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Warum hat Gott den Menschen gemacht?Der Wachtturm 1957 | 1. März
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wie sie einem einziggezeugten Sohn vom Vater her gehört, und er war voll unverdienter Güte und Wahrheit.“ — Joh. 19:5; 14:9; 1:14, NW.
Durch sein vollkommenes Lebensmuster lehrte Jesus die Menschen, wie auch sie Jehovas Herrlichkeit widerspiegeln könnten. „Ein Schüler steht nicht über seinem Lehrer“, sagte er, „aber jeder, der vollkommen unterwiesen ist, wird wie sein Lehrer sein. Ein guter Mensch bringt aus dem guten Schatze seines Herzens Gutes hervor, aber ein böser Mensch bringt aus seinem bösen Schatze Böses hervor; denn aus der Fülle des Herzens redet sein Mund.“ Die großen Wahrheiten, die zum Leben und zur Rettung unbedingt erforderlich sind und die Jesus von seinem Vater kennenlernte, teilte er seinen Jüngern mit. Seine Jünger wiederum sollten diese kostbare Botschaft anderen vermitteln. Sie sollten Täter des Wortes und nicht Hörer allein sein. Sie sollten aus den Menschen aller Nationen Jünger machen und sie unterweisen, alle Dinge zu beobachten, die Jesus geboten hatte. Wenn sie dieser Verantwortung treulich nachkämen, sollte dies dem Geschöpf Freude bringen und den Schöpfer glücklich machen. — Luk. 6:40, 45; Matth. 28:19, 20, NW.
Die Tatsache, daß das Christentum in diesem zwanzigsten Jahrhundert noch besteht, ist ein endgültiger Beweis dafür, daß die Jünger dem Gebot Jesu nachgekommen waren. Den Römern offenbarte Paulus, wie die Wahrheit des Christentums bekanntgemacht wurde: „‚Das Wort ist dir nahe, in deinem Munde und in deinem Herzen‘; das heißt das ‚Wort‘ des Glaubens, das wir predigen. Denn wenn du dieses ‚Wort in deinem Munde‘, daß Jesus der Herr ist, öffentlich erklärst und in deinem Herzen glaubst, daß Gott ihn aus den Toten auferweckte, wirst du errettet werden. Denn mit dem Herzen glaubt man zur Gerechtigkeit, mit dem Munde aber legt man eine öffentliche Erklärung ab zur Errettung.“ — Röm. 10:8-10, NW.
DER GRUND ZUM LEBEN IN DIESER WELT
Daß der Mensch heute Grund hat zu leben, hängt sehr damit zusammen, ob er seine Zunge in rechter Weise benutzt, denn durch dieses kleine Glied seines Leibes bereitet er seinem Schöpfer entweder Ruhm oder Schmach, Ehre oder Unehre. Der Prophet Jesaja schrieb: „Der Herr, Jehova, hat mir eine Zunge der Belehrten gegeben, damit ich wisse, den Müden durch ein Wort aufzurichten.“ (Jes. 50:4) Eine Amerikanische Übersetzung dieses Textes lautet: „Der Herr, Gott, hat mir eine Zunge zum Lehren gegeben, damit ich den Müden durch ein Wort zu erquicken wisse.“
Der Prophet Daniel zeigt, daß an diesem Ende der Welt ‚die Erkenntnis sich mehren wird‘. Der Prophet Zephanja erklärt, Jehova werde „die Lippen der Völker in reine Lippen umwandeln, damit sie alle den Namen Jehovas anrufen und ihm einmütig dienen“. Jesaja sagt, daß alle Glaubenden eines Tages ‚von Jehova gelehrt‘ werden und daß ‚der Friede deiner Kinder groß sein wird‘. In den Sprüchen lesen wir: „Die Zunge der Weisen ist Gesundheit“, ferner: „Lindigkeit der Zunge ist ein Baum des Lebens.“ — Dan. 12:4; Zeph. 3:9; Jes. 54:13; Spr. 12:18, Fußn.; 15:4.
