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„Gesunden Sinnes“ sein, da die neue Ordnung nahtDer Wachtturm 1973 | 15. September
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wir, wenn sich der Sturm von Harmagedon schließlich gelegt hat, wenn wieder Ruhe eingekehrt ist und die Erde nicht mehr von den gewaltigen Äußerungen des göttlichen Zorns gegenüber den Nationen erschüttert wird, ja dann werden wir von dort, wo Gott uns am Leben erhalten haben mag, hervorkommen und uns über den Morgen eines neuen Tages, über den Anbruch von Gottes neuer Ordnung, freuen. Vielleicht werden wir dann zwar, wenn wir um uns blicken, nichts als Schutt und Trümmer sehen, aber das sollte für uns ein schöner Anblick sein. Warum? Weil wir dann aus tiefster Überzeugung sagen können: „Gott sei Dank, daß die alte Ordnung mit ihrer Schlechtigkeit, ihrer Grausamkeit und ihrer Auflehnung gegen Gott endlich für alle Zeiten verschwunden ist! Nun wird Gerechtigkeit auf der Erde wohnen.“ Wenn wir nicht zulassen, daß materielle Dinge geistige Dinge aus unserem Leben verdrängen und auf uns eine größere Anziehungskraft ausüben, beweisen wir, daß wir jetzt schon so denken.
EIN VON HERZEN KOMMENDER GEHORSAM
20. Was wissen wir unter anderem über Gottes neue Ordnung ganz bestimmt, und was erfahren wir aus Offenbarung 20:11, 12?
20 Wenn wir „gesunden Sinnes“ bleiben möchten, wäre es gut, wir würden über einiges nachdenken, was wir über die bevorstehende neue Ordnung wissen. Wir wissen, daß Gehorsam gegenüber der Souveränität Gottes, die durch seine Königreichsregierung ausgeübt wird, eine Voraussetzung ist. Aus Offenbarung 20:11, 12 geht hervor, daß während der Tausendjahrherrschaft des Sohnes Gottes ‘Buchrollen geöffnet werden’ und alle Lebenden, auch die von den Toten Auferweckten, „gemäß ihren Taten“ gerichtet werden, je nachdem, ob sie mit dem Inhalt dieser „Buchrollen“ übereinstimmen oder nicht. Bei den in biblischen Prophezeiungen erwähnten Buchrollen handelt es sich fast immer um irgendwelche Offenbarungen des Willens Gottes, um Offenbarungen in schriftlicher Form. Es scheint daher, daß Gott während der Tausendjahrherrschaft Christi Jesu weitere Dinge über seinen Willen und sein Vorhaben offenbaren wird und daß diese Offenbarungen in irgendeiner Form veröffentlicht werden, so daß alle davon Kenntnis nehmen können. Dann wird jeder selbst beweisen können, ob er des ewigen Lebens würdig ist, indem er diesen „Buchrollen“ entsprechend handelt.
21, 22. (a) Warum mögen einige denken, es sei verhältnismäßig leicht, ewiges Leben zu erlangen, nachdem man die „große Drangsal“ überlebt habe? (b) Welchen wichtigen Faktor mögen sie übersehen?
21 Wer die „große Drangsal“ überlebt, kann also noch nicht unbedingt damit rechnen, ewig zu leben. Einige mögen indes denken, daß es, wenn diese alte Ordnung einmal beseitigt sei und sich Satan und seine Dämonen — wie die Offenbarung es vorhersagt — im „Abgrund“ befänden, verhältnismäßig einfach sei zu gehorchen, ja daß es beinahe etwas Selbstverständliches sei. Wären wir aber „gesunden Sinnes“, wenn wir so dächten, und würde uns das auf das Leben in Gottes neuer Ordnung vorbereiten?
22 Zugegeben, die Beseitigung der alten Ordnung mit all ihren Versuchungen und Verlockungen zum Bösen wird eine wunderbare Befreiung bedeuten. Auch der Kampf, den wir jetzt gegen die „bösen Geistermächte“, die die gegenwärtige Ordnung unsichtbar beherrschen, führen müssen, wird dann vorbei sein. (Eph. 6:10-13) Müssen wir aber nur gegen den Einfluß kämpfen, der von diesen beiden Seiten ausgeht und der Gerechtigkeit entgegenwirkt? Werden wir nicht noch von einer anderen bedeutenden Seite beeinflußt? Doch, und im Gegensatz zu jenem von außen auf uns einwirkenden Einfluß geht dieser von unserem Innern aus, von unserer ererbten sündigen Natur, dem Erbe, das Adam uns allen hinterlassen hat. Wenn wir „gesunden Sinnes“ sind, werden wir auch erkennen, daß dieser Einfluß wahrscheinlich am stärksten ist und am entscheidendsten wirkt. Wieso?
