ALS LETZTES: DAS BINDEN VOM HIMMEL AUS

Doch bestünde Gefahr für die Treuen auf der Erde, wenn Satan und seinen Dämonen, die unsichtbar sind, gestattet würde, gegen sie Krieg zu führen. Deshalb beschreibt Johannes in der Vision den nächsten Schritt, der unternommen werden soll: „Und ich sah einen Engel aus dem Himmel herniederkommen mit dem Schlüssel des Abgrundes und einer großen Kette in seiner Hand. Und er ergriff den Drachen, die Urschlange, welche der Teufel und Satan ist, und band ihn für tausend Jahre. Und er schleuderte ihn in den Abgrund und verschloß diesen und versiegelte ihn über ihm, damit er die Nationen nicht mehr irreführe, bis die tausend Jahre zu Ende wären. Nach diesen Dingen muß er für eine kleine Weile losgelassen werden.“ — Offb. 20:1-3.

Wer ist der Engel, dessen Name hier nicht genannt wird, der den Schlüssel des Abgrundes hat und aus dem Himmel herniederkommt, um den Teufel zu binden? Er muß ungeheure Kraft haben, denn er führt das Binden des Satans ohne irgendwelche Hilfe durch. Wir wissen, daß es schwerer ist, einen starken Mann zu binden, als ihn im Kampf zu überwältigen und zu töten. Wir möchten feststellen, wer dieser Engel ist, denn das ist für unser Verständnis wichtig.

Da Satan gesehen haben wird, daß sein ganzer irdischer Same vergangen ist, muß der übrige Teil der Prophezeiung aus 1. Mose 3:15 noch erfüllt werden: Sein Kopf muß zermalmt werden. Wer ist derjenige, der das Zermalmen durchführt? Die Prophezeiung sagt, daß es der Same des Weibes ist. In dem Kampf, der dieser Begebenheit vorausgegangen sein wird, nämlich in Har-Magedon, wird niemand anders als der König der Könige und Herr der Herren, Jesus Christus selbst, der Jehovas unsichtbare Heerscharen befehligt, das wilde Tier und den falschen Propheten vernichtet haben und die Leiber der Könige und Militärbefehlshaber den Vögeln des Himmels zur Speise gegeben haben. (Offb. 19:11-21) Es handelt sich um denselben, nämlich um den Erzengel Michael, der Satan und seine Dämonen, vorher, 1914—1918, aus dem Himmel hinausgeworfen hat. Deshalb ist es ungerechtfertigt, anzunehmen, daß es irgend jemand anders ist, der eine niedrigere Stellung als der Sohn Gottes, als Jesus Christus selbst, einnimmt, der die Zuteilung für eine solch wichtige Aufgabe erhalten würde, für eine Aufgabe, die so viel Kraft erfordert.

WAS MIT DEM UNRUHESTIFTER GESCHEHEN WIRD

Werden die Dämonen ebenfalls mit ihrem Führer Satan besiegt, obwohl sie hier in der Vision der Offenbarung nicht erwähnt werden? Ja. Das ist in Übereinstimmung mit der Gewohnheit, nur den Führer einer Armee, die die Schlacht verloren hat, zu erwähnen; man versteht natürlich, daß in Wirklichkeit seine Armee unter seiner Führung verloren hat. Als Jesus als Mensch auf der Erde war, baten ihn die Dämonen, daß er ihnen nicht befehle, in den Abgrund zu fahren. (Luk. 8:31) Jesus wird mit einem Stern verglichen und hat den „Schlüssel zum Schlunde des Abgrundes“. (Offb. 9:1) Er selbst kam bei seinem Tod in den Abgrund, wurde jedoch daraus von seinem Vater, Jehova Gott, am dritten Tage auferweckt, und ihm wurden die Schlüssel des Todes und des Hades gegeben. (Offb. 1:18; Röm. 10:7) Deshalb deuten alle Beweise auf ihn als denjenigen hin, den Jehova gebraucht, um Satan zu binden und ihn mit seinen Dämonen in den Abgrund zu schleudern, diesen über ihm zu verschließen und zu versiegeln, „damit er die Nationen nicht mehr irreführe, bis die tausend Jahre zu Ende wären“. Er ist der mächtigste aller Engel, der Engel der Engel, der Erzengel Michael. — Dan. 12:1; Jud. 9; 1. Thess. 4:16; Luk. 11:20-22.

