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Bist du für das Leben in Gottes neuer Ordnung bereit?Der Wachtturm 1973 | 15. September
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verboten, daß jemand anders außer den Priestern, die die Befugnis hatten, die heilige Lade berührte. Das Gesetz war allgemein bekannt, und da Usa zweifellos ein Levit (aber kein Priester) war, hätte er Gottes ausdrückliches Gebot besser kennen sollen als andere. Er übertrat dieses Gebot vielleicht in der Annahme, die Umstände erforderten es. Er dachte vielleicht, wenn er die Lade nicht festhalte, so falle sie herunter. Wenn dem so war, dann fehlte es ihm an dem Glauben, daß Gott die Macht hatte, die Dinge so zu lenken, daß keiner seiner Diener sein ausdrückliches Gebot übertreten mußte. Er mag auch gedacht haben, er könne sich auf diese Weise zu einem Helden machen und werde dann als „Usa, der Mann, der die heilige Bundeslade rettete“, in die Geschichte eingehen. Doch in jedem Fall bewies er einen Mangel an Respekt.
26. Welche wichtige Lehre können wir daraus ziehen und so verhüten, daß wir das Leben in Gottes neuer Ordnung aufs Spiel setzen?
26 Schriftwidrige Handlungen und Methoden sowie Vermessenheit und Anmaßung sind nie gerechtfertigt. Angesichts der vielen Dinge, die uns in Gottes neuer Ordnung erfreuen werden, sollten wir uns über Dinge, die anfangs zufolge der menschlichen Unvollkommenheit noch vorkommen mögen, nicht aufregen oder uns deswegen zu unbesonnenen Worten oder Handlungen hinreißen lassen. Wir sollten stets ‘in allen Dingen besonnen bleiben’ und daran denken, daß der Grundsatz: „Besser ist das nachherige Ende einer Sache als ihr Anfang“ auch unter der Tausendjahrherrschaft des Sohnes Gottes gilt und daß „einer, der geduldig ist, [besser ist] als einer, der hochmütigen Geistes ist. ... denn sich gekränkt zu fühlen ruht im Busen der Unvernünftigen.“ — 2. Tim. 4:5; Pred. 7:8, 9.
27, 28. Wie sollte man handeln, um Gottes Gunst und Segen zu erlangen, wenn etwas anscheinend richtiggestellt oder verbessert werden sollte?
27 Wenn wir selbst nicht befugt sind, in einer bestimmten Angelegenheit etwas zu unternehmen, so können wir diejenigen darüber unterrichten, die dazu ermächtigt sind. Statt danach ungeduldig zu werden und zu versuchen, sozusagen „die Bundeslade festzuhalten“, sollten wir auf Gott vertrauen und die Zuversicht haben, daß er die Angelegenheit zu seiner Zeit zum Guten lenken wird. In Psalm 4:4 wird uns der Rat gegeben: „Seid erregt, doch sündigt nicht. Sprecht euch aus in eurem Herzen auf eurem Bett, und bleibt still.“ (Vergleiche Psalm 63:6-8.)
28 Wir können uns daher jetzt auf Gottes neue Ordnung vorbereiten, indem wir die Anordnungen seines Sohnes, die für die Christenversammlung gelten, respektieren und uns darauf verlassen, daß Jehova Gott und Christus Jesus nichts entgeht oder verborgen bleibt, was richtiggestellt oder verbessert werden sollte.
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„Habt vor allem inbrünstige Liebe zueinander“Der Wachtturm 1973 | 15. September
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„Habt vor allem inbrünstige Liebe zueinander“
1, 2. Welche Eigenschaft sollten wir nach den Worten des inspirierten Apostels Petrus vor allem entwickeln, wenn wir in Gottes neuer Ordnung leben möchten?
WELCHE besondere Eigenschaft sollten alle, die in der bevorstehenden neuen Ordnung leben möchten, jetzt, da das „Ende aller Dinge“ nahe ist, entwickeln? In 1. Petrus 4:8-10 lesen wir folgende Worte des inspirierten Apostels:
2 „Habt vor allem inbrünstige Liebe zueinander, denn Liebe deckt eine Menge von Sünden zu. Seid gastfreundlich gegeneinander ohne Murren. In dem Verhältnis, wie jeder eine Gabe empfangen hat, gebraucht sie, indem ihr einander als vortreffliche Verwalter der unverdienten Güte Gottes dient, die auf mannigfaltige Weise zum Ausdruck kommt.“
3, 4. Wofür sollten wir uns heute schon interessieren, da wir mit Bestimmtheit wissen, daß es das in der neuen Ordnung geben wird?
3 Wir können nicht wissen, ob es in Gottes neuer Ordnung noch Autos, Fernsehgeräte, Stereoanlagen usw. gibt oder nicht. Was wir aber bestimmt wissen, ist, daß es in dieser neuen Ordnung etwas noch geben wird, womit wir heute täglich zu tun haben. Was denn?
