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Gerichtstag — nur ein Scherz?Der Wachtturm 1955 | 1. Juni
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zu einem Zeugnis, und dann wird das vollendete Ende kommen.“ (Matth. 24:14, NW) Diese gute Botschaft über Gottes neue Welt und das Ende dieses Systems der Dinge zu mißachten ist ein Fehler, ein tödlicher Fehler. Wenn auch der Tausendjahr-Gerichtstag noch nicht begonnen hat, denke nicht, es habe noch nie eine Gerichtsperiode für die Menschheit gegeben, oder wir lebten jetzt nicht in einer solchen Periode.
Wie schwerwiegend ist eine Gerichtsperiode? Göttliche Verurteilung endet immer in ewiger Vernichtung! Das war schon so im Falle des Gerichtstages im Garten Eden, als Gott Adam richtete. Eine weitere Gerichtsperiode kam über die menschliche Gesellschaft in Noahs Tagen. Gott beschloß, die Bewohner der Erde wegen ihrer Bosheit auszurotten. Durch einen Prediger der Gerechtigkeit, Noah, ließ er die Warnung erschallen. Aber in den Augen der Bösen war Noah lediglich ein Fanatiker. Über die Predigt und den Schiffsbau Noahs muß man viel Scherz getrieben haben! Wenn wir den biblischen Bericht lesen, können wir uns die Leute vor der Flut vorstellen, wie sie mit Verachtung und schallendem Gelächter auf diesen Mann deuteten, der so vom Predigtwerk und vom Schiffsbau in Anspruch genommen war. Wie aber die Bibel zeigt, war jene Gerichtsperiode kein Scherz; denn Gott „hielt nicht zurück, eine alte Welt zu strafen, sondern hielt Noah, einen Prediger der Gerechtigkeit, mit sieben anderen geborgen, als er über eine Welt ungöttlicher Menschen eine Sintflut hereinbrechen ließ“. Alle jene „ungöttlichen Menschen“, die umkamen, werden nie auferstehen, weil Jehovas Gerichte endgültig sind: „Denn ich, Jehova, ich verändere mich nicht.“ — 2. Pet. 2:5, NW; Mal. 3:6.
Der Gerichtstag für Sodom und Gomorra bildete eine weitere Zeit, in der Geschicke bestimmt wurden. Jehovas Engel erschienen Lot, unterrichteten ihn über Gottes Gerichtsbeschluß, die Städte zu vernichten, und forderten ihn auf, um sein Leben zu fliehen. Vor der Flucht beauftragte man Lot, seine Verwandten zu warnen. Dieser gottesfürchtige Mann verlor keine Zeit und eilte zu seinen Schwiegersöhnen mit der Nachricht, die die Stadt erschütterte: „Und Lot ging hinaus und redete zu seinen Eidamen, die seine Töchter genommen hatten, und sprach: Machet euch auf, gehet aus diesem Orte; denn Jehova will die Stadt verderben. Aber er war in den Augen seiner Eidame wie einer, der Scherz treibt.“ — 1. Mose 19:14.
Sie glaubten, Lot scherze! Und doch, können wir nicht die Dringlichkeit seiner Stimme vernehmen, mit der er sagte: „Machet euch auf, gehet aus diesem Orte“? Aber seine sich vor Lachen biegenden Verwandten hielten es für so ausgeschlossen, daß der Gott des Himmels ihre Stadt zerstören werde, daß sie nicht einmal Lots Warnung prüften. Daher ergaben sich die Schwiegersöhne dem selbstgewählten Geschick ewiger Vernichtung. Denn „Jehova ließ auf Sodom und auf Gomorra Schwefel und Feuer regnen von Jehova aus dem Himmel“. Für immer hörte das Spottgelächter in Sodom auf; sein Gerichtstag erwies sich als kein Scherz. — 1. Mose 19:24.
Das Geschick aller Menschen, die nicht aus Sodom flohen, war für Männer, Frauen und Kinder gleich. Sie zahlten die Strafe ewiger Vernichtung, weil es ein Gerichtstag war. Sodom und Gomorra werden uns, wie der Bibelschreiber Judas sagt, „als warnendes Beispiel vor Augen gestellt“, „indem sie das Strafgericht ewigen Feuers erlitten“. — Judas 7, NW.
GERICHTSTAG SEIT 1918
Was bedeutet das alles? Der Apostel Petrus antwortet: „Indem er die Städte Sodom und Gomorra einäscherte, verurteilte er sie und stellte sie ungöttlichen Personen als Beispiel kommender Dinge hin.“ Also stellte Sodoms Gerichtstag den Gerichtstag dar, der in den „letzten Tagen“ über die Menschen der Nationen käme, und in dieser Zeit leben wir jetzt. Seit 1918 richtet der auf den Thron erhobene König Christus Jesus die Menschen der Nationen. Jesus braucht dazu nicht auf der Erde zu sein, sondern er tut es unsichtbar vom Himmel aus, wie es vorausgesagt wurde: „Wenn der Sohn des Menschen kommt in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf seinen Thron der Herrlichkeit setzen. Und alle Nationen werden vor ihm versammelt werden, und er wird die Menschen voneinander scheiden.“ Worauf gründet Jesus sein Gericht? Auf die Stellungnahme der Menschen gegenüber der Predigt der guten Botschaft vom aufgerichteten Königreich, die Jehovas Zeugen verkündigen. Jesus sagte dieses weltweite Zeugniswerk während seiner zweiten Gegenwart voraus: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird gepredigt werden auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das vollendete Ende kommen.“ — 2. Pet. 2:6; Matth. 25:31, 32; 24:14, NW.
