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Die Heiligkeit unserer KriegführungDer Wachtturm 1955 | 15. Januar
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solche Waffen der Gewalttat weder gebrauchen noch dazu Zuflucht nehmen, noch werden sie in der Schlacht von Harmagedon, im „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, private Militärtrupps bilden. Warum verhält sich dies so, was diese christlichen Streiter für Jehova betrifft? Wir werden es sehen.
GEHEILIGTE KRIEGER
14. Wie wurden jene, die an theokratischer Kriegführung teilnahmen, wegen deren Heiligkeit darauf vorbereitet, und welche Worte, die David mit Ahimelech austauschte, stehen mit dieser Frage im Zusammenhang?
14 Die theokratische Kriegführung ist etwas Heiliges, und die das Vorrecht haben, daran teilzunehmen, sind wegen seiner Heiligkeit dafür geheiligt. An diese Kriegführung muß als an einen heiligen Dienst in einem geheiligten Zustand herangeschritten und daran teilgenommen werden. Dies wird aus Davids Gespräch mit dem Hohenpriester Ahimelech in der Stadt Nob, wohin die heilige Bundeslade Jehova Gottes verbracht worden war, ersichtlich. König Saul war auf David eifersüchtig geworden, weil Jehovas Segen auf diesem jungen Mann, einem Kämpfer für Jehova, ruhte. Schließlich war David genötigt, der Reichweite Sauls zu entfliehen, um dem Tode zu entgehen. Auf einer Strecke des Weges von treuen Jünglingen begleitet, kam er nach Nob, ohne Waffen und hungrig. Er wünschte Speise zu erhalten für sich und die Jünglinge, die er an einem gewissen Ort gelassen hatte. David sagte zum Hohenpriester Ahimelech: „Und nun, hast du vielleicht fünf Brote zur Hand? So gib sie mir, oder was sich sonst vorfindet. Der Priester antwortete David: Ich habe kein gewöhnliches Brot zur Hand, es ist bloß heiliges Brot da. Wenn sich nur die Leute der Weiber enthalten haben! David erwiderte dem Priester: Bewahre! schon seit einiger Zeit waren uns Weiber versagt. Als ich auszog, waren die Leiber der Leute rein [Wie immer, wenn ich mich auf eine Expedition begebe, sind die Gefäße der Jünglinge heilig, RS], und doch handelt es sich nur um ein gewöhnliches Unternehmen; wie viel mehr werden sie heute rein sein am Leibe! Da gab ihm der Priester heiliges Brot, weil kein andres da war als das Schaubrot, das man vor dem Angesicht des Herrn wegnimmt, um frisches [warmes, PB] Brot aufzulegen an dem Tage, wo man das alte wegnimmt.“ — 1. Sam. 21:1-7, ZB.
15. Wie zeigte Jesus, daß Heiligkeit etwas ist, was in diesem Zusammenhang in Betracht gezogen werden muß?
15 Der Herr Jesus zeigte, als er dieses historische Ereignis bestätigte, daß Heiligkeit etwas ist, was hier in Betracht gezogen werden muß, und sagte: „Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als ihn und die Männer bei ihm hungerte? wie er in das Haus Gottes ging und sie die Brote der Darbringung aßen, Speise, die zu essen ihm nicht erlaubt war, noch denen bei ihm, sondern nur den Priestern?“ (Matth. 12:3, 4, NW) Dies war der Grund, weshalb Ahimelech zuerst fragte, ob David und seine Jünglinge sich wenigstens einen Tag lang der Frauen enthalten hätten, und David erwiderte, dies sei der Fall. Doch wieso kam hier Heiligkeit in Frage? Und was war mit Bezug auf eine Kriegsexpedition in Davids Antwort enthalten?
16. Weshalb hätte die Berührung mit Frauen durch David und seine Männer sie untauglich gemacht, das Schaubrot zu essen, und warum legte David Nachdruck auf ihre Reinheit durch einen Vergleich mit einer Militärexpedition?
