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Gedankenaustausch in der Familie — Warum mangelt es daran?Erwachet! 1985 | 8. April
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Die Gründe für die Kommunikationsprobleme
Das Familienleben wird heute durch vieles beeinträchtigt. Vor der Industrialisierung war die Arbeit mehr oder weniger eine Sache der ganzen Familie. Das hat sich inzwischen völlig geändert. Fast überall in der Welt muß der Mann viele Stunden außer Haus arbeiten, um den Lebensunterhalt zu verdienen. Die sich verschlechternde Weltwirtschaftslage bringt es mit sich, daß viele Frauen gezwungen sind, es ihren Männern gleichzutun. Kinder werden oft einer bezahlten Aufsichtsperson anvertraut oder sich selbst überlassen. Die Schule hat die Kindererziehung übernommen — eine Aufgabe, die in der Vergangenheit in erster Linie zur Verantwortung der Eltern gehörte. Die Technik, der wir die Verbesserung der Kommunikationsmittel verdanken, hat sich mitunter auch nachteilig auf das Familienleben ausgewirkt.
Bevor es Radios, Fernsehgeräte, Stereoanlagen, Videorecorder und Telespiele gab, verbrachten die Familienglieder oft viel Zeit damit, sich zu unterhalten. Aber durch diese Vielzahl von Geräten mangelt es in einigen Familien an der Kunst, Gespräche zu führen. In einem Bericht des US-Instituts für Psychohygiene mit dem Titel Television and Behavior (Fernsehen und Verhalten) wird erklärt: „Das Zusammensein der Familie am Kamin oder beim Abendbrot scheint zugunsten des gemeinsamen Fernsehens aufgegeben worden zu sein.“ Besonders beunruhigend war die Feststellung, daß in den Vereinigten Staaten „Familien die Hälfte der Zeit, die sie außer dem Schlafen noch zu Hause verbringen, vor dem Fernsehgerät sitzen“. Das Verhängnisvolle ist zumeist: Wird das Fernsehgerät eingeschaltet, so wird die Familie ausgeschaltet; die Unterhaltung beschränkt sich auf das Nötigste.
Wie sieht das Ergebnis aus? Das Familienleben wird schal und leer. Die kameradschaftlichen Gefühle verebben, und man lebt sich auseinander. Damit aber eine Familie vereint bleibt und durch die Bande des Verständnisses und der Liebe zusammengehalten wird, müssen Gedanken und Gefühle ausgetauscht werden. In Familien, in denen das geschieht, kann einer den anderen erbauen, so daß alle dem Druck der von Problemen geplagten Umwelt standhalten können. Wie kann eine Familie ein solch vertrautes Verhältnis entwickeln? Rat aus den verschiedensten Quellen steht in großer Fülle zur Verfügung. Aber der beste Ratgeber ist immer noch das älteste Buch — die Bibel. Wir wollen einmal untersuchen, wie man einige ihrer Grundsätze wirkungsvoll anwenden kann.
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Gedankenaustausch in der Familie — Wie kann er verbessert werden?Erwachet! 1985 | 8. April
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Gedankenaustausch in der Familie — Wie kann er verbessert werden?
„MEIN Mann sagt nie ein Wort.“ „Meine Frau hört nie zu, wenn ich etwas zu sagen habe.“ So lauten die Klagen vieler Eheleute. Jugendliche fühlen oft wie der 12jährige Max: „Ich fürchte mich nicht davor, [mit meinen Eltern] zu reden, aber ich fürchte ihre mögliche Reaktion.“ Daher trennen die Mauern des Schweigens die Familienglieder.
Einige mögen anführen, daß der Mann und die Frau in vielen Fällen einfach kein gutes Paar seien; sie würden überhaupt nicht zusammenpassen und hätten am besten gar nicht
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