Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • w74 15. 11. S. 682-683
  • Was verraten die Kirchenbauten der Christenheit?

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Was verraten die Kirchenbauten der Christenheit?
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1974
  • Ähnliches Material
  • Teil 2: 2369—1943 v.u.Z. — Ein Jäger, ein Turm und du
    Erwachet! 1989
  • Das Zusammenkommen nicht aufgeben
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 2002
  • Tempeltürme im heidnischen Altertum
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1961
  • Ein hoher Turm wird gebaut
    Mein Buch mit biblischen Geschichten
Hier mehr
Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1974
w74 15. 11. S. 682-683

Was verraten die Kirchenbauten der Christenheit?

ES MAG für viele überraschend klingen, daß die religiöse Baukunst dieser Welt keinen edlen Ursprung hat. Sie hat viel mit einem Bauprojekt gemeinsam, das vor vielen Jahrhunderten in Mißachtung des Vorsatzes Gottes, daß sich die Menschheit über die Erde zerstreuen sollte, ausgeführt wurde (1. Mose 11:4).

Dies geschah kurze Zeit nach der weltweiten Flut der Tage Noahs. Eine ansehnliche Zahl Glieder der Menschheitsfamilie ließ sich am Euphrat, in der Ebene Schinear, nieder (1. Mose 11:2). Dort bauten sie eine Stadt, Babel, und einen Turm. Dieser Turm war zweifellos eine Zikkurat, die der Verehrung falscher Götter dienen sollte. In der Encyclopædia Judaica heißt es darüber:

„Gelehrte stimmen darin überein, daß es sich bei dem in Genesis 11 erwähnten Bauwerk eindeutig um eine Zikkurat oder einen mesopotamischen Tempelturm handelte. Die Zikkurat ... war das Hauptcharakteristikum der großen Tempel, die man in allen bedeutenden Städten Mesopotamiens errichtete“ (Bd. 4, S. 23).

Derjenige, der dazu anstiftete, Babel und seinen Turm zu bauen, war zweifellos Nimrod, ein Urenkel Noahs. Dieser Schluß liegt aufgrund des Hinweises der Bibel nahe, daß ‘Babel der Anfang des Königreiches Nimrods wurde’ (1. Mose 10:9, 10). Außerdem bringt die jüdische Überlieferung gemäß Josephus, der im ersten Jahrhundert u. Z. lebte, Nimrod mit diesem Bauprojekt in Verbindung. Wir lesen: „Allmählich verkehrte er sein Benehmen in Tyrannei, weil er die Menschen um so eher von Gott abzuwenden gedachte, wenn sie der eigenen Kraft hartnäckig vertrauten ... Die Menge pflichtete den Absichten Nebrods [Nimrods] bereitwillig bei, da sie es für Feigheit hielt, Gott noch zu gehorchen. Und so machten sie sich an die Erbauung des Turmes.“

Der Schöpfer, Jehova Gott, vereitelte die Pläne der Erbauer Babels. Er verwirrte ihre Sprache und zwang sie, sich zu zerstreuen (1. Mose 11:7-9). Dennoch setzte dies der Errichtung hochragender Gebäude zur Anbetung kein Ende. In dem Buch Error’s Chains: How Forged and Broken heißt es:

„Die [chaldäischen] Heiligtümer wurden anscheinend oft in Form einer Pyramide erbaut, die Stufen oder Treppen aufwies und aus einer Reihe Terrassen bestand, von denen jede jeweils kleiner war als die darunterliegende. Das ist der herkömmliche Baustil des Turmes von Babel. Die Tendenz, hohe Heiligtümer zu errichten, ist auch bei den Pagoden Indiens, Birmas und Chinas sowie bei den Türmen der Mohammedaner, wie dem Koutub Minar, und den Spitztürmen christlicher Kirchen zu beobachten [Kursivschrift von uns]. Zunächst scheint man die Absicht verfolgt zu haben, dem Gegenstand der Verehrung, den Himmelskörpern, näher zu kommen.“

Somit konnte die Christenheit nicht einmal verhindern, daß sie in bezug auf ihre Kirchenbauten dem nichtchristlichen Einfluß erlag. Durch diesen Einfluß wurde die grundlegende christliche Wahrheit entstellt. André Biéler schreibt in seinem Buch Architecture in Worship über die Form der Kirchenbauten der Christenheit: „Die Erbauer erliegen widerstandslos verborgenen Einflüssen aller Art, Konventionen, unbewußtem Brauchtum und religiösen Traditionen, die dem christlichen Glauben völlig fremd sind.“ Wie ist es dazu gekommen?

