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  • Sehnst du dich nach der „guten alten Zeit“ zurück?
    Der Wachtturm 1978 | 15. Februar
    • Sehnst du dich nach der „guten alten Zeit“ zurück?

      „HEUTE sind die Autos einfach nicht mehr das, was sie früher waren.“ „Mama hatte ihren Kühlschrank zwanzig Jahre, aber wir mußten unseren, den wir erst zwei Jahre haben, schon dreimal reparieren lassen.“ „Früher war es viel schöner, viel friedlicher.“

      Kommen dir diese Bemerkungen bekannt vor? Vielleicht hast du schon jemand so sprechen gehört, und vielleicht hast du sogar selbst schon einmal so etwas gesagt. Viele Menschen sehnen sich nach der sogenannten guten alten Zeit zurück. Sie erinnern sich gern an das, was früher war, und finden, es sei besser gewesen als das, was wir heute haben.

      War aber die „gute alte Zeit“ in jeder Hinsicht besser als die heutige? Diese Frage ist besonders deshalb interessant, weil die Bibel uns den Rat gibt: „Sprich nicht: ,Weshalb ist es geschehen, daß sich die früheren Tage als besser erwiesen haben als diese?‘, denn nicht zufolge von Weisheit hast du danach gefragt“ (Pred. 7:10). Was bedeuten diese Worte? Ist damit gemeint, daß wir die Zunahme der Verbrechen und die Tatsache, daß es heute mehr zerrüttete Familien gibt als früher und die Umweltverschmutzung zu einem Problem geworden ist, übersehen sollten? Wie sollte man eingestellt sein, und inwiefern kann einem diese Einstellung helfen, heute zufriedener zu sein?

      Es gibt verschiedene Gründe, weshalb manche Leute wehmütig von der „guten alten Zeit“ sprechen. Einige sind der Meinung, daß Häuser, Autos, Geräte oder Kleidungsstücke früher besser gewesen seien als heute. Andere denken vielleicht mehr an den allgemeinen Lebensstil oder die Atmosphäre von früher. Eine Prüfung der beiden Aspekte ist sehr aufschlußreich.

      WAR ALLES BESSER?

      Früher wiesen Fertigwaren eine gewisse Qualität auf. Die Leute hatten Freude an der Arbeit. Das konnte man dem fertigen Erzeugnis ansehen. Vor Jahren hätte man bei einem neuen Ofen, einem neuen Auto oder Fahrrad wahrscheinlich kaum schlecht gespritzte Stellen oder lockere Schrauben vorgefunden. Vielleicht besitzt du einen Schrank, der von einem Tischler gemacht wurde, der noch ein echter Handwerker war und wußte, daß er als Ortsansässiger gute Arbeit leisten mußte.

      Sind aber, abgesehen von der Ausführung, die heutigen Erzeugnisse wirklich schlechter? Viele nicht. Vom technischen oder praktischen Standpunkt aus gesehen, sind die meisten besser geworden. Denke zum Beispiel nur daran, wie oft deine Mutter mit dem lästigen Abtauen des Kühlschranks, dessen Kälteleistung nicht einmal besonders gut war, zu tun hatte. Wenn du jedoch ein neueres Modell besitzt, hat es vielleicht ein separates Gefrierfach sowie ein vollautomatisches Abtausystem. Gewiß, durch diese Vorteile wird ein Modell komplizierter und ist daher anfälliger für Defekte. Freuen wir uns aber nicht über diese Vorteile? Wer wollte wieder zu dem Kühlschrankmodell zurückkehren, das seine Mutter hatte, oder zu dem einfachen Eisschrank, den die Oma besaß?