16 Sich der Frauen enthalten zu haben bedeutete, sich den Geschlechtsverkehr mit den Ehefrauen oder Nebenfrauen versagt zu haben. Zu normalen Zeiten war an einem solch richtigen Verkehr nichts Unrechtes noch etwas, wodurch jemand zum Dienste untauglich geworden wäre. Wenn aber ein Anlaß oder ein Dienst Reinheit gemäß dem Zeremonialgesetz verlangte, dann waren solche Beziehungen zwischen einem Israeliten und seinem Weibe außer Ordnung. Warum? Weil nach einem solchen Verkehr beide, der Mann und sein Weib, bis zum folgenden Abend zeremoniell unrein waren. Im theokratischen Gesetz, das den Israeliten durch Mose gegeben wurde, stand geschrieben: „Sollte einem Manne ein Samenerguß entgehen, dann soll er sein ganzes Fleisch in Wasser baden und unrein sein bis zum Abend. Und jedes Kleid und jedes Fell, worauf der Samenerguß kommt, soll mit Wasser gewaschen werden und unrein sein bis zum Abend. Und in bezug auf eine Frau, der ein Mann beiwohnen mag mit einem Samenerguß, sie sollen sich mit Wasser baden und unrein sein bis zum Abend.“ (3. Mose 15:16-18, NW) Demzufolge hätte Geschlechtsverkehr an jenem Tage David und seine Männer untauglich gemacht, das nicht verwendete heilige Schaubrot zum Essen zu erhalten. Nun behauptete David, er befinde sich auf einer gewöhnlichen Mission im Dienste des Königs, doch sagte er, daß er und seine Männer zeremoniell rein seien von geschlechtlicher Berührung mit ihren Frauen und Nebenfrauen, gleichwie sie es seien, wenn sie auf eine „Expedition“ zögen, nämlich auf eine Militärexpedition. Zu einer militärischen Expedition oder zum Krieg auszuziehen, erforderte Heiligung durch zeremonielle Reinigung ihrer „Gefäße“ oder Körper. Die theokratische Natur der Kriegführung forderte eine Heiligkeit von dieser Art, wenn Gottes Segen auf dem Heer ruhen und wenn denen, die für Jehova kämpften, der Sieg gewährt werden sollte. Es war ein heiliger Dienst.
17. Wie sollte ein israelitisches Heerlager rein bewahrt werden, und weshalb?
17 Reinheit gemäß dem Zeremonialgesetz in moralischer und körperlicher Beziehung wurde vom israelitischen Lager verlangt, das sich in einem theokratischen Kriegszuge befand. Jehovas Gesetz sagte zu den Israeliten: „Solltest du wider deine Feinde ins Lager ausziehen, so sollst du dich vor allem Schlechten hüten. Sollte ein Mann in deiner Mitte sein, der nicht rein bleibt zufolge einer Pollution, die bei Nacht eintritt, so muß er aus dem Lager hinausgehen. Er darf nicht in das Lager hineinkommen. Und es soll geschehen, wenn der Abend sich neigt, sollte er sich mit Wasser waschen, und beim Untergang der Sonne darf er in das Lager hineinkommen. Und ein privater Ort sollte zu deinen Diensten sein außerhalb des Lagers, und du sollst dort hinausgehen. Und ein Pflock sollte unter deinen Geräten zu deinen Diensten sein, und es soll geschehen, wenn du draußen niederkauerst, so sollst du damit ein Loch graben und dich umkehren und deine Exkremente zudecken. Denn Jehova, dein Gott, wandelt inmitten deines Lagers, um dich zu befreien und deine Feinde dir preiszugeben, und dein Lager soll sich als heilig erweisen, damit er nichts Schamwürdiges bei dir sehe und sich gewißlich davon abwende, dich zu begleiten.“ (5. Mose 23:9-14, NW) Wenn Gottes Gegenwart, wie sie durch den Engel Jehovas dargestellt wurde, das Heer direkt bis zum endgültigen Siege begleiten sollte, so mußte das Lager gemäß theokratischen Maßstäben rein erhalten bleiben.