4 Menschen; Menschen, die wie wir Gerechtigkeit lieben. Sollten wir also Gebrauchsgegenstände und Vorrichtungen, die es in der gegenwärtigen Ordnung gibt, von denen wir aber nicht wissen, ob es sie später noch geben wird, zum Mittelpunkt unserer Interessen und unseres Lebens machen? Wäre es nicht viel besser und vernünftiger, wir würden Menschen zu unserem Hauptinteresse machen und würden lernen, echte Freude darin zu finden, für andere etwas zu tun? Das Leben in der herannahenden neuen Ordnung wird uns bestimmt eine Überfülle von Möglichkeiten bieten, in Liebe ‘einander zu dienen’. Wenn wir darin jetzt schon echte Freude und Befriedigung finden, das heißt, wenn wir jetzt schon gern bereit sind, anderen zu dienen, wenn wir hilfsbereit sind, gern etwas tun, was zum Wohl anderer beiträgt, und wenn wir rücksichtsvoll und gastfreundlich sind, sind wir auf dem besten Weg zu einem erfolgreichen Leben in Gottes neuer Ordnung.
5. (a) Was wird eine „inbrünstige Liebe“ bewirken, und warum ist dies wichtig? (b) Was kann zu den Bibeltexten am Ende dieses Absatzes gesagt werden?
5 Das alles setzt voraus, daß wir, wie der Apostel sagt, eine „inbrünstige“ oder nach anderen Übersetzungen eine „starke“ oder „niemals unaufrichtige“ Liebe haben (Storr; Jerusalemer Bibel, engl. Ausg.). Buchstäblich bedeutet das mit „inbrünstig“ wiedergegebene Wort „ausgestreckt“. Unsere Liebe darf daher nicht einseitig sein, sie darf nicht bewirken, daß wir nur das tun, was wir unserer Meinung nach tun müssen oder was uns keine Unannehmlichkeiten bereitet, und sie darf sich auch nicht nur auf einige Bevorzugte beschränken. Sie sollte sich sowohl auf möglichst viele erstrecken als auch tiefgehend sein. Nur eine solche Liebe ermöglicht es uns, mit unseren Brüdern unter den verschiedensten Umständen auszukommen, selbst unter solchen, die unsere Beziehungen beeinträchtigen und uns veranlassen könnten, kritisch zu werden und die Unvollkommenheiten und Fehler unserer Brüder bloßzustellen und dadurch Unstimmigkeiten hervorzurufen. Eine „inbrünstige Liebe“ wird sich gleichsam „ausstrecken“ und auch unter solchen Umständen wirksam sein. (Vergleiche Sprüche 10:12; Kolosser 3:12-14.)
6, 7. (a) Durch welche Fragen könnten wir feststellen, ob wir wirklich eine inbrünstige Liebe haben? (b) Inwiefern ‘deckt eine solche Liebe eine Menge von Sünden zu’? Warum wird dies auch nach der „großen Drangsal“ noch nötig sein?
6 Haben wir jetzt schon eine solche Liebe? Deckt unsere Liebe die Fehler unserer Brüder, mit denen wir gewöhnlich nur ein paar Stunden in der Woche zusammen sind, zu? Oder neigen wir dazu, uns darüber zu ärgern und aufzuregen? Einigen fällt es schwer, mit anderen auszukommen; sie lassen zu, daß durch Meinungsverschiedenheiten eine frostige Atmosphäre entsteht. Wenn es aber jemandem heute schon schwerfällt, mit seinen Brüdern nur einige Stunden in der Woche auszukommen, was tut er — sofern er am Leben bleibt — in Gottes neuer Ordnung, wo er tagaus, tagein nur unter Brüdern sein wird?
7 Eine „inbrünstige Liebe“ läßt nicht zu, daß wir über Beleidigungen grübeln und die Erinnerung daran wachhalten, bis sich in uns eine Bitterkeit gegen gewisse Personen entwickelt; sie läßt nicht zu, daß wir solche unliebsamen Gedanken hegen, statt sie zu verdrängen. Ja dadurch, daß sie uns veranlaßt, solche Gedanken aus Herz und Sinn zu verbannen oder etwas zu unternehmen, um unsere Beziehungen zu den Betreffenden zu verbessern, ‘deckt sie eine Menge von Sünden zu’. Sie veranlaßt uns, denen, die schwach zu werden drohen oder die leicht auf Abwege geraten könnten, Hilfe zu bieten, statt sie zu kritisieren oder über sie zu schwatzen. (Jak. 5:20) Da die Sünde in der bevorstehenden neuen Ordnung nicht über Nacht verschwinden wird, müssen wir eine solch inbrünstige Liebe haben, um ein gutes Verhältnis zu Jehova Gott aufrechtzuerhalten, der Liebe ist, und zu seinem Sohn, den seine inbrünstige Liebe veranlaßte, für uns zu sterben. — Röm. 5:6-8.
8. (a) Wozu spornt uns Petrus ferner an, wodurch wir ebenfalls inbrünstige Liebe zum Ausdruck bringen können? (b) Inwiefern hilft uns dies, uns auf Gottes neue Ordnung vorzubereiten?
8 Wir können diese Liebe auch durch unsere Gastfreundschaft beweisen. „Seid gastfrei gegeneinander.“ „Haltet eure Häuser offen füreinander und gebt niemandem das Gefühl, er sei unwillkommen.“ (1. Petr. 4:9, Menge; Zink) Ja, alles, was wir in dieser Hinsicht tun, sollten wir ohne Murren tun, denn Gott liebt nur einen „fröhlichen Geber“. (2. Kor. 9:7) In der ersten Zeit nach der „großen Drangsal“ müssen wir vielleicht vieles, was wir an materiellen Dingen haben, mit anderen teilen. Jede Neigung zu Engherzigkeit oder Geiz könnte uns dann ernste Schwierigkeiten bereiten. Wenn wir dagegen den gleichen Geist bekunden wie die Christen in Jerusalem, die ihren neuen Brüdern aus den Reihen der dreitausend neu getauften Jünger ihr Haus öffneten, um ihnen Obdach und Nahrung zu geben, dann bereiten wir uns auf das Leben in Gottes neuer Ordnung vor. (Apg. 2:46; 4:32-35) Der Apostel Paulus spornt uns an mit den Worten: „Teilt mit den Heiligen gemäß ihren Bedürfnissen. Folgt dem Wege der Gastfreundschaft.“ — Röm. 12:13.
VORTREFFLICHE VERWALTER DER GABEN GOTTES
9. Inwiefern hat jeder in der Christenversammlung „eine Gabe“ empfangen, und was sollte er damit tun?
9 „In dem Verhältnis, wie jeder eine Gabe empfangen hat, gebraucht sie, indem ihr einander ... dient.“ Auf diese Weise handeln wir „als vortreffliche Verwalter der unverdienten Güte Gottes ..., die auf mannigfaltige Weise zum Ausdruck kommt“. (1. Petr. 4:10) In der Tat gibt es niemand unter uns, der gar nichts hätte, womit er seinen Brüdern dienen könnte. Jeder, der sich Gottes theokratischer Organisation anschließt, empfängt eine Gabe. Jeder hat etwas zu tun, jeder hat gewisse Dienstaufgaben oder Verpflichtungen zu erfüllen. Wir sind nicht alle, wie man so sagt, aus demselben Holz geschnitzt; wir haben nicht alle die gleiche Persönlichkeit, die gleichen Talente und Fähigkeiten, die gleichen Kräfte, das gleiche Wissen oder die gleichen Mittel. Doch was wir haben, haben wir im Grunde von Gott empfangen. (Röm. 12:6-8; 1. Kor. 4:7) Da wir uns dessen bewußt sind, lassen wir unsere „Gabe“ nicht brachliegen; wir halten sie nicht wie einen Schatz verborgen. (Matth. 25:14-30) Wir müssen sie nutzen, sie gebrauchen, um anderen zu dienen.
10. Was bedeutet es für uns, „Verwalter der unverdienten Güte Gottes“ zu sein?
10 Die Tatsache, daß wir als „Verwalter der unverdienten Güte Gottes“ bezeichnet werden, zeigt, daß die „Gabe“ ein uns anvertrautes Gut ist. Durch die Annahme dieser Gabe verpflichtet sich der Empfänger dem Spender, Jehova Gott, gegenüber. Ein „Verwalter“ oder Haushalter wurde in biblischen Zeiten vom Hausherrn eingesetzt, damit er sich um die einzelnen Glieder des Haushalts kümmerte. Er sollte ihnen hilfsbereit zur Seite stehen. Seine Mitdiener sollten von ihm zur treuen Pflichterfüllung angehalten werden. Hat Gott uns nicht mit Vorrechten, Gelegenheiten, Aufgaben oder Pflichten bedacht? Er hat uns dadurch unverdiente Güte erwiesen, und wir sollten diese unverdiente Güte oder Gunst nutzen, um seinen Willen zu tun und um dem Zweck, zu dem sie uns erwiesen worden ist, zu entsprechen. (Vergleiche Lukas 12:42-44.)
11. Inwiefern kommt Gottes unverdiente Güte, deren Verwalter wir sind, „auf mannigfaltige Weise zum Ausdruck“, und trifft dies auch auf Älteste zu?
11 In seiner Weisheit hat Gott dafür gesorgt, daß es unter der Leitung desselben Geistes „Verschiedenheiten in den Dienstämtern“ gibt und „Verschiedenheiten von Wirkungen, und doch ist es derselbe Gott, der alle Wirkungen in allen hervorruft“. Gott kann uns durch seinen Geist helfen, das, was wir haben, „zu einem nützlichen Zweck“ zu gebrauchen oder weiterzuentwickeln. (1. Kor. 12:4-7) Älteste haben, obwohl sie als Gottes „Verwalter“ (Tit. 1:7) alle gewisse grundsätzliche Voraussetzungen erfüllen müssen, ihre besonderen Stärken und Fähigkeiten. Die einen mögen sich besonders durch ihre Fähigkeit, vom Podium aus zu lehren, auszeichnen, während andere sich eher als Lehrer im kleinen Kreis eignen, das heißt vielleicht besser
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