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  • Zügle deine Zunge!
    Der Wachtturm 1956 | 15. Mai
    • Zügle deine Zunge!

      „AUS der Fülle des Herzens“ — so sagte Jesus — „redet der Mund.“ Offenbart das, was aus deinem Munde hervorgeht, daß du reinen Herzens bist? Oder ist vielleicht das Gute, das daraus hervorgeht, manchmal besudelt? Unheilige, schmutzige Redensarten und unzüchtige Witze sind heute an der Tagesordnung, und ihr schlechtes Beispiel befleckt Herz und Mund von vielen. — Matth. 12:34, NW.

      Ein Christ jedoch darf in keiner Weise diese Richtung einschlagen. Paulus schrieb: „Hurerei und Unreinigkeit von jeder Art oder Habgier werde unter euch gar nicht erwähnt, wie sich dies für Heilige geziemt, auch nicht ein schändliches Benehmen noch törichtes Reden noch unzüchtige Witzelei, Dinge, die sich nicht schicken, sondern vielmehr Danksagung. Denn dieses wißt ihr und erkennt es selbst, daß kein Hurer oder Unreiner oder ein Habsüchtiger — was bedeutet, ein Götzendiener zu sein — ein Erbe hat im Königreiche des Christus und Gottes.“ — Eph. 5:3-5, NW.

      Dein Sinn steuert dein Schiff und gibt deinem Lauf die Richtung. Warum also sein Urteil besudeln, wodurch geschickt der Gedanke geweckt wird, daß auch du solches tun könntest, das heißt das Unanständige, das in unsauberen Worten und Geschichten beschrieben wird, in die Tat umsetzen könntest. Die häufige Wiederholung solcher Dinge wird deine Empörung darüber zum Schwinden bringen, da sie den Gedanken anregt, daß solch unsittliche Handlungen etwas Alltägliches seien, daß ja auch andere es tun, daß sie darüber reden und darauf hören, so daß auch du ihrem Beispiel folgen könntest.

      Solche lachen bei schmutzigen Witzen und nehmen Zuflucht zu Gemeinheiten, damit sie von denen, die dies als Zeichen wahrer Männlichkeit betrachten, als „flotte Kerle“ angesehen werden. Der wirkliche Mann aber ist jener, der die Kraft hat, diesen zu widerstehen, der es ablehnt, sich zu unzüchtiger Witzelei hinabzulassen. Unheilige Worte werden oft prahlerisch gebraucht, um als „eisern“ angesehen zu werden von jemand, der nicht genügend Erkenntnis hat, um recht zu handeln. Bestimmt willst du nicht in dieser Klasse sein. So stärke deinen Entschluß, diesbezüglich ein richtiger Mann zu sein. Schmutzige Reden machen keinen rechten Mann aus, wohl aber der moralische Entschluß, das Rechte zu tun.

      Es fällt leicht, schlechte Gewohnheiten zu bilden, und schwer, damit zu brechen. Aber mit Mut können sie gebrochen werden. „Nun aber tut sie wirklich alle von euch weg: Zorn, Wut, Schlechtigkeit, Lästerworte und unzüchtiges Reden aus eurem Munde. Belügt einander nicht. Streift ab die alte Persönlichkeit mit ihren Praktiken, und kleidet euch mit der neuen Persönlichkeit, die durch genaue Erkenntnis erneuert wird nach dem Bilde dessen, der sie schuf.“ (Kol. 3:8-10, NW) Die Heilige Schrift ist nicht lau in dieser Sache, sondern positiv und entschieden. Der lose Gebrauch der Zunge kann all das gute, das jemand tut, zunichte machen, denn „wenn jemand die äußerliche Form der Anbetung zu beachten meint, aber nicht seine Zunge zügelt, sondern fortfährt, sein eigenes Herz zu betrügen, dessen Form der Anbetung ist nichtig“. — Jak. 1:26, NW.

      Schmutziges Reden schickt sich nicht und ist bei einem Christen ungeziemend und unentschuldbar. Es kann das Merkmal eines schmutzigen Sinnes sein. Es kann zu unsauberen Taten führen. Aber man wird erkennen, daß rechte Worte, die auf rechte Weise verwendet werden, jemanden in rechter Richtung führen können. Was für ein Herz hast du? Welche Worte lassen es erkennen? Welcherlei Reden wirst du weiterhin führen? Für einen Christen gibt es nur eine Antwort auf diese Fragen. Wirst du selbst diese richtige Antwort geben?

  • Ich lebte als Verbannter in Sibirien
    Der Wachtturm 1956 | 15. Mai
    • Ich lebte als Verbannter in Sibirien

      ALS deutscher Staatsangehöriger konnte ich im November 1955 nach 4 1/2jähriger Verbannung in Sibirien in mein Geburtsland zurückkehren. Doch viele Zeugen Jehovas aus dem Memellande, aus Litauen, Lettland, Estland, Bessarabien und der Ukraine wie auch aus anderen Teilen Rußlands, die nicht deutsche Staatsangehörige sind, befinden sich immer noch in diesem kalten Lande. Von vielen wurde ich gebeten, den Zeugen Jehovas in anderen Teilen der Welt einen Bericht zu übermitteln.

      Während verschiedene Teile Deutschlands von den russischen Streitkräften besetzt wurden, befand ich mich in Ostpreußen (im Memelland). Unter dem Hitler-Regime hatte ich als Zeuge Jehovas bereits über sechs Jahre in verschiedenen Gefängnissen und anderen Einrichtungen gelitten. Als das Memelland [jetzt Klaipeda genannt] auf Befehl Hitlers geräumt werden mußte, flüchteten die meisten Bewohner dieses Gebietes nach dem Innern Deutschlands. An dieser Flucht nahm ich nicht teil, denn ich konnte es mit meiner Auffassung nicht vereinbaren, unter dem Hitler-Regime Zuflucht zu suchen, das Jehovas Zeugen so unsagbares Leid zugefügt hatte. Auch dachte ich, daß die Kommunisten den Zeugen Jehovas, die unter dem Regime Hitlers so sehr gelitten hatten, ein wenig Entgegenkommen erzeigen würden. Weit gefehlt! Mehr denn je bin ich überzeugt, daß diese Welt von ihrem unsichtbaren Oberherrn Satan geleitet und dirigiert wird.

      Was die Verfolgung der Zeugen Jehovas betrifft, offenbarte sich die kommunistische Regierungsform als treue Nachfolgerin Hitlers und seiner nationalen Partei. Als die Russen kamen, flohen Geistliche und Prediger und ließen ihre zurückbleibenden „Schafe“ im Stich. Viele Zeugen Jehovas, die diese Menschen in Bedrängnis sahen, hatten Gelegenheit, ihnen Gottes Königreich zu verkündigen. Diese Gelegenheiten nahmen sie wahr. Die Folge war, daß in diesem Teil des Landes eine Anzahl neuer Versammlungen entstand. Auch ließen sich viele, die sich Jehova hingegeben hatten, taufen. Die wenigen Exemplare des Wachtturms, die wir hatten, wurden bei den regelmäßigen Zusammenkünften studiert, ja nicht nur studiert, sondern auch vervielfältigt und unter der Bevölkerung verbreitet. Der russischen Sicherheitspolizei blieb alles dies nicht verborgen. Wiederholt wurden wir abgeholt und nach langen Vernehmungen über die Lehren und die Organisation der Zeugen Jehovas wieder freigelassen. Wir wußten, daß die Geheimpolizei Spione in die Versammlungen

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