18. Inwiefern waren die Heiden im Lagerleben und bei Eroberungen von den Israeliten verschieden, und wie wurde dieser Unterschied durch die Handlungsweise Urijas, des Hethiters, des Kriegers König Davids veranschaulicht?
18 Das Lager der theokratischen Nation Jehovas war somit von demjenigen der heidnischen Heere verschieden. Die Heiden pflegten Weiber mitzunehmen, damit die Krieger ihren Lüsten frönen könnten, oder wenn sie einen Ort eroberten, wurde den Soldaten freie Hand gegeben, sich der Frauen zu bemächtigen und sie zu schänden. (Jes. 13:16; Klagel. 5:11; Sach. 14:2) Es besteht etwas Ähnliches bis auf diesen Tag, denn wir lesen oder hören von Prostituierten, die den Kriegslagern nachziehen, und von Offizieren, die in deren Nähe absichtlich Prostitutionsstätten für die geschlechtliche Befriedigung ihrer Soldaten vorsehen. Im theokratischen Lager Israels war dies verboten, weil der Krieg, in dem sie eingesetzt wurden, theokratisch und daher heilig war und die Heiligkeit der Kämpfenden verlangte. Daher war ihnen die geschlechtliche Berührung mit Frauen, auch mit den eigenen Gattinnen und Nebenfrauen, verboten, und sie standen freiwillig davon ab. Deshalb ging Urija, ein Hethiter guten Willens, als er durch König David vom Schlachtfeld heimgerufen wurde, nachts nicht in sein Haus in Jerusalem, um bei seiner Frau zu sein. Als König David die heiligen Vorschriften über den Kriegszug außer acht ließ und Urija fragte, weshalb er jene Nacht nicht heimgegangen sei, gab der loyale Soldat die theokratische Antwort: „Die Lade und Israel und Juda weilen in Hütten, und mein Herr Joab und die Knechte meines Herrn lagern auf freiem Felde, und ich sollte in mein Haus gehen, um zu essen und zu trinken und bei meinem Weibe zu liegen? So wahr du lebst und deine Seele lebt, wenn ich dieses tue!“ (2. Sam. 11:6-11) Urija wollte für den Kampf heilig bleiben. Somit blieb er für eine Zeit so, als ob er kein Weib hätte. Dies erinnert uns an das, was der Apostel Paulus zu Christen sagte: „Ferner sage ich dies, Brüder: die verbleibende Zeit ist verkürzt. Fortan seien jene, die Frauen haben, so, als hätten sie keine.“ (1. Kor. 7:29, NW) Bisweilen rufen theokratische Pflichten einen Christen von der Seite seiner Frau, und er muß Folge leisten.
19. Welches Vorgehen wurde erforderlich wegen der Heiligkeit des israelitischen Lagers in Verbindung mit den gefangengenommenen Töchtern, die sich die Krieger zu Frauen nehmen wollten, und wie und warum wurde ein Mann, der mit einer Jungfrau verlobt war, vom Militärdienst befreit?
