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Wir beobachten die WeltErwachet! 1972 | 8. August
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SPD und Kirche
◆ Die SPD will nach den Worten ihres Parteivorsitzenden, Bundeskanzler Willy Brandt, mit den Kirchen in Deutschland „nicht um letzte Wahrheiten konkurrieren“. In einem Interview mit der Kleinen Zeitung in Graz sagte Brandt, in den letzten Jahren habe sich in der Bundesrepublik das Verhältnis zwischen Sozialdemokraten und Kirchen wesentlich geändert. Im evangelischen Bereich seien die Vorurteile gegen die SPD überwunden. Auch mit zahlreichen Repräsentanten der katholischen Kirche habe sich ein „wertvoller Dialog“ entwickelt. Die SPD werde auch in Zukunft an der Partnerschaft zwischen staatlicher und kirchlicher Verantwortung festhalten.
Urteil über Predigt
◆ Einen Auszug über die Gemeinsame Synode der Bistümer Deutschlands brachte eine Abendzeitung. Unter anderem wurde über die Diskussion, ob künftig auch Laien Zutritt zur Kanzel haben sollen berichtet. In dem Bericht dieser Zeitung war zu lesen: Argument eines Befürworters: ,Viel schlechter kann die Predigt gar nicht mehr werden.‘ Höffners [Kölner Kardinal] stattliche Sammlung von Änderungs- und Ablehnungsanträgen fand im Plenum nur geringen Widerhall, und Josef Othmar Zöller mahnte den kampfeslustigen Oberhirten: ,Machen Sie es uns doch nicht so schwer.‘“
Elfjähriger Bandenchef
◆ In Wien trieb eine Bande Jugendlicher deren Anführer ein elfjähriger Junge war, ihr Unwesen. In erster Linie wurden Gartenhäuser und Zeitungsstände aufgebrochen und Fahrräder gestohlen. Bei den bisher nachgewiesenen Einbrüchen stahlen sie fast 3 000 Mark Alle Jugendlichen waren zwischen elf und fünfzehn Jahre alt.
Steigende Arbeitslosigkeit in der Welt
◆ Die Abschwächung der Weltkonjunktur wird durch die teilweise erhebliche Zunahme der Arbeitslosenzahlen in zwölf der wichtigsten Industrieländer der Erde unterstrichen. Von Januar 1971 auf Juli 1971 stieg die Zahl der Arbeitslosen im Durchschnitt um 3,5 Prozent. Nimmt man aus dieser Rechnung die USA heraus, dann beträgt der Anstieg sogar fast 17 Prozent. Die große Differenz ergibt sich aus der Tatsache, daß die Arbeitslosigkeit in den USA gegenwärtig einen Anteil von mehr als 60 Prozent an der Arbeitslosigkeit der zwölf Länder insgesamt einnimmt. Auch im Jahr 1972 hat die Arbeitslosigkeit vor allem in Japan und Großbritannien sowie neuerdings auch in Frankreich und Italien weiter zugenommen. In der Bundesrepublik gab es im April 1972 rund 230 000 Arbeitslose.
Militärisches Spielzeug
◆ Schon Kleinkinder sollen in der DDR eine „sozialistische Wehrerziehung“ erhalten. Militärisches Spielzeug sei dafür das geeignete Mittel. Um das „militärische Rollenspiel“ der Kinder zu fördern, so war in der Rostocker Ostseezeitung zu lesen, biete der Handel Nachbildungen von Stahlhelmen und Handfeuerwaffen aus Plastik an. Sie weckten bei den Kindern technisches Interesse und ermöglichten „die Auseinandersetzung des Kindes mit der sozialistischen Landesverteidigung“.
Messe für Adolf Hitler
◆ In einer Kirche Madrids haben rund 300 Personen an einer Messe für Adolf Hitler zum 27. Jahrestag seines Todes teilgenommen. Die religiöse Feier war von einer „Gruppe dankbarer Spanier“ organisiert worden.
Warnung vor Kommunismus und geistigem Zerfall
◆ Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts und Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Dr. Gebhard Müller, äußerte sich zur derzeitigen Lage kritisch. Er warnte u. a. in Verbindung mit der Verabschiedung der Ostverträge vor einer Unterschätzung des Kommunismus, denn er sei nicht nur durch seine staatliche Machtzusammenballung der Gegenspieler der westlichen Welt, sondern beanspruche für sich, eine neue, alle Lebensgebiete und den ganzen Menschen umfassende Heilslehre zu sein. Und er sei gewillt, diesen Anspruch mit tödlichen und derzeit noch ungewöhnlich gesteigerten militärischen Machtmitteln auf der ganzen Welt zu verwirklichen.
