Wir beobachten die Welt
Geistige Umweltvergiftung gefährlicher
◆ Gemäß einem Bericht der Stuttgarter Zeitung ist nach Meinung des Karlsruher Professors Dr.-Ing. Steinbuch, Direktor des Instituts für Nachrichtenverarbeitung und Nachrichtenübertragung, die geistige Umweltverschmutzung weit gefährlicher und wesentlich fortgeschrittener als die ökologische. Sie bringe den Menschen in zusehends größerem Ausmaße dahin, daß er unfähig werde, seine vielfältigen Probleme zu lösen. Der Professor sieht bereits keine Kontrollmöglichkeiten mehr gegen die zunehmende informationelle Vergiftung des Menschen. „Die gegenseitige Diffamierung in allen Lebensbereichen nimmt zu“, bemerkte er. Ansätze dafür sieht er schon in Schulbüchern, was eine Verminderung der persönlichen Reife zur Folge habe.
Junglehrer „wollen den Staat zerstören“
◆ Gemäß einem Artikel im Hamburger Abendblatt machte ein Ausbilder von Junglehrern, Wolfgang Duysen, auf den Umstand aufmerksam, daß zur Zeit rund 100 Kommunisten im Staatlichen Studienseminar in Hamburg als Volks- und Realschullehrer ausgebildet werden. „Diese Kommunisten wollen den demokratischen Rechtsstaat zerstören und die Schulkinder als ihre Kampfgefährten gewinnen“, erklärte er. Durch Flugblätter veröffentlichen die kommunistisch eingestellten Junglehrer ihre Grundsätze. Auszugsweise heißt es in einem solchen Flugblatt: „Die Politik der Schulbehörde wird bestimmt von den Interessen des Kapitals, nicht aber von den Interessen der Allgemeinheit. Die Behörde ist ein Teil des Staates, der die Interessen des Kapitals durchsetzen soll ...“ In einer vulgären Ausdrucksweise kritisieren sie, daß der Staat nicht duldet, daß sie gegen diese in ihren Augen bestehenden Mißstände kämpfen und unterrichten. Seminarleiter Duysen sieht darin eine ernste Gefahr: „Zum erstenmal wagen die Kommunisten in der Junglehrerausbildung die nackte, unverhüllte Kampfansage. Ihr Einfluß hat alarmierend zugenommen. Die Hamburger Eltern müssen jetzt kritisch die Lehrinhalte verfolgen, die ihren Kindern von anarchistischen und kommunistischen Referendaren und Lehrern vermittelt werden.“
Streit zwischen Kirche und Staat
◆ Eine heftige Kontroverse zwischen Kirche und Staat ist in Frankreich in Verbindung mit den Atomversuchen im Pazifik ausgebrochen. Der Oberbefehlshaber der französischen Marine, Admiral de Joybert, forderte den Bischof von Orleans, Guy Riobe, auf, sich auf die Verbreitung der Glaubenslehre und der Barmherzigkeit zu beschränken und sich nicht in die Angelegenheiten des Staates einzumischen. Der Bischof hatte nämlich in einer öffentlichen Erklärung die Regierung aufgefordert, die atomare Rüstung einzustellen. Diese Haltung unterstützte auch der Bischof von Pontoise. Vermittelnder drückte sich der Kurienkardinal Jean Danielou aus. In einem Artikel der Zeitung Le Figaro schrieb er: „Ein Katholik darf die Meinung von Bischof Riobe teilen. Aber ein Katholik darf auch anderer Ansicht sein.“ Zu dem bestehenden Disput äußerte sich auch die französische Zeitung Le Monde: „Die Allianz zwischen Säbel und Weihwedel ist in unserer Zeit überholt.“ Zwar hätten die Priester fast aller Religionen irgendwann einmal Waffen gesegnet, aber in Wahrheit habe der Segen den Menschen gegolten, die durch diese Waffen starben. Aber wir leben in einer Zeit, in der es nicht mehr genügt, das Opfer zu segnen, ohne dabei das Werkzeug seines Leidens und seines Todes zu verfluchen.“ — Die wahre Religion gebietet aber, „kein Teil der Welt“ zu sein. Deshalb werden wahre Christen gemäß diesem Grundsatz leben (Joh. 17:11, 14).
Menschen verschwinden spurlos
◆ In Japan verschwinden jährlich 10 000 Menschen spurlos. Allein in den letzten sechs Jahren sind rund 70 000 Menschen auf mysteriöse Weise verlorengegangen. Gemäß einem Polizeibericht glaubt die Kriminalpolizei, daß die meisten Vermißten ermordet wurden. Die Polizei kündigte als Konsequenz eine Verstärkung und Umorganisierung ihrer Fahndungstätigkeit an. Anstoß dazu erhielt sie durch das Geständnis eines Kaufmanns aus Tokio, der die Ermordung von fünf Menschen zugegeben hatte.
