonnenen“, einem „besonnenen Menschen“ und einem „klugen Menschen“ und geben somit im wesentlichen denselben Gedanken wieder wie die Neue-Welt-Übersetzung, die von einem „Mann mit Denkvermögen“ spricht.
Mit dem Ausdruck „Denkvermögen“ wird das im Plural stehende hebräische Wort mezimma̱h wiedergegeben. Mezimma̱h bedeutet „ein Plan, gewöhnlich ein böser (ein geheimer Anschlag), manchmal auch ein guter (Klugheit)“. Das hebräische Wort kann demnach auch in gutem Sinn aufgefaßt werden und läßt daher die Wiedergabe mit „Denkvermögen“ ohne weiteres zu.
Kann aber ein Mann, der Denkvermögen in gutem Sinne hat, gehaßt werden? Die Welt im allgemeinen liebt Menschen, die ihre Denkkraft anwenden, nicht besonders. In Amerika nennt man denkende Menschen, das heißt die wirklich Intellektuellen manchmal „Eierköpfe“. Diesen Ausdruck wendet man oft verächtlich auf Personen an, die ihre Denkkraft wirklich in der rechten Weise und nutzbringend anwenden. Man sieht es nicht gern, daß sie ihren Verstand gebrauchen. Manche Menschen sind zum Denken zu träge, denn Denken heißt hart arbeiten. Sie halten deshalb nicht viel von denen, die ihre Denkkraft anwenden und sich offensichtlich bemühen, ihre Verstandeskräfte zu gebrauchen. Es kommt daher oft vor, daß denkende Menschen gehaßt werden.
Wie man in dieser Hinsicht allgemein denkt, geht aus folgendem Zitat hervor, das dem Buch The Age of Conformity (Das Zeitalter des Konformismus) von Alan Valentine (S. 105, 106) entnommen ist: „Auch Einstein war in einem etwas entfernteren Sinn ein Nationalheld. Fast niemand verstand ihn, aber fast alle betrachteten ihn, gestützt auf das Urteil der Fachleute, als ein Genie auf dem Gebiet der höheren Mathematik. Begann er aber seine Meinung über allgemeine Streitfragen zu äußern, so schwand seine Beliebtheit. Unabhängig denken heißt die demokratische Norm herausfordern. Die Bezeichnungen ,Intellektueller‘ und ,Theoretiker‘ sind nicht gerade schmeichelhaft. ,Ich bin lieber ein Holzkopf als ein Eierkopf‘, ist die neueste Parole, mit der man das Mittelmäßige verteidigt.“
Es gibt natürlich auch Menschen, die nur vorgeben zu denken. Sprüche 14:17 bezieht sich jedoch nicht auf solche Pseudointellektuelle, die die Stufe von echten Intellektuellen, das heißt von Menschen, die denken und auch beweisen, daß sie ihren Verstand gebrauchen, nicht erreicht haben. Der Pseudointellektuelle, der bei allem, was er sagt und tut, nur darauf ausgeht, Eindruck zu machen, kann anderen tatsächlich auf die Nerven gehen und sie abstoßen. Dennoch gehört er nicht zu der Art von Menschen, die „Denkvermögen“ haben und gehaßt werden. Auf ihn trifft das Wort nach 1. Korinther 8:1 (NW) zu: „Erkenntnis bläht auf.“
Daß Menschen, die wirklich Denkvermögen haben, gehaßt werden können, sieht man bei Jehovas Zeugen. Sie gebrauchen ihren Verstand, um Gottes Vorhaben kennenzulernen und wandeln mit Gott. (Micha 6:8) Sie nehmen Erkenntnis aus Gottes Wort in sich auf und handeln dann entsprechend. Sie formen sich nicht mehr nach diesem System der Dinge. (Röm. 12:1, 2, NW) Da sie als denkende Menschen Christus, ihrem Vorbild, nachfolgen und den Willen Gottes tun, werden sie gehaßt. Sie sind anders als die Weltmenschen. Das ist auch nicht zu verwundern, wenn man bedenkt, daß sie kein Teil dieser Welt sind. Das beweisen sie gerade dadurch, daß sie denken, das heißt ihre geistigen Fähigkeiten anwenden und dann nach den gerechten Grundsätzen des Wortes Gottes handeln. — Joh. 15:19.
Der Ausdruck „Denkvermögen“ in Sprüche 14:17 (NW) könnte natürlich auch im bösen Sinn aufgefaßt werden. Wer auf Böses sinnt oder schlechte Absichten hat, wird gehaßt. „Denkvermögen“ läßt somit beide Anwendungen zu. Es ist und bleibt jedoch eine Tatsache, daß Christen, die ihren Verstand gebrauchen oder ihr Denkvermögen anwenden, um Jehova, sein Wort und sein Vorhaben kennenzulernen, und bestrebt sind, mit ihm zu wandeln, von der gegenwärtigen Welt, die „in der [Macht] dessen [liegt], der böse ist“, gehaßt werden. — 1. Joh. 5:19, NW; Jes. 30:20, 21.
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BekanntmachungenDer Wachtturm 1964 | 15. Februar
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Bekanntmachungen
PREDIGTDIENST
Die ersten Christen hielten sich an die Lehre vom allgemeinen Priestertum. Als treue Nachfolger ihres Hohenpriesters Christus Jesus erfüllten sie ihre Priesterpflichten. Sie kamen dem Predigtbefehl, den wir in Matthäus 28:19 lesen, nach und bewiesen dadurch, daß sie wirklich „ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk zum besonderen Besitztum“ waren und die herrlichen Eigenschaften Gottes verkündigten. (1. Petr. 2:9, NW) Jehovas Zeugen bemühen sich, das ebenfalls zu tun. Im Februar bieten sie bei ihrer Predigttätigkeit ein Jahresabonnement auf die Zeitschrift Der Wachtturm zusammen mit drei lehrreichen Broschüren gegen einen Beitrag von 5 DM (Österreich S 26; Schweiz 5 Fr.; Luxemburg 50 lfrs) an.
GEDÄCHTNISMAHLFEIER
Die Gedächtnismahlfeier findet in diesem Jahr am 28. März, nach 18 Uhr, statt. Alle Versammlungen sollten jetzt schon mit den Vorbereitungen beginnen, damit dann alle Zeugen Jehovas und alle übrigen Menschen guten Willens zugegen sind. Ein fähiger Redner, wenn möglich ein Glied des Überrests der gesalbten Nachfolger Christi, sollte beauftragt werden, die Ansprache zu halten.
„WACHTTURM“-STUDIEN FÜR DIE WOCHE VOM
15. März: Sie hörten auf einen Engel, ¶¶ 1—25. Seite 103.
22. März: Sie hörten auf einen Engel, ¶¶ 26—44, ferner: Liebe und Freimut führen zum Leben, ¶¶ 1—6. Seite 110.
29. März: Liebe und Freimut führen zum Leben, ¶¶ 7—27. Seite 117.
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