      Ähnlich verhält es sich mit neuen Häusern oder neuen Autos. Jemand mag denken, sein alter Wagen sei solider gewesen als der jetzige. Fuhr man aber damit ebenso bequem und sicher wie mit einem neueren Modell? Wahrscheinlich sprang er an kalten Tagen schwerer an, war schwieriger zu lenken und konnte nicht so leicht zum Stehen gebracht werden wie die heutigen Modelle, die eine bessere Zündanlage, eine bessere Servolenkung und bessere Bremsen haben. Vielleicht warst du es gewohnt, nach 3 200 km einen Ölwechsel vorzunehmen und nach 24 000 km die Zündkerzen zu erneuern. Dank der technischen Fortschritte braucht man heute aber erst nach 14 500 km das Öl zu wechseln und erst nach 48 000 km die Zündkerzen zu erneuern.

      Erzeugnisse aus Plastik oder Polyester fühlen sich vielleicht nicht so natürlich oder echt an wie die früheren aus Holz, Leder, Baumwolle oder Wolle. Sie haben aber gewisse Vorteile, die wir übersehen mögen. Frage einmal eine Frau, die früher jede Woche Hemden bläuen und stärken mußte, ob sie diese Arbeit vermisse. Heute sind Hemden und Blusen, die aus Mischungen von natürlichen und synthetischen Fasern hergestellt werden, gewöhnlich bügelfrei und schmutzabstoßend. Außerdem sind sie wahrscheinlich wesentlich billiger als die aus reinen Naturprodukten.

      Die heutigen Erzeugnisse haben ohne Zweifel gewisse gute Seiten. Gewöhnlich halten sie länger, brauchen weniger Pflege und sparen viel Arbeit, was in dem hektischen System, in dem wir leben, sehr wertvoll ist. Warum denken denn noch so viele Menschen wehmütig an die „gute alte Zeit“ zurück? Was war denn damals anders?

      Fürs erste sind die technischen Fortschritte anscheinend zu einem großen Teil auf Kosten angenehmer Lebensbedingungen gemacht worden. Die Massenherstellung der komplizierteren technischen Erzeugnisse brachte es mit sich, daß Industriestädte mit vielen Fabriken entstanden, die hauptsächlich schuld sind an der gegenwärtigen Umweltverschmutzung. Die Industrialisierung hat sich auch auf die Arbeiter ausgewirkt. Sie sind gezwungen, ein hektischeres, aufregenderes Leben in einer schmutzigeren, ungesünderen Umgebung zu führen. Das hat sich nachteilig auf ihre geistige und körperliche Gesundheit ausgewirkt. Gewiß, die Bibel sagt, daß die, „die die Erde verderben“, dem Schöpfer der Menschheit mißfallen und daß er sich vorgenommen hat, die Erde von ihnen zu säubern (Offb. 11:18). Doch gegenwärtig bestehen die bedrückenden Probleme, die mit der heutigen Industrialisierung verbunden sind, immer noch, und daher sind die Menschen unbefriedigt und sehnen sich nach der „guten alten Zeit“ zurück.

      NICHT NUR „DINGE“

      Abgesehen davon, daß man die technischen Fortschritte der Menschheit übersieht, gibt es für die weitverbreitete Sehnsucht nach der „guten alten Zeit“ noch einen weiteren Grund. Wie bereits erwähnt, sehnen sich manche Leute vor allem nach der früheren Lebensweise oder Atmosphäre zurück. Sie geben vielleicht zu, daß die heutigen Erzeugnisse in einer gewissen Hinsicht besser sind als die früheren, doch das allein befriedigt sie nicht. Sie spüren, daß ein grundlegendes Bedürfnis heute nicht mehr in dem Maße befriedigt wird wie früher. Einige denkende Personen mögen sich sogar fragen, ob diese mangelnde Befriedigung vielleicht zu dem allgemeinen Sittenverfall beiträgt, der trotz der materiellen Fortschritte des Menschen zu beobachten ist (2. Tim. 3:1-5).

      Wir wollen der Sache daher auf den Grund gehen und feststellen, warum heute ein anderer Geist oder eine andere Atmosphäre herrscht als früher und was wir in dieser Beziehung tun können.