Chinas Militärmacht wächst
◆ Dem „Gott der Festungen“ wird auch im kommunistischen China „Herrlichkeit“ gegeben (Dan. 11:38). Die Volksrepublik China rüstet ihre Streitkräfte auf, um sich mit den anderen Großmächten messen zu können. Der polnische Militärexperte Jerzy Nocun wies auf die militärische Stärke Chinas mit einigen Zahlen hin: Peking verfüge über mindestens drei Millionen Soldaten — 2,5 Millionen Mann Bodentruppen, 200 000 Marine-Angehörige, 100 000 Soldaten der Luftwaffe und 300 000 Angehörige des Grenzschutzes und der Sicherheitsorgane. Sein französischer Kollege, Oberstleutnant C. Mainguy, führt zusätzlich noch 5 Millionen Mann der bewaffneten Miliz an. Somit würde China über die stärkste Infanterie der Erde verfügen. Bemerkenswert erscheinen dem Franzosen auch die Weltraumanstrengungen Chinas, das bereits zwei relativ große Satelliten in die Umlaufbahn befördert hat. Für die nahe Zukunft erwartet er den schnellen Ausbau eines Systems von Aufklärungs- und Fernmeldesatelliten. China gibt viel für die Rüstung aus. Allein in den Jahren 1970 und 1971 beliefen sich die Ausgaben auf 40 bis 50 Milliarden Mark.
Marxistisch eingestellte „Christen“
◆ In Bologna fand ein Treffen marxistisch eingestellter „Christen“ Italiens statt. Statt der erwarteten 200 Personen fanden sich 1 500 ein, die der Geburtsstunde der organisierten Bewegung „Cristiani per il socialismo“ (Christen für den Sozialismus) beiwohnen wollten. Ziel dieser Vereinigung ist es, sich mit Gleichgesinnten in anderen Ländern zu verbinden und den Vorwurf zu entkräften, „weder Fisch noch Vogel“ zu sein, halbe Marxisten und halbe Christen. Die italienischen „Linkskatholiken“ erklärten im Namen Christi dem System von Marx und der katholischen Kirche den Krieg.
„Antiautoritäre Erziehung ein Verbrechen“
◆ Die Ludwigsburger Kreiszeitung berichtete von einer Vorlesung des bekannten Verhaltensforschers Prof. Dr. Konrad Lorenz bei den Salzburger Hochschulwochen. Darin brachte er zum Ausdruck, daß er zu dem Schluß gekommen sei, daß die antiautoritäre Kindererziehung „ein Verbrechen“ sei. Wenn das Kind das Aquarium zerschlage, sagten die Eltern nicht einmal etwas, sondern schlichen sich feige davon, um das Kind nicht autoritär zu erziehen. Auf der anderen Seite erlebe das Kind, das ein sensibles Gespür für Ausdrucksgebärden habe, daß man es wegen seiner Unartigkeit zwar nicht ausschimpft, aber haßt. An der Schwächung des Kontaktes zwischen Eltern und Kindern gehe nach Meinung des Professors die Kultur zugrunde. Jugendliche verhalten sich nach seiner Feststellung heute zu der älteren Generation wie eine ethnische Gruppe. Die Feindschaft der Jungen zu den Alten drücke sich in der Kleidung aus. „Die jungen Leute ziehen sich gar nicht so an, wie es ihnen gefällt“, meinte Lorenz, „sondern nur so, daß es die Älteren ärgert.“
Kinder ahmen Gewalttätigkeit nach
◆ Kinder sind geborene Nachahmer. Angetrieben von schlechten Vorbildern, versetzen sie durch ihre Untaten die Erwachsenenwelt in Erstaunen. Dies wird durch das Handeln eines 14jährigen Marokkaners bestätigt. Weil ihm die Eltern den Kauf eines Spielzeugs verweigert hatten, ergriff er seine sechsjährige Schwester und schloß sich mit ihr als Geisel in einem Zimmer der elterlichen Wohnung ein. Mit einem Küchenmesser bewaffnet, drohte der Junge, dem Kind die Kehle durchzuschneiden, wenn sein Wunsch nach dem Spielzeug nicht erfüllt werde, berichtete die Rabater Tageszeitung l’Opinion. Den Eltern blieb nichts weiter übrig, als das Spielzeug zu kaufen, um das Leben der Tochter nicht zu gefährden.
Mehr Fehlgeburten durch Rauchen
◆ Leslie Stevens, Professor für Kinderheilkunde, erklärte, daß Fehl- und Totgeburten bei Raucherinnen fast doppelt so wahrscheinlich seien wie bei Nichtraucherinnen. Vergleichsstudien über einen Zeitraum von 16 Monaten hätten ergeben, daß die Zahl der Totgeburten 20,9 bei 1 000 Geburten betrage; die Verhältniszahl der Totgeburten bei Nichtraucherinnen beträgt jedoch nur 11,6 bei 1 000 Geburten.
„Rauchen am Steuer ist unverantwortlich“
◆ Die Meinung, daß Rauchen am Steuer unverantwortlich sei, vertrat der Düsseldorfer Lufthygieniker Prof. Hans-Werner Schliepköter beim internationalen Kongreß „Diagnostica und Therapeutica“ in Düsseldorf. Der Rauch nur einer Zigarette enthalte eine so hohe Dosis Kohlenmonoxyd, daß die durch Autoabgase in Großstädten bereits stark beeinträchtigte Konzentrationsfähigkeit des Autofahrers noch zusätzlich gemindert werde. „Eigentlich müßte das Rauchen am Steuer verboten werden“, sagte Professor Schliepköter.
Schon Kinder rauchen
◆ Das Institut für Sozial- und Arbeitsmedizin der Universität Heidelberg stellte bei einer Untersuchung über Rauchgewohnheiten männlicher Schüler fest, daß jeder vierte mit zehn Jahren anfängt zu rauchen. Jeder dritte Oberschüler über 14 Jahre raucht pro Woche mehr als 30 Zigaretten. Die Forscher ermittelten: „Furcht vor den möglichen Schäden konnte die Schüler nicht vor dem Rauchen zurückhalten. Der psychologische Zwang, sich anzupassen, ist stärker als die Furcht.“
Bahnt sich eine Fleischkrise an?
◆ Da in den Vereinigten Staaten die Nahrungsreserven erschöpft sind, können andere Länder aus den USA nur noch begrenzt Nahrungsmittel einführen. Auf dieses Problem weist die Ärztezeitschrift Praxis-Kurier hin: „Die Nutzviehhaltung in Europa und damit die Milch- und Fleischproduktion ist in starkem Maße auf Futtermittel aus den USA gebaut — und also auf Sand, wie die neuesten amerikanischen Exportbeschränkungen für die einschlägigen Produkte, insbesondere Soja und andere Ölsaaten, befürchten lassen. ... Immerhin wollen die USA aber schon im laufenden Erntejahr ... nur noch jede zweite bestellte Tonne Sojabohnen liefern und die Kontrakte für Sojaöl, Sojakuchen und Sojamehl gar bloß zu 40 % erfüllen. ... Wie die Futtermittelsituation indes langfristig ohne Exporte aus den Vereinigten Staaten aussehen wird, ist noch sehr fraglich.“
Astronaut leidet unter seelischen Depressionen
◆ Der amerikanische Apollo-11-Astronaut und zweite Mensch, der den Mond betreten hat, Edwin Aldrin, ist nach seinem Raumflug in einen Zustand der seelischen Depression versunken, die ihn entschlußlos und mit keinem Ziel vor Augen zurückließ. Auf einer Pressekonferenz in New York schilderte Aldrin seine Erfahrungen, die er auch in dem Buch „Zurück zur Erde“ niedergelegt hat. Aldrin, der 1969 zusammen mit Apollo-11-Kommandant Neil Armstrong auf dem Erdtrabanten landete, faßte seine Erfahrungen mit den Worten zusammen, diese erste Mondlandung sei ihm „ungeheuer zugute gekommen“, aber „die Änderung seines Lebens“ nach dem Flug habe eine Depression verursacht, die ihn jetzt noch verfolge. Es sei ihm nicht gelungen, nach seiner Rückkehr zur Erde den plötzlichen Verlust jeglichen größeren Ziels zu überwinden, berichtete Aldrin. Diese Krise habe unter anderem seine Ehe gefährdet und einen Krankenhausaufenthalt verursacht. Der heute sowohl aus dem Astronautenkorps als auch aus der US-Luftwaffe ausgeschiedene Mondfahrer, der nun als Privatmann in der Nähe von Los Angeles lebt, konnte nur durch psychiatrische Hilfe und durch Arzneimittel wieder an das alltägliche Leben „gewöhnt“ werden.
Wie schädlich ist das Rauchen?
◆ Zigarettenraucher, die täglich 20 und mehr Zigaretten rauchen, leiden unter siebenmal höherem Herztodrisiko als Nichtraucher. Weitere Risikofaktoren für das Herz folgen demgegenüber in weitem Abstand, wie z. B. Bluthochdruck, die Zuckerkrankheit und die Fettleibigkeit.
Die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucher (AGV) ermittelte, daß im vergangenen Jahr 13 Milliarden Mark verraucht wurden. Jeder Einwohner einschließlich Säuglingen habe durchschnittlich 2 100 Zigaretten geraucht. Die Folgen der Genußgifte seien unter anderem 15 000 amputierte „Raucherbeine“ und 50 000 Lungenkrebstote jährlich, außerdem kaum meßbare Zahlen an Herz- und Kreislauferkrankungen, Frühinvalidität und Frühtod.
Schlechtes Beispiel der Eltern verleitet Kinder
◆ Daß der Alkoholmißbrauch bei Kindern und Jugendlichen wächst, ist größtenteils die Schuld der Eltern. Dies ergab eine Untersuchung aus Bremen, der zufolge „für den Alkoholkonsum von Kindern und Jugendlichen in erster Linie das Beispiel der Eltern maßgeblich ist“. Auch auf eine andere Untersuchung aus Köln wies der Gesundheitsminister Werner Figgen im Düsseldorfer Landtag hin. Danach konsumiert die Hälfte aller befragten 14- bis 18jährigen Bier und Wein und ein Drittel „harte“ Alkoholika. Noch schlimmer sei es um rund 10 Prozent der Jugendlichen dieser Altersgruppe bestellt, die mehrmals wöchentlich „harte Sachen“ trinken.