„Das vollständige Ende“ ist der Höhepunkt dieser Gerichtsperiode, nämlich die Schlacht von Harmagedon. Dann erzwingt Jehova sein Gericht der Verurteilung durch die „Offenbarung des Herrn Jesus vom Himmel her mit den Engeln seiner Macht in flammendem Feuer, wenn er gebührende Strafe bringt über jene, die der guten Botschaft über unseren Herrn Jesus nicht gehorchen. Eben diese werden die Strafe ewiger Vernichtung zahlen.“ Daher werden die in Harmagedon Sterbenden die gleiche Strafe zahlen wie die Menschen in Sodom. Das bedeutet, daß sie während des Tausendjahr-Gerichtstages keine „Auferstehung des Gerichts“ haben werden, sondern ewiglich tot bleiben. — 2. Thess. 1:7-9, NW.
Harmagedon zu überleben und den Tausendjahr-Gerichtstag zu erleben, während dessen die Menschheit zur Vollkommenheit zurückgebracht werden wird, ist ein unvergleichlicher Segen. Es ist ein Segen, der allen offensteht, ungeachtet ihres vergangenen Lebens, wenn sie jetzt auf die Warnungsbotschaft hören und Jehova in gehorsamem Dienst anbeten. Die meisten Menschen jedoch verhalten sich gleichgültig, und das reiht sie in die Ziegenbockklasse ein. Der Meister sagte diese geistige Einstellung voraus. „Gleichwie es geschah in den Tagen Noahs“, und „gleicherweise, wie es geschah in den Tagen Lots“, erklärte Jesus, „ebenso wird es sein an dem Tage, da der Sohn des Menschen geoffenbart wird.“ Die Menschen in Noahs Tagen waren zu beschäftigt, auf Noah zu hören, und wenn sie hörten, dann spotteten sie. Zur Zeit Lots dachten einige der Bürger Sodoms, ihr Gerichtstag sei nur ein Scherz. Sie lachten sehr, aber die ewige Vernichtung bereitete ihrem Lachen ein Ende. Deshalb ermahnt uns Jesus, nicht so verächtlich und teilnahmslos zu handeln. Auch Petrus bringt das zum Ausdruck: „In den letzten Tagen werden Lächerlichmacher kommen mit ihrem Lächerlichmachen.“ Was ist der Gegenstand ihres Gelächters? Das Predigen der Botschaft, daß Christus seine Königreichsmacht angetreten hat und jetzt die Menschen der Nationen richtet. Diese Botschaft, zusammen mit der dringenden Warnung vor Harmagedon, halten die Massen für sehr weit hergeholt und für einen Scherz. — Luk. 17:26, 28, 30; 2. Pet. 3:3, NW.
Aber Jehovas Zeugen scherzen nicht. Wäre ihre Botschaft ein Scherz, dann verkündigten sie nicht Jahr für Jahr, Tag für Tag unaufhörlich von Haus zu Haus, in den Heimen der Menschen und öffentlich auf den Straßen. Sie nehmen diese Arbeit so ernst, daß sie im Jahre 1954 die denkwürdige Zeit von 80 814 996 Stunden damit verbrachten, die Warnung von der Nähe Harmagedons erschallen zu lassen. Benutze die Gelegenheit, diese dringendste aller Botschaften gründlich zu hören. Prüfe sie sorgfältig durch Gebrauch deiner Bibel. Dein Geschick steht auf dem Spiel. Denke an Sodoms lachende Bürger und an ihr Schicksal. Denke an den warnenden Vergleich Jesu zwischen der damaligen Zeit und heute. Ziehe einen Nutzen aus der Erkenntnis, daß der gegenwärtige Gerichtstag gewiß kein Scherz ist.
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Sie wünschte Brot, man gab ihr einen SteinDer Wachtturm 1955 | 1. Juni
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Sie wünschte Brot, man gab ihr einen Stein
Ein katholischer Priester in Nassau besuchte eine Frau seiner Herde und traf sie an, als sie im Buch „Neue Himmel und eine neue Erde“ las. Er sagte ihr, dies sei „giftiges und verderbliches Zeug“, und sie sei eine Ungläubige, wenn sie das lese. Wenn sie Lesestoff wünsche, könne er sie damit versorgen. Daher brachte er ihr einen Roman, der sich auf das angebliche Liebesleben der Maria Magdalena stützte. Das befriedigte sie jedoch nicht, da sie nach Wahrheit hungerte, nicht aber nach Unterhaltungslektüre. Nachdem sie mehr Wachtturm-Veröffentlichungen gelesen hatte, stellte diese schafähnliche Frau fest, daß die Lehren der Zeugen Jehovas tatsächlich wahr sind. Ist es angesichts der vom Priester eingeschlagenen Taktik ein Wunder, daß ‚ein Hunger im Land‘ ist nach den ‚Worten Jehovas‘? — Amos 8:11.
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