  • Die Atmosphäre der „guten alten Zeit“ kennenlernen
    Der Wachtturm 1978 | 15. Februar
    • Die Atmosphäre der „guten alten Zeit“ kennenlernen

      ALS der amerikanische Basketballspieler Julius Erving nach dem Abschluß eines 3,5-Millionen-Dollar-Vertrages gefragt wurde: „Gibt es noch etwas, was Sie sich wünschen, aber nicht kaufen können?“, soll er geantwortet haben: „Vieles, was zur Befriedigung seelischer oder geistiger Bedürfnisse nötig ist, kann man — im Gegensatz zu materiellen Dingen — nicht kaufen.“

      Damit nannte dieser Basketballmillionär wahrscheinlich einen bedeutenden Grund dafür, weshalb so viele Menschen heute wehmütig von der „guten alten Zeit“ sprechen. Während in vielen Ländern ein noch nie dagewesener materieller Wohlstand herrscht und große technische Fortschritte gemacht worden sind, gibt es viele Menschen, die trotzdem nicht zufrieden sind. Das ist darauf zurückzuführen, daß die Befriedigung unserer seelischen und geistigen Bedürfnisse nicht unbedingt von unserem materiellen Besitz abhängt. Wir können das, was unsere seelischen und geistigen Bedürfnisse befriedigt, auch nicht kaufen. Ja, das Bemühen, mehr Geld zu verdienen, um sich die Fortschritte der Technik zunutze zu machen, hindert heute sogar viele Menschen daran, ihre wichtigsten geistigen und seelischen Bedürfnisse zu befriedigen.

      Jesus selbst wies darauf hin, daß der Mensch mehr zum Leben braucht als nur materielle Dinge. Als er einmal hungrig war und der Teufel ihn veranlassen wollte, seine übernatürlichen Kräfte zu benutzen, um aus Steinen Brot zu machen, erwiderte er: „Es steht geschrieben: ,Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jeder Äußerung, die durch den Mund Jehovas ausgeht‘“ (Matth. 4:1-4). Jesus lenkte dadurch die Aufmerksamkeit auf die Tatsache, daß wir keine Tiere sind, die nur körperliche Bedürfnisse haben, was bedeuten würde, daß wir automatisch glücklicher sein müßten, je besser diese Bedürfnisse befriedigt werden. Nein, der Mensch hat auch geistige und seelische Bedürfnisse, und wenn diese nicht befriedigt werden, sind wir nicht wirklich glücklich und haben keine echte Freude am Leben.

      Das wird in etwa durch das veranschaulicht, was einige Forscher an der Universität von Connecticut festgestellt haben. Sie beobachteten fünfundsiebzig Männer, die einen leitenden Posten aufgegeben und eine schlechter bezahlte Stellung angenommen hatten, um weniger unter Druck zu stehen. Das Ergebnis? Obwohl sich diese Männer finanziell nicht mehr soviel leisten konnten wie früher, „waren sie zum Teil glücklicher und führten eine bessere Ehe“. Eine weitere Untersuchung, die vor kurzem angestellt wurde, ergab, daß erfolgreiche Börsenspekulanten in der Liebe oft versagten. Warum? Weil ihr Bemühen, zu Geld zu kommen, sie anscheinend „daran hinderte, einem anderen Menschen näherzukommen“.

      Obwohl also manche Leute heute mehr Geld und mehr materielle Dinge haben als früher, mögen sie sich dennoch gern an die „gute alte Zeit“ erinnern. Zugegeben, in früheren Jahren mußten die meisten Menschen hart und oft länger arbeiten als heute, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, aber sie arbeiteten gewöhnlich nur, um sich die lebenswichtigen Dinge zu beschaffen, und genossen sie dann auch. Heute dagegen gibt es viele, die denken, sie müßten unbedingt jedes neue technische Erzeugnis haben, und wenn sie es haben, sind sie doch nicht zufrieden. Folgende Worte des Weisen sind daher heute besonders zutreffend:

      „Denn was bekommt ein Mensch schließlich für all seine harte Arbeit und für das Streben seines Herzens, womit er hart arbeitet unter der Sonne? Denn alle seine Tage bedeutet seine Beschäftigung Schmerzen und Verdruß, auch während der Nacht legt sein Herz sich einfach nicht nieder. Auch das ist nur Nichtigkeit. Für einen Menschen gibt es nichts Besseres, als daß er essen und in der Tat trinken und seine Seele Gutes sehen lassen sollte wegen seiner harten Arbeit“ (Pred. 2:22-24).