19 Wenn den Israeliten geboten wurde, einen Ort einzunehmen und die Männer und Frauen, die nicht Jungfrauen waren, umzubringen, so besaßen sie nicht die Freiheit, die Töchter zu schänden, die am Leben blieben. Dadurch wäre das Heer befleckt worden, denn es hätte das Begehen von Hurerei, von Unsittlichkeit bedeutet. Wenn ein Israelit eine gefangengenommene Jungfrau haben wollte, durfte er nicht sogleich Beziehungen mit ihr pflegen, nachdem sie gefangengenommen worden war. Nein, er mußte sich geheiligt halten für die theokratische Kriegführung, indem er das Gesetz befolgte, das besagte: „Solltest du wider deine Feinde ausziehen zur Schlacht, und Jehova, dein Gott, hat sie in deine Hand gegeben, und du hast sie gefangen weggeführt, und du hast unter den Gefangenen ein Weib gesehen, schön von Gestalt, und du hängst nun an ihr und nimmst sie zu deiner Frau, so sollst du sie in das Innere deines Hauses führen. Sie soll jetzt ihr Haupt scheren und ihre Nägel herrichten und die Kleider ihrer Gefangenschaft von sich ablegen und in deinem Hause wohnen und ihren Vater und ihre Mutter einen Monat lang beweinen, und danach solltest du Beziehungen mit ihr haben und du sollst sie als deine Braut in Besitz nehmen, und sie soll deine Frau werden.“ (5. Mose 21:10-13, NW) Bis der Feldzug vorüber und seine Heiligkeit bewahrt worden war, konnten diese sexuellen Beziehungen nicht mit Gottes Anerkennung erfolgen. Wenn ein Mann, der zum Heer einberufen wurde, mit einer Jungfrau verlobt war, wurde er für ein Jahr von seinen Heerespflichten befreit, damit er heimgehen und die ihm Anverlobte ehelichen und ein Kind von ihr haben könne, um durch einen Nachkommen seinen Namen am Leben zu erhalten, so daß er in der Schlacht nicht kinderlos umkäme. — 5. Mose 20:7; 24:5.
20. Was war für das Lager von umfassenderer Bedeutung als etwas, wodurch man eine zeremonielle oder sittliche Unreinheit begangen hätte?
20 Die Rechtfertigung Jehovas, des siegenden Gottes, stand auf dem Spiele. Das Lager in Gottes Augen vor Schmähung zu behüten und es durch Jehovas fortwährende Gunst als des Sieges würdig zu bewahren, war von umfassenderer Wichtigkeit als etwas, wodurch man gemäß dem Zeremonial- oder Sittlichkeitsgesetz eine Unreinheit begangen und die Heiligkeit der Militärexpedition verletzt hätte. Dies trifft auch heutzutage auf den heiligen Kriegszug christlicher Kämpfer für Jehova zu. Natürlich bezieht sich der gesetzliche Bund, den Jehova Gott mit den alten Israeliten durch Mose schloß, heute nicht auf die Christen, und daher wird von den christlichen Kämpfern nicht verlangt, daß sie vom Verkehr mit ihren Frauen abstehen, weil sie sich an einer heiligen Kriegführung beteiligen. Nichtsdestoweniger muß ihr Verhalten in moralischer und geistiger Hinsicht rein sein. Daß sie sich von Unsittlichkeit und auch von geistigem Ehebruch fernhalten, indem sie keinen Teil dieser Welt bilden, muß der Heiligkeit dieser christlichen Kriegführung entsprechen. (Jak. 4:4) Ihr Anteil an der Rechtfertigung Jehovas ist auf dem Spiele, und dieser Gedanke übt einen reinigenden Einfluß auf sie aus und ist ein Ansporn zu moralischer und geistiger Reinheit.
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Heiraten religiöse Führer?Der Wachtturm 1955 | 15. Januar
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Heiraten religiöse Führer?
● Glaubt ihr, daß es euren religiösen Führern verboten sei, zu heiraten? Viele Leute sind heute dieser Meinung, aber der Apostel Paulus zeigte, daß dies nicht die rechte Ansicht ist. Er schrieb in 1. Timotheus 4:1-3 (NW): „Die inspirierte Äußerung sagt ausdrücklich, daß in späteren Zeitperioden einige vom Glauben abfallen werden, indem sie achten auf irreführende inspirierte Äußerungen und Lehren von Dämonen, durch die Heuchelei von Menschen, die Lügen reden, gebrandmarkt in ihrem Gewissen wie mit einem Brenneisen, indem sie verbieten, zu heiraten, gebieten, sich von Speisen zu enthalten, welche Gott geschaffen hat, damit jene, die Glauben haben und die Wahrheit genau erkennen, davon mit Danksagung genießen.“
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