Gott hat diese Prophezeiung heute wahr werden lassen, denn er hat nun ein Volk auf Erden, das ihm Ruhm und Ehre bringt. Die Glieder dieses Volkes sind insgesamt das Licht der Welt, indem sie das Licht der biblischen Wahrheit bis an die Enden der Erde leuchten lassen. Sie befassen sich mit rechten Werken, indem sie Jehova in Geist und Wahrheit anbeten, indem sie untadelig und unschuldig bleiben in dieser verkehrten und verdrehten Generation und anderen Menschen Erkenntnis über den Weg des Lebens vermitteln. Diese Gruppe gottesfürchtiger Menschen ist in der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas vertreten. Über sie schrieb ein Schriftsteller der Gegenwart folgendes:
„Als Zeugen, die sich unter einem göttlichen Drang fühlen, das drohende Ende des Zeitalters und das Kommen der Theokratie bekanntzumachen, suchen sie durch jedes erdenkliche Mittel ihre Botschaft dem Volke zu überbringen. Man braucht über irgendeine neue Methode, die sie entfalten mögen, nie überrascht zu sein. Jehovas Zeugen haben die Erde mit ihrer Zeugnistätigkeit buchstäblich umspannt.“ Dann, nachdem er einen Bericht über die große Menge verbreiteter Schriften gegeben hat, fährt der Schreiber fort: „Es kann in Wahrheit gesagt werden, daß keine einzelne religiöse Gruppe in der Welt mehr Eifer und Beharrlichkeit an den Tag gelegt hat in dem Versuch, die gute Botschaft vom Königreich zu verbreiten, als die Zeugen Jehovas … Keine Christen der Neuzeit bedienen sich so häufig der Heiligen Schrift oder lernen mehr von ihr auswendig als die Zeugen. Um mit ihnen auf Grund der Schrift erfolgreich zu argumentieren, muß man seine Bibel besser kennen als die meisten Glieder der heutigen orthodoxen Kirchen.“ — Charles Samuel Braden, These Also Believe [Auch diese glauben], 1950, S. 370, 380.
Es stimmt, daß Jehovas Zeugen die Bibel kennen und darüber reden. Sie müssen ihre Bibeln kennen, wenn sie Gott Ehre machen wollen. Anhand ihrer Bibelkenntnisse stürzen sie starke Verschanzungen, stoßen Vernunftschlüsse um und jede Höhe, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt, und führen jeden Gedanken unter den Gehorsam gegenüber dem Christus gefangen. — 2. Kor. 10:4, 5, NW.
„Nichts auf Erden kann den Sinn des Menschen dermaßen beeinflussen, wie das gesprochene Wort“, sagte Edwin G. Lawrence. „Es versteht sich daher, daß die gebildete Sprache die größte Waffe ist, die der Mensch besitzt.“ Und der Zweck der Sprache ist: „Gedankenübermittlung von einem Sinn zum anderen und, in umfassenderem Sinn, die Beeinflussung der angeredeten Person.“
Das ist genaugenommen der Zweck des Christentums. Durch seine richtige, Hoffnung einflößende Sprache will es auf jemanden einen Einfluß ausüben, der ihn zur Gerechtigkeit und zum Leben führt. Die Erkenntnis Gottes und seines Königreiches mit Menschen guten Willens zu teilen ist der höchste und edelste Grund zum heutigen Leben. Möge dies auch zu deinem Leben der glücklichste Grund sein!
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Hungerst du nach der Bibel?Der Wachtturm 1957 | 1. März
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Hungerst du nach der Bibel?
Fast die ganze Welt hungert danach. Gewisse Leute wachen nie auf, um diese Tatsache zu erkennen. Doch einige erwachen. In der schottischen Landeszeitung, dem Daily Record vom 17. September 1955, stellt Robert McMahon in der Wochenrubrik, betitelt „Ein Glaube für den Sonnabend“, die Frage: „Warum ist das Buch geschlossen?“ Er antwortet: „Ein Pfarrer in Perth beklagt sich bitterlich, daß andere Pfarrer ebensowenig über die Geschäfte der Kirche wüßten wie über die Bibel. Er erhebt den zweiten Teil seiner Anklage mit dem Vertrauen eines Mannes, der weiß, daß ihm nicht widersprochen werden kann. Und wie recht hat er doch! Zur gleichen Zeit, da (a) die Kirche immer schwächer wird, ist (b) die Bibel in Schottland immer weniger gelesen worden. Und es scheint mir, daß dies (a) eher die Folge von (b) sei als umgekehrt.
Ich kann mit Autorität darüber sprechen, denn ich muß mich selbst zu der großen bibellosen Menge zählen, da ich mir selbst „vergilbt“ vorkomme, indem ich kaum etwas aus dem Inhalt des Buches richtig erfasse, und, um die Wahrheit zu sagen, mir ist diese Tatsache erst vor kurzem zum Bewußtsein gekommen … Aber wenn selbst Pfarrer in fast ebenso großer Unwissenheit über die Bibel sind wie die übrigen, wer führt dann die Blinden? … Ich durchgehe die Titel der Bücher in der zweiten Hälfte des Alten Testaments und sehe, daß ich in diesem Teil nie mehr als brockenweise gelesen habe. Auch wird natürlich ein so schwieriges Buch des Neuen Testaments, wie es die Offenbarung ist, besser unberührt gelassen — das tun die Pfarrer ja bereits … Wir hungern nach der Bibel.“
Jesus nannte die Religionsführer seiner Tage „blinde Leiter“. Der Sohn Gottes zog dann die einzig logische Schlußfolgerung: „Wenn nun ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in eine Grube fallen.“ — Matth. 15:14, NW.
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