      Ja, es scheint heute einfach eine andere Atmosphäre zu herrschen, und da gegenwärtig viele Menschen weniger ‘Gutes für all ihre harte Arbeit’ sehen, sehnen sie sich nach der „guten alten Zeit“ zurück.

      FREUNDE UND FAMILIE

      Für viele waren die vergangenen Jahre auch deshalb schöner, weil die Menschen damals offenbar freundlicher waren. Man lernte sich kennen und schloß Freundschaft. Nachbarn waren nicht einfach Leute, die nebenan wohnten — sie waren auch Freunde. Man schenkte materiellen Dingen weniger Aufmerksamkeit als persönlichen Beziehungen.

      Als dem Basketballmillionär Julius Erving in diesem Zusammenhang die Frage gestellt wurde: „Bringt Reichtum irgendwelche Nachteile mit sich?“, erwiderte er:

      „Man wird in mancher Hinsicht zu einem Angriffsziel. Es ist schwierig, ein wirklich aufrichtiges Verhältnis zu jemandem zu haben. Man muß die Menschen durchschauen; man muß seine Zweifel haben. Weitaus die meisten werden Bekannte. Man kann zwar sagen ,Freunde’, aber in Wirklichkeit sind es Bekannte.“

      Erving bestätigte damit lediglich den Bibelspruch: „Vermögen ist das, was viele Gefährten hinzufügt, aber wer gering ist, wird sogar von seinem Gefährten getrennt. ... jeder ist ein Gefährte des Gaben spendenden Mannes“ (Spr. 19:4, 6). So war es im allgemeinen in den Tagen König Salomos, und heute, wo es für viele eine so große Rolle spielt, was man hat oder was man bekommen kann, ist es oft genauso. Der Mangel an Freunden ist aber offensichtlich nicht nur ein Problem der Reichen. Da Besitz heute weit höher bewertet wird als Beziehungen, fehlt es Angehörigen aller Gesellschaftsschichten an wahren Freunden. Viele sehnen sich daher nach der „guten alten Zeit“ zurück.

      Auch die Verhältnisse in der Familie beeinflußten die damalige „Atmosphäre“. Vor Jahren isolierten sich die Familienglieder nicht ständig, indem sie entweder vor dem Bildschirm oder der Kinoleinwand saßen. Sie hatten auch nicht die hochentwickelten Transportmittel, die es heute Eltern und Jugendlichen ermöglichen, mit großer Geschwindigkeit in verschiedene Richtungen davonzurasen. Die Familien unternahmen mehr gemeinsam. Es herrschte eine größere innere Verbundenheit. Oft wurde die Bibel im Familienkreis gelesen, und so wurden die geistigen Bedürfnisse befriedigt, die der Schöpfer dem Menschen eingepflanzt hat. Auch wurde dadurch der Gedankenaustausch in der Familie gefördert.

      WAS MAN TUN KANN

      Doch was nützt es, die positiven Seiten oder die Atmosphäre, durch die sich die „gute alte Zeit“ auszeichnete, kennenzulernen? Können wir die heutige Situation ändern?

      Wir persönlich können den technischen Fortschritt nicht rückgängig machen. Das möchten wir auch nicht, denn wir möchten nicht so leben, wie unsere Urgroßeltern einst lebten. Heute ist heute. Mit dieser Tatsache müssen wir uns abfinden. Was würde es also nützen, viel über die Vergangenheit nachzudenken?