Auch sei das Gefährliche an der derzeitigen Situation das Zusammentreffen eines unerhörten geistigen Zerfalls mit einer ebenso unerhörten Steigerung der materiellen und technischen Kräfte. Diese Steigerung treffe wieder zusammen mit dem Absinken des christlichen Glaubens. Symptom des Verfalls sei auch die Situation der Jugend, die in weiten Teilen alles als unglaubwürdig abtue, was ihre Eltern vermitteln wollten. Symptome des Verfalls seien ferner die Unsittlichkeit in Wort, Schrift, Bild und Ton. Die Bundesrepublik könne den traurigen Ruhm für sich in Anspruch nehmen, auf dem Gebiet der Pornographie an der Spitze zu rangieren.
Der jüngste Schwimmer
◆ Klein- und Kleinstkinder können nicht nur im Wasser planschen, sondern richtig schwimmen, wenn ihnen dies gelehrt wird. In Australien nahmen kürzlich 300 Mütter mit ihren Babys an einem besonderen Schwimmkursus teil. Das jüngste Baby war drei Monate alt und dürfte damit der jüngste Schwimmer der Welt sein. Wichtig ist, daß die Kleinkinder bereits schon mit dem Schwimmen vertraut gemacht werden, ehe sich eine Angst vor dem Wasser entwickelt hat.
Entwicklungsländer in Gefahr
◆ Nach einem Bericht der UNO werden die Entwicklungsländer einer wirtschaftlichen Katastrophe entgegengehen, wenn keine entschiedenen Abwehrmaßnahmen getroffen werden. Weiter wird darauf hingewiesen, daß die Arbeitslosigkeit und das Elend in allen Entwicklungsländern zunehmen und daß die von einigen Ländern angenommenen Programme für beschleunigte Entwicklung die Lage nur noch verschlimmern. Solange die Entwicklungsländer nicht imstande seien, ihre Maßnahmen gegen Arbeitslosigkeit und Elend durch Abkommen über die Stabilisierung der Rohstoffpreise und Vorzugszölle zu finanzieren, würden sie von der Auslandshilfe abhängen. Die Bedingungen, unter denen diese Hilfe gewährt werde, seien jedoch viel zu kostspielig.
Freimaurerei und die Lehre Christi
◆ Gemäß einer Notiz der Zeitschrift Christ in der Gegenwart gibt es unter den Freimaurern unterschiedliche Ansichten zur „Lehre Jesu Christi“. Wie anläßlich des 200jährigen Bestehens der Lübecker Freimaurerloge „Zum Füllhorn“ durch den Vorsitzenden, Meister Heinz Klusmann, mitgeteilt wurde, darf jemand, der in diese Loge aufgenommen werden will, keiner nichtchristlichen Religionsgemeinschaft angehören und „muß sich innerlich zur Lehre Jesu Christi bekennen“. „Wir kennen aber keine Dogmen und Glaubensartikel“, erklärte er. Die Loge „Zum Füllhorn“ gehöre der großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland an, die nach dem christlichen, auch schwedisch genannten System arbeite. Im Gegensatz dazu ständen andere deutsche Logen, die sich nach dem englischen System der Freimaurerei ausrichteten. Hier werde das Bekenntnis zu Christus nicht gefordert. Unter den zahlreichen Gästen, die dem Festakt beiwohnten, waren auch Geistliche der evangelisch-lutherischen und der katholischen Kirche.
Kleine Tiere — große Wirkung
◆ Die weltbekannte Löwendompteuse, Sarah Carith, mußte in eine Londoner Klinik gebracht werden. Beim Betreten ihres Hotelzimmers war der Raubtierbändigerin eine Maus entgegengelaufen, worüber Sarah Carith derart erschrak, daß sie einen Nervenzusammenbruch erlitt.
Papst hofft auf Zusammenarbeit mit Buddhismus
◆ Katholiken und Buddhisten sollen nach Ansicht von Papst Paul VI. den Dialog über die Mysterien des Übernatürlichen suchen. Bei einem Empfang für eine Gruppe buddhistischer Würdenträger aus Thailand bekundete der Papst seine „tiefe Achtung“ für die „geistlichen, moralischen und sozial-kulturellen Schätze“, die diesen buddhistischen Würdenträgern „durch ... wertvolle Tradition geschenkt wurden“. Der Papst hoffe, daß sich ein zunehmend freundschaftliches Gespräch und eine enge Zusammenarbeit zwischen den Traditionen, die sie repräsentierten, und der katholischen Kirche entwickeln werde. Nach Ansicht des Papstes würde eine solche Zusammenarbeit zum Frieden in der Welt beitragen und die ernsten Probleme lösen. — Wie anders war aber das Streben Jesu Christi, der die Wahrheit des Wortes Gottes vor jedermann vertrat und nicht nach Zusammenarbeit mit Personen, die sich vom Worte Gottes abwandten, suchte. — Joh. 17:17; Matth. 15:3.
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Warum befinden sich die Kirchen in Schwierigkeiten?Erwachet! 1972 | 8. August
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Warum befinden sich die Kirchen in Schwierigkeiten?
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