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Die Alphabettafel — ein harmloses Spiel?Erwachet! 1973 | 22. August
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Becher der Dämonen trinken; ihr könnt nicht am ,Tisch Jehovas‘ und am Tisch der Dämonen teilhaben. Oder ,reizen wir Jehova zur Eifersucht‘? Wir sind doch nicht etwa stärker als er?“ Wir können nicht mit Gottes Feinden verkehren, ohne selbst seine Feinde zu werden. — 1. Kor. 10:20-22.
Ist die Alphabettafel also ein harmloses Spiel? Wer weiß, was die Bibel darüber sagt, antwortet: „Auf keinen Fall!“
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Wir beobachten die WeltErwachet! 1973 | 22. August
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Wir beobachten die Welt
Suchtgefahren
◆ Die hamburgische Landesstelle gegen Suchtgefahren veröffentlichte in ihrem Jahresbericht für 1972 alarmierende Zahlen, die anzeigen, daß viele in den Sog der Genußgifte geraten sind. Im Jahre 1950 wurden z. B. in der Bundesrepublik 5,3 Milliarden Mark für Alkohol ausgegeben. Im Jahr 1971 waren es bereits 27,6 Milliarden. Ähnlich sieht das Verhältnis bei den Ausgaben für Tabakwaren aus: Im Jahre 1950 gab man dafür 4,3 Milliarden Mark, 1971 aber 12,8 Milliarden Mark aus. Der Bundesbürger rauchte 1971 im Durchschnitt 2 049 Zigaretten, 1953 waren es 744 Stück. Der durchschnittliche Bierkonsum pro Kopf der Bevölkerung betrug 1950 38,1 Liter jährlich, 1971 aber trank der Bundesbürger im Durchschnitt 144,5 Liter. Die Zahl der Männer und Frauen, die in eine verhängnisvolle Abhängigkeit vom Alkohol geraten sind, steigt steil an. Gemäß dem Hamburger Abendblatt gibt es allein in Hamburg 22 000 Personen, die alkoholsüchtig sind.
Moral und Beichte
◆ Zwei italienische Journalisten veröffentlichten unter dem Titel „Sex in der Beichte“ ein Buch, das die Antworten der Geistlichen enthält, die über voreheliche Beziehungen, das Leben im Konkubinat oder intime Eheangelegenheiten befragt wurden. In insgesamt 632 Beichtstühlen katholischer Kirchen in Italien bekannten sie ihre „Sünden“. Von einem Priester in Meran erhielten sie gemäß ihrer Schilderung auf das Bekenntnis, vorehelichen Geschlechtsverkehr gepflegt zu haben, folgende Antwort: „Ich kann dir keinen Rat geben, aber wenn du denkst, daß es richtig und ehrbar ist, kannst du damit fortfahren. ... Wenn deine Verlobte zustimmt und auch nichts Verkehrtes darin sieht, kann ich dir die Absolution geben.“ Ein anderer Priester bezeichnete zwar voreheliche Geschlechtsbeziehungen als schwere Sünde, empfahl aber: „Wenn man es wirklich nicht mehr aushalten kann, dann gibt es doch Straßenmädchen, nicht wahr?“ Die Autoren dieses Buches täuschten die Bekenntnisse vor, weil sie befürchteten, „die Antworten wären sonst nicht echt gewesen“. Natürlicherweise hat die Veröffentlichung dieser Berichte erhebliche Kritik seitens der Kirche ausgelöst.
Was ist aus der Religion in Rhodesien geworden?
◆ „Früher blühte die Religion in Rhodesien“, berichtet der rhodesische Herald. Was ist daraus geworden? „Viele Afrikaner halten an ihren traditionellen Glaubensanschauungen fest, und weitaus die meisten sind nur dem Namen nach Christen. Die Religion der Europäer steht nur auf dem Papier. Mehr als 80 Prozent der europäischen Bevölkerung werden offiziell als Christen eingestuft, jedoch sind die Europäer unterschiedlich religiös. Weniger als 15 Prozent gehen regelmäßig in die Kirche. ... Das Zusammenschrumpfen der Gemeinden spiegelt sich in der Verminderung der Kirchenneubauten in Salisbury wider — ein weiteres Symptom von Untätigkeit.“ Die Zeitung zitiert den anglikanischen Priester, der die Frage aufwirft: „Wo sind die Heiden? Die meisten behaupten, Christen zu sein.“
Zeugin Jehovas in Spanien freigesprochen
◆ Der spanische Oberste Gerichtshof hat eine von der Regierung verhängte Geldstrafe von 500 Peseten (rund 25 Mark), die über die Zeugin Jehovas Alicia Dorado verhängt worden war, aufgehoben. Sie hatte die weltbekannte Zeitschrift Der Wachtturm, die auch in spanischer Sprache erscheint, an Leute verbreitet, die sich dafür interessierten. Nach Ansicht der spanischen Behörden war das unerlaubte öffentliche Betätigung für Jehovas Zeugen und daher nach dem Gesetz über öffentliche Ordnung strafwürdig. Der Oberste Gerichtshof war aber anderer Ansicht. Nachdem Alicia Dorado Einspruch erhoben hatte, entschied er, daß in diesem Falle das Gesetz über religiöse Freiheit Vorrang habe und die Strafe daher aufzuheben sei.
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