      In gewissem Sinne würde man dann so handeln wie jemand, auf den der inspirierte Rat zutrifft: „Sprich nicht: ,Weshalb ist es geschehen, daß sich die früheren Tage als besser erwiesen haben als diese?‘, denn nicht zufolge von Weisheit hast du danach gefragt“ (Pred. 7:10). Es wäre nicht weise, unrealistisch Erinnerungen an die Vergangenheit nachzuhängen, so als ob damals — im Gegensatz zu heute — alles gut gewesen wäre.

      Allerdings gilt es, auch folgendes zu beachten: Es ist eine Tatsache, daß es trotz des technischen Fortschritts immer noch Menschen gibt, die hungern. Andere begehen Verbrechen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, und das allgemeine sittliche Niveau sinkt immer tiefer. Man sollte aber trotzdem nicht alles von der negativen Seite sehen.

      Jehovas Zeugen sind in dieser Hinsicht ein gutes Beispiel. Sie denken nicht wehmütig an die „gute alte Zeit“ zurück, sondern sind positiv und optimistisch eingestellt. Sie haben festgestellt, daß ihre geistigen und seelischen Bedürfnisse durch das Studium der Bibel auf eine Weise befriedigt werden, wie das durch nichts möglich gewesen wäre, was es in der „guten alten Zeit“ gab, an die sich viele ältere Leute so gern erinnern.

      Sollten wir nicht erwarten können, daß das Studium der Bibel uns hilft, unsere geistigen und seelischen Bedürfnisse zu befriedigen? Jehova Gott gab uns die Bibel. Er ist nicht nur unser Schöpfer, der Eine, der unsere innersten seelischen Bedürfnisse am besten kennt und weiß, wie sie zu befriedigen sind, sondern er hat uns auch so geschaffen, daß wir unser Bedürfnis, ihn anzubeten, erkennen können. Es ist so, wie der Psalmist schrieb:

      „Das Gesetz Jehovas ist vollkommen, bringt die Seele zurück. ... Die Befehle Jehovas sind recht erfreuen das Herz; das Gebot Jehovas ist rein, erleuchtet die Augen. Die Furcht Jehovas ist lauter, besteht immerdar. Die richterlichen Entscheidungen Jehovas sind wahr; sie haben sich allesamt als gerecht erwiesen. ... Sie zu halten bringt große Belohnung“ (Ps. 19:7-11).

      Wenn wir Gottes Wort studieren und entsprechend handeln, werden unsere seelischen und geistigen Bedürfnisse befriedigt. Tun wir dies als Familie, wie Jehova es empfiehlt, so kommen wir nicht nur einander, sondern auch ihm, unserem himmlischen Vater, näher. Wir lehnen dann die Errungenschaften und Vorteile, die der technische Fortschritt des Menschen mit sich gebracht hat, nicht ab und werden weder zu frustrierten Materialisten noch zu müßigen Träumern, die der Vergangenheit nachhängen.

      Darüber hinaus erleben wir die Freude, zu einer Gruppe von Menschen zu gehören, zwischen denen es noch echte Freundschaft gibt. In dem Buch Religious Movements in Contemporary America (Religionsgemeinschaften im heutigen Amerika, erschienen 1974) schreibt Lee R. Cooper über einige schwarze Zeugen Jehovas, die in einer großen Stadt leben: „Als Versammlung bilden die Zeugen eine echte Gemeinschaft, in der einer dem anderen vertraut und einer den anderen akzeptiert.“ Dann kommt er zu folgendem Schluß: „Die Zeugen Jehovas bieten [dem einzelnen] nicht nur eine andere Lebensführung an — eine Lebensführung, die es ihren Anhängern ermöglicht, ihre eigene Identität zu finden und Selbstachtung zu gewinnen —, sondern auch eine Gemeinschaft, in der sie akzeptiert werden, und eine Zukunftshoffnung.“ Diese Hoffnung dreht sich um Gottes Verheißung, sowohl die unerwünschten Nebenerscheinungen des technischen Fortschritts als auch die Folgen der menschlichen Unvollkommenheit zu beseitigen. Es stimmt zwar, daß unsere Zeit in der Bibel zu Recht als die „letzten Tage“ bezeichnet wird, die daran zu erkennen sind, daß viele Menschen ‘eigenliebig sind, geldliebend, anmaßend, hochmütig, den Eltern ungehorsam, undankbar, ohne natürliche Zuneigung, für keine Übereinkunft zugänglich, ohne Selbstbeherrschung, brutal, die mehr Vergnügungen lieben als Gott’ (2. Tim. 3:1-4). Aber Gott gibt uns die Zusicherung, daß er bald eine Änderung herbeiführen wird.