23. In welchem Verhältnis steht die Gefahr der Beeinflussung durch äußere Kräfte, die uns daran hindern, Gott zu gehorchen, zu der Gefahr der Beeinflussung durch die in uns selbst wirkenden Kräfte, wenn man den Ursprung der Ungerechtigkeit in Betracht zieht?
23 Betrachten wir den Ursprung der Ungerechtigkeit oder des Ungehorsams gegenüber der göttlichen Herrschaft. Zugegeben, in Eden war es so, daß Eva von außen her beeinflußt wurde, und sie beeinflußte ihren Mann. Wie verhält es sich aber mit dem Urheber der Rebellion? Unter welchem äußeren Einfluß wurde dieser Geistsohn Gottes schlecht? Er wurde weder von Gott noch von jemand anders versucht oder unter Druck gesetzt. Dennoch lehnte er sich gegen seinen himmlischen Vater auf. Seine Auflehnung war nicht auf eine äußere Beeinflussung zurückzuführen, sondern ging von seinem Innern, seinem Herzen, aus. (Vergleiche Jakobus 1:13-15.) So verhält es sich auch mit uns: Was für unsere Treue den Ausschlag gibt, ist — ganz gleich, wie ungünstig die äußeren Einflüsse sind — das, was in unserem Innern, in unserem Herzen, ist. Auch während der Tausendjahrherrschaft wird es so sein, wenn die Menschen „gemäß ihren Taten“ gerichtet werden.
24. Wann gedenken einige ihre Persönlichkeit und ihre Gewohnheiten zu ändern? Was möchten wir beim Studium des nächsten Artikels feststellen?
24 Jemand mag jedoch sagen: „Ich gebe zu, daß ich einige schlechte Gewohnheiten und Neigungen habe, die ich noch nicht in dem Maße überwunden habe, wie es eigentlich sein sollte. Ich bin aber überzeugt, daß ich nach der ,großen Drangsal‘ anders sein werde — natürlich noch nicht vollkommen, aber anders.“ Ist jemand, der so denkt, „gesunden Sinnes“? Sollten wir annehmen, der gewaltige Eindruck, den die „große Drangsal“ und der damit verbundene Krieg von Harmagedon auf uns machen werden, werde irgendwie eine positive Veränderung in unserem Herzen bewirken? Betrachten wir den folgenden Artikel.
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Bist du für das Leben in Gottes neuer Ordnung bereit?Der Wachtturm 1973 | 15. September
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Bist du für das Leben in Gottes neuer Ordnung bereit?
1—3. (a) Welches überwältigende Erlebnis hatten die Israeliten am Roten Meer? (b) Änderten sie sich deswegen? Wieso wissen wir es?
DENKE einmal an den Auszug der Israeliten aus Ägypten zurück! Als sie das Westufer des Roten Meeres erreichten, stellten sie fest, daß sie in eine Falle geraten waren, denn das Heer Pharaos jagte ihnen nach. Da begannen sie zu murren und aufzubegehren; sie fragten Moses, ob er sie in die Wüste geführt habe, um sie samt ihren Frauen und Kindern umkommen zu lassen. Dadurch bewiesen sie, daß sie kein Vertrauen in Gottes Führung hatten. Trotzdem gebot Jehova Moses, seinen Stab über das Meer auszustrecken, und dann bewirkte er, daß sich das Meer teilte und ein Durchgang zum Ostufer entstand. Es mögen etwa drei Millionen Menschen gewesen sein, die hindurchzogen. In dem in Englisch erschienenen Buch Hilfe zum Verständnis der Bibel (Seite 546) wird darüber folgendes gesagt:
„Da die Israeliten in e i n e r Nacht durch das Meer zogen, ist kaum anzunehmen, daß durch die Teilung der Wasser nur ein schmaler Kanal entstand. Dieser Kanal muß mindestens eine Meile (1,6 Kilometer) oder sogar mehrere Meilen breit gewesen sein. Selbst als ziemlich geschlossene Formation würde eine solch große Gruppe von Menschen mit den Wagen, die sie gehabt haben mögen, mit ihrem Gepäck und ihren Tieren ein Gebiet von etwa drei Quadratmeilen (7,7 Quadratkilometer) benötigt haben. ... Eine solche Kolonne hätte mehrere Stunden gebraucht um in das Meeresbett zu gelangen und es zu durchqueren.“
2 Es muß ein gewaltiges Erlebnis gewesen sein, diesen Durchzug durch das Meer mitzumachen und dann von der anderen Seite aus zuzusehen, wie die Wasser zurückfluteten und
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