Warum schleudert der Engel oder der Bote Gottes, Jesus Christus, Satan in den Abgrund, nicht in den Scheol oder in den Hades? Weil der Hades oder der Scheol das allgemeine Grab der Menschheit ist und sich in der Erde befindet. Satan und seine Dämonen sind nicht irdischer Natur, nicht sichtbar, sondern sind anders erschaffen worden, als Engel oder Geistpersonen. Das Binden und das In-den Abgrund-Werfen wird folglich für die Augen der Überlebenden des Krieges des großen Tages Gottes, des Allmächtigen, etwas Unsichtbares sein. Diese unsichtbaren Geistpersonen sind bereits aus dem Himmel hinausgeworfen worden, und niemand auf der Erde hat das gesehen, denn es war etwas, was sich in dem unsichtbaren Bereich zutrug. Als Jesus im Abgrund war, war er tot, ohne Bewußtsein und konnte nichts durchführen. Wenn Satan und die Dämonen im Abgrund sind, bedeutet das, daß sie sich in todesähnlichem Zustand befinden, gleichsam in einem unbewußten Zustand, in dem sie überhaupt nichts durchführen können, um unter der Menschheit Unruhe zu stiften und die Nationen in Gefangenschaft zu führen, um ein weiteres bedrückendes System der Dinge zu bilden.

EINE TAUSENDJÄHRIGE ZEITSPANNE DES WIEDERAUFBAUS

Der biblischen Zeitrechnung gemäß blickt der Mensch nun auf eine nahezu 6000jährige Geschichte zurück. Adam wurde im Jahre 4026 v. u. Z. erschaffen, was bedeutet, daß sechstausend Jahre der Geschichte des Menschen im Herbst des Jahres 1975 u. Z. ablaufen. Wir leben am großen 7000jährigen Ruhetag Gottes, der zu der Zeit begann, als Gott nach der Erschaffung Adams und Evas ruhte. Deshalb müssen noch tausend Jahre vergehen. Da Satan und seine Dämonen keine Unruhe unter der Menschheit stiften, wird es tatsächlich eine Zeit der Ruhe sein. Diese Zeit wird wie ein Sabbat sein. Gewissermaßen wird sie ein Sabbat innerhalb eines Sabbats sein. Die letzten tausend Jahre der großen siebentausendjährigen Ruhe Gottes sind ein besonderer Sabbat, über den der Sohn des Menschen Herr sein wird. — Matth. 12:8.

Da Satan und seine Dämonen am Ende dieses Sabbat-Millenniums für eine „kleine Weile“ losgelassen werden, wird sich die Menschheit beträchtlich geändert haben müssen, so daß Satan sie nicht so schnell wird beeinflussen können, um den Lauf der Gesetzlosigkeit, über den die Geschichte vergangener Zeiten berichtet, einzuschlagen. Der Menschheit wird geholfen werden müssen, damit sie bei der Schlußprüfung standhalten kann, wenn die Schlange und die Dämonen losgelassen werden. Diese Arbeit muß deshalb während der Tausendjahrherrschaft Christi ausgeführt werden. Während seiner Herrschaft wird Gerechtigkeit auf der Erde sein, und den Menschen wird Gerechtigkeit gelehrt. Christus und seine 144 000 Mitkönige und Priester werden der Menschheit dienen und sie aus dem unvollkommenen Zustand, in dem die Begierden des Fleisches sie so sehr beherrschen, emporheben. Die Menschen werden ihre Persönlichkeit ändern können und den Zustand körperlicher Vollkommenheit erreichen. Wenn wir die Prophezeiung in der Offenbarung jedoch weiter untersuchen, erhalten wir viele weitere Einzelheiten und Aufschluß darüber, denn die Segnungen, die Gott für die Menschheit in Aussicht gestellt hat, wenn der große Unruhestifter beseitigt sein wird, sind größer, als der Mensch es sich aufgrund seines eigenen Nachdenkens überhaupt vorstellen kann. — Joh. 5:22, 28, 29; Apg. 17:31; 2. Petr. 3:13; Eph. 4:22, 23.

Fragen von Lesern

● Lukas 22:37 gemäß sollte Jesus in Erfüllung von Jesaja 53:12 „unter die Gesetzlosen gerechnet“ werden. Sind Christi Nachfolger als die „Gesetzlosen“ anzusehen, da einige von ihnen Schwerter trugen? — A. F., USA.

Nein, es scheint nicht so, daß Jesu Nachfolger die „Gesetzlosen“ waren, obwohl sie zu dieser Zeit zwei Schwerter hatten. Dieser Teil von Jesaja 53:12 wurde vielmehr erfüllt, als Jesus zwischen zwei Verbrechern an den Pfahl gehängt wurde. Wenn wir den Zusammenhang der Worte Jesu untersuchen, können wir den Punkt, den er erklärte, besser verstehen. Lukas 22:35-38 lautet:

„Auch sagte er zu ihnen: ,Als ich euch ohne Geldbeutel und Speisetasche und Sandalen aussandte, hattet ihr doch nicht an etwas Mangel?‘ Sie sagten ,Nein!‘ Da sprach er zu ihnen: ,Jetzt aber nehme der, der einen Geldbeutel hat, ihn an sich, ebenso auch eine Speisetasche; und wer kein Schwert hat, verkaufe sein