      Er wird alles Böse von der Oberfläche der Erde vertilgen und eine neue gerechte Ordnung herbeiführen. Über diese Zeit, die, wie die Tatsachen zeigen, kurz bevorsteht, heißt es in Offenbarung 21:4: „Und er [Gott] wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen.“ Eine ähnliche Prophezeiung, die wir in Jesaja 65:17 finden, lautet: „Denn siehe, ich schaffe neue Himmel und eine neue Erde; und die früheren Dinge werden nicht in den Sinn gerufen werden, noch werden sie im Herzen aufkommen.“ Die Verhältnisse, die Gott herbeiführen wird, werden in jeder Beziehung so viel besser sein als das, was früher war, daß niemand Grund haben wird, wehmütig an die Vergangenheit zurückzudenken. Ja, niemand wird sich veranlaßt fühlen, sich nach der „guten alten Zeit“ zurückzusehnen.

      Wenn du über die bevorstehende gute Zeit mehr wissen möchtest, sind Jehovas Zeugen gern bereit, dir zu helfen, die Bibel zu studieren, damit du jetzt schon ein völlig befriedigendes Leben führen und die „Zukunftshoffnung“ erlangen kannst, die ein anerkanntes Merkmal ihres Lebens ist.

  • Ein reines Wort
    Der Wachtturm 1978 | 15. Februar
    • Ein reines Wort

      Einige Leser der Heiligen Schrift haben an dem Anstoß genommen was die Bibel in bezug auf sexuelle Angelegenheiten sagt. Die Bibel enthält Berichte, in denen die gute und ehrenwerte Rolle hervorgehoben wird, die der Sex in der Ehe spielt. Es gibt auch einige Berichte über unsittliches Benehmen und diese Berichte haben Bibellesern geholfen, zu erkennen, was in den Augen des Schöpfers unrecht ist. Ist die Bibel wegen ihrer Offenheit hinsichtlich dieses Themas unmoralisch oder obszön?

      Professor David R. Mace, der über die moderne „sexuelle Revolution“ schrieb, erklärte folgendes: „Die Bibelschreiber waren bei der Behandlung dieses Themas nicht um Worte verlegen wie viele Christen heute. Sie berichten viele Beispiele über sexuelles Verhalten, die selbst in unserem aufgeklärten Zeitalter als ungeeignet zum öffentlichen Vorlesen oder zur öffentlichen Diskussion betrachtet würden. Doch an diesen Berichten gibt es nichts Anstößiges. Es sind freimütige, rein sachliche Berichte. ... Der Sex wird darin so behandelt, wie er behandelt werden sollte, nämlich als Bestandteil des menschlichen Lebens. Nichts wird aus Verlegenheit verhüllt. Andererseits gibt es auch keine unanständigen Zweideutigkeiten. Das Thema wird ehrlich und vernünftig behandelt. ,Nirgendwo in der Bibel‘, sagt der evangelische Theologe Otto Piper, ,ist der Sex in der Gefahr, auf das Niveau des Obszönen zu sinken.‘“

      Ja, die Heilige Schrift ist an einigen Stellen sehr offen, aber sie ist nie obszön oder zweideutig. Es ist so, wie der Psalmist schrieb: „Das Gesetz Jehovas ist vollkommen, bringt die Seele zurück. ... Das Gebot Jehovas ist rein, erleuchtet die Augen. Die Furcht Jehovas ist lauter, besteht immerdar“ (Ps. 19:7-9).

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