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Mit dem Herzen schenkenErwachet! 1970 | 8. Juni
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am besten, was ihre Kinder benötigen und was ihnen Freude macht. Sie schenken ihnen daher in der Regel etwas Praktisches.
Aber andere, die nicht zur Familie gehören, wissen manchmal nicht recht, was sie schenken sollen. Deshalb wählen sie dann gewöhnlich Spielsachen. Mit Spielsachen kann sich ein Kind nicht nur stundenlang vergnügen, sondern richtig ausgewähltes Spielzeug hilft ihm auch, Geist und Körper zu entwickeln. Gewisse Spielsachen haben den Zweck, das Kind geistig zu fördern. Spielsachen wie Dreirad und Laufroller dienen der Entwicklung der Muskeln. Andere Spielsachen fördern die Handfertigkeit, die Phantasie und die schöpferischen Fähigkeiten des Kindes. Telephonanlagen, Puppen, Buntstifte, Modellierspiele, Baukästen und Puzzlespiele gehören in diese Kategorie. Da jedoch Spielsachen dazu beitragen, die geistige Entwicklung des Kindes zu fördern, können Spielzeuge wie Gewehre, Tanks, Granaten und ähnliche einen schädlichen Einfluß auf das Kind ausüben. Gewiß möchte niemand denen, die er liebt, auf diese Weise Schaden zufügen.
Die Kinder sollten aber nicht nur beschenkt werden, sondern auch selbst schenken. Wie steht es mit deinen Kindern? Ermunterst du sie, andere zu beschenken? Wenn sie nähen, stricken, malen oder kochen können, verschenken sie hier und da etwas von dem, was sie verfertigen? Haben sie eine besondere Begabung? Schon von klein auf kann man sie lehren, daß das in Wirklichkeit Gaben des Schöpfers sind und daß man andere großmütig und nicht gegen Geld damit erfreuen soll. Die Kinder können Taschentücher besticken, Topflappen stricken, etwas malen oder Plätzchen backen und diese dann verschenken. Das trägt viel dazu bei, daß sie ein Gefühl des eigenen Wertes sowie Achtung vor sich selbst bekommen. Warum sollte man ihnen nicht die Möglichkeit geben, zu erleben, was es bedeutet: Beglückender ist Geben als Empfangen? Kluge Eltern erkennen, daß nicht nur das, was sie den Kindern geben oder was sie für die Kinder tun, dazu beiträgt, daß die Kinder zu verantwortungsbewußten Menschen heranwachsen und dann im Leben ihren Mann stehen, sondern auch das, was sie sie lehren, für sich selbst und für andere zu tun.
Zeit — eine äußerst wertvolle Gabe
Viele Leute geben lieber materielle Geschenke, als daß sie etwas von ihrer Zeit opfern. Doch Zeit wird oft weit mehr geschätzt. Welche Frau, die ihren Mann von Herzen liebt, ist ihm nicht tief dankbar für die Zeit, die er ihr widmet? Ähnlich ist es mit Kindern; sie mögen viele Spielsachen haben, aber trotzdem einsam sein, wenn die Eltern sich nicht mit ihnen abgeben. Sich jemandem zu widmen mag mehr Zeit erfordern, als ihm ein materielles Geschenk zu machen, aber man erreicht mehr damit. Ist es nicht so, daß eine Familie, die vieles gemeinsam tut, in der Regel auch nicht auseinanderbricht?
Es gibt vieles, was die ganze Familie gemeinsam tun kann. Man kann zum Beispiel gemeinsam ein Museum besuchen, eine Druckerei oder einen Nationalpark. Man kann eine Dampferfahrt machen, einen Tag am Meer oder an einem See verbringen, eine Mahlzeit im Freien einnehmen oder einen Spaziergang durch die Wälder machen. Als Familie kann man immer wieder Wertschätzung für die Gaben des Schöpfers bekunden — für das Leben, die Nahrung, die Kleidung, das Obdach und all die vielen kleinen Dinge, die uns Freude bereiten.
In vielen Familien ist es notwendig, die Lebensweise so zu ändern, daß man einander mehr Zeit widmen kann. Es gibt Eltern, die ihre Kinder kaum sehen, weil sie sie ins Freie schicken, um dort zu spielen, oder ins Kino oder zu einem Nachbarn, anstatt sich selbst mit ihnen abzugeben. Andere Eltern gestatten es ihren Kindern nicht, auf der Straße zu spielen, weil die Straßen heute so unsicher sind, aber sie lassen sie — nur um sie beschäftigt zu halten — stundenlang vor dem Fernsehgerät sitzen, obschon die Kinder zum großen Teil nichts anderes als Verbrechen und Gewalttat zu sehen bekommen. Wieviel besser wäre es, Kindern, die noch nicht zur Schule gehen, etwas vorzulesen oder ihnen zu zeigen, wie man zeichnet und malt, und sie zu lehren, Hausarbeiten zu verrichten. Die Eltern sollten den Kindern helfen, gute Gewohnheiten zu entwickeln, an denen sie dann auch als Erwachsene festhalten werden. Es lohnt sich, den Kindern Zeit zu widmen.
Man kann aber auch Verwandten und Freunden etwas von seiner Zeit schenken. Das wird besonders von älteren Personen geschätzt. Welcher Vater oder welche Mutter, die schon im vorgerückten Alter ist, zieht ein materielles Geschenk einem Besuch ihrer Kinder vor? Man kann ältere Personen schon mit wenig glücklich machen: einem unerwarteten Besuch, einem überraschenden Telephonanruf, einem liebevollen Brief. Warum es nicht ausprobieren?
Durch Geschenke kann man viel Freude bereiten, besonders wenn man großmütig und mit dem Herzen schenkt und wenn man überlegt, was demjenigen, dem man etwas schenken möchte, nützt und gefällt. Es ist so, wie Jesus Christus treffend sagte: „Beglückender ist Geben als Empfangen.“ — Apg. 20:35.
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Die Frühlingsweisen der gefiederten SängerErwachet! 1970 | 8. Juni
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Die Frühlingsweisen der gefiederten Sänger
HORCH! Hörst du die jubelnden Frühlingsstimmen, die erneut die Luft erfüllen? Es sind die Weisen eines der schönsten Chöre. Seine fröhlichen Lieder loben Gott und erfreuen das Herz der Menschen. Sie kündigen den Einzug des Frühlings an in all seiner erregenden, bezaubernden Pracht. Es ist der Chor buntgefiederter Sänger! Rotkehlchen, Ammerfinken, Hüttensänger, Drosseln und viele andere Vögel gehören ihm an. Ihre heiteren Weisen zeigen das Ende der langen Herrschaft des Winters an.
Scharen von buntgefiederten Sängern, die in allen Tonarten tirilieren, trillern und pfeifen, treffen in den nördlichen Breiten ein und verkünden, daß der liebliche Frühling gekommen ist. Sie scheinen vor lauter Freude darüber, daß sie den weiten Weg vom Winterquartier im Süden erfolgreich zurückgelegt haben, zu jubilieren. Wie wohltuend empfinden die Bewohner nördlicher Breiten, nachdem sie einen langen harten Winter hinter sich gebracht haben, die munteren Melodien dieser gefiederten Sänger. Die frohen Weisen wecken in ihnen die Sehnsucht nach dem frischen Grün des Frühlings.
Die Melodien der gefiederten Sänger und ihre Kunstflüge sind so beglückend, daß zu dieser Jahreszeit jung und alt beschwingten
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