Bei den ersten Christen bestand kaum die Gefahr, daß sie Tempel zu bauen wünschten, die dem früheren Tempel auf dem Berg Moria in Jerusalem glichen. Sie wußten, daß dieser Tempel dem Vorsatz Gottes gedient hatte und in Erfüllung der Prophezeiung Jesu im Jahre 70 u. Z. von den Römern zerstört worden war (Matth. 24:1, 2).

Doch auf diejenigen, die vorgaben, Christen zu sein, übte eine andere Kraft Einfluß aus. André Biéler schreibt: „Die Christenheit wurde beständig von Kulten orientalischer und griechisch-römischer Heiden irregeführt.“ Die alten heidnischen Kulte legten Nachdruck auf das Sichtbare. Ihre Tempel sollten die Anbeter mit Scheu und Verwunderung erfüllen. Die durch ein Standbild dargestellte Gottheit galt als Bewohnerin des Heiligtums. Für die Priester war ein besonderer Platz vorgesehen.

Die wahre Anbetung ist aber weder auf einen bestimmten Ort noch auf das Vorhandensein oder den Gebrauch sichtbarer Dinge angewiesen. Denn Jesus sagte zu einer Samariterin: „Die Stunde kommt, in der ihr den Vater weder auf diesem Berg [Gerisim] noch in Jerusalem anbeten werdet. Ihr betet an, was ihr nicht kennt; wir beten an, was wir kennen ... Dennoch kommt die Stunde, und sie ist jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater mit Geist und Wahrheit anbeten werden; denn in der Tat, der Vater sucht solche als seine Anbeter“ (Joh. 4:21-23). Und der Apostel Paulus erklärte den Athenern: „Der Gott, der die Welt und alles, was darin ist, gemacht hat, ... wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind“ (Apg. 17:24).

Diese Wahrheiten wurden verdreht, sobald sogenannte Christen dem heidnischen Einfluß nachgaben In den Jahrhunderten nach dem Tode der Apostel Jesu Christi errichtete man eindrucksvolle Gebäude. Diese Gebäude waren viel mehr als nur Zusammenkunftsstätten derer, die sich zum Christentum bekannten. Wie die heidnischen Tempel, so sollten auch diese Gebäude die Anbeter mit ehrfurchtsvoller Scheu erfüllen, und man betrachtete sie schließlich als Heiligtümer oder Gotteshäuser.

Die Anbeter verloren die Tatsache aus dem Auge, daß sich das Wort „Kirche“, wie es in der Bibel gebraucht wird, nicht auf ein Gebäude, sondern auf Menschen bezieht. Sie vergaßen, daß materielle Tempel, Kathedralen und ähnliche Gebäude an sich für Gott nicht heilig waren. Sie verstanden nicht, daß geistgezeugte Christen auf der Erde einen Tempel bilden, den Gott durch „Geist“ bewohnt (1. Kor. 3:16, 17).

Durch die Kirchenbauten der Christenheit wurde die Wahrheit jedoch auch in anderer Hinsicht verdreht. Man gestaltete das Innere der Kathedralen und Kirchen so, daß die Klasse der Priester oder Geistlichen von der Laienschaft getrennt wurde. Die Priester führten in einem besonders für sie bestimmten Raum vor dem Altar feierliche Zeremonien aus. Auf diese Weise wurde einer Gruppe angeblicher Christen größere Heiligkeit zugeschrieben als den anderen. Dies widersprach der Tatsache, daß alle ergebenen Diener Gottes „heilig“, daß alle „Brüder“ sind (Matth. 23:8-10).

Ferner sind die meisten Anbetungsstätten der Christenheit genauso wie die heidnischen Tempel mit Statuen oder Bildern geschmückt. Im allgemeinen steht eine Darstellung Jesu oder vielleicht nur ein Kreuz irgendwo in oder auf dem Gebäude. Da die meisten Kirchen lehren, Jesus sei die „zweite Person“ eines „dreieinigen Gottes“, ahmen sie tatsächlich die alten Heiden nach, die in ihren Tempeln Statuen oder Darstellungen der Götter aufstellten.

Was nützt dir diese Kenntnis? Die Bauart von Anbetungsstätten kann dir helfen festzustellen, wer heute das wahre Christentum vertritt. Von wahren Christen sollte man erwarten, daß sie mehr Wert auf Menschen legen als auf imposante Gebäude. Die Zusammenkunftsstätte sollte so gestaltet sein, daß zu erkennen ist, daß alle Anwesenden gemeinsam eine einzige Versammlung von Brüdern und Schwestern bilden. Eine solche Stätte dürfte weder innen noch außen mit Bildnissen oder Ikonen geschmückt sein, die man als heilig betrachtet. Das Gebäude sollte mit der Tatsache übereinstimmen, daß das wirklich Bedeutsame die Unterweisung aus Gottes Wort ist. Erfüllen die Königreichssäle der Zeugen Jehovas diese Erfordernisse? Besuche sie, und überzeuge dich selbst!

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen